Logbucheintrag
Tag 15, 16 Juli 2018
Kaliningrad (RUS) oder besser Königsberg
Heute gibt’s keine Logge. Hafentag, besser gesagt Stadtbesichtigung. Dazu gibt’s eine gesonderte Geschichte über meine zwei Tage in Königsberg. Ich wiederhole das hier nicht.
Da meine Freunde aus Moskau leider nicht gekommen sind, wollte ich eigentlich nur einen Tag bleiben. Die Wettervorhersage ist dann doch nicht so reizend. Ich werde den Montag noch dranhängen. Habe ja Zeit.
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Tag 16, 17 Juli 2018
Ich bin weiter in Königsberg. Auch hier nochmal der Verweis auf die Extra Geschichte.
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Tag 17, 18 Juli 2018
Kaliningrad (früher Königsberg) (RUS), – Baltisk (früher Pillau) (RUS) – Klaipeda (früher Memel) (LT), 120 sm
Der Wecker Klingelt 3:00 Uhr. Alles Wesentliche hatte ich schon am Abend vorher vorbereitet. Nur noch schnell ein paar Tostscheiben gemacht, wenn ich abgelegt habe gibt’s keine 220 V mehr. 3:40 Uhr mache ich die Leinen los. Es ist noch dunkel und die Possitionslaternen und Dampferlicht sind angeschaltet.
Ich Fahre unter Maschine, im Kanal ist es verboten zu Segeln. Am Anfang ist es noch dunkel aber es setzt schnell die Dämmerung ein. Heute kommen mir auch zwei große Schiffe entgegen, die „Magelan“, ein Erkundungschiff von ROSNEFT und die „Akademik Peter Petrov“ ein Forschungsschiff, nach den AIS Daten kam es aus Murmansk.
6:00 Uhr rufe ich über VHF CH 74 Balisk Taffic an und kündige meine Ankunft für Customs Clearance und Bordercontrol an.
Ich lege um 7:00 Uhr am Kontrollsteg an. Noch keiner da. Ich bin beunruhigt denn ich habe noch ein paar Meilen bis Klaipeda vor mir. Aber dann kommen sie, zuerst 2 Frauen von der Grenzkontrolle/FSB, danach ein junger Grenzer, weiter ein Zöllner und am Ende der Hafenkapitän. Das Wetter ist gut, so auch die Stimmung. Die Offizierin von der Grenze Fragt ob ich verheiratet sei. Ich: Ja…Sie: schade… schöne Yacht, würde gleich mitkommen, sagt sie.
Ich übergebe Pass und Zollerklärung und die Crewliste… darauf nur ich. Man schaut noch mal in alle Schapps und Backs Kisten. Das Ganze ist nach 30 Minuten erledigt.
Man bittet mich noch ob ich auf der Crewliste meine Meinung über die Abfertigung aufschreiben könne. Ich mache das und schreibe auf Russisch: „Alles akkurat, freundlich und zuvorkommend, ich komme gerne wieder unter Segeln in die Russische Föderation“.
Am Ende hilft mir der Junge Grenzer noch beim Einfüllen meines Reservediesels und …. Dosvidanya!
7:45 Uhr lege ich ab. 8:30 Uhr setze ich Groß und Genua. Aber es geht langsam. Zwar stimmt der Wind, aber hoch ran bei nur 6…7 ktn Wind, da komme ich nie an. Ich Schiebe mit Motor so, dass ich die Fahrt bei 5ktn halten kann. Ich setze den Kurs nach NW und später immer weiter nach N. Ich will aus der 12 Meilenzone raus und muss das Kap FILINO/ JANTARSKOYE umrunden.
Als ich 12 Meilen nördlich vom Kap bin mache ich den Motor aus, fahre eine Wende nach NO, direkter Kurs Klaipeda 40°…50°. Es klappt, der Wind kommt jetzt aus Nord und ich schiebe mich mit 5 Ktn unter Groß und Genua vorwärts, hoch am Wind.
Die Russische Küstenwache sieht aus der Ferne mein Manöver – die sind überall, ich habe 3 Schiffe gesehen- sie kommen näher, drehen aber ab nachdem sie bemerkt haben das mein Kurs nach Klaipeda die russische 12 Meilenzone nicht mehr schneidet. Ich fahre diesen Kurs von 13:30 Uhr bis 22:35 Uhr. Das waren dann doch 60 Meilen.
Unterwegs wird es Dunkel. Ich überfahre die Seegrenze zwischen Russland und Litauen um 21:00 Uhr exakt zum Sonnenuntergang, Was für ein Timing!
15 Meilen vor Klaipeda wird der Wind schwächer und ich komme nicht mehr hoch ran und werde zu langsam. Ich lasse die Maschine an und schiebe mit 1500 U/min. Später nehme ich erst Die Genua weg und hole dann auch das Groß runter.
Ich erreiche die Hafeneinfahrtsmole im Stockdunklen gegen 2:00 Uhr unsere Zeit, 3:00 Uhr Litauische Zeit. So spät, besser zeitig am nächsten Tag einzutreffen war nicht meine Absicht.
Kurz nach der Hafeneifahrt kommt die Bordercontrol mit einem Schlauchboot und dreht bei. Ich drossele meine Fahrt. Woher wohin war die Frage. Ich sage es ist schön das ihr kommt ich will wieder in die EU, Schengen raum einklarieren. Sie nehmen Kontakt mit ihrem Stab auf und ich werde gebeten am Morgen über VHF CH 73 anzurufen. Ich darf die Fahr fortsetzen und lege in einer Marina in einem alten Hafenbecken an.
Ich bin todmüde, trinke noch ein Bier und Wodka „Zarskaya“ den ich von Russland eben mitgebracht habe. Den Schweiß des Tages spüle ich mir mit einer Dusche am Heck meiner Yacht runter und lege mich schlafen.
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Tag 18, 19 Juli 2018
Klaipeda (früher Memel) (LT), Keine Logge, Hafentag
Die letzte 120 sm waren anstrengend. Ich schlafe bis 9:30 Uhr Ortszeit. Mache mir nur Kaffee und rufe dann über VHF CH 73 die Litauische Bordercontrol. Zwei Beamte kommen mit Motorboot zu meinen Anleger. Sie fragen was ich wolle – ich erkläre: Habe die EU in Polen Danzig verlassen und bin jetzt wieder in die EU in Klaipeda zurückgekehrt. Haben die Polen doch meinen Pass elektronisch überprüft und mich ausgecheckt, so möchte ich doch umgekehrt nun wieder einchecken. Die Beamten wissen nicht so recht was sie machen sollen, erkundigen sich bei ihrem Stab. Am Ende sagen sie es sei alles in Ordnung. Ich bin unsicher, werde es beim nächsten Länderwechsel merken.
Ich gehe die Hafengebühr bezahlen und werde gebeten den Liegeplatz zu wechseln. Mache ich, habe mich dadurch verbessert. Liege jetzt an der alten Festung, gleich in der Altstadt.
Mittag kommt mein Country Sales Director Lithuania, Rolandas. Er hat dienstlich in Klaipeda zu tun. Wir essen einen kleinen Imbiss zusammen und verabreden uns zum Abendessen und einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt.
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Tag 19, 20 Juli 2018
Klaipeda (früher Memel) (LT) – Nida (früher Nidden) (LT), 27 sm
Bis 14:00 Uhr sehe ich mir die Stadt an, besuche ein Museum und kläre ein Problem mit meinem IPhone. Zu meinem Stadtrundgang gibt es eine extra Geschichte.
15:00 Uhr bereite ich die ALL RIGHT 2 zum Ablegen vor. Die Brücke am Hafeneingang öffnet zu jeder vollen Stunde. Wird übrigens von Hand gemacht. Ich lege kurz vor 16:00 Uhr ab, passiere die Brücke und fahre über einen kleinen Kanal In den Handelshafen, welcher den Anfang oder das Ende des Kurischen Haffs bildet. Mein Ziel ist, zwischen 19:00 Uhr und 20: Uhr Nidden zu erreichen.
Dar Wind bläßt achterlich. Ich versuche es mit der Genua. Es geht langsam voran, mache nur 3 ktn Fahrt. Das tue ich mir nicht an, da bin ich ja 10 Stunden unterwegs. Also Genua eingeholt und die Strecke unter Maschine.
Die Fahrt ist interessant. Ich muss aber genau der Betonnung folgen. Es gibt viele Untiefen. In der Seekarte steht das der Grund sich ständig ändert. Einmal sitze ich auch im Schlick- hier gibt es keine Steine!
Ich komme vorbei an Juodkrante ( früher Schwarzort), passiere Nagliai, das Neegelinsche – Riesige Wanderdünen auf eine Länge von 3 km mit der höchsten Erhebung 48 m üdM. Weiter passiere ich Pervalka (früher Perwelk). Der Ort hat einen kleinen Hafen den ich aber nicht anlaufen kann weil die Wassertiefe nicht reicht. Weiter geht’s vorbei an Preila (früher Preil).
20:00 Uhr lege ich in der sehr schönen Marina von Nidden an. Ich baue sofort den Gasgrill an, koche Kartoffeln und grille mir ein leckeres Rindssteak. Dazu gibt’s Rotwein.
Es legt am Anleger auf der anderen Seite ein 39-er Bavaria mit Litauern aus St. Petersburg kommend an. Ich werde gleich auf ein Glas Rum eingeladen und wir tauschen uns aus. Schließlich war ich kurz vorher noch in Kaliningrad/ Russland und die kommen jetzt gerade aus St. Petersburg, Russland. Wir unterhalten uns auf Russisch und ich spendiere noch eine kleine Flasche“ Wilthener Feinen Alten“.
Irgendwann gegen 24:00 Uhr stimmt der Pegel und ich gehe schlafen.
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Tag 20, 21 Juli 2018
Nida (früher Nidden) (LT), heute keine Logge, Hafentag
Nach dem Frühstück breche ich mit meinem Fahrad auf. Ich fahre 15 km. Auch darüber gibt es eine extra Geschichte.
Eigentlich wollte ich am Nachmittag auf die andere Seite der Kurischen Nehrung zum Ort Minija (früher Minge) segeln. Aber der Tag hat mich geschafft. Ich verschiebe das auf morgen. Ich verlängere um eine Nacht in der Marina in Nidden.
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Tag 21, 22 Juli 2018
Nida (früher Nidden) (LT) – Minija (früher Minge), 11 sm
Hier gibt’s nicht viel zu berichten. Es ist wenig Wind. Das Kurische Haff ist glatt. Ich verabschiede mich von den Nachbarn und lege 13:15 Uhr ab. Ich setze Groß und Genua. Mit wenig Wind fahre ich zwischen 3 und 4 ktn. Ich erreiche die Lagune um 15:30 Uhr und lege 16:30 in Minge an.
Sehr schöne Marina und den Rest gibt’s in einer extra Geschichte.