Tag 36, 19. Juli 2020
Hansestadt Lübeck (D) – Grömitz (D), 24 sm
Alle haben wir auf der All Right 2 übernachtet: Moni, Steffen, Frauke, Thiemo, Greta, Alfred und Heinz. Das Schiff war ganz schön voll aber es hat funktioniert.
Die Jungs paddeln morgens nochmal mit dem Schlauchboot. Ein ausgiebiges Frühstück folgt und wir spazieren nochmal zum Holsten Tor.
Mittags verabschieden wir uns. Frauke, Thiemo und Greta bleiben an Land. Moni, Steffen, Heinz und Alfred legen mit der All Right 2 ab.
Ja wir haben jetzt die Enkel, Heinz und Alfred an Bord. Na mal sehen wie das läuft. 11:45 Uhr Leinen los und ganz langsam Richtung Eric-Warburg-Brücke. Wir fahren am Stadtseitigen Ufer der Trave und winken nochmal zu Frauke, Thiemo und Greta.
Wir sind natürlich zu zeitig vor der Brücke und stellen uns mit unserem Schiff eine halbe Stunde stromtot. Endlich, 12:30 Uhr öffnet die Brücke und ab geht es durch die Brücke und die Trave hinunter.
14:30 Uhr sind wir raus aus der Trave, in der Lübecker Bucht. Wir setzen die Segel. Leichter Wind, 8 ktn und ziemlich von hinten. Ein bisschen später baumen wir die Genua aus, platt vorm Wind bis Grömitz. Nahe vorm Hafen holen wir die Segel ein.
Schnell finden wir einen Platz in der Marina. 17:20 Uhr haben wir das Schiff festgemacht.
Das Jungen fahren paddeln mit dem Schlauchboot in der Marina herum und schwimmen im kalten Wasser. Alfred will nicht aufhören, obwohl er schon mit den Zähnen klappert.
Der Tag endet mit BBQ, Lammlachse für die Großen und Porkribs für die Kinder.
Stadtspaziergang, schöne alte Hansestadt
Tag 37, 20. Juli 2020
Grömitz (D) – Nysted (DK), 47 sm
Durch unsere jungen Mitsegler sind wir zeitig wach. Das ist gut, wir haben eine lange Strecke vor uns. Wir wollen wieder nach Dänemark, das sind ungefähr 50 Meilen.
Wir legen 8:30 Uhr ab. Es ist für Heinz am Steuer das erste Anlegemanöver rückwärts aus der Anlegebucht. Heinz absolviert das sehr erfolgreich mit Hilfe von Alfred, der fiert die Vorleine.
Nachdem Heinz das Schiff aus dem Hafen gesteuert hat, setzen wir 8:45 Uhr die Segel. Wind 11,5 ktn. Wir gehen hoch ran und fahren 6,5 ktn ü. Grund. Schon eine Stunde später lassen wir an Backbord Damehöved, den Leuchtturm liegen.
Hier an diesem Huck ändert sich auch der Wind. Jetzt haben wir Halbwind. Es geht zügig voran. Schon 13:00 Uhr fahren wir in das Verkehrstrennungsgebiet am östlichen Fehmarnbelt ein.
Wir teilen uns die Rudergänge, Heinz und ich. Heinz hat ein gutes Gefühl für den Wind und das Schiff. Wenn Heinz am Ruder steht fühlen wir uns sicher, toll wie er das macht.
Wir steuern die südöstliche Ecke des Windparks vor Gedser an. Dort angekommen um 14:30 Uhr fahren wir zwischen den Windrädern durch, kürzen ein wenig ab. Dann ändern wir den Kurs nach Nord, gehen von Halbwind auf hoch am Wind.
15:45 Uhr sind wir am Fahrwasser Richtung Nysted. Maschine an und wir holen die Segel ein. Heinz steuert uns im Fahrwasser bis Nysted. 16:20 Uhr legen wir hier an, diesmal vorwärts zwischen den Dalben. Der Grund dafür: wir haben das Schlauchboot hinten dran und die Jungs wollen ja wieder paddeln.
Heinz und Alfred versuchen noch Krabben zu angeln, aber erfolglos und wir essen Fastfood am Hafenkiosk.
Tag 38, 21. Juli 2020
Nysted (DK) – Guldborg (DK), 23 sm
Heute ist es schon besser mit Alfred und Heinz. Die beiden schlafen ein bisschen länger. Wir werden erst 7:30 Uhr geweckt. Moni holt Brötchen und die Jungs decken den Tisch. Also Teamwork unserer Manschaft.
9:50 Uhr legen wir ab, Heinz fährt das Manöver. Alfred wieder an der Vorleine. Ich bin für die Achterleinen zuständig. Es klappt mit Bravour!
Sobald wir aus der Bucht von Nysted raus sind rollen wir die Genua aus. Sofort zieht das Schiff an. Wind aus West 12 ktn, wir fahren 6 ktn. Von NW kommen Wolken. Die Jungs und ich ziehen Nasszeug an, für alle Fälle. Wir bekommen nur ein paar Tropfen ab, das Schlimmste zieht vorbei.
Alfred wird im Mitkoppeln eingewiesen. Er hat großen Spaß. Er peilt die Bojen und Landmarken und koppelt auf der Karte unseren Kurs mit.
10:50 Uhr biegen wir nach Nord in den Guldborg Sund. Halbwind und zunehmend, wir fahren schnell, nur mit der Genua. Unterwegs wieder dunkle Wolken. Wir reffen vorsichtshalber die Genua. Bei nördlicher Umfahrung der kleinen Insel Kalvø rollen wir die Genua ein. Wir haben den Wind auf der Nase und das Fahrwasser ist nicht tief aber schmal. Es ist besser unter Maschine zu fahren. Das machen wir dann auch bis zur Brücke in Nykøbing. Nach Brückenöffnungsplan soll sie jede 38. Minute öffnen. Der Brückenwärter macht was er will. Er öffnet schon 12:25 Uhr. Wir verpassen mit 3 anderen Schiffen die Durchfahrt.
Aber die Brücke öffnet dann 12:51 Uhr. Bis dahin warten wir vor der Brücke. Stellen uns stromtot.
Nach Brückendurchfahrt versuchen wir es nochmals mit der Genua. Der Spaß dauert nur 2 Meilen. Dann haben wir wieder den Wind von vorn, direkt auf der Nase.
Also dann fahren wir bis Guldborg dann mit Maschinenkraft. Hier im kleinen Hafen, direkt an der Klappbrücke gehen wir längsseits. Pos. 54°52‘252 N 11°44‘787 O.
Unsere jungen Matrosen machen gleich ein paar Runden mit dem Schlauchboot. Dann Krabbenangeln und Schwimmen bei 21°C Wassertemperatur.
Abendessen gibt’s im Hafenrestaurant.
Krabbenangeln Alfred der Superschwimmer
Tag 39, 22. Juli 2020
Guldborg (DK) – Korsør (DK), 42 sm
7:00 Uhr sind wir nicht wach, aber geweckt. Unsere Enkel treiben uns. Also aufstehen und frühstücken. Moni räumt das Schiff innen auf, Pentry und so. Heinz und ich machen das Schiff Segelklar und fertig zum Ablegen. Alfred hilft ein bisschen…?!
Nächste planmäßige Brückenöffnung soll 9:00 Uhr sein. Wir legen 8:50 Uhr ab und sind pünktlich an der Brücke. Wir schaffen es, der Brückenwärter öffnet nur für uns.
Erstmal fahren wir nur mit Maschine gegen den Wind und das bis 10:30 Uhr. Wir setzen Groß, Reff1 und eine leichtgereffte Genua. Wir haben 1 Meter Welle, kommen aber mit 5ktn gut vorwärts, hoch ran am Wind. Anfangs haben wir 18 ktn Wind. Der lässt aber kontinuierlich nach.
Um die Mittagszeit ist der Wind ganz weg, die Welle auch. Genua holen wir ein und fahren mit Groß und Maschine hoch ran an den wenigen Wind.
Irgendwann kommt der Wind wieder, wir fahren zwei Wenden und das war es. Kein Wind mehr. Weiter geht es nur mit Maschine bis zum Hafen von Agersø.
Wir fahren 15:10 Uhr in den Hafen von Agersø ein. Enttäuschung, völlig überfüllt. Wir finden keinen Platz, nicht mal im Päckchen. Wir fahren wieder raus aus dem Hafen. Wir laufen nach Korsør ab. Nochmals holen wir für 4 Meilen die Segel raus. Dann ist der Wind auf der Nase und auch ganz weg. Die letzten 3 Meilen weiter mit Maschine.
Die Jungs sind beeindruckt von der Einfahrt in die Marina. An Backbord liegt der größte Teil der Dänischen Kriegsflotte. 3 Fregatten, moderner und neuer als das was wir von der Deutschen Marine kennen.
Erst mal tanken wir. Obwohl wir die letzten 5 Wochen fast nur gesegelt sind, verlangen die Manöver im Hafen und davor auch Diesel.
Dann legen wir uns in unsere Bucht. Moni und ich bereiten das BBQ vor. Heinz und Alfred gehen auf Krabbenfang. Sie kommen zurück mit drei Krabben.
Nach dem BBQ gibt es Krabbenrennen. Wir nehmen eine Platte und teilen die mit Seilen in drei Spuren. Die Krabben bekommen Nummern auf den Panzer und wir wetten. Alfred’s Krabbe gewinnt.
Es reicht, Gute Nacht!
Mit Südwester Alfred beim Koppeln
Tag 40, 23. Juli 2020
Korsør (DK) –Ballen/ Samsø, 35 sm
8:45 Uhr Leinen los. Heinz fährt das Ablegemanöver, Alfred an der Vorleine. Es klappt schon fast wie bei Profis. Kaum sind wir abgelegt merkt Opa, dass wir die Hafenkarte noch nicht abgegeben haben. Wir legen nochmal an, diesmal an der Tanke, da können wir schnell längsseits gehen. Der Heinz ist am Ruder und schafft es fast. Opa hilft mit Hinweisen und greift auch ein bisschen ins Ruder ein. Es klappt ganz gut, obwohl der Anker ein bisschen angungst. Also Opa gibt schnell die Karte zurück und dann legt Heinz wieder ab. Opa hält die Heckleine und mit Gas vorwärts und ein bisschen Bugstrahlruder dreht Heinz das Schiff um. Super gemacht. Wir fahren aus dem Hafen raus.
Vor dem Hafen setzen wir das Großsegel. Der Wind kommt fast von vorn. Wir fahren unter Maschine bis zur Großen Belt Brücke und auch noch ein Stück dahinter.
Bei der Brückendurchfahrt rufen, pfeifen und kreischen wir, super Echo.
Auf der nördlichen Seite der Brücke setzen wir dann auch mal die Genua. Ein Stückchen fährt das Schiff mit 3 ktn. Aber es ist wenig Wind. Wieder holen wir die Genua ein und mit Maschine geht’s bei 3 ktn Wind weiter.
Mittags gibt es Spirelli mit Tomatensoße und Käse und für die verschiedenen Geschmäcker die Wurst getrennt.
Nach dem Essen kommt der Wind mehr aus West und ist ein bisschen stärker, 8 ktn. Bei Halbwind geht der Blister. Heinz und ich bauen alles auf und wir ziehen den Blister hoch. Ausgerechnet jetzt frischt der Wind auf 15 ktn auf. Es gibt Missverständnisse mit der Großmutter, Moni. Wir holen den Blister wieder runter und fahren weiter mit Genua. Eine Meile geht das so. Schit, der Wind ist wieder weg.
Weiter geht’s wieder mit Maschine. Wir holen auch das Großsegel runter.
14:30 Uhr, 10 Meilen vor unserem Ziel, kommt Wind auf, 10…12 ktn. Also wir setzen noch mal Groß und Genua. Und das Schiff geht ab wie Schmidts Katze. Im Wechsel stehen wir am Ruder, der Heinz und ich. Wir laufen ziemlich hoch am Wind, Heinz ist begeistert, 7,6 ktn ü. Grund. Ich übernehme und breche den Rekord: 8 ktn ü. Grund.
15:52 Uhr haben wir 1000 Meilen auf der Logge, seit Gustow.
16:30 Uhr reicht‘s, wir sind vor dem Hafen und holen die Segel ein. Der Hafen ist proppenvoll. Wir fahren den Hafen ab und finden dann doch in einer Ecke ein Plätzchen. Opa legt an… ist ein bisschen kompliziert. Wir sind super gut dran. Die anderen Schiffe liegen in Dreier und Vierer-Päckchen.
Alfred und Heinz gehen auf Krabbenjagt. Moni und Steffen kaufen im Supermarkt ein.
Am abends gibt’s selbstgemachte Hotdogs mit Majo, Ketchup Zwiebeln und Gurke. Danach beobachten wir noch Landung und Start eines Wasserflugzeuges.
Der Tag wird beendet mit einem Krabbenrennen. Heinz und Alfred haben zwei gefangen. Beim Rennen gewinnt wieder Alfred seine.
Die Krabbenrennbahn Siegerehrung nach dem Krabbenrennen, Alfred ist der Gewinner
Tag 41, 24. Juli 2020
Ballen/ Samsø – Ebeltoft (DK), 28 sm
9:50 Uhr machen wir die Leinen in Ballen los. Ein kniffeliges Manöver im Hafen, da wir in einer Ecke liegen und hinter uns nur wenig Raum für das Manöver ist. Wind ist nicht viel im Hafen und wir sind schnell frei.
10:00 Uhr setzen wir das Großsegel und die Genua aber gerefft. Der Wind kommt ziemlich als Halbwind. Das Schiff zieht schnell an. Wir fahren 6, 5… 7 ktn. Es geht super voran. Um 10:00 Uhr herum kommt der Wind von hinten. Wir schiften die Genua und versuchen den Schmetterling. Das Vorsegel halten wir nach einer Weile nicht mehr stabil und rollen es deshalb ein.
11:10 Uhr, Regenfront voraus, wir reffen das Großsegel. 11:30 Uhr ist die Regenfront durch, wir haben nur ein paar Tropfen abbekommen aber die Böen waren heftig.
Der Wind kommt aus Südwest und wir holen nochmal alles Tuch raus. Das Schiff fährt in Spitze bei Halbwind heute 8,6 ktn.
Moni sitzt am Navitisch und hört über Funk einen Hilferuf. Jemand treibt mit Maschinenproblemen auf das Reff Samsø Flak zu. Wir bestätigen den Empfang der Meldung und nennen unsere Position und bieten Hilfe an. Wir bekommen Rückmeldung, dass man sich nochmals Meldet wen das Problem nicht gelöst wird. Wir bekommen keinen weiteren Hilferuf.
12:15 Uhr werden wir von Moni aufgefordert das Vorsegel einzurollen. Wir fahren fast konstant 7,5 ktn, das Maximum war 8,6 ktn!, und haben ganz schön Lage.
Der wind ist kurz danach wieder weg und wir reffen die Genua aus. Kaum fahren wir wieder mit Vollzeug bekommen Heinz und ich Aufforderung von unten die Genua wieder einzuholen. Wir führen das Kommando aus. Auch nur mit Groß fahren wir 6…7 ktn.
13:00 Uhr haben wir den Leuchtturm Sletterhage an Backbord querab. Wir fahren bis zur grünen Tonne am Sandhagen vor Skov. Hier bergen wir die Segel. Unter Maschine geht es in den Hafen. Wir wissen wohin, denn wir waren ja schon mal hier.
14:20 Uhr fahren wir in den Hafen ein. Der ist wieder proppenvoll. Doch da sehen wir den Hafenmeister. Der gibt uns Zeichen in eine rotmarkierte Box einzufahren. Wir haben Glück, ein super Anlegeplatz in Lee, hinter der Mole.
Abends wird der Wind nochmal viele stärker. Wir bereiten das BBQ vor und wollen, ob der Sonne in der Pflicht essen. Da kommt eine Regenwolke mit Niederschlag und wir essen am Ende doch im Salon.
Tag 42, 25. Juli 2020
Ebeltoft (DK), Hafentag, keine Meilen
Heute Morgen scheint die Sonne, so soll ein Hafentag mit Landgang sein! Moni fährt früh mit dem Fahrrad Brötchen holen. Opa und die anderen beiden Männer duschen sich, ist auch mal nötig!
Dem Frühstück in der Pflicht, bei schönstem Sonnenschein folgt der Gang zum Museumsbesuch. Moni kommt nicht mit, wir waren ja vor zwei Wochen schon mal hier.
Also Opa Steffen Heinz und Alfred marschieren zur Fregatte und machen einen ausgiebigen Besuch von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Alle vier Decks der Fregatte werden ausgiebig besichtigt. Opa erklärt wie ein Museumsführer, er war ja schon vor zwei Wochen hier. Alfred und Heinz finden am besten das Klo für die Mannschaft im Vorschiff und die Vorführung der Waffen und Kanonen. 12:00 Uhr verfolgen wir gemeinsam den Schuss der Bugkanone, eine Salve mit Schießpulver und ohne Kugel.
Oma Moni trifft uns zum Mittagessen im Museumsrestaurant. Sie war am Vormittag mit Wäschewaschen und Reinschiff beschäftigt.
Den Rückmarsch vom Museum machen wir gemeinsam.
Heinz und Alfred sind mit Schlauchbootfahren und Krabbenangeln den Rest des Tages beschäftigt.
Auf dem Wetterdeck
Toilette im Bug für 8 Matrosen Bei schwerem Wetter gabe es 4 Rudergänger
Das Batteriedeck
Der Königssalon im Heck von außen Gutes Essen für den König