Tag 8, 03. Juni 2023, Falkenberg (S) Varberg (S), 19 nm
Gestern, am Ende des Tages war Knatter, bis in den Hafen hinein. Heute als wir aufstehen ist es fast windstill. Der Windfinder sagt uns gutes Wetter voraus, so wie es Moni gefällt, glatte See und 3 bft aus westlicher Richtung.
10:30 Uhr legen wir ab, nachdem wir uns heute am Sonnabend ein gemütliches Frühstück gegönnt haben. Im Hafen noch ziehen wir das Großsegel hoch. Der Wind ist günstig dafür.
10:40 Uhr erreichen wir die offene See, das Kattegat. Wie vorhergesagt, glatte See, kaum Welle. Der Wind bläst mit 6 ktn aus West. Wir rollen die Fock aus. Unser Schiff schiebt mit immerhin 3 ktn ü.G.
Das Wetter schreit nach dem Code Zero! Ich bereite alles vor. 11:05 rollen wir die Fock ein und den Code Zero rollen wir aus. Wir fahren das Segel wieder an Steuerbord. Unsere All Right 2 schiebt gleich mit 4,5 ktn. Wunderbar!
Ich schaue mir das Segel an. Wir hatten ja einen kleinen Riss beim Einrollen vor der Insel Ven verschuldet. Den haben wir ja gleich dort auf der Insel mit Segelreparaturtape repariert. Unsere Reparatur scheint erfolgreich zu sein. Der Flicken hält!
Parallel zu uns fährt ein deutscher Segler, die SY „Anastasia“, 15 Meter lang. Mit unserem Code Zero fahren wir der davon.
Moni freut sich über das Segeln auf glatter See, bei moderatem Wind und auf einem Halbwindkurs.
Der Wind ist inzwischen ein bisschen stärker geworden. 10…11 ktn. Wir ziehen mit gar 6 ktn dahin. Es macht großen Spaß.
14:20 Uhr sind wir am betonnten Fahrwasser nach Varberg in den Hafen. Wir bergen die Segel und es geht die letzte Meile mit Maschinenkraft in den Hafen Wir müssen aufpassen, vor dem Hafen wenden gerade Segelboote, die an einer kleinen Regatta teilnehmen.
15 :00 Uhr legen wir längsseits an der Kaimauer an. Der Gästehafen ist in einem alten Hafenbecken, auf Sichtweite zur Burg Varberg. Unsere Position 57°06‘580 N, 12°14‘587 O.
Es ist unser viertes Mal in Varberg. Das erste Mal vor 15 Jahren mit Robert und Jesica und später mit Heinz und Alfred und während der Corona Panik in 2020 Moni und ich. Es ist immer schwer im Nachhinein alle Erinnerungen in die Reihe zu bekommen – gut, dass ich alles aufschreibe!
Und auch heute unternehmen wir einen Rundgang durch Varberg. Wir beginnen an der alten Badeanstalt, es folgt die Burg. Wie immer, wenn wir unsere Besichtigungen machen, sind Burgen und Museen schon geschlossen. In Schweden ist alles zu ab 16:00 Uhr. Macht nix, wir sind ja zum Segeln hier.
Nach der Burg, geht es zu einem tollen Gebäude, das Varberg- Gesellschaftshaus. Zuletzt geht es zum Stadtzentrum, so etwas wie Marktplatz mit einem tollen alten Bankgebäude, Kirche und Rathaus
Auf dem Weg zum Schiff zurück kommen wir an einem Hotel vorbei. Es sieht außen nach nichts aus. Aber am Eingang verweist ein Schild auf ein LENIN Bad. Wir sind neugierig und gehen hinein. Aber das ist eine extra Geschichte.
Tag 9, 04. Juni 2023, Varberg (S) – Donsö Fiskehamn (S), 38 nm
9:15 Uhr sind wir soweit fertig und legen ab. Es ist wieder ein schöner Sommertag. Auch nachts muss es schön gewesen sein. Beim Pinkeln habe ich aus dem Toilettenfenster geschaut und haben den Vollmond gesehen, richtig orangerot. Es war ein sogenannter Erdbeermond, wie mir Moni heute früh erklärt. Hat sie wohl im Internet nachgelesen. Leider habe ich kein Foto gemacht, war zu verschlafen.
Jetzt wieder zum Segeln: Vor der Hafeneinfahrt setzen wir das Großsegel. Aber wir fahren erst mal 3 Meilen raus unter Maschine mit dem Großsegel, Richtung Westen. Eigentlich hätten wir das auch mit Fock und Groß segelnd erledigen können. Sind aber faul, schließlich kommt dann die Wende nach NNO und danach wollen wir mit dem Code Zero arbeiten.
10:00 Uhr wenden wir also nach NNO, schalten den Motor aus und rollen den Code Zero aus. Immerhin, der Wind kommt aus NWN, heißt wir müssen hoch ran und das klappt mit dem Code Zero, 45° kommen wir ran an den Wind. Bei 8…9 ktn Wind fahren wir immerhin 5 ktn ü.G. Geile Sache.
Heute haben wir mehr Welle als gestern. Die Windvorhersage des Windfinders stimmt nicht. Der Wind kommt nördlicher und ist stärker. Wir hatten mit 6…8 ktn, achterlich gerechnet, nun müssen wir hoch ran.
Bis 10:30 Uhr klappt es mit dem Vorsegel. Aber jetzt wird es kritisch, 12 ktn Wind und mit dem großen Vorsegel gegenan, wir schieben ganz schön Lage. Das gefällt Moni gar nicht, mir auch nicht! Wir rollen den Code Zero ein und segeln weiter mit der Selbstwendefock. Das Schiff läuft weiter mit 6 ktn. Das klappt doch, haben jetzt zwei Vorsegel je nach Bedarf und Wind.
11:45 Uhr haben wir an Steuerbord das Schwedische Kernkraftwerk Ringhals. Wir sehen deutlich die Reaktorblöcke. Ein Siedewasserreaktor, der mit Schornstein und drei Druckwasserreaktoren. Ich lese im Internet nach: Der Siedewasserreaktor und ein Druckwasserreaktor sind seit fast 20 Jahren abgeschaltet und nicht geschliffen… offenbar eine kalte Reserve. Zwei Druckwasserreaktoren arbeiten noch und das bis 2040! Tja die Schweden unterscheiden sich eben von unserer Deutschen Grünbunten Republik! Die waren bei Corona klüger und auch in ihrer Energiepolitik.
Wir fahren immer hoch ran am Wind, 30°, es läuft super und schnell. An Backbord der Leuchtturm Kungen und danach eine kleine Insel. Robbenschutzgebiet und Moni sieht mit dem Fernglas die Robben, die in der Sonne glänzen.
13:50 Uhr sehen wir an steuerbord das Weltraumobservatorium Onsala mit seinen riesigen Parabolspiegeln. Beeindruckend die weißen und grauen Riesenspiegel.
16:20 Uhr haben wir es geschafft, wir holen die Segel ein.
16:30 wollen wir anlegen. Der Hafen ist ziemlich voll. Wir kreisen im Hafen. Und da wird was frei, wir gehen längsseits an einem Schwimmsteg. Unsere Pos. 57°35‘947 N 11°47‘506 O.
Tag 10, 05. Juni 2023, Donsö Fiskehamn (S) – Rorö (S), 16 nm
Eigentlich waren wir, besonders ich, gestern Abend kaputt und ich habe vorgeschlagen einen Ruhetag zu machen. Wir sind offensichtlich nun doch nicht mehr die Jüngsten. Anyway, wir entscheiden uns nun heute früh doch ein Stück weiter zu segeln. Wir wollen nach Rorö, Moni hat das rausgesucht. Mal sehen, was uns Rorö bringt.
Also legen wir 10:40 Uhr ab. Es ist wenig Wind, ganz anders als in der Vorhersage. Erst mal fahren wir mit Maschine und Großsegel. Erst nach Süd mit dem Wind auf der Nase, dann nach West, da kommt zwar der Wind richtig aber ist so schlapp, das wir kaum Vortrieb haben. Wir schieben weiter mit Maschine.
11:15 Uhr stehen wir Südost von der Insel Donsö. Wir ändern jetzt den Kurs nach Nord. Haben jetzt Amwind bis Halbwind. Wir rollen den Code Zero aus und fahren bei dem wenigen Wind mit 3 ktn ü.G. Das geht so mal langsamer, mal schneller bis gegen 13:00 Uhr.
Wir erreichen das Hauptfahrwasser rein nach Göteborg. Wir fahren weg von Göteborg Richtung NW. Der Wind ist jetzt besser, 7…8 ktn. Wir fahren auf unserem Kurs 40° ran an den Wind, der aus West bläst.
Das Schiff läuft mit 5…6 ktn. Wir kommen immer näher an die nördliche Seite des Hauptfahrwassers. Ich habe bedenken, dass wir mit unserer Segelstellung weiter nach Westen kommen. Aber der Wind dreht hier an den Schären und wir kommen ohne Änderung der Segelstellung doch Richtung NW. Wir fahren scharf an den Begrenzungsbaken des Fahrwassers an deren Lee-Seiten vorbei. Die See ist glatt und das macht Freude. Die Sonne scheint unvermindert. Es ist fast wie im Sommer.
13:45 Uhr biegen wir nach Norden ab. Jetzt haben wir wieder einen Halbwindkurs. Und wir werden langsamer. Wir genießen die Sicht nach Steuerbord und Backbord auf die bewohnten Inseln, wunderschön anzusehen in der Sonne.
Der Wind ist bis zur Insel Källö Knipla mal „stärker“ und mal schwächer. 3 Mal rollen wir den Code Zero ein und schalten die Maschine zu, 3 Mal rollen wir das Segel wieder aus und fahren mit Wind-“Kraft“.
15:00 Uhr beenden wir das Segeln, bergen die Segel und fahren in die Gästemarina der Insel Rorö. 15:30 Uhr haben wir an Heckboje festgemacht auf Pos. 54°46‘402 N, 11°36‘967 O.
Der Gästhamn ist knackevoll. Morgen ist Nationalfeiertag in Schweden und die Leute haben seit dem Wochenende Brückentage oder Urlaub.
Das Wasser hat in der Marina 18°C, wir baden von unserer Badeleiter aus.
Am Abend wird gegrillt und Moni geht noch spazieren. Ich bleibe auf dem Schiff und geniese den Abend.
Tag 11, 06. Juni 2023, Rörö (S), Hafentag, keine Meilen
Wir haben gestern entschieden, für einen Tag auf der Insel Rörö zu bleiben. So ein Wunsch nach Hafentag kommt immer ungefähr nach 8-10 Tagen. So auch dieses Mal.
Ausschlafen war angesagt, aber nur Moni schläft fest. Ich bin seit 4:00 Uhr wach zum Pinkeln und ich bin unruhig, der Verkauf unseres Motorbootes „Bluenose“ steht für heute an.
Irgendwann lege ich mich dann doch noch mal hin aber 8:00 Uhr beschließen wir, dass die Nacht nun vorbei ist.
Wir frühstücken in der Plicht. Es ist schön draußen, Sonne, wenig Wind aber es könnte ein bisschen wärmer sein.
Heute ist eine Inselwanderung angesetzt. Wir starten gegen 12:00 Uhr. Wir wandern entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel. Es geht über Steinfelder, über durch Gletscher geschliffene Felsen und durch Wildrosen gesäumte Pfade. Der Weg ist gekennzeichnet durch orange gestrichene Steine. Später kommt dann die blaue Markierung.
Unterwegs sehen wir Pferde, Schafe mit ihren Kindern und werden überflogen von Kanada Gänsen. Massenweise liegt gestrandetes Holz am Wegesrand. Es scheint bei Winterstürmen im Kattegat einiges an Holz ran zu kommen.
Irgendjemand hat Hütten aus solchem Strandgut gebaut. Sieht toll aus.
Eine schöne Landschaft hier in diesem Landschaftsschutzgebiet.
Am Ende, nach unserer Inselrunde, sind wir fast 8 km gewandert. Es war schön.
Zurück auf dem Schiff begießen wir den Verkauf unseres Motorbootes „Bluenose“ mit einer Flasche Rotkäpchen. Für mich ist es eher Trost um über meinen Männerschmerz zu kommen.
Tag 12, 07. Juni 2023, Rörö (S) – Ljungskile (S), 33 nm
Wir stehen auf, es ist 8:30 Uhr und wie jeden Tag bis jetzt Sonne. Nach dem Frühstück machen wir erst mal Reinschiff. Wir nutzen den Wasserschlauch, direkt vor dem Schiff auf dem Steg. Je nördlicher wir fahren, umso mehr Salzablagerungen auf dem Schiff. Jetzt können wir wieder gucken durch die Scheiber der Spray Hood.
Der Hafen ist fast leer, ganz anders als wir vor zwei Tagen ankamen. Die Schweden sind nach ihrem Nationalfeiertag alle wieder arbeiten. Na wir sind Rentner!
Vor dem Ablegen 9:50 Uhr ziehen wir noch den Code Zero hoch um vorbereitet zu sein für den Segeltag. Also legen wir endlich ab und fahren mit Maschinenkraft raus aus der Marina. Auf Wiedersehen Rönö!
Raus aus der Marina ziehen wir das Großsegel hoch, Fallen ab auf Nordkurs und rollen den aus. 5…6 ktn Wind, flache See, wir fahren hoch an den Wind. Beeindruckend, mit dem Code Zero kommen wir auf 40° ran an den Wind. Geile Sache!
Es geht zwischen den Schären nach Norden. 11:40 Uhr fahren wir durch die Brücke zur Insel Instön. 18 Meter Durchfahrtshöhe. Da passen wir durch mit unseren 17 Metern von der Wasseroberfläche bis zur Antennenspitze.
12:00 Uhr wird es trickig. Wir müssen nach Nordwestabfallen um, herum um eine Insel zu kommen. Eigentlich sollte das zu hoch sein um mit dem Leichtwindsegel gegen an zu kommen, aber der Wind meint es gut, er dreht und wir kommen ohne Veränderung der Segelstellung weiter.
Und weiter geht es jetzt bis 14:45 Uhr bei Halbwind nach Nordost. Wieder geht es durch eine Brücke. Die führt zur Nordostspitze der Insel Tjörn. Danach kommt eine große freie Wasserfläche, hier frischt es auf. 13 ktn Wind, zu viel für den Code Zero. Wir rollen das Vorsegel ein und fahren weiter mit der Selbstwendefock. Das Manöver hat zum Disput zwischen Moni und mir geführt. Ich habe wieder mal zu spät angefangen zu reffen…
Steuerbord auf dem Schwedischen Festland, eingebettet in der wunderschönen bergigen, bewaldeten Landschaft eine Ölraffinerie mit Kugelgasbehältern, wahrscheinlich Äthylenbehälter. Davor angedockt Tanker.
Auf unserer schnellen Weiterfahrt mit Groß und Fock haben wir jetzt an Backbord die Insel Orust. Gegen 16:45 Uhr ist die Luft raus, der Wind nimmt ab. Wir rollen die Fock ein und fahren weiter Mit Maschinenkraft. 16:50 bergen wir auch das Großsegel.
17:00 Uhr fahren wir dann in die Bucht Ljungs Kile ein. Unser Ziel. 17:20 Uhr legen wir längsseits am Schwimmdock in der Marina von Ljungskile an. Pos 58°13‘348 N, 11°54‘803 O.
Wir nehmen ein schnelles Bad zur Erfrischung im Fjord. Die Wassertemperatur hier schon 20°C. Wir trinken dann unseren Anleger.
Moni hat uns das nächste Ziel ausgesucht. Unweit der Marina gibt es ein Restaurant, auf Muscheln spezialisiert. Wir wandern hin. MUSSEL BAREN heißt es. Nach 20 Minuten sind wir dort. Es hat seit 17:00 Uhr auf, es ist viel Betrieb, aber wir bekommen Platz. Und wir essen unsere Muscheltöpfe. Köstlich und wie wir vermutet haben, sie werden hier in der Bucht auf Muschelbänken gezüchtet.
So, das war‘s für heute! Feierabend.
Tag 18, 08. Juni 2023, Ljungskile (S) – Lysekil (S), 29 nm
10:00 Uhr geht es heute los. Es ist windstill. Da ist der Segler gleich am Morgen satt. Was soll’s, hoffentlich wird es im Laufe des Tages besser.
Moni steht am Steuer und steuert das Schiff Richtung Havstensfjord. Weiter Windstille, 2ktn Wind. Da läuft nichts. Wir schmoren in der Sonne. wir fahren dann mal langsam, ich bringe eine Schleppangel aus. Nach einer halben Stunde kein Biss. Angel eingeholt und wir fahren wieder 5 ktn bei 1500 U/min.
Wir biegen in den Kalvöfjord ein. Nach hinten sehen wir die große Autobahnbrücke über die die E6 von Oslo nach Göteborg führt. Im Mai, vom Angeln in Norwegen kommend, sind wir darübergefahren. Ein tolles Bauwerk.
12:00 Uhr, vor der Durchfahrt durch die Brücke nach Orust, versuche ich es nochmals mit Angeln. Ich nehme einen großen bewährten Pilger, den ich in Norwegen genutzt habe. Aber wieder kein Fisch.
Moni kocht Spaghetti Bolognese. Wir essen bei der Brückendurchfahrt. Hinter der Brücke an Backbord sehen wir die Vindö Werft, baut bekannte Segelboote.
Immer wieder sehen wir an Backbord und Steuerbord Muschelzuchtanlagen. Es scheint, was in Norwegen die Lachszucht ist, ist hier die Muschelzucht.
13:45 Uhr sind wir in den Koljöfjord eingefahren und es kommt ein wenig Wind auf. Wir Hissen das Großsegel und rollen die Fock aus. Wir fahren 5 Kreuze gegen den Wind und nach einer knappen Stunde geben wir auf, bergen die Segel und fahren wieder mit Maschinenkraft.
Wir fahren durch den Björnsund, ein enger Kanal. Sieht aus wie reingesprengt und künstlich angelegt.
Nachdem wir den Elösefjord durchquert haben sind wir wieder im offenen Wasser des Skagerrak. Hier wehen 7 ktn Wind. Wir könnten noch Mal segeln, aber Moni hat keine Lust mehr die Segel auszupacken. Also fahren wir auch die letzten 5 Meilen mit Maschinenkraft.
Von weiten sehen wir schon unsere Destination mit der markanten Kirche oben auf dem Berg von Lysekil. 16:35 Uhr gehen wir längsseits in der Gäste Marina. Unsere Pos. 58°16‘143 N, 11°26‘237 O.
Wir machen einen Spaziergang durch den Ort Lysekil. Und wir erinnern uns, vor 15 Jahren waren wir hier mit Robert und Jessica auf dem Rückweg vom Haldenfjord Richtung Göteborg. Man, die Zeit geht dahin!
Der Ort hat nicht zu viel zu bieten. Am Hafen gibt es das „Kaltbad“, eine Badeanstalt. Ein Stück weiter eine Art Ozeaneum. Aber das hat nur von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Auch die große Kirche aus rotem Granit ist geschlossen.
Wir wandern durch die Straßen. Einige schöne alte Holzhäuser sehen wir und eine Menge junger Leute in Anzügen und Kleidern. Schulabschluss, Abiturfeiern. Auf dem Weg zur Marina zurück müssen wir uns dann den Weg durch Schulabsolventen und Eltern bahnen.
Tag 19, 09. Juni 2023, Lysekil (S), am Ende ein Hafentag
Wir schlafen lange. Nach Windfinder sind am Vormittag, bis mindestens 13:00 Uhr 6 bft angesagt. Über Nacht kam Schwell in die Marina aus NO rein und das hat sich nicht geändert bis zu unserem Frühstück.
Erst mal entscheiden wir uns weiter mindestens bis 13…14:00 Uhr zu bleiben. Wollen uns das nicht antun, bei viel Wind rauszufahren. Wir entscheiden uns für einen Besuch im „Ozeaneum“, so würden wir das in Stralsund nennen. Das nennt sich hier Havets Hus i Lysekil. Ein Meeresmuseum, wie gestern schon berichtet, hier waren wir schon einmal vor 15 Jahren. Wir besuchen es und es ist interessant.
Und das ist ein interessantes Aquarium mit allen Fischen, die wir in Norwegen im Mai geangelt haben: Dorsch, Leng, Lumb, Hailbut, Köhler, Schellfisch, Pollak, kleine Haie und und… Der Unterschied, wir sehen denen beim Schwimmen im Aquarium zu. Eine schöne Anlage. Hat sich gelohnt.
Wir treffen im Havets Hus Leute aus der Schweiz. Unterhalten uns mit denen lange. Sie sind Tischler und Möbelhändler, selbständig. Leisten sich das erste Mal im Leben einen dreiwöchigen Urlaub am Stück. Selbständigkeit fordert seinen Tribut: Wenn du nicht selbst dabei bist, verdienst du nichts. Wir unterhalten uns mit denen über unsere Winterurlaube, früher im Berner Oberland. Am Ende geben wir den lieben Leuten noch Empfehlungen wo sie auf ihrer Schwedenreise mit dem Mietauto noch haltmachen sollen.
Zurück am Schiff ist immer noch übelste Knatter. Der Wind bläst immer noch mit 6 bft und der Schwell aus NO aufs übelste mit Welle in den Hafen.
Wir essen ein paar Brote. 14:00 Uhr dann versuchen wir ein Anlegemanöver. Der Wind schräg von hinten. Wir brechen ab und verschieben auf morgen. Wir haben Zeit!
Wir trinken erst mal einen leckeren Erdbeercocktail. Die Erdbeeren haben wir gestern bei COOP gekauft. Dann lege ich mich hin für einen unbegrenzten Mittagsschlaf. Moni geht noch Mal in den Ort spazieren.
Wir sitzen dann an Deck bei schönstem Sonnenschein, aber immer noch der Starkwind. Wir beobachten einen Großsegler mit den Schulabsolventen. Der ist geflaggt über den Toppen. Die Schüler feiern immer noch ihren Abgang.
Ich baue den Gasgrill an am Heckkorb und wir grillen Burger.
Wir werden morgen unsere Reise fortsetzen. Da soll weniger Wind sein!