Logbucheintrag
Tag 43, 13. August 2018
Haapsalu (EST), Hapsal auf Deutsch – Dirhami (EST), 21 sm
Nahezu die ganze Nacht hat es geregnet, Gewitter auch. Es hat sich merklich abgekühlt. Auch 8:30 Uhr dann nochmal ein Regenguss. Wir frühstücken im Salon.
9:50 Uhr legen wir ab. Heckleinen los und Moni holt den Mooringhaken ein. Doch da, Ich will das Bugstrahlruder einsetzen, ein Propeller im Vorschiff nahe dem Steven, quer zur Fahrtrichtung. Der elektrische Antrieb arbeitet, immerhin 4 PS, aber es baut sich kein Druck auf. Wir legen ohne Bugstrahler ab, ging ja früher auch.
Wir fahren aus der verwinkelten Zufahrt heraus, müssen unter Maschine durch die Eslahat Bucht, weiter durch Voosi Kurk zwischen der Insel Vormsi und dem Festland durch. Haben den Wind und die Welle genau auf der Nase. Der Wind bläst aus Nord West. Steuerbords und Backbords Untiefen. Steine ragen bis an die Oberfläche.
12:00 Uhr können wir Kurs setzen auf die empfohlene Fahrwasserrichtung 12 °. Wir setzen nur die Genua und auch gerefft. Es bläst mit 20 ktn. Wir machen gerade Fahrt bis 13:30 Uhr und es geht schnell vorwärts, 6- 7 ktn, auf den letzten 3 Meilen vorm Hafen Dirhami fallen wir noch mehr ab und die Welle schiebt… wir fahren 8 ktn.
Die Einfahrt nach Dirhami führt erst um eine Gefahrentonne Nord, muss man nördlich umfahren, und führt dann in ein Rot-Grün markiertes Fahrwasser. Gut so denke ich, besonders Steuerbord gucken die Felsen gefährlich aus dem Wasser.
Im Hafen finden wir Schwimmsteg mit Anlegefingern. Ich will rückwärts einparken, wie sonst auch. Erster Anlauf gelingt mir nicht, habe kein Bugstrahlruder mehr zur Verfügung und bei langsamer Fahrt bekomme ich die „Nase“ gegen den Wind nicht rum. Zweiter Versuch, auch das scheitert.
Ich fahre dann vorwärts zwischen die Finger. Alles gut, 14:00 Uhr haben wir angelegt.
Ich habe mir die ganze Fahrt heute den Kopf über das Bugstrahrlruder zerbrochen: Haben wir den Propeller etwa verloren. So etwas passiert, wenn sich die Sicherung gelöst hat. Im Hafen tauche ich, nein der Propeller ist noch da.
Jetzt räume ich die Backskiste unter der Koje im Vorschiff. Dort sitzt der Antrieb für das Bugstrahlruder. Ich baue den Motor ab, vielleicht ist es der Scherstift der die Kraft von dem vertikal aufgebrachten Motor auf die Welle zum Schneckengetriebe überträgt. Negativ, der Scherstift ist nicht gebrochen. Der Motor läuft auch, also weiter Fehlersuche.
Ich tauche wieder, ich drehe am Propeller und Moni schaut oben ob sich die Welle dreht. Sie dreht sich. Aber wo kann der Fehler liegen?
Wir konsultieren uns mit Thomas per Telefon. Wenn man von oben die Welle blockiert, dann darf sich unter Wasser die Opferannode nicht drehen lassen. Dann ist das Schneckengetriebe gesund.
Das ist der Fall. Wenn sich jetzt bei Blockade der Welle oben aber der Propeller unter Wasser drehen lässt, dann rutscht der Propeller auf der unteren Horizontalwelle die vom Schneckengetriebe weggeht. Das ist der Fall.
Entweder ist der Propeller kaputt oder man muss nur den „Drivepin“ an der Welle auswechseln, einen Bolzen der durch die Welle gesteckt wird und die Kraft auf den Propeller überträgt.
Was heißt NUR. Das Schiff muss aus dem Wasser. Einen neuen Drivepin habe ich, aber wenn es der Propeller ist…. hoffentlich klappt die Ersatzteilversorgung in Estland. Ich telefoniere noch mit „Yachts Service“ in Tallin und konsultiere mich noch mit Marineservice.de.
Wir werden den Nächten Tag nach Tallin weitersegeln und dann das Schiff kranen.
Für heute Schluß. Habe die Schnauze gestrichen voll und trinke Whisky, um mich von den Tauchgängen aufzuwärmen.
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Tag 44, 14. August 2018
Dirhami (EST) – Lohusala Sadam (EST), 29 sm
Moni hat super geschlafen, ich dagegen schlecht. Der Propeller vom Bugstrahlruder ging mir durch den Kopf und Schwell im Hafen und damit verbundene Geräusche der Festmacherleinen gaben den Rest. Am Ende habe ich dann doch noch mal die Augen zubekommen.
Früh verständige ich mich noch mal mit dem Hafenbesitzer von Dirhami. Er hat schon Verbindung mit einem Vertreter von Side Power aufgenommen. Es tut sich was mit dem Propeller.
Wir legen 9:50 Uhr ab und fahren bis zur Höhe der Lateraletonne die die Einfahrt zum Hafen markieren sollte. Auf der Karte sowohl Elektronisch als auch Papier gibt’s diese, physisch ist sie jedoch nicht da.
Wir setzen Genua und Groß. Es ist nicht viel Wind, 6ktn. Der Wind kommt raum und später voll von hinten. Wir segeln südlich am Neugrund vorbei, bezeichnet auf Deutsch. Hier geht’s von 12 Meter Wassertiefe auf 3 Meter. Deutsche Bezeichnung vielleicht, weil hier historische Wracks liegen. Verzeichnet ist eine „Schleswig Holstein“. Ich google, ist es die „Schleswig-Holstein“ die die Schüsse auf die Westerplatte abgegeben hat, verbunden mit dem bekannten Ausspruch des Reichskanzlers: Seit 5:45 Uhr wird zurückgeschossen… Die Angaben sind widersprüchlich. Die Schleswig-Holstein ist von Fliegerbomben getroffen worden, Deck bis zum Rumpf durchgeschlagen, die Bombe ist unter dem Schiff explodiert. Daraufhin ist das Schiff aufgerichtet kontrolliert auf Grund gesetzt worden, um es später zu heben. Die Hebeversuche sind misslungen. Das Ganze soll sich in der Danziger Bucht zugetragen haben also nicht hier an der Untiefe, andererseits lieg das Wrack mit seiner höchsten Aufbaute nur 1 Meter unter der Wasseroberfläche.
Eigentlich wird es jetzt richtig für den Spinnaker. Blick ins Gesicht von Moni sagt mir: ich finde keine Unterstützung. Also tuckern wir noch ein bisschen mit schlagenden Segeln. Kein Vortrieb, der Kahn rollt. Erst holen wir das Groß runter, dann als der Wind auf 3 ktn runtergeht auch die Genua. Motoren ist angesagt. Die See wird ganz glatt. Moni steht am Ruder. Sie fotografiert die Landschaft, macht Einträge ins Logbuch, so 14:30 Uhr querab vom Leuchtturm Pakri.
Ich lege mich hin und hole den fehlenden Nachtschlaf nach. Nach 3 Stunden bin ich wieder wach und wir sind kurz vorm Hafen Lohusalu.
Wir legen 15:45 Uhr an. Drei Segelboote im Hafen, alles Deutsche… Die Nachbarn aus Rostock.
Moni kocht uns ein Nudelgericht mit Gulasch und dann machen wir einen 3 Stündigen Fahrradausflug durch den Wald ins nahegelegene Laulasmaa. Hier gibt’s Bier, Wein, wir müssen uns ausruhen., ist doch 5km Radelei bis dahin. Schöne Gegend. Häuser mitten im Wald. Grundstücke zum Verkauf…. Alles Sommerhäuser.
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Tag 45, 15. August 2018
Lohusala Sadam (EST) – Tallin, auch Reval (EST), 31 sm
Unsere Nachbarn, mit denen wir noch am Abend gesessen und Bier und weiteres getrunken haben, sind weg. Sie haben schon zeitig abgelegt, die „Theodile“ schon um 7:00Uhr und ich denke der andere Deutsche aus Berlin eine halbe Stunde später.
Wir haben es nicht eilig. Mein Ersatzpopeller muss schließlich erst aus Helsinki kommen. Nach dem Frühstück, 9:50 Uhr legen wir ab. Im Hafen kein Wind, außen, vor der Mole wird’s besser.
Wir setzen Groß und Genua und es geht forsch ran mit 6 – 7 ktn hoch am Wind. Moni liebt solche Kurse nicht. Das Schiff hat dann schnell 20°…25° Neigung. Dem wirkt man entgegen, um die Frau zu beruhigen, indem man Großschot gibt.
Wir kommen bis vor das Kap was uns die Sicht nach Tallin noch versperrt. Dann machen wir eine Wende nach West und reffen auch noch was von der Genua ein… zwischenzeitlich haben wir 22 ktn wahren Wind.
Dann wieder Wende nach Ost und wir fahren zügig auf die Nordspitze der Insel Naissaar zu. Wir überlegen, fahren wir um die Insel im Norden herum nach Tallin oder wenden wir kurz vor der Nordhälfte der Insel und dann mit Kurs direkt auf West-Tallin. Wir entscheiden für die letztere Option.
Es geht auch ziemlich zügig voran. Wir hängen noch einen anderen Zweimaster ab.
Bis wir zur Anfahrt zum Olympia Hafen kommen müssen wir noch zweimal Wenden Fahren. Das letzte Stück geht’s wieder zügig. Kommen einer Tallin-Helsinki Fähre ziemlich nahe. Sie zieht vorbei mit 24 ktn.
Wir passieren die Mole zum Olimpia Hafen von den Olympischen Spielen 1980. Am Eingang noch das Zeichen der Olympischen Spiele von Moskau.
Wir fahren aber ein Stück weiter nach hinten. Pirita Marina. Hier ist ein Kran und die Firma YACHTS SERVICE ganz nahe. Das Hafengebäude erinnert an die Architektur des Moskauer Sheremetevo Flughafens. Die Ähnlichkeit nicht verwunderlich… alles zur selben Zeit gebaut.
Im Hafen angelegt auf Platz 11 müssen wir das Schiff noch mal auf einen anderen Gästeplatz verlegen.
Am Ende des Tages bekomme ich super gute Nachrichten: Viljo von BMG schreibt per SMS, das der Propeller eingetroffen ist.
Auch verabrede ich mit Marko von Yachts Service den Propellerwechsel für den nächsten Tag 8:30 Uhr oder 9:30 Uhr? Ich bin aufgeregt und mir kurz nach der Verabredung nicht mehr sicher wann nun wirklich.
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Tag 46, 16. August 2018
Tallin, früher Reval, Hansestadt, Pirita Sadam (EST), Hafen und Reparaturtag. Keine Logge
Wir stehen schon um 7:00 Uhr auf. Frühstücken und verlegen das Schiff zum Kran.
Der Hafenmeister ist guterweise kein Norddeutscher Muffel. Er ist freundlich und stimmt mit mir die Kranerei ab. Nicht einfach, der Kran kann keine 7, 5 Tonnen heben. Ich habe mir schon überlegt wie wir es machen. Ich brauche nur die Nase aus dem Wasser, um an den Bugstrahlruderkanal zu kommen. Schiff wird nach hinten mit Leine und Springs von der Achterklampe und der Mitschiffsklampe nach vorn gesichert. Dann kann Die Nase herausgehoben werden…. Ich schreibe noch eine extra Geschichte über die Reparatur.
Moni wäscht parallel unsere Klamotten. Nach erfolgreicher Reperatur und Wäschewaschen essen wir im Hafenrestaurant. Super maritime Atmosphäre. Bevor wir mit den Fahrrädern nach Tallin reinfahren gehen wir einer nach dem anderen noch auf Toilette. Dabei verlässt sich einer auf den anderen mit der Restaurantrechnung aber wir vergessen das bezahlen.
Besuch des Museums, Lemmusadam… Wasserflugzeug- Hafen.
Weiter ein bisschen Altstadt, Einkaufen von Brot, Wein, Schnaps und Bier…. und am Abend dann Restaurant im schönen Hafenrestaurant auf der Terasse im Olympia Flair.
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Tag 47, 17. August 2018
Tallin, früher Reval, Hansestadt, Pirita Sadam (EST), Hafen und Stadtbesichtigung. Keine Logge
Ich bin zeitig wach. Habe von der Firma geträumt und wie alles den Bach runtergeht. Bin dann aufgestanden und schreibe an meinem Blog.
Moni steht 9:00 Uhr auf und macht Frühstück. Ich hole noch die Genua vom Segelmacher ab. War ein Riss parallel zum Achterliek im oberen Drittel. Jetzt ist wieder alles gut.
Nach dem Frühstück auf die Fahrräder. Eine Freude das wir die haben. Wir fahren Richtung Tallin. Kurzer halt an einem neuen Denkmal… ich werde eine extra Geschichte über Tallin schreiben.
Wir beginnen an der Bastion links von der „Dicken Magharita“. Wir sind in der Altstadt. Holpriges Kopfsteinpflaster. Kaum die Möglichkeit mit dem Fahrrad zu fahren.
Wir besteigen die St. Olavs Kirche. Herrlicher Rundblick. Wir werden entlohnt für den mühsamen Aufstieg auf den 60 Meter hohe Aussichtsrundlauf rund um den Turm der nochmal 60 Meter misst.
Wir steigen ab und bewegen uns mit den Fahrädern schiebend an der Stadtmauer innen entlang. Wunderbar erhalten. Tallin hat im 2 Weltkrieg Glück gehabt. Es ist nicht zerstört worden wie Riga.
Unser Stadtrundgang-Fahrt führt uns dann ein Stück außen an der Stadtmauer entlang. Durchs Stadttor gehen wir wieder ins Innere der Stadt und besuchen die Heiligen Geist Kirche. Hier wird Orgel gespielt und jemand singt.
Wir gehen dann hoch auf den Berg, den oberen Teil der Stadt. Die Fahrräder schließen wir an einem Regenfallrohr an. Oben dann die Kathedrale St. Marie und die Alexander Nevski Kathedrale. Gegenüber dem Sitz der Regierung in der Tompea Festung… Im Hintergrund der Lange Herman, ein Turm.
Wir bewegen uns wieder runter, Richtung Marktplatz. Dort gibt es einen Mittagsimbiss und Unterhaltung mit Deutschen die mit MEIN SCHIFF angereist sind. Heute alleine waren 3 Kreuzfahrtschiffe angelegt. Wenn ich mich recht erinnere, gestern auch. Ein riesiges Geschäft für die Stadt und den Fiskus.
Wir schlendern noch über den Markt, haben einen Blick aufs alte Rathaus mit seinem hohen Turm.
Über einige Gassen bewegen wir uns aus der Altstadt.
Mit dem Fahrrad geht’s zurück. Wir besuchen die Monumente und Mahnstädten die an den 2 Weltkrieg, das davor und danach erinnern. Von der Pirita Promenade sieht man 3 davon:
Einen Obelisken und ein Betonmonument, es erinnert an die Gefallenen des 2. Weltkrieges. Geht man durch dieses, kommt man zu einem riesigen Soldatenfriedhof für Deutsche und Estnische Gefallene. Und dann ganz neu in die Erde eingebrachte schwarze Wände. Sie erinnern an das 850-Köpfige Offizierskorps der Estnischen Armee die allesamt von Der Sowjetarmee gefangen genommen worden, in Gulags gesteckt und später erschossen worden. So wie ich es gesehen habe ist wohl der Admiral der Estnischen Marine 1953 umgekommen.
Am Ende des Tages sehen wir uns den Rest, insbesondere den Giebel des St. Brigits Kloster an.
Abends wird gegrillt, Die Genua wieder aufs Rollreff gebracht und die Segeltour für den nächsten Tag besprochen. Es geht weiter nach Finnland.
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Tag 48, 18. August 2018
Tallin, früher Reval, Hansestadt, Pirita Sadam (EST) – Insel Bodö (FIN) nahe Porvoo, 61 sm
Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr. Moni bereitet das Frühstück vor, ich mache das Schiff Segelklar. Wir legen schon 6:55 Uhr ab.
Bei der Ausfahrt mache ich noch einige Fotos zurück zum Olympiahafen.
In der Bucht von Tallin kommen uns Segler entgegen, bestimmt 50 oder mehr. Eine Regatta, ausgetragen über Nacht. Die kommen aus Helsinki. Um die Sprtler nicht zu behhindern müssen wir einige Ausweichmanöver fahren.
Wir segeln 16 Meilen mit 5-6 ktn Fahrt. Dann wird es langsamer und langsamer. Das ungefähr am Verkehrstrennungsgebiet in der Mitte des Finnischen Meerbusens. Der wind schläft dann ganz ein, Segel runter und motoren ist angesagt. Ein so schöner Tag und wir können nicht segeln.
Wir fahren einen direkten Kurs, 45° auf die Ansteuerung von Porvoo zu. Dort sind wir 16:00 Uhr. Dann geht’s noch zur Insel Bodö. Diese Empfehlung hatte ich tags zuvor von einem Finnen in Tallin bekommen. Eine wirklich gute Empfehlung. Wir haben Glück, viel Liegeplätze gibt es nicht, aber einer legt ab und wir können den Platz am Anleger gleich für uns haben.
Es ist Idyllisch und wir machen noch eine kleine Wanderung. Die Vegetation- wie Urlaub. Die Insel scheint von ein paar Leuten bewohnt sein. Den Rest der Leute machen die Segler und Motorbootfahrer aus.
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Tag 49, 19. August 2018
Insel Bodö (FIN) nahe Porvoo – Kotka (FIN), 56 sm
Auch heute stehen wir 6:00 Uhr auf. Draußen regnet es und die ganze Nacht hat man den Wind pfeifen gehört. Zum Frühstück machen heute wieder Gas – wir haben auf der Insel keinen Landstromanschuß.
Wie geplant legen wir 7:00 Uhr ab. Wir fahren erst unter Motor bis zum Hauptfahrwasser nach Porvoo zurück, etwa 5 Meilen. Hier setzen wir die Genua. Ganz schöner Wind aus West, 5 bft. 9:20 Uhr haben wir schon 15 Meilen zurückgelegt Es regnet immer wieder, haben Ölzeug und lange Unterwäsche an.
Wir haben uns für ein markiertes Fahrwasser für 9 Meter Wassertiefe entschieden. Die Fahrt geht im Zickzack um Scheren. Die Bojen Markierung gibt uns Sicherheit bei der schlechten Sicht.
Mittags 12:00 Uhr haben wir 30 Meilen versegelt. Das Vorsegel ist auf Fockgröße eingerollt. Wir haben kontinuierlich zwischen 20 und 25 ktn Wind. Ständige Regenschauer, manchmal so stark das die Sicht weg ist. Die Positionslaternen sind eingeschaltet.
14:20 Uhr, so notiert Moni ins Loggbuch, Sonne. Wir haben 42 Meilen versegelt. Unterwegs immer über 6 ktn Fahrt. Wir sehen in Süden, querab die Russische Insel Googland am Horizont. Ja wir segeln im Prinzip längs zur Russischen Grenze.
15:50 Uhr erreichen wir den Container und Industriehafen von Kotka. Hier müssen wir halsen mit voller Genua. Wir müssen aufpassen, dass uns die Genua nicht übers Vorstag schlägt.
Jetzt sind es noch 6 sm bis zur Marina Vierassatama. 16:30 nach 56 Meilen legen wir an. Es ist nicht der Gasthafen. Wir verlegen noch mal auf einen Anlegefinger im Gästehamn.
Es gibt den Anleger und eine kleine Diskussion zwischen Moni und mir wie man einen Hafen besser anläuft um zwei Mal Anlegen zu vermeiden.
Mit der Seglerin vom Nachbarboot, 30 Fuss, unterhalten wir uns. Sie ist seit Anfang Juni unterwegs und war auch in St. Peterburg (RUS). Sie hatte gute Erfahrung bei der Grenzkontrolle gemacht, 30 Minuten zum Ein- und auch zum Ausklarieren. Auch sie findet das die bösen Geschichten im Internet über Bordercontroll und Customsclearance nach und von Russland falsch sind. Sie teilt meine Erfahrung die ich als Geschichte Mitte August geschrieben habe.
Moni macht uns ein super Abendessen, es gibt Rindsrollade (aus dem Glass) mit Rotkraut und Minniknödeln.
Es ist 18:00 Uhr und wir machen noch einen Stadtrundgang… Ja wir können auch laufen, aber ich stelle fest das Fahrradfahren macht eigentlich mehr Spaß und ist effektiver.
Die Stadt, dass was wir zu Fuß erreichen sind im wesentlichen Neubauten. Als erstes super moderne schöne Apartmenthäuser aus der jüngste Vergangenheit. Wir gehen durch einen Park, da steht die Russisch-Orthodoxe Kirche St Nikolaus aus dem 19 Jahrhundert, als Finnland autonome Russische Provinz war. Von hier halten wir uns Südwärts und suchen Downtown. Kommen vorbei an vereinzelten schönen Holzhäusern, sehr schön saniert, auch aus der Russischen Epoche. Dann Kommen Häuser aus den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts Teilweise höher, 5-7 Geschosser, Backstein.
Wir kommen zur Evangelische Hauptkirche im Zentrum, ein Wunderschöner Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert. Gegenüber einer alten Feuerwache, ein schöner Holzbau aus russischen Zeiten. Hinter der Kirche ein Soldatenfriedhof für die gefallenen Finnen aus Kotka im 2. Weltkrieg.
Wir gehen noch bis zum Haukkavuoren Aussichtsturm. Ein Bau aus den 30-er Jahren des 20 Jahrhunderts. In der Tat von hier könnte man weit sehen, wenn er offen hätte, leider Sonntag und Montag Ruhetag. Aber wir haben auch gute Sicht vom Plateau, worauf der Turm gebaut ist.
Wir gehen zurück zur Marina, jetzt durch Apartmenthäuser mit Satteldach aus den 1960-ern. Erinnert an die Bauweise wie wir sie aus Dresden kennen. Wir kommen noch durch einen schönen Park. Ja die Stadt und die Parkanlagen alle super gepflegt.
Ich beende den Tag auf Finnisch mit 3 Saunagängen und dazwischen Schwimmen in der Marina, welche man über die Sauna -Terrasse und eine Treppe erreicht.