Tag 47, Montag, 15. September 2025, Lilla Måsholmen (S) – Västervik (S), 22 nm
Ich hatte eine ruhige Nacht und die endet erst 7:30 Uhr, man, kann ich lange schlafen! Aber an diesem Anleger hat nichts geruckt und es gibt keine Menschen hier.
Erst mal gehe ich baden, von der Badeleiter aus und danach gibt es eine aufwärmende Dusche am Heck des Schiffes.
Ich mache mir mein Frühstück, immer dasselbe, ein Ei, zwei Toastscheiben, meinen Magenfeintee und dann Kaffee. Die zwei Toastscheiben auch wie immer: erste Scheibe geteilt, die eine Hälfte mit Philadelphia und die andere Hälfte mit Wurst drauf. Die zweite Scheibe geteilt, die erste mit Käse drauf und die zweite Hälfte mit Marmelade. Langweilig, aber ich habe mich daran gewöhnt.
8:50 Uhr bin ich durch und lege ab. Die Sonne scheint und ich bin voller Zuversicht. Trotz der Sonne ist es herbstlich kühl.
Bis 9:45 Uhr fahre ich mit Maschinenkraft. Dann setze ich Großsegel und Fock. Es läuft! Nicht ganz geradlinig, der Wind kommt zu sehr von vorn. Ich fahre eben einige Wenden. Das klappt so eine Stunde. Dann muss ich durch enge Stellen zwischen den Schären. Ich berge die Segel wieder.
Und dann geht es eben wie mit einem Motorboot. Was soll’s. Ein Stück wäre segeln noch mal gegangen. Aber ich bin faul. Jetzt für eine Stunde nochmals Segelsetzen. Ich habe keine Lust und fahre bis zum Ziel mit Maschinenkraft.
Bei der Anfahrt auf Västervik erinnere ich mich, auch hier war ich früher schon mal. 13:10 Uhr schon lege ich an, ich denke an derselben Stelle wo ich damals festgemacht habe, wird wohl 2019 gewesen sein… weiß nicht mehr.
Ich wärme mir meine Spaghettireste auf. Die Hafengebühr bezahle ich über GoMarina. Dann gehe ich in die Stadt. Ich laufe ziellos rum. Die St. Gerdruds Kirche besuche ich.
Und dann kaufe ich ein, festen und flüssigen Proviant. Auf dem Rückweg zum Schiff mache ich Halt an einer Taco Bar. Und esse Tacos und trinke ein leckeres IPA.
Eigentlich ist Västervik ein schönes Städtchen, welches zu Verweilen einlädt. Aber das Wetter ist nicht danach. Es wird Herbst. Na, dann wird das später vielleicht noch mal.
Das war’s, bin kaputt und werde wohl zeitig in die Koje gehen.












Tag 48, Dienstag, 16. September 2025, Västervik (S) – Oskarshamen (S), 39 nm
Ich schlafe aus. Kein Wecker und dennoch, 8:00 Uhr bin ich wieder im Geschäftsbereitschaft. Ich nutze für die extreme Hafengebühr die exzellenten Sanitäranlagen, eine Dusche ist immer gut.
Das Wetter ist schön, herbstlich, aber die Sonne scheint angenehm. 9:40 Uhr lege ich ab. Ich bin darauf eingestellt die Tour heute mit Maschinenkraft zu absolvieren. Der Wind wird wohl den ganzen Tag auf die Nase wehen. Was soll’s, im Hafen warten bis der Wind mal wieder so bläst wie es gewünscht ist, na dann warte ich ewig.
Ich habe mir einen Weg durch die Schären geplant und den fahre ich ab. Ich muss höllisch aufpassen. Es geht immer zwischen den Untiefen durch. Auch wenn die Maschine und der Autopilot alles machen, aufpassen muss ich doch.
Ich genieße die Aussicht auf die Schären. Ist schon interessant. Einen riesigen Seeadler sehe ich. Ich möchte ihn fotografieren als er sitzt, aber dann fliegt er los.
Immer habe ich Südwind 18…21ktn. Oft klappt das mit dem Fahren bei 5 ktn ü.G., aber wenn dann die Welle an denen der offenen See zugewandten Seiten 1Meter und höher sind, dann fährt sich mein Schiff in der Welle fest.
Und unterwegs regnet es dann auch manchmal stark. Der Wind und der Regen kommen von vorn, das ist gut für mich, ich bleibe trocken unterm Bimini.
Es ist auf jedem Fall schwierig der Küstenroute zu folgen, zwischen den Schären. Ich muss so aufpassen wegen der Untiefen.
16:00 Uhr dann verlasse ich die Schären und nehme direkten Kurs auf den Hafen von Oskarshamn.
Ich schneide meinen Kurs vom Juli, als ich von hier gestartet bin nach Visby auf Gotland. Die Runde habe ich rum, jetzt geht es nach Hause.
17:35 Uhr bin ich fest an der Pier in Oskarshamn. Ich trinke den Anleger und bereite mir mein Abendessen: Letscho mit Schweineschnitzel und Kartoffeln. Ich geniese es.
Dann wandle ich noch ein bisschen auf der Pier hin und her. Kaum Schiffe hier. Ein Stahlschiff, ein Zweimaster fällt mir auf. Die Leute an Bord sprechen Russisch. Ich komme natürlich ins Gespräch. Die haben das Schiff, 16 Meter lang, in Schweden gekauft, für 42 k€. Es fährt unter deutscher Flagge. Die Frau hat deutsche und russische Staatsbürgerschaft, aber sie ist eigentlich rumänischer Abstammung, erzählt sie. Die Männer sind aus St. Petersburg. Der eine arbeitet als IT Spezialist in Deutschland. Mir tut es gut mal wieder Russisch zu reden. Und die haben sich gefreut über die Unterhaltung, es war richtig wohltuend für mich. Stelle mir immer wieder die Frage, nach den vielen Jahren Arbeitsleben in der Fremde, wo gehöre ich hin.







Tag 49, Mittwoch, 17. September 2025, Oskarshamen (S) – Kalmar (S), 45 nm
8:15 Uhr lege ich ab in Oskarshamen. Kein Wind im Hafen. Ich schiebe raus mit Maschine. 8:35 Uhr bin ich weit genug aus dem Hafen raus und setze die Segel.
9:00 Uhr herum habe ich schon 5 Meilen versegelt. Ich sehe die Nordspitze von Öland und die Jungfraueninsel.
Ich habe den Wind ziemlich hoch ran, 30…40° und mit 10 bis 15 ktn. Es geht ganz gut voran.
11:45 Uhr wird es dann unangenehm, der Wind gehrt auf 20 ktn hoch. Es ist Zeit für ein Reff.
12:30 Uhr habe ich den Leuchtturm in der Mitte des Kalmarsundes querab, das ist genau gegenüber Borgholm. Eigentlich wollte ich Borgholm ansteuern, aber es muss weitergehen. Ich kann nicht an jeder Milchkanne haltmachen, auch wenn die noch so schön ist.
13:25 Uhr habe ich dann 30 Meilen versegelt. Wind ist genug, manchmal 21 ktn.
Ich bin kurz vor der Kalmarsund-Brücke. 15:15 Uhr habe ich 39 Meilen versegelt und berge jetzt die Segel. Die 5 Meilen bis zur Brücke fahre ich im betonnten Fahrwasser gegen den Wind.
16:45 Uhr lege ich dann im Finger, fast gegenüber der Sauna in Kalmar an.
Ich bezahle schnell die Hafengebühr und versuche dann die Gasflasche im Seglerladen zu tauschen. Aber die Camping GAZ Flaschen tauschen die nicht mehr. Shit happend. Ich gehe noch schnell im Supermarkt einkaufen.
Gerade will ich in die Sauna, da kommt ein Schiff rein, mit deutscher Flagge. Der liegt auf einer Mooringboje auf und merkt es nicht. Ich rufe ihm zu, er solle aufpassen. Er ist ein Superekelalfred und ruft zurück, er braucht meine Hilfe nicht. Und ich helfe ihm nicht beim Anlegen im Finger, mir fast gegenüber. Dann sehe ich, er hat unter der Saling eine Red Ensign Flagge. Er ist Engländer und Single Hand. Ich sage ihm auf dem Weg zur Sauna auf Englisch, dass er undankbar und kein Gentleman ist. Er beschimpft mich auf Englisch und sagt es war für ihn ein harter Tag… er kam genau wie ich aus Oskarshamen, Ich rufe ihm zu, er solle nicht Single Hand reisen, wenn es ihm seine Konstitution nicht erlaubt. Er erinnerte mich an ein Arschloch aus meiner Firma, sowohl nach Form und Aussehen.
Also gehe ich in die Sauna und die war super, eine top Sauna in Kalmar. Ich unterhalte mich mit zwei Polen beim Schwitzen.




Tag 50, Donnerstag, 18. September 2025, Kalmar (S) – Kristianopel (S), 40 nm
Ich wundere mich, die Finnen/Schweden von den Ålands neben mir haben immer noch nicht abgelegt. Gestern Abend noch habe ich mit dem Skipper gesprochen und der sprach von zeitigem Ablegen. Na 8:00 Uhr ist bei mir nicht zeitig. Ich lege 8:20 Uhr ab. Die Finnen sehe ich noch an der Schiffstankstelle liegen. Bei mir geht es vorwärts, raus in den Kalmarsund gen Süden.
Der Wind kommt genau aus Süd, und auch ein halber Knoten Strom auf der Nase. Ich werde erst mal eine Stunde mit Maschinenkraft fahren, so lege ich fest.
9:20 Uhr setze ich dann Großsegel und Fock. Ich segle 30° hoch am Wind. 11:00 Uhr sind dann 19…20 ktn Wind. Ich baue das erste Reff in das Großsegel, ist einfach komfortabler.
Und es ist Shit Wetter, immer wieder Regenschauer, das Bimini habe ich aufgebaut und es schützt vor Nässe.
12:10 Uhr, ich bin schon einige Kreuze gefahren, geht der Wind runter. Ich reffe wieder aus. Und auch das Wetter erholt sich. Es kommt sogar die Sonne raus, auch das gibt es!
Und dann nach 12 Wenden ändert sich der Wind. Ich kann geraden Südkurs ohne Wenden fahren, das geht so bis 14:30 Uhr. Dann geht das Wendenfahren wieder los, fünf Wenden fahre ich noch. Ich hatte mir Hoffnung gemacht ohne Wenden bis Sandhamen zu kommen. Aber Höhe Kristianopel gebe ich auf. Es ist 16:00 Uhr herum. Ich entscheide mich den Hafen von Kristianopel anzulaufen.
16:30 Uhr lege ich längsseits an. Der Hafen ist leer, bis auf die S/Y Auguste aus Greifswald mit Bayrischer Besatzung. Ein bisschen reden wir noch miteinander. Es ist eher ein Monolog meinerseits.
Ich bereite mir Königsberger Klopse aus der Büchse. Draußen ist es noch schön, wird aber langsam dunkel. Ich setze mich in die Plicht, rauche eine Zigarre und trinke Rotwein beim Schein der HocoLaterne.
Da kommt noch ein Segler rein, es ist schon stockdunkel. Einige Leute an Bord. Ich helfe denen beim Anlegen auf Heckboje. Im Dunkeln ist die Entfernung zur Pier schwer einschätzbar. Es sind alles Franzosen aus der Bretagne. Das Schiff fährt unter schwedischer Flagge, haben es gerade gebraucht gekauft und überführen es nach Frankreich. Trotz ihrer Anstrengung und späten Ankunft sind sie sehr redselig.







Tag 51, Freitag, 19. September 2025, Kristianopel (S) – Utklippan, 42 nm
Gestern Abend habe ich eine Zigarre geraucht und doch das eine oder andere Glas Rotwein getrunken. Ich werde trotzdem 7:30 Uhr wach ohne Wecker, es ist Gewohnheit. Alte Leute schlafen nicht lange. Trotzdem, ich überlege weiter liegen zu bleiben oder mich aus der Koje heraus zu bewegen. Na, ich zwinge mich hoch. Draußen ist schönstes Wetter. Ich überlege, zwar ist der Wind auf der Nase, aber ich denke, bis Ut Klippan komme ich. Direkte Linie wohl 20 nm.
Eigentlich ist Kristianopel ein Örtchen in dem man doch einen Tag verweilen kann. Der Ort hat eine hübsche Kirche und zwei Restaurants und einen Einkaufsladen. Auch gibt es hier eine alte Befestigungsanlage aus dem Mittelalter und einen Campingplatz. Aber ich kenne das alles schon. Wir haben hier in der Vergangenheit schon mindestens zweimal festgemacht.
Ich frühstücke und dann sehe ich, dass die Münchener, die S/Y Auguste sich fertigmacht zum Ablegen. Die wollen nach Utklippan. Spätestens jetzt steht mein Ziel fest, Utklippan.
8:30 Uhr legt die Auguste ab. Ich lege 9:10 Uhr ab. In Kristianopel im Hafen sieht es nach Null Wind aus. Draußen ist es anders. 9:30 Uhr setze ich Großsegel und Fock. Am Anfang sind so 14 ktn Wind. Aber der geht hoch auf 20 ktn. Ich muss reffen, Reff 1 im Großsegel. Es segelt sich einfach komfortabler.
Ich hole auf, auf die S/Y Auguste und überhole. Das sind eben 37 Fuß gegen 31 Fuß. Länge macht Geschwindigkeit!
Ich stell mir eine Kurslinie ein, bis nach Ut Klippan. Und ich kreuze an der Linie runter. Eine halbe Stunde geraden Kurs und dann wieder 20 Minuten in Richtung Idealkurs, um Höhe zu gewinnen
9:45 Uhr reffe ich das Großsegel wieder. Der Wind geht auf 20 ktn hoch.
11:45 Uhr habe ich 13 Meilen versegelt und schon viermal gewendet. 12:30 Uhr wende ich vor Sandhamnen. Da lag ich im Juli bei meiner Hinreise. Ich bin jetzt 17 Meilen unterwegs. Der Wind geht immer hoch und runter zwischen 14 und 18 ktn.
Gegen 13 Uhr wird der Wind weniger. Ich reffe das Großsegel wieder aus und halte die Geschwindigkeit oberhalb 5 ktn.
13:15 Uhr habe ich 20 Meilen versegelt. Die S/Y Auguste habe ich aus den Augen verloren.
14:00 Uhr sehe ich Utklippan. Denn du hast ja ein Ziel vor den Augen…
Der Wind geht weiter runter. Ich fahre unter 5 ktn ü.G., aber es ist nicht mehr weit. 14:35 Uhr beginne ich die direkte Ansteuerung auf die Insel. 15:00 Uhr habe ich 30 Meilen versegelt. Ich starte den Motor und berge die Segel.
Und dann bereite ich das Schiff fürs Anlegen vor und lege im kleinen Hafen von Utklippan an. Im Hafen liegt nur eine Motoryacht, sonst keiner. Die Saison ist zu ende.
15:35 Uhr habe ich angelegt nach 32 Meilen und 7 Wenden auf einer Strecke, die eigentlich nur 22 Meilen lang ist.
Ich mache ein paar Fotos rundherum und dann bereite ich mir mein Essen.
Alt werde ich heute nicht mehr, aber ich muss mich entscheiden, wie weiter.
Utklippan ist eine kleine Inselgruppe, bestehend aus zwei Inseln. Dazwischen ist ein kleiner Hafen, gebaut, als Nothafen für die Fischerei. Fischerei gibt es ja heute nicht mehr und so ist es ein Seglerhafen, für die Schiffe auf Durchreise. Bei richtigem Wind ein guter Ausgangspunkt nach Bornholm und Christiansø. Interessant ist auch der Leuchtturm und im alten Leuchturmwärterhaus ist so etwas wie eine Jugendherberge. Um zwischen den Inselchen hin und her zu kommen stehen Ruderboote zur Verfügung. Auch die Natur hat einiges zu bieten. Für die Naturfreunde gibt es Tafeln, auf denen Flora und Fauna erläutert sind.








Tag 52, Sonnabend, 20. September 2025, Utklippan (S) – Simrishamn (S), 60 nm
Gestern Abend habe ich mich entschieden, es soll nach Simrishamn gehen. Ich muss zwar hoch ran an den Wind, aber hier in Utklippan liegen zu bleiben und Nichts zu machen ist wohl auch nicht mein Ding. Aus dem Wetterforecast habe ich entnommen, das am Sonntag der Wind aus Süd weht und am Montag auf Nordwest dreht. Am Montag werden es zwar 5…6 bft, aber ich könnte gut auf die Westseite von Bornholm vor dem Wind ablaufen.
Und ich bin schon 4:30 Uhr das erste Mal wach, bleibe aber noch vor mich hindösend bis 5:30 Uhr liegen. Es ist noch dunkel draußen. Ich raffe mich auf, Frühstück und Vorbereitung des Schiffes.
7:00 Uhr lege ich ab. Ich fahre über den Ausgang im Nordwesten aus dem Hafen, verstaue Fender und die Festmacherleinen. 7:20 Uhr sin Großsegel und Fock am Wind. Mein Kurs führt mich hoch am Wind nach Westen. Der Wind kommt mit 12 ktn aus SW. Das Schiff bekomme ich auf max. 5 ktn Fahrt ü.G. Es könnte ein bisschen mehr blasen, so 14…15 ktn, aber das ist Wunschdenken des Skippers. Nach hinten geschaut sehe ich die Sonne steigen über Utklippan, schön anzusehen.
9:00 Uhr geht der Wind auf 8 ktn runter. Ich muss die Maschine zuschalten um bei 5 Knoten Fahrt zu bleiben. Ich habe noch 50 Meilen vor mir. Aber der Windverlust war nur kurz, nach 20 Minuten kann ich den Motor ausschalten.
11:30 Uhr sind 20 Meilen versegelt. Andere Segler sehe ich nicht. Einzig das Motorboot, welches in Utklippan lag zieht mit 12 Knoten an mir vorbei, Richtung Westen.
Immer wieder mal geht der Wind unter 10 Knoten und ich verliere an Fahrt. Da muss eben immer die Maschine mitschieben. Aber es geht hoch und runter. Und ich muss bis Simrishamn 3 Wenden nach Süden fahren um Höhe zu gewinnen. Na es geht einigermaßen voran. 15:10 Uhr habe ich 40 Meilen versegelt.
16:10 Uhr registriere ich im Logbuch, dass der Wind jetzt mit 17…18 ktn bläst. Und da werde ich schneller, 6 ktn ü.G. und manchmal mehr. 17:00 Uhr habe ich 50 Meilen geschafft. Ich sehe Die Küste um Simrishamn. Das Ziel naht.
Die letzten 8 Meilen ist der Wind dann wieder unter 8ktn. Ich schiebe mit Maschine bis vor das Flach vor der Hafeneinfahrt. Hier berge ich die Segel und bereite das Schiff für das Anlegen vor. Im Hafen erwarten mich Finger am Schwimmsteg und wenig Wind. Ein leichtes Anlegemanöver. Eine Box weiter liegt ein Segler und der Skipper nimmt die Spring… Und er ist Deutscher wie sich später herausstellt.
Nach meinem Anlegemanöver kommt er mit zwei Büchsen Bier und zwei Fläschchen Kräuterschnaps an Bord zu mir und wir schwatzen. Er ist Deutscher aus Bremen und ist hier in Schweden mit einer Schwedin verheiratet und lebt und arbeitet seit Jahren in Åhus. Wir unterhalten uns nett. Ich spendiere noch Bier und Schnaps aus meinen Vorräten und dann bekomme ich Hunger. Es ist dunkel, der Norbert verabschiedet sich und ich muss erst mal in die Kombüse essen.
Ich bin dann auch fertig und haue mich schon 20:30 Uhr hin. Es reicht, 60 Meilen langsames Segeln und immer in der Hoffnung, noch vor Dunkelheit in den Hafen zu kommen.



Tag 53, Sonntag, 21. September 2025, Simrishamn (S), Hafentag, keine Meilen
Der letzte Tag meiner vorletzten Woche ist angebrochen. Heute ist Ausruhen angesagt. Ich bin seit Stockholm ohne Pausentage unterwegs. Ab Montag geht es dann das letzte Stück nach Deutschland, nach Hause.
Also schlafe ich aus, komisch ich werde wirklich erst 8:00 Uhr wach. Ich bereite mir Frühstück und sehe, das das Nachbarschiff, die S/Y Early Bird sich fertig macht zum Ablegen. Ich schaue aus meinem Schiff und verabschiede mich von Norbert und seiner schwedischen Frau.
Ich schaue ein wenig im Hafen rum, widme mich der Körperhygiene und schreibe an meinem Blog.
Das Wetter ist sonnig und warm, obwohl, wie vorhergesagt ganz schöner Knatter aus Südlichen Richten.
Ich gehe in die Stadt, ein wenig spazieren. Mein Ziel ist ein Restaurant zu finden. Aber das ist nicht so einfach. Viele haben zu, die Saison ist zu ende. Aber eines ist offen.
Zurück aus der Stadt spanne ich die Wanten nach. Die Unterwanten haben es nötig. Ansonsten noch ein bisschen Reinschiff und andere Kleinigkeiten, die geordnet werden müssen.
Ansonsten plane ich meinen letzten Abschnitt nach Gustow: Montag habe ich NW, da werde das Bornholmsgatt queren und die Westküste an Bornholm runter segeln, bis Nexö ca. 45 Meilen. Dienstag ist weiter NW, da segle ich bei moderatem Wind bis Diwenow in Polen, ca. 65 Meilen. Mittwoch geht es bei Ostwind nach Peenemünde, ca. 45 Meilen. Am Donnerstag weiter dann von Peenemünde nach Gustow bei Ostwind, ca. 22 Meilen. Dann hat mich die Heimat nach 58 Tagen wieder und ich freue mich auf meine Frau und unser Haus. Ich hoffe der Wind bleibt wie vorhergesagt!
Freitag, am 26. September freue ich mich dann auf meine Sauna daheim. Am Sonnabend, den 27. September treffe ich dann die Nachbarn, und vielleicht Hafen- und Segelfreunde zum „Apres-Naviguer“.





