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Tag 22, 23 Juli 2018
Minija (früher Minge) (LT) – Klaipeda (früher Memel) (LT), 29 sm
Um 9:00 Uhr werde ich wach vom Radio des Nachbarn. Ich schlafe jetzt schon immer länger, so beobachte ich. Ich frühstücke ausführlich. Zuvor schließe ich das Schiff noch mal an Landstrom an. Hatte das am Vorabend vergessen. Immer wieder kommt die Sicherung. Ich nutze einen Adapter auf normale Schukosteckdose. Offenbar haben die Freunde hier Mist mit der Schutzmaßnahme gebaut. Nämlich im nächsten Hafen funktioniert wieder alles gut – dachte schon ich muß bei mir auf Fehlersuche gehen.
Also, ich lege 10:40 Uhr ab. Habe keine Eile. Fahre die Lagune zurück zum Kurischen Haff. Hier kann ich ein Fahrwasser nach NO nehmen. Wie schon früher beschrieben, viel Wasser ist nicht unterm Kiel. Ich segle mit Groß und Genua hoch am Wind. Von Pervalka (früher Perwelk) an geht es mit 6 ktn und später aufwärts zügig voran. Ich komme wieder an den Großen Wanderdünen vorbei – imposant.
15:45 Uhr erreiche ich die Anfänge des Hafens von Klaipeda. In Höhe des Ölterminals, wo ein riesiger Tanker zur Entleerung liegt hole ich die Segel ein. Weiter geht’s unter Maschine bis zur Tankstelle.
Eine Selbstbedienungstankstelle. Ich dort ganz alleine. Der Wind kommt beim Anlegen direkt auf die Nase. Das Anlegemanöver war somit leichtgemacht.
Anders das Tanken selbst. Es geht mit Kreditkarte aber auch mit Cash. Ich entscheide mich für Cash und beginne mit einer 20 € Banknote. Es klappt. Ich werde mutig und ich schiebe nochmal 50 € rein. Es funktioniert nicht mehr. Geld ist weg und es kommt kein Diesel raus. Ich rufe den Tankstellenbesitzer. Er kommt nach einer halben Stunde. Ich nutze die Zeit und esse Leberwurstschnitten.
Der Tankstellenwärter prüft die Geldeinnahmen und bestätigt das 50 € zu viel in der Kasse sind. Jetzt setze ich den Tankvorgang unter seiner Aufsicht fort und tanke insgesamt für 120 €, den Liter Diesel für 1,14 €.
Ich gehe jetzt in eine andere Marina auf der Seite der Kurischen Nehrung, das ist gegenüber der Altstadt. Eine schöne neue Marina mit einem Hotel und einem Restaurant. Hier esse ich Abendbrot und höre zum Sundowner noch jungen Leuten beim Gitarrenspiel und Liedersingen zu.
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Tag 23, 24 Juli 2018
Klaipeda (früher Memel) (LT) – Liepaja (früher Liebau) (LV) 61 sm
Hatte den Wecker auf 5:00 Uhr gestellt, das war mir dann aber doch zu früh. Ich schlafe noch eine Stunde. 6:00 Uhr ist dann Schluss mit Lustig! Ich stehe auf, frühstücke und lege 7:00 Uhr ab.
Diesmal melde ich mich bei der Coastguard / Bordercontrol auf VHF CH 73 ab. Mit mir geht eine finnische Yacht raus. Ich höre über VHF wie die sich auch abmelden.
Ich verlasse die Hafenmole um 7:40 Uhr. Ist doch schon ein Weg bis hierher.
Der Wind kommt aus Nord, äußerst ungünstig. Ich setze Groß und Genua und laufe auf 300°. Das geht ein paar Meilen gut. Dann schläft der Wind erst mal ein. Motoren ist angesagt und das bis 12:20 Uhr, bis ich die Grenze zwischen Litauen und Lettland überfahre.
Zuvor sehe ich noch auf Litauischem Gewässer Höhe Sventoi einen Tanker vor Anker liegen. Die leichtern direkt über eine riesen Boje von der eine Pipeline bis zur Oilrafinerie Sventoi führt.
Also ab 12:20 wird jetzt richtig gesegelt. Ich laufe 5 ktn über Grund. Bis 15:45 halte ich Kurs. Dann komme ich zu nah unter die Küste. Ich fahre eine Wende und gewinne dann wieder an Höhe.
Noch eine Wende und es geht wieder in Richtung Liepaja. 17:40 Uhr, eine Stunde vor Hafeneinfahrt bin ich wieder zu nah unter der Küste. Ich hole die Segel ein und motore Richtung Hafen. 18:40 Uhr fahre ich in die Hafenmole ein und lege um 19:00 Uhr an einem langen Schwimmsteg längsseits an.
Ich mache mir eine riesige Portion Spaghetti und lasse den schönen Tag ausklingen.
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Tag 24, 25 Juli 2018
Liepaja (früher Liebau) (LV), Hafentag, keine Logge.
Ich schlafe bis 9:00 Uhr, dusche mich am Heck und nehme sofort mein Fahrrad. Frühstücken werde ich unterwegs und der Tag wird mit Sightseeing ausgefüllt. Das ist in einer extra Geschichte erzählt.
Es ist spät geworden und ich verlängere den Liegeplatz um eine Nacht.
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Tag 25, 26 Juli 2018
Liepaja (früher Liebau) (LV) – Pavilosta (früher Paulshagen)(LV), 44 sm
Eigentlich wollte ich bis 8:00 Uhr schlafen, so habe ich den Wecker gestellt. Doch mein Wecker war eine Hafenkneipe, die haben ab 6:00 Uhr aufgeräumt und ein Bierzelt abgebaut, dabei Beschallung mit Country Music… nicht gerade seemännisch!
Durch das zeitige Aufstehen kann ich schon 8:30 Uhr ablegen. Schon im Hafen wenig Wind, stelle ich fest. Als ich die Mole des Außenhafens verlasse, es ist 8:50 Uhr, Wind nur 3 ktn und das aus Nord.
9:00 Uhr, höhe Lateraltonne ändert sich das, Wind geht auf 8 ktn und ich setze Segel. Fahre 307°COG. Das ist zwar nicht die gewünschte Fahrtrichtung aber ich segle!
Um 11:30 Uhr, Pos 56°37‘300 N, 020°44‘900 O fahre ich eine Wende. Kurs jetzt 33° Ich fahre beachtliche 3,5 ktn üG. Der Wind nimmt langsam aber stetig zu und ich hoffe hoch genug ran zu kommen, um das Gulbij Huck mit dem Leuchtturm Steuerbords liegen lassen zu können.
Unterwegs sehe ich die Zweimastbark Roland Amundsen auf Gegenkurs kommend. Die haben’s gut, Raumer Kurs unter voller Besegelung.
Aber der Wind ist für mich nicht stark genug und ich falle immer weiter ab. Um von der Küste wegzukommen, fahren ich die nächste Wende um 15:20 Uhr etwa 2 Meilen vor der Küste. Mein Kurs ist jetzt NW 310°. Ich werde jetzt schneller, fahre schon 6,5 ktn üG. Der Wind blässt jetzt mit 14 ktn. Das macht Spaß!
Nachdem ich auf dem Kurs 310° 7 Meilen versegelt habe fahre ich die letzte Wende für heute mit direkten Kurs auf Pavilosta. Es sind noch 12 Meilen bis zum Hafen aber ich werde für meine Geduld belohnt. Ich laufe 7 ktn üG, der Wind ist jetzt bei 18 Ktn. Segelspaß pur!
Die direkte Strecke von Liebau nach Paulshagen wäre 25 Meilen gewesen, ich habe 44 Meilen versegelt.
Die Mole von Pavilosta wird rekonstruiert, die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren. Ich erreiche den ruhigen kleinen Hafen dahinter – es ist eigentlich eine Flussmündung. Um 17:45 Uhr habe ich an einem Pontonsteg mit Anlegefingern rückwärts „eingeparkt“.
Der Hafenmeister, ein junger Mann um die 35 begrüßt mich freundlich. Er hat ein Matrosenshirt blauweiß gestreift an und eine Elbseglermütze auf. Er spricht super Deutsch.
Ich nutze die Möglichkeit der vorhandenen Waschmaschine und Trockener und wasche meine Klamotten. Zu Abend esse ich in einer netten Gaststätte, gleich an der Marina. Danach mache ich noch einen 200 Meter-Ausflug zur Düne und schaue aufs Meer.
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Tag 26, 27 Juli 2018
Pavilosta (früher Paulshagen) (LV) – Ventspils (früher Windau) (LV), 45 sm
Der Segeltag beginnt 10:15 Uhr mit dem Ablegen. Kein Problem, wenig Wind. Wie befürchtet und wie auch an den Vortagen, vormittags kein oder wenig Wind, nachmittags frischt es dann auf.
So motore ich heute bis 12:00 Uhr, Kurs 360° gegen den wenigen Wind. Dann setze ich das Groß. Ich gehe jetzt ein bisschen nach NO auf 10°. 12:30 Uhr dann endlich reicht der Wind fürs Segeln. Ich setze Genua. Ich dachte ich bin weit genug draußen auf See so das ich mit einem Schlag, Segel Steuerbordbugs, bis nach Ventspils komme.
Vor dem Leuchtturm Uzava muss ich dann doch wenden. Bei der Wende reffe ich das Groß, Reff 1 und reduziere auch die Genua. Der Wind ist auf 22 ktn hochgegangen. Ich fahre jetzt bis 15:20 Uhr nach NO auf die offene See.
Bei Pos 57°14‘800 N und 021°09‘250 O fahre ich die letzte Wende für heute. Ich segle noch 1,5 h Richtung Küste mit 6 ktn üG. Die letzten 7 Meilen geht es unter Maschine direkt gegen den Wind bis zur Hafeneinfahrt Venspils.
Venspils assoziiere ich immer mit einem Umspannwerk 220/110kV welches wir noch als AEG „Turn Key“ für ein neues Ölterminal gebaut haben. Es war früher eines der wichtigen Terminals für Russland um Öl zu verschiffen. Obwohl im Hafen riesige Tanker liegen, die auf Ladung von der Ölpipeline warten, hat das Terminal mit dem Bau des Russischen Hafens Ust Luga an Bedeutung verloren.
Ende dem Nachdenken über die Vergangenheit. Ich muss die All Right 2 zum Anlegen vorbereiten.
Es wird schwierig den ich muss auf Heckboje gehen. Ich verbinde den Bojenhaken mit einem Palstek mit dem längsten Tampen die ich habe. Den Wind habe ich schräg von Steuerbord auf der Nase. Ich verfehle die Boje. Noch mal das Ganze. Zweiter Anlauf, diesmal ist die Leine zu kurz. Die Bugleinen sind schon am Anleger von eifrigen Helfern festgemacht. Ich verlängere die Leine zur Boje mit einem Kreuzknoten. Jetzt reicht es. Ich komme ohne Schwimmen vom Bugkorb zur Kaimauer.
Nach dem „Anleger“ gehe ich zum Hafenmeister und bezahle. Er gibt mir gegen ein kleines Entgelt auch eine richtige Lettische Gastlandflagge. Ich hatte eine Österreichische oben unter der Saling. Sieht so ähnlich aus, dass Rot der Lettischen ist aber mehr weinrot.
Abendessen an Land im kleinen Freiluft Bistro direkt in der Marina.
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Tag 27, 28 Juli 2018
Ventspils (früher Windau), heute keine Logge, Hafentag
Erst mal schlafe ich bis 10:00 Uhr das hatte ich mir vorgenommen. Zwar bin ich 6:00 Uhr wach geworden als ein Schwede morgens nach 29 h Nonstop von Stockholm reingekommen war und direkt neben mir festmacht. Ich gehe schnell auf die Toilette und spanne noch die Fallen ab, die gerade zu klappern anfingen. Ich lege mich wieder aufs Ohr und dann ist es doch 10:00 Uhr geworden.
Nach dem Frühstück mache ich Reinschiff außen. Sah alles schon Grau vom Salz und Staub aus. Mein Schiff liegt gleich am Wasserhahn und da ist auch ein Schlauch, besser geht’s nicht. Schade das ich meine Enkel nicht mit habe. Die machen sowas gerne unter ständigen Ausruf der Parole „Cillit Bang“… ist wohl ein Reinigungsmittel.
Meinen Vater gratuliere ich telefonisch zum 88 sten Geburtstag.
Dann flicke ich noch die Netze in der Reling. Die leiden unter den Wenden, wenn die Genua darüber schleift. Auch baue ich noch paar Rollen und Durchführungen an um die Sorgleine der Rollanlage für das Vorsegel leichte bedienen zu können.
Alles getan, um 15:00 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Ventspils, mit dem Fahrrad natürlich.
Ohne das Fahrrad wäre ich schlecht dran. Der Weg auch nach Ventspils „Downtown“ ist 2 km.
Ich fahre die Ostas Iela (Hafenstrasse) entlang. Als erstes fällt mir auf das alle Straßen in der Altstadt mit Betonpflastersteinen gepflastert sind. Überall super Radwege. Das habe ich auch schon in Liebau beobachtet.
Der Ort ist gepflegt, aber es ist warm und weil Sonnabend ist, nicht viel los. Ich habe auch keine richtige Lust. Mache als erstes am Rathausplatz halt und esse eine Kleinigkeit zu Mittag, natürlich auch ein lokales Bier.
Vor dem Fährterminal Ventspils sind mit Blumen große Käfer nachgebildet. Ich fahre kreuz und quer durch die Stadt und komme zur Livländischen Ordensburg. In der Hoffnung das es drinnen kühler ist als auf der Straße, kaufe ich mir ein Ticket fürs Museum. Es ist zwar nicht viel kühler als auf der Straße aber der Besuch lohnt sich. Erstens sehe ich eine Hochzeit drinnen – wird als Standesamt genutzt; zweitens konnte ich was über die Geschichte der Stadt Wildau, Vildava, Ventspils lernen.
Danach fahre ich an einer Supermodernen Bibliothek vorbei die sich aber in das Bild zwischen den alten Stein und Holzhäusern einpasst. Was sehe ich da: Ein Denkmal von Janis Fabricius, 1873-1929, Nach der Mütze zu urteilen ein Rotarmist… und der ist stehen geblieben?!
Ich fahre über den Markt von Ventspils. Keine Leute, Markt ist ja bis Mittag. Auf dem Markt gibt es einen sehenswerten Glockenturm mit einem Glockenspiel, so mutmaße ich aus der Anzahl der kleinen Glocken.
Ich fahre noch durch Ostglas, ein Stadtteil mit vielen kleinen alten Holzhäusern. Jetzt verlässt mich die Lust. Ich kaufe noch ein bisschen Saft und eine Melone ein und fahre zurück zum Schiff.
Hier mache ich einen Nachmittagsschlaf. Gegen 20:00 Uhr kommt kleiner Regen. Zuvor hat es schon gedonnert. Scheint ein Gewitter zu werden. Ich hoffe es bringt ein bisschen Abkühlung.
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Tag 27, 29 Juli 2018
Ventspils (früher Windau) (LV) – Möntu Sadam (EST), 42 sm
Es ist bewölkt, nachts hat es dann doch geregnet. Ich lege um 8:40 Uhr ab, verstaue Fender und Leinen. In der Hafeneinfahrt kommt mir ein LNG Tanker entgegen. LNG steht für liquefied natural gas, Flüssiggas also. Der Tanker ist leer, also holt er verflüssigtes Erdgas in Ventspils ab…. Haben die ein LNG Plant in Ventspils gebaut?
Ich passiere die Hafenmole, glatte See aber ein Büschen Wind. Ich setze Segel. Das geht auch zwei Meilen vorwärts mit 5 ktn Kurs 17°. Dann kommt Nebel und der Wind ist weg. Was bleibt mir anderes übrig – Maschine. Ich Schalte das Radar ein und stelle mir einen Warnsektor von 1,5 Meilen sowohl beim Radar als auch beim AIS ein. Das beruhigt schon.
Da ich unter Maschine mit Autopilot fahre kann ich mein Buch „Eiskalt im Paradies“ von Wolfgang Schreyer weiterlesen. Ich habe mir einige Bücher aus meiner Jugendzeit mit an Bord genommen, welche ich zwar alle schon gelesen habe aber nach 30 Jahren ist doch einiges vergessen… es geht ums Tauchen.
Ich überquere noch das Verkehrstrennungsgebiet in der IRBES JURAS, Irbenstrasse- eine Meeresenge zwischen dem Festland Lettlands und der Estnischen Insel Sarema. 13:50 Uhr endlich, es kommt Wind auf und zwar richtig. Ich segle hoch ran, 22 Meilen nach Nordost, 30°, bis direkt vor den Hafen Möntu Sadam….. Hat nichts mit Saddam Huseiin zu tun…. Sadam ist Estnisch und steht für Hafen.
Ich bringe die Fender und Leinen Noch vor dem Hafen an. Der Hafen ist nur als kleiner Anleger ausgewiesen und ich weis nicht was mich erwartet. Ich Fahre in den Hafen ein und wir haben Ostwind, der Wind schiebt die Welle genau hinter den Anleger, einen Fähranleger. Ich denke Oh Gott bei dem Schwell hier über Nacht… Aber da steht schon der Hafenmeister und gibt mir Zeichen. In einem in der Seekarte nicht ausgezeichnetem Bereich haben die einen neue Marina gebaut. Hier ist es ruhiger und ich lege Längsseits auf Steuerbord an. Es ist 16:15 Uhr. Die All Right 2 ist das einzige Schiff!
Ich unterhalte mich mit dem Hafenmeister. Er erklärt – es ist noch nicht alles fertig aber es ist schön. Riesige Rasenflächen herum als Wohnmobilstellplätze. Zwei Denkmäler, eines erinnert an 1944 als die Insel von der Baltischen Rotbannerflotte zurückerobert wurde und es viele Opfer gab.
Wikipedia schreibt darüber wie folgt: „Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt von 1939 zwang die baltischen Staaten zur Stationierung sowjetischen Militärs auf ihrem Gebiet und führte zu einer erneuten Besetzung Estlands. Zahlreiche Bewohner der Insel wurden deportiert. Auf Saaremaa wurden zwei sowjetische Luftwaffenstützpunkte errichtet, von denen aus sowjetische Fliegerkräfte nach dem Überfall Deutschlands zwischen 7. August und 5. September 1941 einige Angriffe auf die Vororte Berlins flogen…..“
„Im Zweiten Weltkrieg 1941–1944 war die Insel von den Deutschen besetzt, zahlreiche Bewohner der Halbinsel Sõrve (Sworbe) wurden 1944 evakuiert. Am 8. Oktober 1944 ereignete sich auf Sõrve eine der erbittertsten Schlachten des Krieges in Estland zwischen den sich von Saaremaa zurückziehenden Deutschen und den von Osten nachrückenden Sowjets (Unternehmen Aster).“ „….Bei der Verteidigung bis Ende November 1944 wurde nahezu die gesamte Halbinsel dem Erdboden gleichgemacht, alte Geschützstände und verfallene Befestigungsanlagen befinden sich noch heute an der Südspitze Sõrves. Die Verwüstungen des Krieges und die Deportationen und Evakuierungen reduzierten die Inselbevölkerung um mehr als 30 %.“
Der Hafenmeister erklärt mir noch, dass in diesem Hafen mehrere Dieselgetriebene Sowjetische U-Boote bis 1992 stationiert waren.
Die Südspitze von Sarema werde ich mir mit Moni ansehen, wenn sie dann ab nächste Freitag mit an Bord ist.
Ich bringe meinen Gasgrill an und grille ein gutes Stück Entrecote welche ich noch seit Litauen im Kühlschrank hatte.
Abends dann kommt Gewitter auf.
Ende Woche 4! Bis jetzt bin ich 752 sm unterwegs. Ich werde eine Zusammenfassung der ersten 4 Wochen schreiben und unter der Rubrik Segeln posten.