Tag 57, 8. August 2021
Vesterøhavn, Insel Lasø (DK), Hafentag, keine Meilen, aber 25 km mit dem Fahrrad
Wir sind das nun das vierte Mal auf der Insel Lasø. 2013 war es das erste Mal mit unserem Sohn und seiner Freundin. Dann waren wir irgendwann mit unseren beiden Enkeln hier und letztes Jahr nur wir zwei, Moni und ich.
Lasø hat zwei Häfen, einen im Osten, Østerbyhavn und einen im Westen, Vesterøhavn. Die ersten beiden Male waren wir im Osten. Jetzt im Westen. Vesterøhavn ist der bessere, so finden wir.
Es gibt 3 Gaststätten hier und einen Imbiss am Hafen. Einen kleinen Supermarkt, 5 Minuten vom Hafen. Nicht weit vom Hafen ist ein Badesteg, direkt ins tiefe Wasser. Auf Sichtweite kommen die Fähren auf der Insel an.
Heute ist es, wider die Vorhersage, immer noch bewölkt – keine Sonne. Unser Ziel heute, die Salzsiederei bei Byrum in der Mitte der Insel. Wir waren nun bei jedem unserer Inselbesuche hier. Wir müssen Lasø Salz kaufen, für uns, für Robert, für Frauke und die Nachbarn. Über die Salzsiederei werde ich eine extra Geschichte schreiben. Ist es wert, ist es doch ein Stück Geschichte.
An der Salzsiederei angekommen regnet es ein bisschen. Wir nutzen die Zeit und kaufen ein und schauen nach den Siedepfannen. Ein bisschen sind wir wieder erstaunt, wegen Covid 19 dürfen nur 8 Personen in die Verkaufsstelle. Na bei den Dänen drehen die eben nun auch frei.
Von Der Salzsiederei geht es Richtung Byrum, der Hauptstadt von Lasø. Es ist 13:00 Uhr, Zeit für ein dänisches Bier. Gleich am Ortseingang von Byrum gibt es eine Kneipe, wir waren schon 3 Mal hier. Aber und jetzt kommt das ABER. Wir dürfen nicht rein, haben unsere Impfnachweise auf dem Schiff und nicht bei uns. Wir sind sprachlos, waren wir doch die letzten Wochen im liberalen Schweden. Der Wirt sagt mir, es sei die Regierung die das entschieden hat. Ich sage ihm, das Dänemark nun auf dem Niveau von Deutschland angekommen ist.
Und wir radeln angepisst weiter, Richtung unseres Schiffes. Wir nehmen diesmal einen parallelen Weg, weiter nördlich. Hier geht es vorbei an den Sümpfen. Na statt Bier sehen wir jetzt wenigsten Blumen und Pflanzen, ist ja auch gesünder. Moni ist beeindruckt vom Klokke –ensian und Lakrød bǣgerlav und Plettet gøgeurt.
Genug der Natur, wir sind zurück am Schiff, essen im Hafen eine kleine Pizza. In Marinetraffik sehen wir die SULIS, die Bavaria unserer Freunde nähert sich unserem Hafen auf Lasø. 16:00 Uhr treffen Inge und Heinz ein. Sie legen direkt neben uns an. Wir trinken den obligatorischen Anleger gemeinsam.
Abends ist BBQ – time. Wir essen gemeinsam auf unserem Schiff. Es gibt viel zu erzählen. Inge und Heinz sind aus Norwegen zurück.
Lakrød bǣgerlav Moni Klokke –ensian
ALL RIGHT II , links, SULIS rechts
Tag 58, 9. August 2021
Vesterøhavn, Insel Lasø (DK) – Insel Anholt (DK), 51 nm
Heute ist Montag, der 9. Montag auf unserer Reise. Der Wind bläst ganz schön, zu sehr aus Süd und das ist das Problem. Ab Mittag geht er mehr auf West. Also werden wir bis Mittag warten. Wir sehen uns im Windfinder die Animation an. Frühestens 12:00 Uhr macht es Sinn.
Wir verabschieden uns von Inge und Heinz. Die verabschieden sich für eine Fahrradtour zur Saltsyderi. Wir sitzen rum, lesen und schieben Langeweile.
Es ist Mittag, wir machen das Schiff zum Ablegen klar. 12:20 Uhr Leinen los!
Vor dem Hafenbecken gehen wir gegen den Wind, setzen Groß und Fock. Wir setzen Kurs Richtung Dänisches Festland, 260°. Wir müssen um das langgezogene Flach, das NORDVEST REV herum. Immerhin müssen wir fast 7 Meilen nach West obwohl wir eigentlich nach Süd müssen. Was für ein Umweg. Na wir haben 16 ktn Wind und kommen schnell voran, fahren doch 5…6 ktn ü.G. Die Sonne lacht, was gibt es besseres!
Nach 7 Meilen, es ist fast 13:30 Uhr sind wir im Hauptfahrwasser zwischen Lasø und dem dänischen Festland. Hier biegen wir nach „links“ ab. Wir holen das Groß und die Fock dicht, starten den Motor und helfen ein bisschen nach, damit wir so hoch wie möglich rankommen, an den Wind. Das müssen wir so 1,5 Stunden oder in Meilen: 9 Meilen durchhalten. Wir fahren immer entlang der roten Betonnung nach Süd.
Zwischenzeitlich dreht der Wind immer mehr nach West. Höhe der südlichen Flachs an Lasø schalten wir dann die Maschine aus. Wir fahren hoch am Wind mit 5 ktn ü.G. mit direkten Kurs auf Anholt. Vor uns liegen immer noch 32 Meilen mit Kurs 140°.
Der Wind nimmt zu, 18 ktn. 15:00 Uhr, Reff 1 ist angesagt. Wir schieben uns schnell vorwärts. Backbord und Steuerbord fernab sehen wir Regenwolken. 15:20 Uhr, der Wind geht wieder runter, 12 ktn nur noch. Wir reffen das Groß wieder aus. Wir haben jetzt inzwischen Halbwind, schnell Fahrt!
17:10 Uhr haben wir 25 Meilen versegelt. Es regnet, aber das Schlimmste geht an uns vorbei. Aber die Regenwolken bringen Wind, wir bauen wieder ein Reff ins Großsegel und rollen die Fock ein und fahren dennoch 7 ktn ü.G, in Spitze auch 8 ktn! Mir macht das Spaß, der Moni nicht.
Der Regen ist an uns vorbeigezogen und mit dem regen auch der Wind. Nur noch 4…5 ktn. Es geht nicht mehr vorwärts. Eine halbe Stunde helfen wir mit der Maschine. Dann ist der Wind wieder da. Wir fahren aber höher am Wind. Der Wind ist jetzt relativ konstant 12…15 ktn. Wir fahren bis vor Anholt zügig unter Segeln.
20:35 passieren wir die Gefahrentonne NW Rev. 21:10 Uhr ist Sonnenuntergang, Moni fotografiert mich und die untergehende Sonne…. breuer-sunsetyears.de … Ja, für jeden geht die Sonne mal unter, denke ich.
Es wird merklich dunkler. Ich dimme die Instrumente, die blenden immer bei Anlegemanövern in schwarzer Nacht.
Endlich, nach 9,5 Stunden, 22:00 Uhr, fahren wir in den Hafen. Es ist dunkel wie im Bärenarsch. Die dunklen Mooringtonnen sieht man so gut wie nicht. Gleich am Hafeneingang finden wir eine freie Mooringtonne. Moni hakt ein, es klappt sofort, trotz schlechter Sicht. Auf der hohen Pier zwei lustige Dänen die die Vorleinen annehmen. Wir haben angelegt, sind fest, aber ein Reserviert Schild. Die Dänen sagen das ist kein Hinderungsgrund, ihr könnt hier liegen. Und wir trinken unseren Anleger.
Wir spazieren noch durch den dunklen Hafen, der ziemlich voll aussieht, bezahlen unsere Liegegebühr und gehen dann 23:30 Uhr schlafen.
Lasö Auf Wiedersehen! Regen kommt auf und bringt Wind
Sunset
Tag 59, 10. August 2021
Insel Anholt (DK), Hafentag, keine Meilen, dafür 25 km zu Fuß
Dieser Tag beginnt beschissen. 7:00 Uhr, wir sind beide noch im Tiefschlaf, es klopft am Schiff. Der Hafenmeister am Heck unseres Schiffes. Ich hatte mir so etwas schon als Worst Case Szenario ausgemalt, doch ausgerechnet 7:00 Uhr in der Frühe. What an asshole! Also, dieses vermenschlichte Arschloch von Hafenmeister gibt mir zu verstehen, wir haben den reservierten Platz sofort zu verlassen! Ich versuche zu verhandeln, können wir nicht noch 2 Stunden schlafen… nein, die zwei Plätze werden sofort benötigt! (selbst am Abend desselben Tages war der Platz nicht belegt und bis zum nächsten Tag auch nicht). Der Hafenmeister, einfach ein Arschloch. Gib einem ungebildetem eine Machtposition und er wird seine Macht dir gegenüber missbrauchen. Hatten wir alles schon, so denke ich.
Also, was soll es. Wir verlegen unsere Yacht auf einen freien Platz bei freier Sicht. Wir legen rückwärts auf Mooring Boje an. Der Hafenmeister kommt mit seinem motorisierten Schlauchboot und will uns helfen… Nein danke! rufe ich ihm zu. Deine Hilfe brauche ich nicht und würde ich selbst in einer extremen Situation nicht mehr annehmen.
Ich gehe erst mal baden im Meer, nicht weit von der Marina. Mein Gemüt braucht Abkühlung! Moni bereitet das Frühstück vor.
Nach dem Frühstück beginnt der schwere Teil des Tages: Wir beginnen unsere Wanderung zum Leuchtturm… 15 km liegen vor uns. Ich mache das nur, um die Beziehung mit Moni zu befruchten… zu beleben… zu erheitern.
Erst geht es über Asphalt, dann über Schotter und Sand zum Meer. Am Strand, auf der harten Seite, gleich am Wasser lässt es sich schnell laufen. Immerhin müssen wir noch 4 Meilen laufen. Ich kontrolliere das ständig über Navionix.
Gegen 14:00 Uhr sind wir am Leuchtturm. Wir sehen eine Robbe. Am Ende sind es ganze 3 Robben. Ich laufe 15 km für 3 Robben. Was für eine schlechte Ratio. What a fuck!
Am Leuchtturm lege ich mich hin. Ich brauche eine Ruhe. Moni läuft mit dem Fernglas rum, und ist richtig zufrieden… satisfied! Mir geht das alles auf das Gemüt.
Der Rückweg über die Dünen und das „Hochland“ macht mich fertig. Sonne, Wind gegen an, schlechte Bedingungen für erfreutes Wandern. In Navionix sehe ich, wir gehen mit einer Geschwindigkeit von 2 ktn…
Na Gott sei Dank, wir sind gegen 17:00 Uhr zurück in der Nähe des Hafens. Links ein Strandrestaurant. Junge Leute führen eine abgefahrene Freiluftkneipe. Mit Blick auf das Meer trinke ich zwei Fassbier und Moni erst was Alkoholfreies und später Wein. Der Kneiperin schildere ich meine Probleme mit dem bekloppten Hafenmeister und bitte sie dem meine Message zu übermitteln, wenn er sein nächstes Bier hier trinkt!
Wir gehen zurück zum Schiff und grillen die Burger, welche wir noch im Kühlschrank hatten. Wein, Bier und satt. Für morgen ist leichter Wind, achterlich auf unserem geplanten Kurs nach Schweden zu erwarten. Ich wechsle das Vorsegel, Fock runter, Genoa hoch.
Dann gehen wir schlafen.
Corona überall auf unserer Wanderung Im Norden von Anholt ist gut Ankern
Der Leuchtturm Kommt NÄHER!
Hier wohnt der Künstler Das ist seine Kunst
Blick zurück Auf der Wanderung zurück
Tag 60, 11. August 2021
Insel Anholt (DK) – Glommen (S), 34 nm
Ich hole früh die Brötchen vom Bäcker. Moni bereitet den Rest fürs Frühstück an Bord.
Seit 8:00 Uhr legt ein Schiff nach dem anderen ab. Auch viel Deutsche. Wir sind 9:15 Uhr dann soweit. Noch im Hafenbecken ziehen wir das Großsegel hoch, dann geht es raus aufs Meer.
Ganz schöne Welle, obwohl der Wind moderat mit 12 ktn bläst. Wir setzen Kurs nach Nord ab. Wir müssen um ein Flach herum, um dann parallel zur Insel nach Ost laufen zu können. Die Genoa rollen wir aus, aber ein wenig gerefft, Motor aus und mit 6 ktn geht es zur Spitze des NW-Revs.
10:00 Uhr dann gehen wir auf Ostkurs, rollen die Genoa voll aus und fahren immer mehr vor den Wind. Unser Kurs am Ende 80°. Der Wind kommt direkt von hinten. Groß an Backbord, Genoa an Steuerbord, die Genoa baumen wir aus. Immerhin fahren wir 5 ktn bei Winden von 10…12 ktn.
Unsere All Right 2 rollt, die Welle kommt leicht aus SW und wir haben zu tun Kurs zu halten.
10:45 Uhr haben wir den Leuchtturm von Anholt querab, wo wir gestern zu Fuß hin marschiert sind.
11:50 Uhr haben wir dann die Gefahrentonne Østerrev an Steuerbord. Diese Tonne markiert das eigentliche östliche Ende von Anholt. Normalerweise liegen auf diesem Riff die Robben von denen wir gestern nur 3 gesehen haben.
Es sind noch 21 Meilen bis Falkenberg. Wir kreuzen das Hauptfahrwasser. Ganz schöner Verkehr hier, Frachter von Nord, Frachter von Süd.
15:00 Uhr sind wir 5 Meilen vor der Schwedischen Küste. Der Wind hat mehr westlich gedreht. Wir nehmen das Groß auf Steuerbordbug und befreien die Genoa vom Spibaum. Der Kurs ist schwer zu halten, wir werden langsamer und die Genoa flattert. Also gehen wir höher ran, werden schneller und treffen die Entscheidung, anstelle Falkenberg, den kleinen Fischerort Glommen anzulaufen.
16:15 Uhr legen wir an einem Schwimmstegkopf gegen den Wind an. Der Hafenmeister hat uns schon von der Hafenmole dorthin gelotst. Nach dem Anlegen kommt der Hafenmeister gleich zu uns, um zu kassieren. Er ist freundlich und wir unterhalten uns. Gibt uns Informationsmaterial zum Ort. Er ist das Gegenteil des Dänischen Hafenmeisters von Anholt.
Im Hafen stellen wir mit Blick auf das Dorf und den Hafen fest, dass Schweden bunter als Dänemark ist. Wir haben das Gefühl, dass die Häuser farbiger sind und in den Gärten mehr Wert auf Blumen gelegt wird.
Wir spazieren zum Fischrestaurant im Ort Glommens Fiskekrog. Sehr gepflegtes Restaurant und wir bekommen sofort Platz ohne Impfnachweis. Und das Essen ist super. Ich esse Meerforelle Moni Steinbutt.
Moni wandert noch zum Glumstene. Ich gehe aufs Schiff und schreibe.
Nur das letzte Stück aufgezeichnet
Wo uns der Hafenmeister verjagte ist immer noch Platz als wir abreisen Der Anholt Leuchtturm bei Vorbeifahrt Platt vorm Wind
Fischereihafen von Gommel Das Fischrestaurant Glomstenen Moni wandert zum Glomstenen
Tag 61, 12. August 2021
Glommen (S) – Torekov (S), 37 nm
Gestern war es sehr schön in der Schwedischen Restauration. Die Schwedischen Orte sind farbenfreudiger als die Dänischen und irgendwie hört sich für uns Schwedisch netter an. Unser Empfinden hängt sicher auch mit dem Verhalten Schwedens zu Covid-19 zusammen. Sind die Schweden in dieser Frage doch liberaler und klüger als die Dänen, die sich ja dieses Jahr auf Deutsches Niveau begeben haben.
Na genug der Corona-Politik, wir legen 9:45 Uhr ab. Ich mache noch ein paar Fotos zurück zum Hafen. Groß und Genoa setzen wir gleich vor der Hafenmole.
Bei leichter Welle und Wind um die 9…10ktn aus WSW setzen wir direkten Kurs nach Torekov ab. Am Anfang können wir den auch gut halten und fahren 30° am Wind 5ktn ü.G.
11:20 Uhr, das Ereignis, Schnapszahl auf der Logge, 1111 Meilen.
Wir kommen immer mehr nach West von unserer geplanten Kurslinie ab. Die Fahrt halten wir einigermaßen. 13:25 Uhr fahren wir dann die erste Wende nach West. Pos 56°40‘036 N 12°33‘259 E.
Ungefähr 2,5 Meilen, dann sind wir wieder auf unsere Kurslinie. Wir Wenden wieder Richtung Torekov. Und wir fahren wieder 4 Meilen. 14:55 Uhr die nächste Wende in Richtung unserer Kursline. Hier wenden wir 15:15 Uhr das letzte Mal. Der Wind wird immer weniger. Bei 4 ktn Wind geht es dann nicht mehr voran.
15:30 Uhr dann, es ist kein Segeln mehr. Wir sind langsam, so kommen wir nie an und fahren weiter mit Maschinenkraft. Die Segel sind schnell eingeholt und es geht mit Riesenschritten voran. Ich freue mich riesig, wenn wir bei 1600 U/min mit 5 ktn laufen. Wir haben noch 8 Meilen zum Ziel, sind also immerhin 28 Meilen gesegelt.
17:10 Uhr sind wir im Hafen von Torekov. Ziemlich voll, meist Schweden, 3…4 Dänen und einige Deutsche. Im alten Hafenbecken finden wir dann einen Platz in der Ecke. Pos 56°25‘622 N 12°37‘456 E.
Mit der Hafenmeisterin kommen wir ins Gespräch. Moni gibt ihr nett den Hinweis, dass sie darauf achten solle das die Längslieger nicht immer ein halbes Schiff Abstand zum nächsten Schiff halten sollen. Weniger würde reichen und mehr Schiffe würden ihren Platz finden.
Heute essen wir mal wieder an Bord, Spaghetti und Rotwein. Moni bemerkt, dass sie den Eindruck hat, dass in den Spaghetti packungen auch schon weniger drin ist. Oder essen wir mehr… glaube ich nicht.
Am Hafenbecken ist ein Museum ohne Eintritt, eine alte Brigg. Die schauen wir uns an.
Wir machen noch einen Spaziergang in den Ort. Auch hier farbenfroh und gepflegt. Auf dem Rückweg finden wir noch den Supermarkt und kaufen noch ein.
In der Nähe des Hafens ist ein Badesteg. Da gehen wir noch schwimmen. Das richtige salzige Wasser hier oben muss man nutzen, solange man es noch hat. Nach Süden wird es ja immer süßer.
Blick zurück
Torekov
Tag 62, 13. August 2021, Freitag der 13.
Torekov (S) – Mölle (S), 18 nm
10:30 Uhr geht es los heute. Warmes Wetter, bedeckt und wenig Wind. Unser Ziel heute soll Mölle sein. Der Weg ist nicht weit, aber wir wollen das auch bei wenig Wind ersegeln. Wir wollen in Schweden bleiben.
Draußen vor der Hafenmole setzen wir Groß und Genua. Der Wind kommt von Südost. Wir fahren in Richtung der kleinen Insel Vinga Skär. Wir haben einen schönen Blick zurück auf Torekov. Vor der Insel Wende nach West, Richtung Schwedisches Festland. Insgesamt fahren wir 8 Wenden. Es geht langsam vorwärts.
13:50 Uhr geben wir auf. Der Wind bläst nur noch mit 4 ktn. Kein Vorwärtskommen. Es sind noch 7 Meilen bis Mölle. Weiter geht es mit Motorkraft.
Wir setzen Kurs ab auf das Kap und den Leuchtturm Kullen oberhalb Mölle.
15:20 Uhr legen wir in Mölle an. Der Hafen ist erstaunlicherweise leer, ich meine keine Segler. Dafür viele Touristen. Wir sehen ein Auto mit Schweizer Kennzeichen und einige wenige Deutsche. Das meiste sind Schweden.
Unseren Anleger trinken wir im Hamn Krog. Ansonsten sind wir faul und genießen das „Hafenkino“. Es kommen einige Segler rein!
Mölle ist ein alter Badeort, so etwas wie Selin bei uns. Lauter schöne alte Hotels und Häuser. Auch Kaiser Wilhelm II, unser alter Kaiser war schon hier im Urlaub.
Wir essen zu Abend im schönen alten Hotel Kullaberg. Erst auf der Terasse, bis es zu regnen beginnt. Wir wechseln nach drinnen. Wunderschönes Ambiente der Jahrhundertwende 19/20.
Mölle
Tag 63, 14. August 2021,
Mölle (S), Hafentag wegen Starkwind, keine Meilen aber 14 km gewandert
Die Nacht war nicht gerade ruhig. Starkwind, 25 ktn. Wir liegen Gott sei Dank im Lee der Pier. Aber die Leinen rucken rhythmisch. Da wartet der schlafende Segler immer auf den nächsten Ruck! Moni sagt ich hätte gut geschlafen, aber ich kann mich an jeden Ruck erinnern. In den Morgenstunden ist es weniger und wir verfallen nochmals in Tiefschlaf bis 10:00 Uhr.
Trotz des Sonnenscheins am späten Morgen frühstücken wir unten.
Gegen 11:00 Uhr geht es los zum Kullaberg. Die Region hier gehört hier noch zu Schonen und der Kullaberg ist im äußersten Nordwesten. Eine Halbinsel, ein einziger hoher bewachsener Felsen.
Es geht durch den Ort Mölle immer den Berg hinauf, die aufwärtsführenden Straßen und Gassen. Rechts und links feine Hotels aus alten Zeiten und schöne Villen und Einfamilienhäuser.
Irgendwann geht ein Pfad los, der und oberhalb der Klippen die in den Øresund fallen, entlanggeht. Beschwerlich aber super Aussicht auf den vom Sturm schäumenden Øresund. Wir haben 6…7 bft. Wir sehen auch zwei Segler die Richtung Nord fahren. Der Weg ist gut gekennzeichnet. Es sind eine ganze Menge Leute unterwegs. Moni war hier schon mal langgewandert als wir vor einigen Jahren mal hier waren. Sie berichtet über ihre Erinnerung. Ich war damals im Hafen geblieben und habe Netze an unserem Seezaun befestigt.
Unser Weg führt uns durch Urwaldartigen Bewuchs und nach links immer wieder der steile Blick nach unten. Gestern sind wir unten mit unserem Schiff gefahren, bei flacher See. Überall badende Leute zwischen den Klippen. Heute badet keiner, hohe Wellen brechen sich an den Klippen.
Auf dem Weg gibt es oben auf den Klippen eine Gaststätte. Um Halt zu machen ist es noch zu früh. Moni erzählt, dass es bei ihrer letzten Wanderung ein tüchtiger Schuppen war, heute ist das Restaurant mondän mit Glass Terrasse.
Wir kommen vorbei an einem Golfplatz hier oben auf dem Kullen. Verstehe gar nicht wie man bei dem Wind Golf spielen kann.
Bald erreichen wir den Leuchtturm an der Nordwestspitze des Kullaberges. Der Leuchtturm, erbaut 1900 selbst ist nicht hoch, aber er steht auf dem Felsen 78,5 m ü.d.M. Wir genießen die Aussicht auf das Meer, aber es ist windig und ein bisschen Hunger haben wir jetzt auch.
Unten im Leuchtturm ist ein Imbiss, wir kaufen Smörebrot mit Shrimps und Bier. Und weil wir nett zum Personal sind, bekommen wir einen Tisch in der ersten Etage des Leuchtturms mit herrlichen Blick auf das Meer. An der Wand hängt ein Bild von der im Dezember 1971 hier auf Fels aufgelaufenem Kreuzfahrtschiffes „Prinsessa“.
Wir schauen noch rein in das Museum Naturum, direkt hier oben neben dem Leuchtturm. Eine Ausstellung zur Natur und rund um das Naturreservat hier auf dem Kullen.
Wir treten den Rückmarsch an. Diesmal auf der anderen Seite des Kullen. Es geht an der Nordostseite des Felsens zurück. Es scheint, wir laufen durch Urwald. Eichen wechseln sich mit Buchen ab. Umgefallene Bäume dazwischen. Alles naturbelassen und immer mal wieder der Blick die Felsen hinunter zum Meer.
Am Ende geht es ein Stück auf der Straße und bald sind wir wieder in Mölle. Zurück am Schiff richten wir nochmals die Ruckdämpfer an den Festmacherleinen. Morgen geht es weiter den Øresund hinunter Richtung Heimat.
Vorbei an schönen Hotels
Blick nach Mölle Blick auf den Öresund Vorbei am Golfplatz
Der Leuchtturm Ein Leuchtturm um 1650, befohlen vom Dänischen König für Anholt, Kullen, Skagen
Hinweis für die Dänischen Mitbewohner Blick nach Mölle Meilenstein