Moin Leute, haben kein eigenes Logbuch aber nutzen die Webseite vom Opa.
Logbucheintrag Tag 1
12. April 2019, Freitag
Es ist kurz vor Ostern und ich der Heinz, habe Osterferien in Niedersachsen. Für Alfred, dem “Mann“ aus dem Kindergarten sind Schulferien ja noch kein Problem.
Ich und mein Bruder Alfred wollen eine Woche der Osterferien nutzen und mit Opa Steffen segeln.
Dazu holt uns Oma Moni am Freitag dem 12. April 2019 aus Niedersachsen ab. Wir kommen abends um 20:30 Uhr endlich in Gustow, auf der Insel Rügen an. Eigentlich wollen wir noch ins Jacuzzi aber eine Wasserpumpe ist kaputt. Also geht’s gleich ins Bett.
Logbucheintrag Tag 2
13. April 2019, Sonnabend
Heute ist Sonnabend. Wir frühstücken mit Oma und Opa und draußen schneit es. Ja, richtiges Aprilwetter. Wir wollten heute lossegeln….
Nach dem Frühstück hört es auf zu schneien. Wir fahren mit dem Truck vom Opa zum Hafen. Der Truck ist vollgeladen mit unseren Sachen und den Klamotten vom Opa. Wir räumen die All Right 2 ein und machen die Dame segelfertig. Wir entscheiden uns um, los geht’s erst morgen, am Sonntag. Da soll das Wetter besser werden.
Aber wir gehen abends schon an Bord und schlafen zum Sonntag, die erste Nacht auf der Yacht.
Logbucheintrag Tag 3
14. April 2019, Sonntag
Gustow – Peenemünde, 26 sm
Nach dem Frühstück legen wir ab. Zuvor geht Oma Moni von Bord. Sie kommt nicht mit. Sie muss arbeiten, Geld verdienen und Ostern vorbereiten.
Also legen wir 9:12 Uhr ab. Es ist kalt, 3° C, aber +! Wind 16 Ktn aus Ost. Im Sund haben wir den Wind auf der Nase, also motoren wir. 10:00 Uhr haben wir die Fähre in Stahlbrode erreicht, 10:50 Uhr passieren wir Palmer Ort. Wir gehen auf Kurs 87°. So ein Mist, Welle und Wind voll auf dem Bug. Ein Meter Welle auf dem Greifswalder Bodden. Wir versuchen gar nicht erst zu segeln. Es geht unter Maschine bis zum Fahrwasser Ruden/Peenemünde.
Alfred schläft unterwegs – Opa sagt, Schutzfunktion bei kleinen Seemännern.
13:20 Uhr haben wir den Peenestrom erreicht. Hier haben wir jetzt 24 Ktn Wind, immerhin 6 bft. Dennoch, Opa refft die Genua aus. Es geht ein Stück mit raumen Wind gen Peenemünde. Opa macht das Schiff anlegefertig, Fender, Leinen…, Ich der Heinz stehe solange am Ruder. Dann holen wir die Genua ein und es geht in das Hafenbecken. 14:20 Uhr legen wir an, Rückwärts im Anlegefinger: 54° 08‘ 16“ N, 013°45‘ 80“ O.
Eigentlich wollen wir in die Schwimmende Hafenbar. Alles noch zu… noch Winterpause. Wir gehen noch auf das Museumsschiff und essen zum Abendbrot lecker Spaghetti, für mich und Opa mit Wurst, für Alfred ohne.
Logbucheintrag Tag 4
15. April 2019, Montag
Peenemünde – Wolgast, 6,5 sm
Wir schlafen bis 8:00 Uhr. Opa macht Frühstück und ich der Heinz helfe ihm, nachdem ich mich angezogen habe. Dann macht sich Alfred fertig. Nach seinem Gruß „Moin Leute“ putzt er sich das erste Mal an Bord die Zähne (bei dieser Reise).
Heute ist der geplante Museumstag. Als Erstes geht’s ins Marinemuseum. Interessant über die Volksmarine der DDR und dann ein riesiges Model eines amerikanischen Flugzeugträgers, welches uns ein Mann vom Museum erläutert. Danach geht’s ins Historisch-Technische Museum. Hier lernen wir über V1 und V2 und die Entwicklung der Raumfahrt mit Wernher von Braun. Abschluss unseres Museumstages ist die Besichtigung des Sowjetischen Diesel- U-Boots U 401.
Wir gehen zurück zur All Right 2 und Opa macht Hühnersuppe aus der Tüte und Salamibrötchen für mich und Opa und Sandwiches für Alfred.
15:50 Uhr legen wir ab. Auflandiger Wind um 20 Ktn macht das Ablegemanöver zwar schwierig, aber für mich und Opa nicht unmöglich.
Wir brauchen keine Segel. Der Wind treibt uns achterlich blasend die Peene mit 2…3 Ktn den Peenestrom hoch. 16:40 Uhr passieren wir Karlshagen.
17:40 Uhr sind wir vor der Wolgaster Brücke in Wartepossition. 17:50 Uhr passieren wir die Brücke. Der bis dahin immerwährende straffe Wind aus Ost ist weg hinter der Hafeneinfahrt.
Opa steuert das Schiff in eine Lücke hinter einem Berliner Motorboot und vor einem Flachbodenschiff. Keine 50 cm hinter uns. Opa macht Vorleine fest, ich, der Heinz die Achterleine.
Wir fackeln nicht lange. Schneller Anleger (Getränk), dann Klamottenwechsel und ab in die Hafenkneipe. Es gibt Labskaus, Eierkuchen und Kinderschnitzel.
20:30 Uhr sind wir in der Koje.
Logbucheintrag Tag 5
16. April 2019, Dienstag
Wolgast – Altwarp, 38,5 sm
Es scheint heute nicht so windig zu sein wie die Tage zuvor.
Nach dem Frühstück mache ich, der Heinz mit meinem Bruder Alfred das Schiff segelfertig. Opa macht den Aufwasch in der Pentry.
8:20 Uhr legen wir ab. Ziel ist den Brückenzug in Zecherin um 12:45 Uhr zu schaffen. Vorbei an der Lürrsen Werft geht es unter Maschine. Die Küstenschutzboote für die Saudis, 12 Stück, liegen immer noch auslieferfertig bereit. Ein weiteres Problem der verkorksten Politik der deutschen Regierung unter super Angela (die Meinung meines Opas).
Vor Wolgaster Ort haben wir die Sonne von vorn. Schwere Arbeit für den Rudergänger.
Nach Tonne PN 72 setzen wir Groß und Genua. Schönes Segeln – endlich! Vorbei geht es an Lassan und Rankwitz. Immer fahren wir zwischen 3 und 5 Ktn ü.G.
12:30 Uhr kommen wir vor der Zecheriner Brücke an. Der Brückenwärter lässt sich unendlich Zeit. Wir kreuzen mit Großsegel hin und her. Endlich, wir passieren die Brücke um 12:50 Uhr.
Vorbei an der altem Zecheriner Eisenbahnbrücke haben wir den Wind auf der Nase. Wir holen das Großsegel ein.
Sobald wir auf dem Stettiner Haff sind setzen wir das Großsegel wieder und rollen auch die Genua leicht gerefft wieder aus. Es geht schnell voran. Manchmal fahren wir mit 7 Ktn. Wir folgen dem Fahrwasser bis zur Deutsch-Polnischen Grenze. Wir ziehen vorbei an Ückermünde. Wollen jetzt nach Altwarp.
16:40 Uhr holen wir die Segel ein, zwischen Reusen auf der polnischen Seite schon. 17:00 Uhr dann legen wir in Altwarp an. Schwierig, der Hafen ist nicht tief. Erst machen wir längsseits fest, aber so ein Schwel!! Wir legen wieder ab und gehen gegenüber rückwärts zwischen die Dalmen.
Wir spazieren zur Dorfkneipe, einer Fischgaststätte. Für Opa gibt’s Fisch, Alfred isst Schnitzel und ich, der Heinz esse Eierkuchen.
Logbucheintrag Tag 6
17. April 2019, Mittwoch
Altwarp (D) – Swienemünde (PL), 14 sm
Opa ist schon zeitig wach. Er wollte Frühstück machen aber er hört das die Wasserpumpe für das Trinkwasser ununterbrochen pumpt. Er weckt mich, den Heinz. So ein Mist, eine undichte Verschraubung im Trinkwassersystem. Opa repariert mit mir, dem Heinz. Eine Stunde Arbeit. Den Alfred platzieren wir solange vorm Fernseher.
Frühstück ist heute verspätet. 10:15 Uhr können wir dann endlich ablegen. Aber der Wind hat gedreht und der Wasserstand im Haff ist gefallen. Unser Kiel sitzt im Schlick. Opa gibt Gas und wir kommen frei.
Ich, der Heinz bin jetzt am Ruder. Opa klariert Leinen und packt die Fender weg.
Unter Maschine erreichen wir 11:20 Uhr die Kaiserfahrt. Es ist super Sonnenwetter. Alfred zieht Wasserflaschen als Boote und U-Boote an langen Leinen hinterher
12:05 Uhr passieren wir die Autofähre in Karsibor.
Wir erreichen Swinemünde. Alfred ist begeistert von der Polnischen Kriegsflotte und wir fahren eine Wettfahrt mit einer POLFERRY Fähre die gerade nach Ystadt ausläuft.
13:00 Uhr legen wir im Yachthafen in Swinemünde an. Wir bezahlen Hafengebühr und gehen duschen. Es wird Zeit. Wir stinken bereits, nach 3 Tagen Katzenwäsche.
Wir essen noch belegte Brötchen und dann geht es los zu Fuß zur Engelsburg. Es sind nur 10 Minuten vom Hafen. Erdgeschoß und 3 Etagen darüber. Viel zu sehen über Bernstein und den 2. Weltkrieg. Aber am besten war die Ritterrüstung. Der Museumswärter kleidet mich, den Heinz ein: Handschutz, Schild, Helm und Brustschutz und ein riesen Schwert. Wir lassen uns fotografieren.
Dann noch die Fotos als Asterix und Obelix und geile Fotos mit Kalaschnikow und M16, dem amerikanischen Sturmgewehr.
Jetzt geht’s weiter zur nächste Festung und Museum. Es geht vorbei an einer alten Flakstellung, Einmannbunkern und Gulaschkanonen.
Die Festung dann ist super. Wir sehen Minen. Pontons und Kanonen. Flakgeschütze. Alfred und Heinz sitzen auf und bedienen die Kanonen. War wohl das beste Ferienerlebnis.
Zu Abend essen wir in der Bastion, einer schönen Kneipe in der Festung. Zurück geht’s zu Fuß zum Hafen.
Zeitig, aber kaputt geht’s in die Koje.
Logbucheintrag Tag 7
18. April 2019, Donnerstag
Swienemünde (PL) – Seerdorf (D), 41 sm
Nach dem Frühstück geht’s 8:35 Uhr los. Leinen los! Opa verliert erst mal seine Mütze. Die fällt ins Wasser. Während Opa die Mütze mit dem Bootshaken rausangelt halte ich, der Heinz das Schiff mit Maschine und Bugstrahlruder in Position.
Jetzt holt Opa noch die Fender rein und klariert die Anlegeleinen. Ich, der Heinz steure das Schiff as dem Hafenbecken, vorbei an den vielen Schwimmstegen die alle noch leer sind.
9:00 Uhr sind wir auf der offenen Ostsee. Wir setzen Groß und Genua. Raumer Wind aus NO. Ganz gut für uns. Wir kommen schnell vorwärts Richtung Insel Ruden. An Land sehen wir Heringsdorf und Albeck[. Das Wetter meint es gut mit uns: Sonne, 0,5 Meter Welle – ideal.
Gegen 11:00 Uhr machen wir dann 100 sm voll auf unserer Reise bisher.
12:30mUhrt sind wir auf Höhe der Einfahrttonne des Östlichen Fahrwassers hinterm Ruden. 13:20 Uhr sind wir an der Insel Ruden vorbei. Hinterm Ruden hatten wir den Wind von hinten, sodass wir die Segel shiften mussten.
Ab Leuchtfeuer hinterm Ruden geht es mit geraden Kurs nach NWW. Die Segel auf Backbordbug. Wir kommen schnell voran mit 6,5 ktn. Auf Höhe Einfahrt nach Thissow ändern wir unseren Plan. Ursprünglich sollte es bis Thissow gehen. Aber es segelt sich so gut und es ist noch zeitig am Tage, 14:30 Uhr erst. Wir fahren weiter mit Ziel Seedorf.
15:00 Uhr, vor der „Ratteninsel“- so nennt Opa die Inselplattform mit dem Haus darauf vor der Insel Vilm- rollen wir die Genua ein und lassen den Großfall fallen. Ab jetzt geht es unter Maschine die Having hinein, bis Seedorf. 15:00 Uhr haben wir festgemacht.
Nach dem Anleger, Bier für Opa, Fanta und Sprite für mich den Heinz und Alfred, ziehen wir uns um und dann eine kleine Wanderung zum Tiergehege auf dem Berg, hoch über Seedorf.
Dann geht’s ins Restaurant Drei Linden. Opa -Labskaus, Alfred – Zanderfillet, Heinz – Kartoffelpuffer mit Zucker und Apfelmus. Lecker!
Wir schauen noch ein bisschen Fernsehen und gehen 20:30 Uhr in die Kojen.
Logbucheintrag, Tag 8
19. April 2019
Seedorf – Gustow, 25 sm
Wir sind zeitig wach. Wir warten noch in der Koje, bis die Webasto Dieselheizung das Schiff mollig warm gemacht hat.
Eigentlich können wir uns Zeit lassen. Es ist nicht mehr weit bis Gustow. Aber wir sind schnell mit dem Frühstück fertig und legen schon 8:40 Uhr ab. In der Harving setzen wir Groß und Genua. Der Wind kommt immer noch aus NO. Günstig für uns. Ab Höhe „Ratteninsel“ geht es mit ziemlich geraden Kurs vorbei an der Insel Vilm, dem Gelben Ufer bis zum Zudar / Palmer Ort.
Palmer Ort Ändern wir den Kurs nach Steuerbord, hinein in den Strelasund. Wir müssen die Segel nach Backbordbug shiften. Mit 6 bis 7 ktn geht’s den Strelasund hinauf. 12:30 Uhr kreuzen wir die Fähre Stahlbrode.
13:00 Uhr haben wir die Hochspannungsleitung zwischen dem festland und der Insel Rügen erreicht. Wir holen die Segel ein.
Ich, der Heinz steuere das Schiff, während Opa die Yacht fertig zum Anlegen macht.
13:45 Uhr passieren wir die Hafeneinfahrt Gustow. Ich und Alfred grüßen mit einem Hupkonzert aus dem Nebelhorn und Pfeifen aus der Bootsmannspfeife.
Oma Moni, Mutti und Thimo und Greta erwarten uns am Steg.
Wir trinken unseren Anleger, räumen das Schiff auf und verladen unsere Sachen im Auto. Ab geht’s zu Oma und Opa ins Haus nach Gustow.
Abends gibt’s noch Osterfeuer mit Stockbrot und Krakenwürstchen.
Eine Seereise in den Osterferien geht zu Ende!
146 sm waren wir unterwegs, 2/3 der Reise sind wir gesegelt.