Tag 50, 02. August 2020
NOK/Weiche Dückerwisch km 20 (D) – Brunsbüttel (D) – 11 sm
In unserer Bucht, kurz hinter der Dückerwisch Weiche war ganz schön Schwell wenn ein großer Dampfer im Kanal vorbeigefahren ist. Es waren Gott sei Dank nicht so viele.
Als wir gegen 8:00 Uhr wach geworden sind, waren die meisten Segler, die hier angelegt hatten, schon weg. Wir haben keinen Termin und machen langsam.
Nach dem Frühstück geht es 9:30 Uhr los. Heinz fährt aus den Dalben. Super macht der das.
Heute gibt es nicht zu viel zu berichten. Es ist bewölkt und ein bisschen frisch. Wir durchfahren noch zwei Hochbrücken. Dann kommen Industrieanlagen. An Backbord eine Chemiefabrik, steuerbords und backbords Tanklager. Wir durchqueren eine 400 kV Hochspannungsleitung. Offenbar ein Relikt des Knotenpunktes beim stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel. Na vergleichbar mit dem Rückbau des Kernkraftwerkes Lubmin am Greifswalder Bodden. Einziger Unterschied, denke ich: das Brunsbütteler Kernkraftwerk war geschüttelt von Störfällen.
Seit 11:00 Uhr sehen wir die Eingänge zu den großen Schleusenkammern. Jetzt kommt die Sonne wieder raus. 11:30 Uhr legen wir in Brunsbüttel im Bootshafen längsseits an.
Wir erkunden den Tidenverlauf für morgen. Niedrigwasser für Brunsbüttel ist für 8:55 Uhr angesagt. Wir werden also gegen 8:30 Uhr zum Schleusen fahren.
Na jetzt packen wir erst mal das Schlauchboot zusammen. Brauchen wir jetzt nicht mehr, Heinz und Alfred gehen schließlich am 4. August in Hamburg von Bord. Dann beobachten wir die Einfahrt von zwei großen Containerschiffen. Erst denken wir, die passen nicht in die Schleusenkammer, aber es geht doch. Wir beobachten, die Schiffe werden hochgehoben. Draußen auf der Nordsee ist Hochwasser.
Beim Italiener, direkt am Hafen essen wir zu Mittag. Dann ist Kultur angesagt: Wir besuchen das Kanalmuseum ATRIUM in Brunsbüttel. Zwei Filme werden uns gezeigt, einer über Geschichte des Kanals, einer über die Arbeit und Funktion. Wir sehen viele Modelle. Die Jungs sind begeistert. Am Ende werden wir mit Informationsmaterial und Bastelbögen überschüttet.
Der Höhepunkt ist nun die Aussichtsplattform. Wir beobachten das Ausschleusen eines Frachters in die Nordsee.
Eis essen und Ausruhen ist unsere Spätnachmittagsbeschäftigung.
Tag 51, 03. August 2020
Brunsbüttel (D) – Hansestadt Hamburg (D) City Marina, 41 sm
8:55 Uhr soll der Tidenstrom Elbaufwärts einsetzen. Wir sind deshalb beizeiten fertig und legen 8:50 Uhr ab. Unser Ziel sind die Alten Schleusen und der Wartebereich davor. Hier angekommen, mit uns nur ein weiterer Segler. Es tut sich erst mal nichts, wir warten. Irgendwann hören wir über Funk, CH 13, es wird ein Flüssschiff in den Kanal geschleust. Das betrifft uns, wenn einer reinkommt, können wir raus.
9:50 Uhr fahren wir mit einem Flussschiff einem Motorboot und zwei anderen Seglern in die Schleuse ein. 10:21 Uhr fahren wir aus der Schleuse in die Elbe. Noch ist der Tidenstrom nicht richtig da. Wir haben nichts verpasst. Wind ist auch keiner. Wir wechseln sofort auf die rechte Fahrwasserseite Richtung Hamburg, hier ist starker Verkehr der Berufsschifffahrt.
10:50 Uhr versuchen wir es mit Segeln. Wir rollen die Genua aus und Maschine stopp. Aber es geht nur mit 3,5 ktn über Grund voran. Immer noch kein richtiger Strom und der Wind lässt auch zu wünschen übrig. Bis 11:15 Uhr versuchen wir es mit segeln. Dann wird der Tidenstrom immer stärker und unser Vorsegel flattert.
Also Maschine an und Vorsegel rein. Mit 1500 Umdrehungen/ Minute fahren wir jetzt immerhin 7… 8 ktn über Grund. Wir kommen vorbei an den stillgelegten Atomkraftwerken Brunsbüttel an Backbord und Stade an Steuerbord. Da denke ich an Saratzin „Deutschland schafft sich ab“!
Wir lassen die große Marina in Wedel an Backbord.
Später an Steuerbord das Airbuswerk. Es ist Montag, der 3. August. Die Fabrik ist zwar edel und neu, aber es sieht tot aus, nicht gerade als ob gearbeitet wird. Auf dem Gelände sieht man massenweise Flugzeuge, aber keine neuen. Offenbar wird das Gelände als Corona-bedingter Abstellplatz benutzt. Vor dem Werksgelände ein Frachtschiff mit der Aufschrift „A380 on Board“… na die Zeiten sind ja auch vorbei!
Gegenüber dem Werk in Finkenwerder liegt Blankenese, hier sehen wir die Villen der Millionäre. Die schauen zu wie die Airbusindustrie ob der Corona – Krise dahingeht. Auch Kreuzfahrtschiffe kommen nun kaum noch vorbei.
Obwohl am Aida Kai liegt ein Aida Kreuzfahrtschiff ohne Passagiere, abgestellt. Schräg gegenüber an Backbord neben dem Dock von Blohm & Voss ein Kreuzfahrtschiff von Hapag Lloyd geparkt und gleich daneben vor dem Containerterminal ein weiteres Kreuzfahrtschiff von Mein Schiff. Rosig sieht es nicht aus um diese Branche.
Na jetzt kommen wir St. Pauli immer näher. Wir sehen die Landungsbrücken an Backbord. Voraus die Elbphilarmonie und an Steuerbord die Musicalbühnen König der Löwen und Pretty Woman. Nichts los mit Musicals today wegen Corona.
15:30 Uhr legen wir in der City Marina an. Wir haben den Platz vorbestellt, weil wir dachten die Marina ist richtig voll. Weit gefehlt, 2/3 der Marina sind freie Plätze. Sicher auch wegen Corona.
Wegen Corona lassen wir uns den Spaß nicht verderben. Heinz und Alfred werden geduscht und dann geht’s ab ins Restaurant „Liegeplatz“, nicht weit von unserer Marina. Als wir 18:00 Uhr dort sind gibt es keine Plätze, da wegen Corona nicht alle Tische belegt werden dürfen. Man will uns wegschicken, aber ich sage, wir warten mit den Kindern an der Bar. Und so machen wir das dann auch und haben unsere Getränke noch nicht leer, da bekommen wir dann auch einen Tisch.
Tag 52 , 04. August 2020
Hansestadt Hamburg (D), Hafentag, keine Meilen
Es ist warm, die Sonne lacht! Der letzte Tag für unsere mitreisenden kleinen Segler bricht an.
Ich gehe mit Alfred und Heinz zum Brötchen holen. Nicht weit vom Niederhafen, wo sich die City Marina befindet, ist der Baumwall. Gestern Abend waren wir hier essen. Heute holen wir hier beim Bäcker die Brötchen.
Zurück am Schiff hat Moni schon Kaffee gekocht und den Tisch in der Pflicht gedeckt. Wir frühstücken reichlich. Dann geht’s in die Stadt zum Stadtbummel.
Die Jungs interessiert das Sowjetische U-Boot welches am Fischmarkt liegt. Also entlang der Landungsbrücken dorthin. Das U-434 wird von uns Männern besichtigt, Moni hat keine Lust. Alfred bemerkt, dass dieses sowjetische U-Boot komfortabler sei als das deutsche U 995 in Laboe. Na also!
Die Enkel haben die letzten Tage oft von der Reeperbahn gesprochen. Woher immer die so etwas wissen. Also wir Spazieren dorthin. Es geht vorbei an der Davidswache der Polizei und am Hans –Alberts – Platz. Na richtige Begeisterung kommt bei den beiden nicht auf. In Gedanken sind die schon bei ihrer Mutti und Schwester Greta- heute werden die beiden abgeholt und es ist der letzte Tag mit uns.
Zurück an den Landungsbrücken lehnen die Jungs weitere Schiffsbesichtigungen ab. Immerhin gibt es hier noch den Dreimaster „Rickmer Rickmers“ und den Frachter „Cap San Diego“, beides Museumsschiffe.
Na wenigstens kann ich die beiden überzeugen die Elbphilarmonie zu besichtigen. Wir sind begeistert von der Aussichtsterasse und da Mittagszeit ist und der kleine Hunger aufkommt, kehren wir im Störtebecker-Restaurant, direkt in der Elbphilarmonie ein. Es gibt Flammkuchen.
Den Nachmittag wird im Schiff geruht, während Moni Proviant einkauft und die Seesäcke von Heinz und Alfred packt.
Am Abend kommen Frauke, Thiemo und Greta und holen die Jungs ab. Die Wiedersehensfreude ist groß. Bevor Heinz und Alfred uns verlassen essen wir alle noch zusammen, nochmals in der Elbphilarmonie im Störtebecker Restaurant. Die Enkel verlassen uns mit 430 Seemeilen auf der Logge!
Am Abend tritt Ruhe ein im Schiff, merkwürdig, warum wohl?
Tag 53, 05. August 2020
Hansestadt Hamburg (D) – Cuxhaven (D), 57 sm
Es geht nun in Richtung Nordsee!
Hochwasser ist für 6:55 Uhr vorgeschaut. Wir legen 6:30 Uhr ab. Moni hat im Hafen noch Toast und Kaffee vorbereitet, gefrühstückt wird während der Fahrt auf der Elbe.
Erst mal fahren wir unter Maschine. Wir merken noch keinen Tidenstrom. An der Airbusfabrik in Finkenwerder packt uns die Strömung und Wind kommt auch dazu. Wir setzen Groß und Genua. Erst fahren wir „nur“ 7 ktn.
Höhe Wedel wird es immer besser, 8 ktn über Grund. 8:50 Uhr haben wir querab an Backbord das ehemalige Atomkraftwerk Stade. Der Wind hat zugenommen. Wir messen 9 ktn Fahrt über Grund.
9:16 Uhr haben wir in der 8. Woche nun 1300 Seemeilen auf der Logge (ü. Grund).
Der Wind nimmt weiter zu. Am Atomkraftwerk Brunsbüttel messen wir 16 ktn Wind. Wir fahren einen Halbwindkurs und erreichen jetzt das Tagesmaximum von 10ktn Fahrt ü. Grund.
Der Wind nimmt weiter zu. Wir reffen das Groß, Reff 1 ist angesagt. Je näher wir an die Schleusen des NOK kommen umso mehr kommt der Wind von vorn und er wird stärker. Groß Reff 2!
11:45 Uhr lassen wir die Schleuseneinfahrten zum NOK an Backbord.
Der Strom von Hinten lässt merklich nach und wir bekommen den Wind direkt von vorn. Das schöne schnelle Segeln ist nun vorbei. Wir starten den Motor und holen die Segel ein. Nach 35 Meilen Segeln geht’s nun noch 18 Meilen unter Maschine gegen an, gegen den Wind und den Tidenstrom. Zwischen 13:00 Uhr und 14 Uhr sind wir am Tiefpunkt, 3 ktn Fahrt ü. Grund.
15:00 Uhr holen wir das Großsegel wieder raus und unterstützen die Motorfahrt. Jetzt schaffen wir auf dem letzten Abschnitt wenigstens noch mal ein bisschen mehr, 4,5 ktn ü.Grund.
16:18 Uhr legen wir an in der SVC Marina in Cuxhaven. Pos. 53°52‘487 N, 8°42‘353 O. Wir sind an der Nordsee!
Den Rest des Tages bereisen wir Cuxhaven mit unseren Fahrrädern. Erst mal geben wir leere Bierbüchsen und Flaschen beim Lidl ab :8,50€ Einnahme vom Pfand. Bier trinken lohnt sich!
Weiter geht’s zum Schloß. Hier gibt’s einen schönen Schloßpark und ein schönes Restaurant. Tische und Stühle sind im freien aufgestellt, schön schattig und wir bekommen ein leckeres Essen und was zu trinken natürlich auch.
Durch die Fußgängerzone der Altstadt radeln wir zum Alten Hafen. Sehen uns den Leuchtturm von außen an und die „Alte Liebe“, eine Aussichtsplattform. Beeindruckend auch die alte Signalanlage, das Semaphor. Das ist eine extra Geschichte wert.
Es geht zurück zu unserem Schiff. Morgen geht’s weiter nach Helgoland!
Tag 54, 06. August 2020
Cuxhaven (D) – Helgoland (D), 36sm
Eigentlich wollten wir 6 :00 Uhr aufstehen und 6:30 Uhr ablegen. Aber es kommt anders. Drausen reden die Holländer schon 4:30 Uhr miteinander. Die sprechen sich ab, fahren im Konvoi nach Holland zurück. Wir schlafen kurz wieder ein, aber dann legt einer nach dem anderen ab. Motorgeräusche und Bugstrahler. Fein!
Moni und ich, wir sind jetzt hell wach. Es ist 5:00 Uhr. Wir stehen auf, kochen paar Eier, Kaffee und toast. Ich mache das Schiff klar. 5:30 Uhr legen wir ab.
Gleich im Hafenbecken setzen wir das Großsegel. Raus geht’s in die Nordsee. Na, der Wind ist noch nicht das Wahre, 6 ktn. Maschine läuft. Der Strom schiebt auch noch nicht.
6:00 Uhr geht’s dann. Genua raus, ausgebaumt, platt vorm Wind, der bläst mit 9,5 ktn.Immerhin wir fahren 6 ktn ü. Grund.
7:00 Uhr geht es weiter auf Westkurs. Haben jetzt Halbwind. Wir schiften das Groß und Baumen das Vorsegel zurück. Jetzt geht es zügig vorwärts. Der Strom schiebt mit 3 ktn und wir fahren 7 ktn ü. Grund.
Seit 8:00 Uhr steht Moni am Ruder. Ein Volltrottel aus Köln mit einer Najad 36 drängt Moni immer weiter nach Nord in Richtung der Flachs, 2 Meter Tiefe, ab und setzt sich dann noch vor uns. Dor Vollpfosten wird dann auch noch langsamer. Ich rufe dem Depp zu ob er die Vorfahrtsregeln nicht kenne. Was soll’s, manche Leute sind halt so bekloppt. Moni luvt an und fährt ihm dann sukzessive davon.
8:20 Uhr ist der Strom von der Elbmündung auf einmal gänzlich weg und die Fahrt geht zurück auf 5 ktn. Schon 8:45 Uhr ist wieder Strömung da und wir fahren erneut 7 ktn. Also es geht mal besser und mal schlechter.
9:00 Uhr ist Land in Sicht, wir sehen Helgoland. Es sind noch 12 Meilen. Ab 9:45 Uhr setzt der Gegenstrom ein, auflaufendes Wasser in der Deutschen Bucht. Wir werden langsam. Unsere Fahrt ist 2 Meilen vor Helgoland dann nur noch 4 ktn. Wir holen die Segel ein.
Unter Maschine geht’s in den Hafen. Hier liegen, wie nicht anders zu erwarten 5 oder 6 Boote im Päckchen. Wir sind dann in einem Päckchen das 3. vom Schwimmsteg auf Pos. 54°10‘577 N 7°53‘759 O.
Neben uns Holländer. Die sind immer freundlich. Zeit für Smalltalk.
Zollfreies Tanken funktioniert zurzeit nicht. Die Tankstelle ist mitsamt Kaimauer im Umbau. Es soll mit Kanistern gehen oder am schwimmenden Tanker. Mal sehen, vielleicht morgen.
Wir gehen in den Hafenbereich. Wir sind auf der Suche nach Fischbrötchen. Gibt’s nicht. Nur Maskenpflicht überall.
Heute ist Ausruhen angesagt. Morgen dann der Inselrundgang. Moni will Robben sehen.
Am Abend dann gehen wir fein essen im Hotel „Rickmers‘ Insulaner“: als Apparativ- Lange Hanna, die Vorspeise – Helgoland Austern, dann Tafelspitz, dazu Pfälzer Rosé und danach Creme Brulé. Lecker, Lecker!
Am Schiff zurück gibt’s noch einen Absacker und ich unterhalte mich noch mit dem Holländer vom Nachbarschiff.
Tag 55, 07. August 2020
Helgoland (D), Hafentag, keine Meilen
7:00 Uhr legen die Holländer ab. Wecker braucht man nicht auf Helgoland, das Aufstehen bestimmen die Tide und die Reihenfolge der Auflösung der Päckchen. Heute ist es eben 7:00 Uhr und unser Päckchen löst sich auf und die Holländer fahren davon. Wir legen wieder an, sind jetzt direkt am Steg die ersten. An uns machen wieder 4 Schiffe fest, erst einmal, am Abend werden es wieder mehr sein.
Wir legen wir uns noch mal in die Koje. 9:00 Uhr reicht‘s dann, über unser Vorschiff trampelt der Rest des Päckchens. Einer toppt das Ganze, er lässt seinen großen Hund übers Deck laufen. Na das hört sich von unten an… Beim nächsten Mal Gassi gehen trägt er den riesen Hund auf der Schulter.
Nach dem Frühstück, bevor die Fähren vom Festland kommen und der Betrieb einsetzt, fahren wir zur Nachbarinsel „Düne“. Hierher werden wir mit einem Kutter gebracht.
Wir wählen den Panoramapfad und wandern entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel. Wir können weit auf die Nordsee sehen. Nach ein paar hundert Metern geht’s zum Strand. Auch nicht schlecht. Wir ziehen uns die Schuhe aus und es geht auf dem steinigen Sand weiter. Wir kreuzen einen Badestrand, gemischt, Textil und FKK. Na Schönheiten sieht man hier nicht. Dicke und faltige Menschen ü 70, die hier ihre durchs Leben erworbene Unschönheit präsentieren. Gott Sei Dank ist dieser Schmerz schnell vorbei.
Wir kreuzen die Einflugschneise des Flugplatzes für Kleinflugzeuge. Die berühren beim Landeanflug mit ihren Rädern fast unsere Köpfe.
Wir kommen in einen Bereich wo die Robben leben. Erst mal sehen wir nur eine, sehr groß, ein Männchen. Moni ist enttäuscht, sie hat mehr erwartet.
Doch dann, ein mit Seilen abgesperrter Bereich. Dahinter, 50 Meter entfernt eine ganze Herde, vielleicht 20 Robben. Faul liegen die auf dem Sand. Einzig die kleinen, die bewegen sich wie Raupen am Ufer entlang.
Beim Weiterlaufen Richtung Anleger sehen wir noch einige Robben mitschwimmen. Sie sind neugierig und kommen ziemlich nah an die Menschen heran.
12 Uhr haben wir unseren Inselrundgang auf „Düne“ beendet. Entgegen kommun uns nun auch mehr Leute die hier Urlaub machen. Wir fahren zurück zur Insel Helgoland.
Auf dem Rückweg Richtung Schiff finden wir ein kleines Kaffee und essen Flammkuchen, trinken Alster und Apfelschorle.
Weiter Richtung Schiff dann noch Verproviantieren in der Schiffsbunkerstation. Alles was wir kaufen ist Zollfrei und wird vom Betreiber zu unserem Schiff gebracht. Wir bestätigen mit Unterschrift, dass alles Erworbene zum Verzehr auf dem Schiff vorgesehen ist.
Während Moni die Lieferung abwartet und einräumt mache ich Siesta im Vorschiff.
Der Nachmittag gehört der Hauptinsel. Es gibt einen ausgewiesenen Rundweg, dem wir entgegen dem Uhrzeigersinn folgen. Es geht hoch zum Leuchtturm, dem alten Flackturm. Ziemlich das Einzige was die Britten 1945 nicht platt gemacht haben.
Jetzt sind wir oben auf der Insel. Wir laufen auf der Westseite. Nur noch wenige Leute hier nach 16:00 Uhr. Die Tagestouries sind weg. Sehr schön!
Von hoch Oben kann man weit übers Meer sehen. Richtung deutsche Küste liegen viel Frachter auf Reede. Und es scheint sie warten sehr lange auf Fracht. Der Holländer vom Vortag sagte mir das er nie so viele Frachter hier wartend gesehen hat. Scheint mit der durch Corona bedingten Wirtschaftslage zu tun zu haben.
Wir sehen auf den sogenannten Lummenfelsen massenweise Trottellummen, Basstölpel und anderes Gefieder. Die sind hier geschützt, brüten bzw. hüten und füttern ihre Nachkommen. Moni ist begeistert, fast so wie der Vogelzähler mit Fernglas und Fotoapparat.
Endlich, gegen 17:00 Uhr sehen wir die „Lange Anna“, ein einzelnstehender Felsen aus dem typischen roten Buntsandstein. Das ist so ziemlich das Warzeichen von Helgoland, geformt durch Wind und die Welle des Meeres.
Hier an diesem Ende der Insel dann auch ein Bombentrichter von 1945. Die Britten haben an Griegsende noch mal richtig losgelegt. Der Trichter stammt von einer 5000 kg Bombe.
Wir gehen auf der Ostseite der Insel zurück und sehen von hoch oben auf die Nachbarinsel „Düne“. Der Weg führt durch den Gartenverein Helgoland e.V. Kleinste Parzellen, lustig anzusehen.
Im Ort Helgoland geht es dann erst durch die mit Asbestschindeln verkleideten Wohnhäuser aus der Zeit um 1960. Dann weiter mit einem Fahrstuhl für 1€/Person nach unten in den Ort.
Hier ist es richtig angenehm, der Schatten zwischen den Häusern und noch besser, ein englischer Pub… wir trinken Aperol Spritz.
So, der Inselrundgang endet mit Einkauf im EDEKA Inselmarkt.
Die Hitze des Tages schafft einen. Am Schiff noch ein Bad im salzigen Wasser des Hafenbeckens mit anschließender Klarwasserdusche versteht sich!
Essen und Feierabend! Ich gehe 20:00 Uhr schlafen. Moni sitzt noch bis Ultimo in den Abend hinen und geniest die aufkommende Kühle.
Tag 56, 08. August 2020
Helgoland (D) – Hörnum auf Sylt (D), sm
6:30 Uhr beginnt der Betrieb auf unserem Vorschiff. Wir sind ja direkt am Steg und die anderen , die ablegen wollen gehen nochmal im Hafen aufs Klo oder was immer. Also, wie ich schon schrieb, man braucht keinen Wecker im Päckchen.
Ich stehe auf und mache unser Schiff klar. Unser nächster Schiffsnachbar will 7:00 Uhr raus aus dem Päckchen und nach Hause nach Bremen. Also wir legen da auch gleich ab obwohl wir noch reichlich zwei Stunden bis zu unserem Tanktermin im Nord-Ost-Hafen haben.
Langsam fahren wir zum Tanken, Moni bereitet Frühstück vor. Schon sind wir 7:30 Uhr im N-O-Hafen. Wir suchen uns ein en Platz an einer Barkasse der Helgoland-Flotte und frühstücken erstmal.
Rickmer‘s Tankservice erscheint mit Tankwagen 8:15 Uhr an der Pier. Vor uns drei Schiffe. Wir sind dann endlich 8:30 Uhr dran. Immerhin eine halbe Stunde eher als geplant.
8:45 Uhr geht’s nun los in Richtung Sylt. Wir fahren noch um „Düne“ herum und setzen das Groß. Der wind kommt aus ONO. Immerhin es geht für den Blister. Also alle leinen fertig für den Blister und Moni zieht ihn am Spifall hoch. Schnell die Schoten angeschlagen und wir kommen bei 6 ktn Wind und flacher See immerhin auf 5 ktn ü. Grund. Bis 11:00 geht das so, min 4,5 ktn Fahrt, max 5,3 ktn.
11:00 Uhr, der Wind schläft ein wie vorausgesagt. Also Blister eingeholt und weiter unter Maschine.
14:30 Uhr erreichen wir das markierte Fahrwasser an Amrum vorbei nach Sylt/ Hörnum. Es ist heiß, die Luft glüht und man sieht nicht den Unterschied zwischen dem glatten blauen Wasser und dem Himmel. Die Fahrwasserbojen sind schwer auszumachen.
Na am Ende haben wir die Südspitze von Sylt querab ab an Backbord. Es ist halb vier.
15:50 legen wir an in Hörnum, rückwärts im Finger. Wir machen alles richtig. Der Anleger ist auf Grün. Wir legen bei Hochwasser an. Es sin 2,80 Meter unterm Kiel. Hier sind so viele Segler und das Wasser auch bei Ebbe wird für alle reichen. Unsere Position ist 54°45‘604 N 8°17‘760 O.
Erst mal schwimmen wir im Hafenbecken. Wassertemperatur 23°C , Luft über 35°C.
Heute Abend wird gegrillt. Ein Entrecoté haben wir noch und dann haben wir im Duty-Free in Helgoland noch Thüringer Rostbrätl gekauft. Das gibt es heute Abend.
Lecker und ein paar Getränke und es geht zur Koje.