Tag 22, 3.Juni 2024, Haugesund (N) – Sagvåg (N), 25 nm
Gestern war Wäschewaschen, heute ist Einkaufen auf der Tagesordnung. Gestern war ja Sonntag und die Geschäfte waren geschlossen.
Auf dem Weg zum Schiff zurück fotografiere ich noch die Bohrinsel DOLWIN EPSILON. Es erinnert mich an meine Endphase bei GE in Berlin. Damals hat ein Riesenteam an einem DOLWIN-Projekt und der Gleichstromverbindung zur Deutschen Küste gearbeitet. Da ging mein Russlandgeschäft und die Geschäfte mit den Ländern der früheren Sowjetunion in der Bedeutungslosigkeit unter, Obwohl es auch viele, viele Millionen € waren. Na ich schicke trotzdem ein Foto der Bohrinsel DOLWIN EPSILON an einen meiner früheren Chefs.
Genug der Sentimentalität. Es wird Zeit weiter zu segeln. Noch einen Tag will ich nicht in Haugesund bleiben. In einer Stunde wird der Ort wieder von Kreuzfahrern überschwemmt. Das Kreuzfahrtschiff legt gerade an.
11:35 Uhr lege ich ab. 11:55 Uhr fahre ich im Norden aus dem Hafengebiet und den Schären raus und setze Segel, Großsegel und Fock.
Der Wind kommt ziemlich von vorn. Ich fahre einen Hoch am Wind Kurs. Es geht nicht sonderlich schnell, 4,5 Ktn ü.G. Ich trimme die Segel, aber vielmehr hole ich nicht raus. Die Welle kommt mit 2,5 Metern aus NW. Es geht hoch und runter. Aber mein Kurs ist richtig, parallel zur Küste. An Steuerbord überholt mich ein Frachter. Hinter mir kommt auf gleichem Kurs ein norwegisches Seglerpaar mit einer Halberg Rassy. Anfangs denke ich, die sind schneller, ich lasse sie aber hinter mir.
14:00 Uhr herum, geht der Kurs weiter östlich. Mein Kurs wird immer mehr zum Amwind- und später zum Halbwindkurs. Ich werde schneller, das Schiff läuft jetzt 6 Ktn und mehr. Ein Kriegsschiff der Norwegischen Marine kommt auf Gegenkurs.
15:20 Uhr ändere ich den Kurs wieder nach Nord, 340°. Ich fahre zwischen die Inseln Størd und Bømlo. Die sind über eine riesige Hängebrücke verbunden, Durchfahrtshöhe 36 Meter, ich passe durch mit meinen 17 Metern Höhe überm Wasser. Darüber führt der „Bremnesvegen“.
Auf dem Weg zur Brückendurchfahrt und danach bin ich nochmals auf einem Hoch Am Wind Kurs und es ist böig. In den Böen geht es dann doch nochmal über 7 Ktn ü.G.
15:00 Uhr berge ich die Segel und bereite das Schiff für das Anlegemanöver vor, zumindest lege ich Fender und Anlegeleinen zurecht. Und ich muss pinkeln, wie immer vor dem Anlegen. Und ich entledige mich schnell der warmen Klamotten die ich anhatte. Beim Anlegen komme ich sonst ins Schwitzen.
15:30 Uhr bin ich fest. Pos 59°46‘581 N, 005°23‘372 O. Und ich lese hier muss man mit VIPS bezahlen. Wieder so ein Norwegersystem. Es ist ein privater Anleger. Ein Mann, der Besitzer kommt zu mir und macht Druck, wenn nicht VIPS, dann solle ich ihm Cash geben. Dabei will er 50 NOK mehr als in GO MARINA für den Gästehafen verlangt wird und er wird das CASH am Norwegischen Fiskus vorbeileiten. Ich mache mich nicht zum Helfer einer „Steuerhinterziehung“ und verlasse den Anleger und finde nach kurzem Suchen den Gästehafen und bezahle über die GO MARINA App.
Ich trinke den obligatorischen Anleger und wärme mir den Rest Spaghetti auf. Ich bin müde und habe zu nichts mehr Lust. Ich gehe 19:30 Uhr in die Koje und beschließe zu lesen. Aber ich schlafe gleich ein.
Tag 23, 4.Juni 2024, Sagvåg (N), Hafentag, keine Meilen
Ich habe beschlossen hier in Sågvag zu bleiben. Es ist nicht mehr weit bis Bergen und mein Sohn, Robert, kommt ja erst am 9.Juni. Außerdem soll heute ganz schöner Starkwind sein. Die Nacht über hat es abartig geregnet. Seit dem ich an der Westseite Norwegens bin regnet es oft. Das Wetter kommt vom Atlantik und regnet sich an den Bergen an der Küste in Norwegen ab.
Ich habe erstmal bis 3:30 Uhr schon mal 8 Stunden geschlafen und nachdem ich eine Stunde gelesen habe, schlafe ich nochmals ein und bleibe bis 10:00 Uhr in der Koje.
Nach einem verspäteten Frühstück begebe ich mich auf einen kleinen Spaziergang durch den Ort, dafür und den Einkauf brauche ich eine Stunde, so klein ist der Ort. Nichts los, obwohl es gibt einen Pub. Aber da gehe ich nicht rein.
Am Nachmittag verstelle ich noch das Thermostat am Warmwasserboiler auf dem Schiff. Dazu muss ich die Achterkabine aus- und wieder einräumen. Das kotzt den toten Hund an, sage ich mir. Und weil ich einmal beim Räumen bin mache ich Reinschiff.
Beim Ausräumen der Achterkabine stell ich in der Äußersten hinteren Ecke Feuchtigkeit fest. Wo kommt die her? Ich fange an zu suchen. Es kommt von oben. An der Decke ist eine Wartungsöffnung. Da kommt man an die Rudermaschine und den Antriebsmotor für den Autopiloten. Ich schraube die Wartungsöffnung auf und siehe da, es kommt von ganz oben an der Kette der Rudermaschine runtergetropft. Und ich denke woher das kommt. Darüber sitzt der Kompass auf der Säule mit dem Ruderrad. Und der Kompass ist nicht richtig eingedichtet. Hatte ich in der Vergangenheit ja schon mehrmals ausgebaut. Also muss ich den mit Sika Flex neu eindichten. Das wird in ein zwei Tagen, wenn ich auf Robert warte. Auf jeden Fall muss ich bei Regen im Hafen die Kuchenbude aufbauen, oder zumindest die Persenning über den Steuerstand machen… dafür ist sie da!
Und ich lese und höre Musik, das war mein Hafentag.
Tag 24, 5.Juni 2024, Sagvåg (N) – Bucht an der Insel Telnøya (N), 13 nm
Frühmorgens nutze ich noch den Landstromanschluß und trockene die Matratze der Achterkabine mit dem elektrischen Heizlüfter. Parallel dazu frühstücke ich.
9:50 Uhr lege ich ab. 10:10 Uhr setze ich Großsegel und Fock. Aus dem Lazyjack kommt ein Wasserfall. Das Wasser des Regens hat sich hier gesammelt. Es ist keine Welle hier im Hinterland. Ich fahre Hoch am Wind. Der Kurs ist richtig, ich muss nur eine Kreuz fahren.
11:15 Uhr ist es zu Ende mit dem guten Wind. Ich rolle die Fock ein und schiebe mit Maschine.11:40 Uhr ist der Wind dann wieder da. Es geht jetzt Raumschots weiter. Nicht so schnell, aber stetig.
Vor mir sehe ich Regenwolken und es scheint auch stark zu regnen voraus. Ich baue die Kuchenbude auf und segle weiter.
Immer wieder sehe ich rote Fenderbälle an denen in großer Tiefe auf dem Grund Lobsterfallen hängen. Denen muss ich ausweichen. Das ist hier eine generelle Krankheit unter der norwegischen Küste.
Ja, ich bin kurz unter Deck, der Autopilot steuert und ich orientiere mich auf der Karte. Da sehe ich durch das Fenster im Rumpf einen solchen roten Fenderball vorbeirauschen. Ich haste hoch an das Ruder, zu spät. Mein Schiff hängt fest, keine Fahrt mehr. Vorher waren es 3,5 Ktn ü.G. Es ist etwa 11:55 Uhr. Ich berge sofort die Segel. Das Schiff bleibt ohne Fahrt auf Kurs. Ich habe einen knappen Knoten Strom von hinten. Ich mache keine Bewegung mehr über Grund.
Ein Motorboot kommt. Ich gebe Zeichen und das Boot kommt zu mir. Der Motorbootfahrer ruft mir zu, er sieht den roten Fenderball. Der klemmt zwischen dem Kiel und dem Saildrive. Er ruft die SAR an. Der nächste SAR Kreuzer mit Taucher liegt in Bergen. Ich rede dann 12:08 Uhr selber mit den SAR Leuten übers Telefon. Wir sind uns fast einig wegen dem Boot mit dem Taucher. Noch während des Gespräches treibt mein Schiff wieder durch den Strom. Ich rolle die Fock aus und fahre wieder mit 3,5 ktn bei 9 ktn Wind. Es scheint wirklich, dass ich die Lobsterfalle los bin, samt rotem Fenderball. Ich fahre über ein Flach von 4 Metern und warte darauf, dass es ruckt oder bremst. Die Fahrt geht ungebremst weiter. Es scheint, dass ich das Ding los bin. Jetzt traue ich mich die Maschine zu starten. Vorwärts und rückwärts, es funktioniert. Ich mache die Maschine aus und fahre nochmals unter Fock über das Flach. Keine Verzögerung der Fahrt. Ich bin die Falle los. Ich bestelle den SAR Kreuzer mit dem Taucher ab.
Es ist 12:18 Uhr nach meinem Tracking via Inmarsat und InReach Mini. Ich fahre weiter mit Fock nach Norden zu meinem Tagesziel. 13:15 Uhr rolle ich die Fock ein und starte den Motor. Da kommt wieder mal ein Motorboot, hier ist so gut wie kein Schiffsverkehr. Ich gebe denen Zeichen, die fahren zu mir. Ich bitte die nochmals seitlich unters Schiff zu schauen. Sie bestätigen mir, da hängt nichts. Das Wasser ist klar und sie können das Ruderblatt sehen.
Mit Maschinenkraft laufe ich in „meine“ Bucht ein. Alles funktioniert normal. Hier gibt es ein Anleger. Den kenne ich von 2022. Hier lege ich an. Pos 59°55‘451 N, 5°15‘486 O.
Nach dem Schock brauche ich ein Bier und einen Schnaps.
Es lässt mir keine Ruhe. Ich gehe ins Wasser und tauche. Es ist kalt, 14,5°C. Ich sehe das Ruderblatt und den Kiel. Da ist nichts! Den Saildrive konnte ich nicht erkennen, war wegen des kalten Wassers zu schnell wieder oben. Aber ich denke da ist nichts. Wenn morgen die Sonne scheint, tauche ich nochmal, um mich zu beruhigen.
Tag 25, 6.Juni 2024, Bucht an der Insel Telnøya (N), Hafentag, keine Meilen
Es ist kühl, 8°C am Morgen. Nachts hat es wieder geregnet. Ich starte erst mal die Dieselheizung. Dann kuschle ich mich noch Mal in die Koje. Ich lese noch ein bisschen. 9:00 Uhr gebe ich mir einen Ruck und stehe auf.
Ich telefoniere lange mit Moni. Ich bin immer noch unsicher wegen der Lobsterfalle. Zum Tauchen kann ich mich noch nicht überwinden. Wird wohl Nachmittag werden, wenn die Sonne hoffentlich scheint.
Ich frühstücke gemütlich. Im Schiff ist es warm.
Reinschiff ist die nächste Aufgabe. Und ich muss ein bisschen umsortieren. Mein Sohn kommt am Sonntag. Da muss ich die Achterkabine frei bekommen. Im Moment ist die noch ein Lagerraum. Das verschiebe ich aber lieber auf morgen.
Ich tue mich immer noch schwer ins kalte Wasser zu gehen. Früher war ich auch mal mutiger. Es regnet immer wieder. Gute Ausrede für mich, nicht zu tauchen.
Ich wühle in meinen Utensilien. Ich habe ein Endoskop mit einem Meter Schwanenhals. Ich lese in der Beschreibung, dass der Schwanenhals auch unter Wasser funktioniert und die Kamerabeleuchtung auch. Ich warte die nächste Regenpause ab und begebe mich auf den Schwimmsteg. Ich tauche den Schwanenhals mit zum Saildrive ausgerichteter Kamera ins Wasser und über den Bildschirm sehe ich den Saildrive. Alles in Ordnung. Die Flügel des Propellers sind zugeklappt. Alles in Ordnung da Unten, ich bin froh. Darauf ein Bier und ich mache erst mal zwei Stunden Mittagsschlaf.
Gegen 15:00 Uhr gehe ich mal ne kleine Runde auf der Insel. Auf dem Schiff bekomme ich langsam ne Macke. Zurück gibt es Kaffee und Kuchen.
Den weiteren Nachmittag verbringe ich mit Abdichtarbeiten am Steuerstand in der Plicht. Ich baue alle Abdeckungen ab und Dichte mit Sika Flex. Gleiches mache ich mit dem Kompass. Das sollte geholfen haben. Morgen verschließe ich die Wartungsöffnung in der Achterkabine. Ich darf nicht alles auf einmal machen. Muss auch was für morgen lassen. Ich hatte mal einen Kollegen, der sagte immer: Mach die Schippe nicht so voll damit es auch für morgen reichen soll!
Tag 26, 7.Juni 2024, Bucht an der Insel Telnøya (N), Hafentag, keine Meilen
Nachts muss es hundekalt gewesen sein und geregnet hat es auch wieder abartig. Ich schaue auf das Thermometer. Draußen hat es 7°C. Es ist Zeit die Webasto Heizung anzuschalten. Bis es warm ist im Schiff suche ich die Wärme meiner Koje im Vorschiff
Das wird definitiv mein letzter Tag in dieser Bucht. Ich drehe hier durch. Morgen geht es weiter. Ich werde zu einer Marina, nahe dem Flugplatz von Bergen fahren. Und dort auf meinen Sohn warten.
In meiner Bucht ist es eigentlich wunderschön, aber nur am Schwimmsteg zu liegen und nichts zu tun, geht gar nicht bei mir. Wandern kann man hier auch nicht, alles Wald und Felsen. Baden kann man nicht, zu kalt das Wasser…14,5°C.
Also mache ich nach dem Frühstück Reinschiff. Dann räume ich die Achterkabine auf und verschließe die Wartungsöffnung zur Ruderanlage.
Ich habe eine kleine Action-Helmkamera. Die habe ich schon vor 2 Jahren gekauft, aber nie in Betrieb genommen, dafür war sie immer an Bord und hat schon 4.000 Seemeilen auf dem Buckel. Ich nehme sie jetzt in Betrieb. Vielleicht machen wir ein paar coole Movies, wenn Robert an Bord ist.
Am Nachmittag bekomme ich Besuch. Ein alter Norweger mit einem Fischkutter. Er sagt, ihm gehört der Wald und er verschwindet im selbigen mit einer Motorsäge und kommt wieder als ich mit einem Glas Rotwein und einer Zigarre auf dem Deck sitze. Wir kommen ins Gespräch. Ich biete ihn ein Bier an, welches er gerne annimmt und genussvoll ausschlürft. Es ist gerade sonnig und kein Regen und da ist so eine Unterhaltung ganz abwechslungsreich. Er erzählt mir, dass er noch nie in Deutschland war aber in Tschechien und Lettland. Und er erzählt, dass auf der Insel am Eingang zu „meiner“ Bucht mal eine Zeit ein Deutscher gewohnt hat. Der war Zimmermann und brannte eigenen Schnaps. Die Büchse Bier ist alle und er verabschiedet sich, ich bin wieder alleine.
Und es regnet wieder und regnet und regnet. Wirklich ein trauriges Wetter. Ich habe keinen elektrischen Landanschluß. Die Energie, die ich mit der Fotovoltaik Anlage an Bord einfange reicht gerade aus, um die Batterieanlage über 12 V zu halten. Im Moment laufen die Heizung, der Kühlschrank, das Radio und ich lade Telefon und IPad. Die Satelittenanlage traue ich mich gar nicht zu betreiben, zieht zu viel Strom.
Und ich lese und hoffe, der Tag ist bald vorbei.
Tag 27, 8.Juni 2024, Bucht an der Insel Telnøya (N) – Hjellestad (N), 23 nm
Wie immer regnet es beim Aufstehen. Fürchterlich, aber was will man machen. Frühstücken und hoffen, dass das Wetter besser wird, aber über dem Westen Skandinaviens liegt ein Tiefdruckgebiet und das lässt sich Zeit.
Aber, nach dem Frühstück kommt die Sonne raus und der Regen ist weg. Welche Freude, aber ich lasse die Kuchenbude aufgebaut.
10:05 Uhr lege ich ab. Als erstes fahre ich durch den „Engesundet“, den engen Sund. Und der ist wirklich eng. Es gibt nur eine schmale Durchfahrt. Ich fahre mit Maschinenkraft.
Nachdem ich den engen Sund passiert habe setze ich das Großsegel. Ich habe achterlichen Wind. Raumschots geht es mit 5…6 Ktn Richtung Norden.
12:15 beginnt wieder dieser scheiß Regen. Er lässt mich nicht los. Ich bin froh, dass ich die Kuchenbude draufhabe.
Zwischenzeitlich geht der Wind mal runter. Ich rolle die Fock aus, es hat 16 Ktn Wind. Dann, eine halbe Stunde später geht der Wind auf 23 Ktn. Ich rolle die Fock ein und reffe das Großsegel. Rin‘ in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln…
Und so geht das weiter, 13:20 Uhr herum reffe ich das Großsegel wieder aus.
An Backbord sehe ich wieder eine satte Regenfront. Hoffentlich erwischt die mich nicht. Ich segle noch bis 14:20 Uhr und habe Glück, kein Regen weiter. Ich berge das Segel. Weiter geht es mit Maschinenkraft durch eine schmale Felsenenge. Das Fahrwasser ist aber tief.
Danach erscheint die Gäste Marina von Hjellestad. Die ist teuer, ich will in die Marina des Bergner Seglervereins. Die ist ein bisschen kompliziert anzusteuern, aber ich finde die Marina und eine freie Box am Schwimmsteg mit Anlegefingern. Ich fahre rückwärts rein und mache fest.
Pos 60°15‘802 N, 005°15°078‘ O
Ich bezahle über GO Marina und stille erst mal meinen Hunger mit Einer Knacker und Brot und dem Anlegerbier dazu. Ich erkunde die Marina. Hier ist kein Hafenmeister, der kommt erst Montag wieder. Es ist Wochenende.
Ich unterhalte mich noch mit einem Norweger. Der spricht ziemliches Queens-English. Ich frage ihn ob er von UK ist… nein, er ist Englisch Lehrer. Er hat eine Bavaria 39C, fast wie meine. Wir fachsimpeln über das Segeln.
Interessant ist, dass die Segler hier ober gerade aus dem Winterschlaf erwacht sind. Viele Boote sind gerade aus dem Winterlager raus und haben noch kein Segelkleid… Bleiben denen nur zwei, drei Monate bis zum Winter 2024/25, denke ich.
Ich mache nichts mehr, Bier und ein bisschen Whisky und zwei Käsesandwichs. Ich telefoniere mit meinem Sohn, der sich auf den Abflug nach Norwegen vorbereitet und mit meiner Frau.
Im Fernsehen kommt nur Scheiß: Silbereisen mit einer Schlagerschow aus Tirol, ein Krimi über alte Leute im Altersheim und, und, und. Ich zipe hin und her und entscheide mich für die Koje mit meinem Buch.
Tag 28, 9.Juni 2024, Hjellestad (N), Hafentag, keine Meilen
Eigentlich will ich ausschlafen, ich bin wach, es ist 6:00 Uhr. Offenbar bin ich aufgeregt, weil Robert heute kommt. Und während des Frühstücks ruft er aus Rekjavik an, Zwischenlandung auf seinem Weg nach Oslo.
Ich mache nochmal Reinschiff und laufe ein bisschen in der Marina herum.
Ich bekomme Anrufe, von Freunden, meiner Frau und den Seglern vom Katamaran „Breinwave“. Letztere erkundigen sich ob in dieser Vereinsmarina Platz für deren Katamaran wäre. Ich laufe den Hafen ab, alle Stege. Aber da findet sich nichts Passendes.
Ich trinke mein Mittagsbier und schreibe an meinem Blog. Die vierte Reisewoche endet heute.