Tag 43, 26. Juli 2020
Ebeltoft (DK) – Insel Tunø (DK), 23 sm
Es ist kein schöner Morgen. Es regnet ohne Ende. Wir frühstücken gemütlich. Dann bauen wir die Kuchenbude auf. Wir wollen ja nicht patschnass werden, während des Segelns.
Irgendwo, nach 10:00 Uhr laufen wir aus unserer Bucht aus, gerade ist der Regen mal eingeschlafen. Moni fiert die Vorleine, der Heinz assistiert hinten, an der Achterleine.
Raus aus dem Hafen setzen wir die Genua. Es geht gleich zügig mit Halbwind und 5 ktn ü. Grund voraus. Ungefähr eine Meile, dann kommt die grüne Tonne. Na wir gehen so hoch wie möglich ran, holen die Genua dicht und kommen noch eine Meile nach SO.
Heinz und ich sind einsichtig. Wir holen die Genua ein und fahren unter Maschine gegen den Wind nach Süd.
Am Leuchtturm Sleterhage biegen wir nach Steuerbord ab. Wir holen das Großsegel raus, fahren aber mit Maschine sehr sehr hoch am Wind nach Westen. Wir wollen Höhe gewinnen. Zwischenzeitlich regnet es immer wieder. Gut das wir die Kuchenbude aufgebaut haben. Das sieht zwar nicht sportlich aus, ist aber trocken.
Irgendwann muss Opa auf „00“. Moni nutzt die Situation und ändert den Kurs einfach nach Süd. Das war so nicht gewollt, Ziel war ja eigentlich Höhe zu gewinnen, um später dann nach SO unter Segeln zu laufen. Opa merkt es und regt sich auf. Jeder macht was er will. Oma setzt sich durch. Immer gerade Kurse zum Ziel, einfach simpel.
Na, Opa und Heinz sind wieder am Ruder. Schnell gehen wir nochmal nach West, 2 Meilen fahren wir noch unter Maschine. Jetzt Wende nach SO, genau Richtung Tunø – super. Maschine aus und Genua raus. Es geht hoch ran und schnell vorwärts. So können wir heute nochmal segeln. Heinz hat seinen Spaß an der Geschwindigkeit, 6,8 ktn und der Lage, 15°.
Vor Tunø kommen zwei grüne Tonnen. Die erste können wir noch an Backbord lassen. Die Zweite muss Steuerbord liegen bleiben. Die erste ist passiert und es fängt plötzlich an zu regnen. Sicht geht gegen Null. Positionslichter sind angeschaltet. Das Radar ist eingeschalten. AIS und Radar Alarme sind aktiviert. Es regnet richtig stark. So etwas hatten wir schon lange nicht mehr. Eine Weile fahren wir so bei Regen, bis zur zweiten grünen Tonne. Hier bergen wir die Segel. Maschine an und plötzlich ist der Regen weg und die Sonne scheint.
Jetzt sind es nur noch eine Meile bis zum Hafen. Das Stück geht mit Maschinenkraft.
Der Hafen von Tunø ist klein und voll von Segelbooten und Motorbooten. Gleich an der Hafenmole ist ein Platz auf Grün gestellt. Wir haben Glück und legen gleich hier an.
Heinz und Alfred gehen sofort auf Krabbenjagt. Moni und ich gehen in die Fischräucherei. Wir kaufen geräucherten Lachs und Schrimps.
Im Hafen ist eine Krabbenrennbahn aufgebaut. Wir veranstalten mit den Jungs drei Runden Krabbenrennen. Danach geht’s zum Schiff, baden. Das Wasser ist klar durch seinen Salzgehalt, aber auch nur 17° warm (kalt).
Kaum sind wir aus dem Wasser raus und ich trinke Gin-Tonic, ruft Moni aufgeregt vom Vorschiff. Ein paar Deppen auf einer Jolle versuchen unter Segeln in die schmale Hafeneinfahrt hinein zu kreuzen. Das Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt, die Jolle bleibt auf der Kreuz gegen den Wind stehen und treibt auf unser Schiff zu. Schöne Scheiße! Ich beuge mich über die Reling und drücke die Jolle an deren Vorstag weg. Gefahr gebannt! Kein Schaden. Ich schimpfe den Leuten hinterher. Es zeigt sich, dass diese jungen Segler zu einem Dänischen Segellager gehören. Der Trainer entschuldigt sich bei uns und bringt noch Rotwein vorbei.
Nun essen wir Schrimps und die Kinder Eierkuchen. Feierabend!
Tag 44, 27. Juli 2020
Insel Tunø (DK) – Juelsminde (DK), 26 sm
Heute scheint die Sonne wieder. Es gibt Frühstück unter der Kuchenbude, die noch von gestern aufgebaut ist. Wir beobachten seit 8:00 Uhr wie ein Segelschiff nach dem anderen den Hafen verlässt. Es scheint die Leute haben Termine. Die Eile und der zeitige Start rühren daher, dass die Segler im nächsten Hafen einen Platz erhaschen wollen. Die Marinas sind alle proppenvoll.
Heute haben wir zur Reisevorbereitung mehr zu tun – die Kuchenbude muss abgebaut werden. Geht aber schnell. Schon 9:30 Uhr sind wir fertig und legen ab. Der Wind kommt aus West, also gerader Kurs zu Ziel Juelsminde ist nicht. Wir setzen Groß und Genua und fahren erst mal Richtung Samsø nach SO.
10:30 Uhr dann Wende nach Südwest, Richtung Juelesminde. Bei Wind von 10 ktn machen wir 5,5 ktn Fahrt über Grund.
Gegen Mittag wird die Fahrt immer langsamer, der Wind lässt nach und wir müssen ganz hoch ran über ein Flach, 2,5 Meter Wassertiefe. Also Maschine an, Genua eingerollt und über das Flach.
Nachdem wir wieder in tiefen Wasser sind geht es weiter unter Segeln bis in eine Bucht vor Juelesminde. Ab hier dann mit Maschine bis zum Hafen. Moni macht Druck, damit wir einen Platz bekommen.
Und es klappt, Gleich in der Nähe der Hafeneinfahrt legen wir in einer Box zwischen Dalben an. Die Kinder und Ich gehen zum Hafenmeister und zahlen die Liegegebühr. Moni geht einkaufen.
Wie inzwischen üblich, fahren Heinz und Alfred mit dem Schlauchboot auf Krabbenjagt. Als das Krabbenrennen starten soll, gibt es einen deftigen Regen und die Krabben werden einfach so wieder freigelassen.
Tag 45, 28. Juli 2020
Juelsminde (DK) – Middelfahrt (DK), 26 sm
Über Nacht überlege ich, ob wir das Vorsegel wechseln. Der Wind wird die nächsten Tage stärker werden und wir müssen heute hoch ran. Also schreiten wir zur Tat. Ich wecke Heinz und vor dem Frühstück wird die Genua runtergeholt, zusammengelegt und die Selbstwendefock aufgezogen. Eine halbe Stunde dauert das. Nachdem wir fertig sind wird gemeinsam gefrühstückt.
9:30 Uhr rufen wir den Opa Dieter an. Alle zusammen gratulieren wir zum 90. Geburtstag.
9:50 Uhr wird abgelegt. Im Hafen und davor fühlt sich der Wind noch normal an. Vor dem Hafen holen wir das Großsegel voll raus und auch die Fock. Wir haben WSW und es geht zügig nach Süd Richtung Bogense.
Bald haben wir 22 ktn Wind. Reff 1 ist angesagt und dann noch Reff 2. Wir wenden an der Südtonne am Zipfel unter Julesminde. Der Wendewinkel ist leider sehr spitz. Der Versatz durch Welle und Wind groß. Wir versuchen noch zwei Wenden. Richtig voran kommen wir nicht. Die reine versegelte Strecke Richtung unserem Ziel ist kurz, entspricht einer Geschwindigkeit im direkten Kurs von 2 ktn. Das macht wenig Sinn. Also Focksegel eingerollt und weiter mit Maschine und Großsegel erst mal Richtung Bogense.
Der Wind läßt eine ganz schöne Welle entstehen. Na mit Maschine und Groß kommen wir annähernd Richtung unserem Ziel.
12:20 Uhr, westlich Bogense wenden wir Richtung West. Vor der Wende sehen wir auf Pos 55°33‘052N 9°50‘948O ein Schiffsbug aus dem Wasser ragen. Der Reihe nach überzeugen wir uns mit dem Fernglas, Moni, Heinz und ich. Es ist eine Motorjacht, Aufbauten und Heck unter Wasser, nur der Bug schwimmt, durch die Luftblase drin, sichtbar an der Oberfläche. Wir überzeugen uns mit Fernglas, wir sehen keine Menschen im Umfeld schwimmen. Trotzdem setze ich über Funk eine Securité Meldung ab. Kurz darauf meldet sich Lyngby Radio und bittet auf Kanal 65 zu gehen, es ist 12:45 Uhr. Unser Rufzeichen wird abgefragt und wir präzisieren noch mal die Position der Wrack-Sichtung. Ich werde gebeten im Standby zu bleiben. Wir fahren eine Halse zurück in Richtung Wrack. Kurz darauf meldet sich Lyngby Radio nochmals. Uns wird bestätigt das der Schiffsverlust bekannt ist und man bedankt sich für die Präzisierung der Lage des Wracks.
Wir fahren weiter Richtung Middelfahrt. Vor Strib ist der Gegenstrom 4 ktn. Nach Logge ist unsere Geschwindigkeit 6,5 ktn, nach GPS fahren wir nur 2,5 ktn. Wir sehen regelrechte Strudel im Wasser und spüren diese auch. Das Schiff bricht öfters mal aus. Rechts und links sehen wir Schweinswale und Robben. Die jagen hier in den Wasserverwirbelungen.
14:00 Uhr sind wir Höhe Strib und „fahren jetzt um die Ecke“.
14:50 Uhr durchfahren wir die Autobahnbrücke bei Middelfahrt. Als erstes laufen wir den Stadthafen von Middelfahrt an. Hoffnungslos überfüllt. Wir fahren wieder raus und zurück zur Marina Nyhavn. Ein Segler aus Deutschland, der erst hinter uns am Stadthafen war ist nun vor uns in die Marina Nyhavn eingefahren. Als wir einfahren, fährt der plötzlich wieder aus dem Hafen raus. Der Skipper bedient seinen Gashebel unten in Fußhöhe und sieht mich nicht. Er kommt auf Gegenkurs und beschleunigt. Ich dagegen habe kaum noch Fahrt. Der Abstand zwischen uns, nur 15 cm. Mir gelingt das Manöver des letzten Augenblicks. Ich schlage mein Ruder zu seinem Schiff ein und gebe noch einen Schub mit dem Bugstrahler in seine Richtung. Dadurch kommt unser Heck weg von dem Entgegenkommer. Es war knapp! Der Idiot hat gepennt und hat mich erst gesehen als sein Steuerrad auf der Höhe meines war. Zu allerletzt hat der Kerl dann noch das Schlauchbot des Marinaeinweisers gerammt. Am Hafeneingang wird das Vorkommnis von einigen Hafenkinobesuchern aus Niedersachsen beobachtet. Die rufen mir ihre dummen Kommentare zu. Ich beschenke sie mit einer Schimpfkanone.
Wir legen im Päckchen an , Pos 55°30‘404N 9°44‘293O. Im Hafen ist nicht zu viel Platz und auch dieser Hafen ist richtig voll. Für eine Nacht wird es gehen.
Sodann geht es in die Stadt. Wir gehen ins Restaurant Holms. Schöner alter Fachwerkbau und innen gemütlich. Man sagt uns es ist alles reserviert, aber ich überzeuge die Bedienung, dass wir schnell essen und wieder gehen. So bekommen wir einen Tisch. Das Essen ist super. Sowohl die Scholle für Alfred und mich, als auch das Steak für Heinz und Moni’s Wiener Schnitzel.
Wir spazieren noch durch den Ort, um wenigstens einen Eindruck zu bekommen. Schöner alter Ort mit alter Backsteinkirche und Fachwerkhäusern.
Den Tag beenden wir mit einer Runde Mensch Ärgere Dich Nicht.
Anfahrt auf Middelfahrt
Abendessen bei Holms
Fotoshooting
Tag 46, 29. Juli 2020
Middelfahrt (DK) – Fynshavn /Insel Als (DK), 37 sm
Wir haben uns gestern Abend geeinigt, zeitig abzulegen. Der Wecker klingelt 6:00 Uhr. Moni duscht noch, ich decke den Frühstückstisch und treibe die Enkel aus der Koje.
7:30 Uhr legen wir schon ab. Erst mal müssen wir noch ein anderes Schiff aufwecken welches sich als dritter in unser Päckchen gelegt hat. Es klappt alles reibungslos und schnell.
Es ist sonnig und der Tag verspricht schön zu werden. Wir fahren erst mal unter Maschine gegen den Wind. Es geht durch die Eisenbahnbrücke. Wir sehen Schweinswale und Robben. Die jagen in den Stromschnellen.
Wind kommt aus WSW, erst mal mit nur 8…10 ktn. Nachdem der Strom nach „links abbiegt“ ziehen wir das Großsegel hoch und reffen voll aus. Die Fock wird richtig in die Schiffsmitte getrimmt. Es geht mit 5..6 ktn vorwärts.
Nachdem wir aus der Landabdeckung in Höhe Stenderup Hage kommen haben wir plötzlich schon 18 ktn Wind. Das 1. Reff ist angesagt. Der Wind wird stärker, geht auf 22ktn. Wir gehen auf Reff2. Und wir sind schnell, bei fast Halbwild.
Wir haben die Welle und den Wind aus West. Unser Schiff rollt.
Erst Mal halten wir auf die Ostseite der Insel Brandsø zu. Die lassen wir schon 9:45 Uhr an unserer Steuerbordseite.
9:10 Uhr haben wir den Leuchtturm von Bagø an Backbord querab. Wir fahren zwischen den Inseln Bagø und Aarø durch.
Kaum sind wir aus der Landabdeckung von Aarø raus wird es ungemütlich. Der Wind geht jetzt auf 25 ktn und die Welle ist 1,5…2 Meter hoch. Wir rollen die Fock ein und fahren nur mit Groß, 2. Reff. Es geht trotzdem zügig voran, immer über 6 ktn ü. Grund. Es ist aber unangenehm, wir haben die Welle auf der Seite. Ich versuche wenigstens immer im spitzen Winkel durch die Welle zu gehen.
Der Windmesser zeigt jetzt immer 25 ktn und mehr an. Spitze sind 31 ktn Wind. Moni schimpft, heinz freut sich. Es läßt sich dennoch einigermaßen fahren.
12:20 Uhr kommen wir an der Gefahrentonne Lillegrund vorbei. Jetzt sind es nur noch 8 Meilen bis Fynshav. Es scheint jetzt auch, dass die Welle ein bisschen nachlässt. Jedenfalls können wir jetzt schräg vor der Welle ablaufen. Wir surven, fahren 7…8 ktn. Das ist gut, je schneller, desto eher sind wir im Hafen.
13:50 Uhr sind wir vor dem Hafen und holen das Großsegel ein. Immer noch sind hier 24 ktn wahrer Wind. Der Hafen liegt in Lee des Fähranlegers. Innerhalb des Hafenvorbeckens bringen Moni und Heinz die Fender und Leinen an. Der Hafen ist klein und nicht tief. Wir haben Niedrigwasser durch den Wind. In der zweiten Dalbenreihe finden wir einen Platz. Wir haben 40 cm unterm Kiel als wir 14:10 Uhr anlegen.
Wir trinken einen Anleger und danach Kaffee. Heinz und Alfred gehen 1,5 Stunden die Umgebung erkunden, Moni schläft ein bisschen, ich telefoniere und schreibe für meinen Blog.
18:30 Uhr prüfen wir nochmal die Wassertiefe. Jetzt haben wir nur noch 20 cm unterm Kiel (Beim Kalibrieren habe ich 10 cm Reserven gelassen) … also haben wir noch 30 cm!
Draußen jault nach wie vor der Wind. Wir verabschieden uns von der BBQ –Idee. Die Steaks werden heute in der Pfanne gebraten.
Erholsames Segeln bei 2 Meter Welle und 25 ktn Wind
Tag 47, 30. Juli 2020
Fynshavn /Insel Als (DK) – Laboe (D), 38 sm
Der Wind ist weniger geworden, verglichen mit Gestern. Es ist aber bewölkt. Moni macht einen kurzen Gang zum Supermarkt im Ort. Sie holt die nun fast täglichen Brötchen und Croissants.
9:00 sind wir fertig mit dem Frühstück und den üblichen Vorbereitungen. Leinen los! Heinz fährt das Ablegemanöver. Kaum aus dem Hafen setzen wir Groß. Moni, die unter Deck ist, schimpft, weil wir aus ihrer Sicht weiter weg vom Hafen sein sollen. Na ja, was soll’s – wieder was falsch gemacht.
Anyway, der Wind steht günstig, Halbwind bis Raumschots. 14 ktn WNW, wir fahren mit Groß und Fock 5…6 ktn ü. Grund. Mit uns parallel ein Holländer mit einem 2 Master, Flachbodenschiff. Er fährt unter Segel, gerefftes Gaffelsegel und Fock. Wir fahren annähernd gleichschnell.
10:30 Uhr sind wir querab der Südspitze der Insel Als. Der Holländer macht ein eigenartiges Manöver. Er kommt immer mehr auf uns zu. Zur Sicherheit fahre ich eine Hals und bekomme so die Fahrt aus unserem Schiff. Das geht leicht mit Selbstwendefock und unserer super Baumbremse. Unser schif geht dann hinten durch den Holländer durch auf dessen Luv Seite.
Im Gegensatz zu Gestern haben wir nur wenig Welle und auch der Wind ist moderat. Wir machen gute Fahrt auf geradem Kurs nach Laboe. Unser Schiff fährt im Durchschnitt 6,5 ktn und wir fahren einige Male weit über 7 ktn. Es ist ein gemütliches und zügiges Segeln.
12:15 Uhr sehen wir an Steuerbord die Einfahrt zur Schlei.
Gegen 13:00 Uhr sind wir in der Kieler Bucht. Wir haben noch 16 Meilen bis Laboe.
13:50 Uhr haben wir die Gefahrentonne Stoller Grund querab an Backbord.
14:10 haben wir die Verkehrssignalanlage/Leuchturm Kiel an Backbord. Voraus sehen wir das Marinedenkmal in Laboe. Auf das halten wir gerade zu. Heinz steht am Steuer und hält den Kurs.
Inzwischen haben wir Sonnenschein. Es sind massenweise Segler zu sehen und da ist die Großschifffahrt auf dem Weg zum und vom NOK.
15 :20 Uhr legen wir in Laboe an, diesmal in der Stadtmarina. Wir fahren das Anlegemanöver zweimal. In der ersten Bucht war zu viel Schwell. Wir gehen in die zweite Reihe. Hier sind die Dalben zu weit weg. Die Heckleinen reichen nicht. Ganz schönes Theater. Heinz und Alfred bringen mit dem Schlauchbot längere aus. Wir liegen auf Position 54°24‘351N 10°08‘611O.
Im deutschen Hafen gilt wieder Maskenpflicht. Was für ein Quatsch. Der Hafenmeister knöpft uns neben der Liegegebühr auch noch Kurtaxe ab. Im Gegensatz zu dänischen Häfen gibt es in Deutschland keine Zahlautomaten. Da werden Hafenmeister beschäftigt. Deutschland ist weit weg von der Digitalisierung.
Wir beobachten noch Holländische Großsegler beim Anlegen. Die Kinder essen Kaiserschmarn und Opa legt sich zeitig hin.
Tag 48, 31. Juli 2020
Laboe (D) – Rendsburg/NOK (D), 23 sm
Heute ist „Kultur-Steffen“ gefragt: die Männer gehen zum Marineehrenmahl und zum Marinemuseum. Opa Steffen war ja schon hier und kann alles gut erläutern. Wir besichtigen als erstes das U-Boot 995. Das U-Boot wurde 1943 bei Blohm & Voss gebaut. Es ist das letzte erhaltene U-Boot der Klasse VIIc. Nach Kriegsende viel es in die Hände der Alliierten, die es später der Norwegischen Marine übergaben. 1962 wurde das U-Boot an Deutschland zurückgegeben und restauriert am Marineehrenmahl aufgestellt.
Als nächstes geht’s auf das Denkmal mit dem Fahrstuhl hoch Tolle Aussicht von hier oben. Die Jungs werden vor den Flaggen, Dienstflaggen und Kriegsflaggen der Deutschen Marine fotografiert.
Durch die unterirdische Gedenkhalle geht es in die Ausstellung zur Geschichte der deutschen Marine. Heinz und Alfred bewundern die Modelle der vielen gezeigten Kriegsschiffe.
Eis essend geht es zurück zum Schiff. Oma Moni war einkaufen und wartet schon mit Spaghetti auf die hungrigen Museumskrieger.
13:40 Uhr legen wir ab. Ziel ist der Nord– Ostsee– Kanal (NOK). Die Einfahrt zum Kanal ist nur 4 Meilen entfernt. Heinz steht am Ruder.
Wir legen erst mal an der alten Schleuse in Kiel-Holtenau an um die Kanalabgabe zu bezahlen. Wir erfahren, dass der Verkehrsminister Scheuer die Freizeitschifffahrt von der Gebühr freigestellt hat. Eine gute Entscheidung des Ministers, wo er doch sonst nur unter Kritik steht.
Wir legen also wieder ab und fahren in den Wartebereich vor der Schleuse Holtenau. 14:45 Uhr fahren zwei Frachtschiffe in die Schleusenkammer. Dann leuchtet das ununterbrochene Weise Signallicht: wir dürfen nun in die Schleusenkammer einfahren. Heinz und Moni machen die Leinen fest. 14:55 Uhr schließt sich das Schleusentor. Unser Schiff geht 40 cm runter. Der Wasserstand in der Ostsee ist höher als im Kanal.
15:10 Uhr sind wir raus aus der Schleuse und beginnen unsere Fahrt im NOK.
Uns überholen die zwei Frachter, die mit uns geschleust wurden. Dann haben wir einige Entgegenkommer. Ein Schiff heißt Frauke, wie unsere Tochter, die Mutti von Heinz und Alfred.
Wir fahren noch 19 Meilen im Kanal. Es ist sehr sonnig, richtiges Sommerwetter und heiß, kein Lüftchen. Wir entscheiden über Nacht im Obereidersee in Rendsburg festzumachen. Eine sehr schöne Marina mit angeschlossenem Restaurant.
Als erstes wird ausgiebig gebadet und die Jungs fahren mit dem Schlauchboot. Dann geht’s ins Restaurant. Empfehlenswert, hat super geschmeckt.
Die Jungs fahren bis zum Sonnenuntergang mit dem Schlauchboot.
Tag 49, 01. August 2020
Rendsburg/NOK (D) – NOK/Weiche Dückerwisch km 20- Ausgewiesener Bootshafen, 23 sm
9:40 Uhr legen wir ab, Heinz Steht am Ruder. Zurück geht es in den NOK.
Wir durchqueren die älteste Brücke des NOK. In Rendsburg geht eine Hochbrücke über den Kanal unter der normalerweise eine Schwebebahn fährt. Offenbar wird diese aber repariert. Wir sehen keine Schwebebahn. Vor 8 Jahren etwa haben wir den Kanal durchquert, da fuhr die Schwebebahn noch.
Heute ist ein wenig mehr Verkehr auf dem NOK. Ein Kreuzfahrtschiff kommt uns entgegen. Ansonsten sehen wir viel Frachter, Tanker und Containerschiffe.
Es ist manchmal ein bisschen langweilig. Unterwegs gibt es für die Kinder Eierkuchen. Wir fahren 26 Meilen. Da sehen wir nach der Dückerwisch- Weiche eine Bucht mit einer Anlegestelle für Sportboote. Wir entscheiden hier über Nacht zu bleiben. Es ist shr warm und ein kühlendes Bad für alle lockt.
Die Jungs baden den ganzen Nachmittag und fahren Schlauchboot.
Abends gibt’s BBQ.
Abends legt bei uns noch ein Segelboot im Päckchen an. Leute aus Hamburg, die früher mal in Gustow gelegen haben.
Hi Moni und Steffen,
Herzliche Grüße aus KW. Wir müssen noch bis Ende August arbeiten und dann gehts für zwei Wochen in die Berge nach Südtirol. Euch weiterhin jute Fahrt, schönes Wetter und viel Spaß mit den Enkeln.
Liebe Grüße von Jeannette und Jens
Moin Moin aus Brunsbüttel, fallen jetzt in die Nordsee ein. Danke euch beiden für eure Meldung. wir sind jetzt die 8. Woche unterwegs. Schweden mußten wir wegen Corona ausfallen lassen. Wir freuen uns das ihr uns in Errinnerung behalten habt. Gerne kommen wir Euch mal in KW besuchen. Auch das Angeln geht im Herbst, Winter und Frühjahr, wenn die Fische nicht vom Coronavirus dahingerafft sind. Ansonsten beobachte ich aus sicherer Enfernung wie es mit GE aussieht.
Also nochmal Dank für die Meldung und blein´ben wir in Kontakt.
Steffen und Moni