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Tag 53, 26. August 2019
Sundsvall (S) – Hölick (S), 54 sm
In Sundsvall stehe ich 4:00 Uhr auf, obwohl ich ursprünglich schon 3:00 Uhr wollte. Ich ging gestern Abend zeitig schlafen, aber 3:00 Uhr Weckzeit, das ist nun doch zu zeitig.
Nach dem Frühstück versuche ich nochmals den Hafen Hotspot zu nutzen, um Windfinder auf dem Mobiltelefon zu installieren. Aber es gelingt mir nicht.
Also ich lege 5:10 Uhr ab. Es ist schon hell aber noch dämmerig. Ich mache die Positionslaternen an. Es ist kein Wind.
7:30 Uhr umrunde ich Lörudden. Reichlich 10 Meilen bis hierher zur offenen See. Wind 0,2 ktn!
Unter Maschine geht es weiter. 9:45 Uhr fahre ich zwischen den Inseln Gran und Norreskär hindurch. Zur Abwechslung sehe ich auf der spiegelglatten See eine Robbe oder Seehund.
13 :00 Uhr, kurz vor der Durchfahrt zwischen den Inseln Hornslandet und Balsön, kommt mir ein schwedischer Segler entgegen. Er hat das Groß oben vor dem Wind und fahrt nach seinem AIS 6,5 ktn. Der trickst, er hat die Maschine mitlaufen.
14:00 Uhr umrunde ich Hornstadsudden. Ich bin 52 Meilen mit Maschinenkraft unterwegs.
14:30 Uhr lege ich in Hölick an, Position 61°37‘556 N,
17°26‘165 O.
Während es den ganzen Tag trübe war, fast wie Nebel, ist jetzt schönster
Sonneschein.
Ich koche mir Spaghetti, unterhalte mich mit den Bootsnachbarn am Steg. Ein langer später Mittagsschlaf folgt. Ich beschließe den Tag mit einem Rundgang durch die Siedlung Hölick und gehe zeitig schlafen.
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Tag 54, 27. August 2019
Hölick (S) – Insel Storjungfrun, 40 sm
Es ist ein wunderschöner Morgen, Sonne und warm. Ganz anders als Gestern. Ich lasse mir Zeit. Gehe nochmal zum Campingplatz und nutze das WLAN dort. Auf dem Rückweg zum Schiff treffe ich die Schffsnachbarin. Wir unterhalten uns über Schweden und Deutschland. Über die Immigranten und dass man in Schweden kaum noch lokale Küche findet. Es ist ein Pizza- und Burger-Land geworden. Auch sprechen wir über den Greta-Thunberg- Kult der offenbar die meisten erwachsenen Schweden ankotzt.
9:20 Uhr verabschiede ich mich von den Schiffsnachbarn und lege ab.
Ich fahre erst mal geraden Kurs unter Maschine, etwa 4 Meilen. Hier fahre ich zwischen den kleinen Inseln Dragön und Agön durch. Danach setze ich Segel.
Es sind um die 10 ktn Wind aus Südost. Mit meiner Selbstwendefock bin ich zwar eine wenig „untersegelt“ bei diesem Wind. Dennoch, ich habe es leicht, ich muss gegen an und mit der Selbstwendefock geht das perfekt. Die Wenden sind nicht anstrengend, keine Winschen, kein Kraftaufwand.
12:35 Uhr bin ich schon 6 Wenden gefahren. Ich segle so um die 4 ktn ü.G., mal mehr, mal weniger. Ich habe Zeit. Wow, unterwegs sehe ich Segler, ich zähle 6 Schiffe. Ich bin hier südlicher und hier ist offenbar noch Saison.
14:25 Uhr passiere ich die Osttonne an der Insel Pästgrundet. Ich bin jetzt 15 Meilen Luftlinie von Hölick weg. Versegelt habe ich aber bestimmt schon 22 Meilen.
16:10 Uhr bin ich querab dem Seezeichen Hällgrundet. Es ist nicht mehr weit bis zu meinem Tagesziel.
18:50 Uhr, noch vor der Einfahrt in den kleinen Hafen der Insel Storjungfrun mache ich mein Schiff fertig zum Anlegen.
Ich sehe zwei Mooringbojen. Eine ist belegt. Ich steure die zweite an und gehe auf Heckboje. Ich hake mich in die Boje ein, fahre langsam Richtung Kaimauer. Aber der Abstand zwischen Kaimauer und Schiffsbug ist zu groß. Ich muss die Leine zu Heckboje verlängern. Also fahre ich noch mal ein Stück zurück und knote eine Verlängerung an. Jetzt wieder vorwärts Richtung Kaimauer, jetzt muss es klappen. Aber plötzlich geht der Motor aus, abgewürgt, ich habe die Heckleine bei dem Manöver in die Schraube bekommen. Na super! Wie ist das passiert? Ganz einfach, mein Schiff ist hoch und ich dachte die Mooringboje ist noch an Backbord, da wo ich die Leine auf der Klampe befestigt habe. Nein sie war inzwischen beim Rückwärtsfahren, als ich die Leine verlängert habe an Steuerbord gekommen. Beim erneuten Vorwärtsfahren bin ich dann über die Leine gefahren, die Leine Schnipst dann über den Kiel und trifft als nächstes den Saildrive und die Schraube.
Der andere Segler sieht das Malheur aus dem Saunahäuschen und kommt mir zur Hilfe. Mit seinem Schlauchbot bringt er erst mal eine Vorleine zur Kaimauer und wir fixieren die All Right 2 mit dem Bug. Er rudert wieder zu mir und wir bringen eine Extraleine zur Mooringboje. Jetzt lösen wir meine ursprüngliche Heckleine von der Mooringboje. Ich habe mich schon ausgezogen. Das Wasser hat 22°C, Gott Sei Dank! Ich binde mir das Ende der Heckleine um den Arm und ziehe mich tauchend zur Schraube runter. Die Sicht war einigermaßen. Ich kann die Leine im ersten Tauchgang aus der Schraube lösen und tauche auf der anderen Seite meines Schiffes wieder auf. Als erstes lasse ich den Motor an, alles gut!
So jetzt wiederhole ich mein Anlegemanöver und bringe es mit Bravour zum Abschloss.
Darauf ein Bier und zwei Gammeldansk!
Der Schiffsnachbar sagt ich solle gleich in die Sauna. Ich folge ihm nach dem Bier.
Die Sauna ist gut geheizt, wieder Holzfeuerung – sehr schön. Den Schiffsnachbarn von der Segelyacht „Pinaluk“, ein schwedischer Schärenkreuzer, gebe ich Bier aus meinen Beständen aus. Es folgt eine nette Unterhaltung und ich mache noch 4 Saunagänge.
Abends zähle ich nochmals die Wenden die ich heute gefahren bin. 25 wenn ich mich nicht verzählt habe. Anstelle 25 Meilen Luftlinie bin ich 40 Meilen unterwegs gewesen.
Den Inselrundgang hebe ich mir für morgen Früh auf.
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Tag 55, 28. August 2019
Insel Storjungfrun (S)– Gävele (S), 35sm
Wie schon gestern berichtet mache ich meinen Inselrundgang heute am Morgen. Ich bin schon wieder 6:00 Uhr wach, zwinge mich an die Matratze bis 7:00 Uhr. Jetzt reicht’s, ich stehe auf, super Sonne draußen. Petit dejineur, dann Inselrundgang. Als erstes bezahle ich noch meine Hafenavgift. 60 SKR im Briefumschlag in die Kasse des Vertrauens.
Ich fotografiere erst mal das niedliche Saunahäuschen und gehe dann hoch zum Leuchtturm. Der ist 1853 in Betrieb gegangen und die Leuchtanlage war anfangs mit Kohlefeuer. Während Leuchttürme vielfach Rot oder Weis oder Rot-Weis sind ist dieser Schwarzweis. Ich wandere weiter zur Inselkapelle. Wieder wie eine kleine Fischerhütte, aber mit einem Glockentürmchen. Davor eine Schwedenflagge. Der ganze Ort steht wie auf einem Geröllberg. Es sind Wege angelegt mit kleineren Kieseln, damit man überhaupt laufen kann. Rund um den Leuchtturm ist die Siedlung aus Rotbraun gestrichenen Schwedenhäusern. Hinter der Kapelle fängt der Wald an. Am Boden überall Preiselbeeren. Einen Sandstrand gibt es auch. Dort gehe ich nicht hin, ich bewege mich zum Schiff zurück.
9:15 Uhr lege ich ab, nachdem ich mich von den Schiffsnachbarn verabschiedet habe. Erst mal fahre ich 10 Meilen unter Maschine, um ein Stück in Richtung Gävele zu kommen. Den Wind mit 9 ktn habe ich wieder auf der Nase.
11:15 Uhr setze ich Segel und fange an zu kreuzen. Diesmal muss ich nur zwei Kreuze fahren. Ich passiere die Halbinsel Iggön um 13:15 Uhr.
Dann erreiche ich ein Flach mit Felsen und Untiefen gegen 15:00 Uhr. Ich hole die Fock ein und fahre nun unter Maschine fast gegen den Wind. Nach einer halben Stunde bin ich durch, Maschine aus und wieder hoch am Wind gen Gävle. Es segelt sich super, 10 ktn Wind und ich fahre so 4-5 ktn ü.G. Ich nehme mir Zeit, die Sonne scheint, es ist warm.
16:45 Uhr bin ich am neuen Industriehafen vorbei. Auf einem Chinesischen Schiff werden für Greta Thunberg komplette Windgeneratoren, Flügel, Rotoren, die Getriebe (das ist nicht Enercon) und die Stahlständer verladen. Einmal wünsche ich der Thunberg und den Grünen, dass sie die Sauerei sehen, wenn eine Windmühle mit Getriebe einen Getriebeschaden hat, dann verteilt sich die Getriebeölsuppe gleichmäßig auf die Erde darunter… nicht so schlimm! Ich habe es schon einige Male gesehen und war beeindruckt.
Also, ich folge weiter dem Fahrwasser, biege erst mal nach Backbord ab in die Gävle Marina. Hier betanke ich mein Schiff mit Diesel. Diesmal nicht mit Kanister.
Weiter geht’s zurück zum Hauptfahrwasser. Ich folge dem Fahrwasser mitten in die Stadt. Da ist die Gastmarina. Ich lege 17:50 Uhr endlich an auf Position 60°40‘695 N, 17°09‘893 O. Sehr schön, ich bin nahe am Zentrum und Morgen schaue ich mir den Ort an.
Heute ist noch Wäschewaschen und Sauna angesagt. Eine Kleinigkeit esse ich, Wiener mit Senf.
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Tag 56, 29. August 2019
Gävele (S), Hafentag, keine Meilen
Trotzdem ich heute „frei“ habe treibt es mich um 7:00 Uhr hoch. Letzte Nacht, bzw. heute Morgen zeitig hat es geregnet. Ich hatte das Trommeln des Regens im Vorschiff gehört.
Als erstes hole ich noch die Wäsche aus dem Trockener und setze noch eine Trommel Wäsche an. Dann folgt ein ausführliches und langsames Frühstück mit Radio aus Deutschland über Satellit. Ich höre in den Nachrichten, das „die Greta Thunberg mit ihrem Team“ in New York angekommen sei. So ein Blödsinn. Als ob diese dummquatschende kleine kranke Schwedin eine Segelcrew über den Atlantik geführt hätte.
In der Touristeninformation kann ich das öffentliche WLAN von Gävle nutzen und update meinen Blog.
Es folgt eine Fahrradreparatur. Das Hinterrad hat sich wieder nach vorne geschoben und da springt die Kette laufend ab. Ich löse das Problem. Ist nicht ganz einfach mit einer Nabenschaltung. Aber ich konnte mir das letztes Jahr in einer Fahrrad Werkstatt in Klaipeda ansehen, als über mich dasselbe Desaster kam.
Ab 11:00 Uhr begebe ich mich auf Fahrradtour durch Gävle, eine extra Geschichte.
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Tag 57, 30. August 2019
Gävele (S) – Öregrund (S), 49sm
Wie geplant lege ich 6:00 ab nachdem ich 5:00 Uhr schon aufgestanden bin. Die Nacht über hat es immer wieder geregnet. Ich habe das zwar nicht mitbekommen, aber das Schiff und die Persennings sind patsch nass.
Ich fahre den Fluß hinunter zum Hafen. Im Industriehafen legt gerade ein Frachter mit Containern ab. Ich bin hinter ihm. Er fährt anfangs 5 ktn und ich setze mich an seine Seite. Aber der beschleunigt auf 7 ktn. Jetzt bin ich „weg vom Fenster“. Ohnehin falle ich jetzt nach Westen ab und gehe durch die Schären. Ich setze das Groß, fahre aber weiter unter Maschine. Ich will erst aus dem flachen Fahrwasser raus. Dann werde ich segeln.
7:15 Uhr ist es soweit. Motor aus und Fock raus. 9 ktn Wind. Ich bin „untersegelt“ denke ich.
Aber ein Stück weiter bläst der Wind schon mit 11…12 ktn. Ich laufe jetzt 5…6 ktn ü.G.
Ich bin im freien Wasser. Rundherum keine Schiffe. Ich bin müde. Ich lasse das Schiff mit Autopiloten laufen und stelle mir den Wecker für eine halbe Stunde Schlaf. Ich schlafe fest und fühler mich danach viel besser.
10:30 Uhr habe ich querab an steuerbord den Leuchtturm Björn. Ich bin jetzt schon 25 Meilen unterwegs. Es läuft prima.
10:45 Uhr, nach einer Gefahrentonne ändere ich den Kurs wieder südlicher, auf 130°. Der Wind hat 12…13 ktn. Das Schiff läuft super. Immer mit 5,5 ktn und mehr.
12:10 Uhr bin ich backbord, querab dem leuchtturm Tarnu auf der Insel Örskär.
Es ist ein schönes segeln, kaum Welle und kontinuierlicher Wind. Ich komme vorwärts. 13:05 Uhr bin ich schon 40 Meilen unterwegs. Warum geht das nicht jeden Tag so?
An Steuerbord sehe ich ein Kernkraftwerk, 3 Blöcke.
14:10 Uhr passiere ich den Leuchtturm Diurstein. Kurz darauf bringe ich die Fender raus und rolle das Vorsegel ein. Kurz vor der Hafeneinfahrt berge ich das Groß.
14:45 Uhr lege ich an backbord, gegen den Wind am Schwimmsteg an, Position 60°20‘421 N, 18°26‘548 O. Das war ein sehr schöner Segeltag!!!
Nach dem Anlegen halte ich Ausschau nach einem Hafenmeister. Will bezahlen. Es ist kein Hafenmeister zu finden. Aber ich unterhalte mich mit einem schwedischen Rentnerehepaar. Die Welt ist verrückt meint der ältere Herr. Hängt mit dem Trump zusammen. Ich bemerke, dass auch die Greta Thunberg diese Welt verrückt macht. Da bin ich ins Fettnäpfchen getreten. Während alle meine schwedischen und finnischen Gesprächspartner meine Theorien über die Greta Thunberg teilten, verhält es sich bei diesen alten Leuten anders. Wie ein Wanderprediger erkläre ich den Leuten meine Theorien. Wenigstens wünschen die mir am Ende noch gute Weiterreise.
Ich gehe zum Schiff zurück, hole mein Fahrrad raus und mache meine Fahrradtour auf der Basis der Karte, die ich zuvor im Touristcenter erhalten habe.
In einer Gaststätte nähe Hafen esse ich einen Griechischen Salat und Entrecote. Lecker. Hatte schon bedenken ob der fremdländischen Hautfarbe des Kellners und des Kochs. Aber dennoch, das Essen war super.
Meine Fahrradtour durch den Ort war in einer halben Stunde erledigt. So groß ist Öregrund nun mal nicht.
Es ist 18:00 Uhr und ich bin schon wieder müde. Ich werde wohl zeitig schlafen gehen.
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Tag 58, 31. August 2019
Öregrund (S) – Insel Lidö, Osterhamn Bucht (S), 48 sm
8:30 Uhr lege ich ab. Im Fahrwasser setze ich gleich die Segel. Der Wind kommt aus SW, 13 ktn. 10:25 Uhr habe ich 7 Meilen versegelt, 11:15 Uhr sind es 12 Meilen. Immer eine Segelstellung. Es geht nicht zu schnell, aber kontinuierlich.
12:05 Uhr lasse ich an Steuerbord das Leuchtfeuer Svartklubben. Jetzt bin ich auf der offenen See. Meine Position 60°10’73 N, 18°49’36 O.
Ab jetzt muss ich kreuzen. 14:50 Uhr fahre ich die 5 Wende, nach west.
15:40 Uhr verliere ich die Geduld. Der Wind dreht, auch mit kreuzen gegen an komme ich nicht richtig vorwärts. Ich gebe auf und starte den Motor.
16:50 Uhr dann habe ich den Leuchtturm Simpnäsklubben an backbord.
Jetzt bin ich wieder in der Landabdeckung. An backbord ein Steg. Da liegen Wochenendausflügler. Ich denke hier lege ich auch an. Platz wäre gewesen, wenn da nicht ein Schwede liegen würde, der sich mitten an den Steg längsseits gelegt hat und damit 3 Plätze blockiert hat. Dofe Schweden gibt es also auch.
Ich versuche es an einer anderen Stelle, aber da ist es nicht tief genug.
Jetzt fahre ich weiter zu meinem ursprünglichen Ziel, die Insel Lidö.
Eine wunderschöne Bucht erwartet mich. Ich muss mit dem Bug am Felsen und mit dem Heck auf Heckanker anlegen. Ein super netter Schwede hilft mir beim Festmachen der Vorleinen. Ich muß eigenhändig für eine Leine einen „Nagel“ einschlagen. Hierzu benutze ich die Axt, die ich einst mal von meinem Bruder geschenkt bekam.
Ich liege auf Position 59°46‘651 N, 19°05‘458 O.
Dem Nachbarn, der mir geholfen hat gebe ich eine Büchse Radeberger.
Ich selbst baue den Gasgrill an und grille mir ein schönes Stück Rindfleisch und Maiskolben. Dazu trinke ich Rosé. Auch rauche ich danach mal wieder eine Pfeife.
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Tag 59, 01. September 2019
Insel Lidö, Osterhamn Bucht (S) – Marina Bullandö/ Eriksberg (S), 37 sm
Ich wache 6:00 Uhr auf und zwinge mich noch bis 7:00 Uhr an die Matratze. Nach dem Frühstück geht erst mal alles schief. Ich gehe von Bord und löse die eine Vorleine am Erdnagel. Ich will sie an Bord legen. Halte mich mit einer Hand am Schiff fest, das bewegt sich weg vom Ufer. Ich in Schräglage, kann mir keinen Schubs nach hinten geben, Hänge am Ende am Bugkorb und falle ins Wasser. Nichts passiert, aber ich habe das Iphone welches gerade wieder zum Leben erweckt ist, in der Hosentasche. Shit happens! Bei der Fortsetzung des Ablegemanövers hilft mir eine Schiffsnachbarin. Ich lasse den Heckanker noch eine Weile an kurzer Leine am Grund und ziehe mir erst mal trockene Sachen an.
Also verlasse ich die Bucht um 8:25 Uhr. Bis 9:20 Uhr motore ich. Höhe Fährterminal setze ich Segel und fahre bei Südwind Richtung Stämmasund. Das ist ein Wasserweg, parallel zur Route der großen Fähren.
1,5 Stunden segle ich hoch am Wind. Im Stämmasund habe ich den Wind dann voll auf der Nase und hole die Segel ein. Ab jetzt geht’s unter Maschine weiter nach Süd, gegen den Südwind.
Unterwegs habe ich dann schon kontinuierlich 20 ktn Wind von vorn. In Spitzen waren es 28 ktn. Es macht keinen Spaß, obwohl es durch die schönen Stockholmer Schären geht.
14:40 Uhr bin ich 30 Meilen unterwegs. Jetzt geht es über eine große offene Wasserfläche und ich habe auch noch Welle auf der Nase.
Na, 16:00 Uhr lege ich endlich in der Bullando Marina an. Ich zahle die Hafengebühr und gehe gleich in die Sauna mit Ausblick auf die Marina. Ich unterhalte mich mit Schweden und eine Deutschen.
Nach der Sauna gönne ich mir ein Kalbsschnitzel im Hafenrestaurant.
Für alle die mich verfolgen: Ich habe im Moment wieder kein WhatsApp. Das Iphone ist getaucht.