Einführende Bemerkung
Wir wollen zum Saimaa Kanal von Vyborg (RUS) nach Lappeenranta (FIN) im Transit ohne Visum durch Rusland. Moni hat kein Visum. Ziel ist für Moni, dass wir sie mit dem Mietauto von Lappeenranta nach Helsinki bringen. Sie muß am Freitag dem 24. August zurückfliegen. Ich werde dann von Saimaa über den Kanal und Vyborg nach St.Peterburg weitersegeln. Ende August am 30. oder so werde ich unter Segeln die Heimreise nach Deutschland, Rügen, antreten. Ziel ist Ende September wieder in der Heimat einzutreffen.
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Tag 50, 20. August 2018
Kotka (FIN) – Insel Santio (FIN), 26 sm
Ziel ist, so gegen 20:00 Uhr erst in Santio anzukommen. Das ist Grenzsperrgebiet und wir wollen die Finnischen Grenzer bitten, dass wir nach Passkontrolle bis zum nächsten Morgen, wenn es hell wird liegen dürfen.
Moni fährt also vormittags mit dem Fahrrad noch mal zum Supermarkt. Ich bleibe an Bord und kümmere mich um die Aktualisierung meiner Webseite.
Also, wir legen 12:00 Uhr ab und fahren bei schönsten Sonnenschein und achterlichen Wind aus dem Hafen. Wir setzen Genua und es geht mit 3… 4,5 Ktn vorwärts immer dem grünen Weg folgend. Grüner Weg heißt die landschaftlich schönste Strecke zum Schauen nach steuerbord und backbord.
Das Schauen geht nur bis 15:00 Uhr. Dann setzt langsam Nieselregen ein, auf jeden Fall verdunkelt sich der Himmel.
Wir fahren nur unter Genua. 3 Mal, wenn der Wind auf die Nase kommt, holen wir die Genua ein und fahren kurz unter Maschine. Das markierte Fahrwasser geht im Zickzack
18:00 Uhr, kurz vor dem Grenzsperrgebiet, rufe ich über VHF, CH16 die finnische Küstenwache, Bordercontrol an und bitte um Erlaubnis, in den Grenzkontrollpunkt auf der Insel Santio einzufahren. Dann knackt es im Funk, Antwort, You are permited to approach.
Unterwegs hatten uns noch Russen überholt, sie legen kurz vor uns am Pier an. Wir legen uns vor ihnen hin. Parallel, als wir in den Hafen auf der Insel einfahren kommt mit Affenzahn ein Motorboot rein. Finnische Grenzkontrolle. Drei Offiziere an Board.
Einer der Beamten, 35 Jahre alt, kommt zu uns, die anderen scheinen sich um die Russen zu kümmern. Es regnet in einem fort. Der Beamte bittet die Kontrolle im Trockenen an Bord abzuwickeln.
Meine erste Frage: dürfen wir bei diesem Shitwetter bis morgen im Hafen auf Santio bleiben? Antwort JA. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Hätte keine Lust Über Nacht bei Regen Richtung Russland abzulaufen.
Zweite Frage: ist der Transit nach Lappeenranta wirklich Visa frei und auch für Deutsche? Antwort Yes… Super!
Der Grenzer nimmt unsere Pässe zum scannen mit, auch die Crew List die ich schnell per Hand geschrieben habe.
Moni und ich zählen den Alkohol durch. Wir reisen in Finnland aus und fahren im Transit 40 Meilen durch Russland. Da darf der Alkohol bis Lapeenranta nicht mehr werden. Der Fiskus, das ist wie bei Frau Merkel, will seine Kohle. Wir deklarieren all unsere Getränke, Bier, Wein und Schnaps und bekommen ein abgestempeltes Dokument auf die Hand.
Die Kontrolle und Unterhaltung mit dem finnischen Grenzoffizier an der EU- Außengrenze, sehr zuvorkommend und angenehm. Ich erzähle ihm das ich auch mal an einer Grenze gedient habe.
Wenn ich nicht so viel geredet hätte, das ist wohl noch der Verkäufer in mir, wären wir schneller fertig gewesen. Aber wir unterhalten uns lange und angenehm angeregt. Der Grenzer erzählt uns, dass seine Verwandten in Nähe Hildesheim leben.
Die Grenzpatrouille legt ab und ich beginne Druckbetankung, wie mein Freund Wolle die schnelle Aufnahme von Alkohol nennt. Moni bereitet Szegediner Gulasch mit Gnocchi. Wir essen super, ich mit Rotwein, Moni mit Weißwein.
Die Leinen sind abgespannt. Nichts klappert mehr. Wir werden bis morgen Früh 6:00 Uhr schlafen.
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Tag 51, 21. August 2018
Insel Santio (FIN), 26 sm – Saimaa Kanal (FIN) im Transit über Vyborg (RUS), 56sm
Wir wollten um 6:00 Uhr aufstehen. Daraus wird nichts, wir bleiben bis 7:00 Uhr in der Koje. Die Nacht war unruhig. Wir hatten Starkwind bei fast 28 ktn am Anleger. Die Leinen haben geknartscht. Um 4:00 Uhr früh war es am schlimmsten. Nach dem Aufstehen sehe ich das die Russen, die um 4:00 ablegen wollten, auch noch da sind.
Es regnet. Weil wir achterlichen Wind und eine reine Fahrt unter Genua vorhaben, bauen wir die Kuchenbude noch auf… ein bisschen Komfort tut auch gut. Wir legen in Santio 8:25 Uhr ab. Wir überfahren die Finnisch-Russische Grenze um 8:38 Uhr. Unmittelbar danach funkt mich die Russische Küstenwache -BERGOVAYA OCHANA- an. Mit Sicht auf unser AIS Signal haben sie uns schon als All Right 2 identifiziert und rufen uns auch so an. Sie fragen lediglich unsere Possition ab und wünschen gute Reise.
Wir holen ein Stück Genua raus, es bläst immerhin mit 22 ktn, das sin 6 bft. Super Kurs, wir nach Ost, Wind aus NW. Wir fahren auf und ab zwischen 5 -7,5 ktn. Gemütlich unter der Kuchenbude. Der Regen stört nicht.
Wir halten uns exakt im Fahrwasser FAIRWAY No 4, sowie im Transit vorgeschrieben. Alle Tonnen, ob Lateral, Fahrwassermarkierung oder Gefahrentonnen fehlen bis kurz vor Vyborg.
11:45 Uhr im Reedegebiet vor Vyborg, holen wir das Segel ein. Jetzt ist auch der Regen vorbei und die Sonne kommt sogar raus. Wir bauen die Kuchenbude ab, um Sicht für die Fahrt durch den Kanal zu haben.
Ich dachte immer Vyborg liegt am Finnischen Meerbusen, nein man muss dorthin über den VYBORGSKIE MORSKI KANAL. Kein Kanal an sich, mehr ein Fahrwasser durch Buchten und Seen.
14:00 Uhr, endlich vor Vyborg. Noch schnell ein paar Fotos, dann ein Regenschauer nach dem anderen.
14.50 Uhr dann Einfahrt ins Fahrwasser zum SAIMAA Kanal. Wir passieren zwei Brücken, Straße und Eisenbahn, Durchfahrtshöhe im Kanal 24,5 Meter.
Uns kommt ein Segler, Finne, entgegen… es gibt noch andere, als uns! Wir passieren die erste Schleuse 16:30 Uhr. Vor der zweiten Schleuse dann der Russische Zoll. Wir legen an, Passkopie, Crewliste und Kopie Schiffspapiere. Alles ganz einfach und schnell. Die Schleuse lassen wir 17:25 Uhr hinter uns.
Wir erreichen die 5. Schleuse. Werden hochgeschleust, hier warten die Russischen Grenzer. Grenzkontrolle, Pässe, 3-mal Crewliste. Dann eine intensive Kontrolle des Schiffes, Es wird in alle Backskisten, Schapps reingeleuchtet und viel Fotos zur Dokumentation werden gemacht. So intensiv war die Kontrolle in Kaliningrad nicht, bemerke ich gegenüber den Grenzern auf Russisch… Na die machen ihre Arbeit und es ist wohl in jedem Grenzbezirk ein bisschen anders. 45 Minuten dauert die Kontrolle. 19:30 Uhr – 20:15 Uhr.
Wir fahren weiter, 20:35 Uhr überfahren wir die Russisch-Finnische Grenze. 20:30 Uhr legen wir im NULJAMA Harbor an. Hier erwarten wir die Finnische Grenzkontrolle. Die kommen ein paar Minuten später mit dem Auto an. Auch die Finnen kommen an Bord und leuchten in alle Ecken. Dann schnell noch die Passabfrage über den Computer und wir sind wieder in Finnland.
Es reicht für heute. Über VHF CH 11 hole ich Genehmigung bei SAIMAA Trafic Control, dass wir im Hafen für die Nacht bleiben dürfen.
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Tag 52, 22. August 2018
Saimaa Kanal, NULJAMA Harbor (FIN) – Lappeenranta (FIN), 14 sm
Ich wache schon 7:00 Uhr auf, Moni schläft noch. Draußen schöner Sonnenschein, obwohl ein bisschen frisch. Ich gehe als erstes schwimmen im Saimaa – Kanal. Wasser, wie mir die Instrumente anzeigen hat 22°C. Das tat gut. Moni tut nach dem Aufstehen desgleichen, immer mit dem Rücken zur Kamera. Der Hafen ist Grenzgebiet und kameraüberwacht. Wir frühstücken draußen in der Pflicht – erholsam!
Bevor wir ablegen reinige ich noch mal den Vorfilter des Kühlwassersystems. Der Auspuff hatte im Abendgrauen am Tag zuvor verdächtig gequalmt. Alles gereinigt, legen wir ab. Aber der Motor pumpt kein Kühlwasser. Noch mal angelegt und den Filter auf und zugeschraubt. Jetzt funktioniert alles wieder. Die Wassersäule war wohl in der Zuleitung abgefallen und ich hatte den Deckel nicht fest auf dem Filtergefäß. Jetzt geht alles
Also, als abgelegt gilt 10:15 Uhr. Als wir ablegen legt ein Ausflugsdampfer mit lauter Finnen an der Grenzkontrolle an. Die Finnen können Visafrei nach Vyborg und St. Peterburg im kleinen Grenzverkehr.
11:00 Uhr passieren wir die Kavasola Klappbrücke. 11:45 Uhr verlassen wir dann die 6. Schleuse.
Vor der 7. Schleuse müssen wir warten. Vor uns ist gerade ein Frachtschiff eingefahren. Wir fahren in die Schleuse um 12:25 ein. Dazu ist zu sagen, dass ein Schleusengang ca. 10 Minuten dauert. Alles geht automatisch und schnell.
In die letzte Schleuse „Mälkiä“ fahren wir 13:10 Uhr ein, nachdem ein Entgegenkommer rausgefahren ist und vor uns in der Schleuse noch ein Passagierdampfer festgemacht hat.
13:20 Uhr sind wir im Saimaa – Seengebiet und laufen im Fahrwasser auf Lappeenranta zu. Rechts und links bewaldete Schären. Dazwischen Gelbe Bojen zwischen denen Baumstämme zusammengebunden gespannt sind. Innen in diesen Absperrungen riesige Baumstammflöße. Das ist die finnische Papierindustrie. Backbords eine große Papierfabrik.
Klar, die industrielle Bedeutung des Kanals kommt aus der Holz und Papierindustrie. Holz und Papierprodukte werden im Kanal über Vyborg und die Ostsee gebracht.
14:45 Uhr legen wir im Gästehafen in Lappeenranta auf Heckboje an. Ich bezahle für drei Nächte, die Saison ist am 16. August vorbei. Anstelle der 25 € bezahlt man jetzt nur noch 12,50 €.
Nach dem obligatorischen Anleger bei weiter schönen Sonnenschein klappen wir die Fahrräder auseinander. Wir radeln auf dem Hafenweg Richtung Festung. Unterwegs kurzer Stopp für einen Imbiss auf dem Deck eines Restaurantschiffes.
Also dann zur Festung. Viel ist nicht übrig, außer große Erdwälle und obenauf im Zentrum eine alte Häuseransammlung, vorwiegend Holzhäuser und sehr schön restauriert. Dazwischen eine Orthodoxe Kirche, auch aus Holz. Alles erinnert an russische Architektur.
Wir verlassen die Festung nach Süd. Fahren jetzt durch das kleine Stadtzentrum. Es ist eine Fußgängerzone. Vorbei an einer alten Holzvilla und an der Stadtkirche. Weiter vorbei an Einem Kirchenartigen Turm verlassen wir das „Zentrum“ über den Friedhof. Ein riesiges gepflegtes Gräberfeld erinnert an den 26 Juli 1944. Da gab es wohl eine entscheidende Schlacht mit der Roten Armee, die die Finnen verloren haben… aber das muss man nachlesen.
Wir radeln zum Bahnhof in der Hoffnung ein Mietauto reservieren zu können. Nix da! Weiter fahren wir zum kleinen Flughafen. Lappeenranta ist nicht groß und die Entfernungen überschaubar.
Wir erreichen den Flughafen und haben Glück. Nur 3 Mal die Woche fliegt ein Flieger. Ansonsten ist alles geschlossen. Ein Agent reserviert für uns das Mietauto für Donnerstag 14:00 Uhr.
Zurück geht’s mit dem Fahrrad mehr ziellos. Abends reservieren wir noch das Hotel in Helsinki und Schluss für heute.
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Tag 53, 23. August 2018
Lappeenranta (FIN) – Helsinki (FIN), keine Meilen aber 230 km Autofahrt! 2,5 h
Ausschlafen ist angesagt, keine Seemeilen! Gemeinsames Frühstück, das letzte zusammen in Finnland für dieses Jahr auf der All Right 2. Morgen nochmal im Hotel in Helsinki, dann ist Moni auf dem Heimweg mit dem Flugzeug und ich alleine auf dem Schiff.
Moni packt ihren Koffer. Wir machen noch einen Spaziergang. 14:00 Uhr kommt unser Mietauto, wir haben das be der lokalen Firma „FiRENT“ gebucht. Nebenbei, sehr nette Leute. Der Rental Agent hat uns am Flughafen tags zuvor getroffen.
Das Mietauto ist pünktlich da, die Internetverbindung für den Kreditkartenleser macht Schwierigkeiten. Am Ende klappst, ich bezahle mit AMEX. Wir sitzen um 14:20 Uhr im Auto und fahren los. Moni stellt noch schnell einen Hotspot zur Verfügung und wir nutzen mein Ipad zur Navigation. 225 km exakt fahren wir bis zu unserem Hotel in Helsinki.
Die Straßen und Autobahnen in Finnland sind super in Schuss. Einzig man muss sich daran gewöhnen, dass es auf Autobahnen 120km/h oder 100 km/h erlaubt sind. Landstraßen 80 km/h, Städte 50 km/h. Auf jeden Fall braucht man wenig Sprit und man kommt auch an.
Wir fahren mit dem Skoda Rapid durch schöne Landschaft, nur Wald um Lappeenranta, näher an Helsinki dann auch Felder wo die Getreideernte noch voll im Gange ist.
Genau 17:00 Uhr erreichen wir unser Hotel „Winterhouse“. Die Besitzerin begrüßt uns und ist stolz, dass sie das Haus erst kürzlich erworben hat. Sie redet viel für eine Finnin. Überhaupt stelle ich fest, dass die Eigenschaft, die den Finnen zugeschrieben wird, sehr introvertiert zu sein, stimmt nicht. Wir haben viele getroffen, die durchaus reden und auch viel, so in Tallin – Segler, auf Santio, gar ein Grenzer, in Helsinki Gäste auf einer Terrasse und die Hotelbesitzerin und in Lappeenranta die Besitzerin und der Rentalagent vom Carrental. Sehr angenehm.
Auf Empfehlung der Hotelbesitzerin fahren wir mit dem Bus, es fahren Linie 40 und 43, ins Stadtzentrum, pro Person 3,20 €. Gegenüber Taxi haben wir viel gespart. Das Gesparte legen wir lieber später im Restaurant „The SHELTER“ am Hafen besser an.
Wir bewegen uns vom Hauptbahnhof, wo Endstation für den Bus ist, über eine Flaniermeile, Fußgängerzone, mit Musikern jeder Art über eine Parkalle Richtung Hafen. Unterwegs genehmigen wir uns, für Moni einen Spritz und für mich ein Bier für 20 €, ein Schäppchen…?
Auf jeden Fall, hier in Helsinki steppt der Bär, ganz anders als in Berlin. Moni und ich wir erinnern uns an unseren gemeinsamen Helsinkibesuch im Dezember 2001, als mein erster Job in Moskau endete.
Nach dem kleinen Stadtrundgang im Zentrum kehren wir zum Dinner im „The SHELTER“ ein, super Essen, nicht ganz billig aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Wir gehen zurück zum Bahnhof über den Hauptplatz an der Russischen Kathedrale. Hier ein Live Konzert mit einer riesigen Menschenansammlung.
Wir erreichen den Bahnhof und die Bushaltestelle. Da steht gerade ein Bus der Linie 43, direkt zu unserem Hotel.
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Tag 54, 24. August 2018
Helsinki (FIN) – Lappeenranta (FIN), Autofahrt 2,5 h, ICH, keine Meilen aber 250 km Autofahrt
Helsinki (FIN) – Berlin (D), Flug, 2,5 h, MONI
Nach dem Frühstück geht’s gemeinsam mit dem Mietauto zum Flughafen Helsinki Venta.
Ich bringe Moni zum Check-in und fahre selbst los nach Lappeenranta. Moni ruft mich nach ihrer Landung in Berlin an. Wir sind fast zeitgleich in Lappeenranta und Berlin angetroffen. Für Moni geht die Fahrt weiter mit dem eigenen Auto nach Gustow. Ihr Urlaub ist zu ende.
Ich gebe das Mietauto zurück und unterhalte mich noch angeregt mit den Leuten Von der Mietwagenfirma.
Ich bereite die All Right 2 für meine Weiterreise nach Russland, Vyborg und St. Peterburg vor: Trinkwasser, Crewlisten für die Russische Grenze und den Zoll und eine Menge Kopien…
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Tag 55, 25. August 2018
Lappeenranta (FIN) – Saimaa Kanal (FIN/RUS), – bis vor Vyborg (RUS), 35 sm
8:15 Uhr lege ich, nun wieder alleine, in Lappenraanta ab. Es ist wenig Wind und bewölkt. Das Wetter wie vorausgesagt, aber das stört nicht. Die Kanalfahrt schreibt ohnehin motoren vor.
Hier die Einfahrtzeiten in die Schleusen. Jeder Schleusengang dauert 12 Minuten etwa.
9:09 Uhr Mälkia
9:21 Uhr Schleuse Muskula
10:10 Uhr Schleuse Soskua
10:30 Uhr Klappbrücke Konsola
11:31 Uhr angelegt Nuljama Harbor, Finnische Grenzkontrolle. Das Dauert 20 Minuten mit Schiffskontrolle.
12:50 Uhr komme ich an Schleuse Palli an. Hier muß ich bis 13:45 Uhr warten. Vor mir liegt ein Russischer Frachter zur Abfertigung in der Schleuse. Meine Grenzabfertigung dauert bis 14:20 Uhr, dann beginnt das Schleusen.
15:08 Uhr Schleuse Svetochnoye
16:00 Uhr Schleuse Iskrovka
17:20 Uhr Schleuse Brusnichnoye
Nach der Schleuse Brusnichnoye dann die Zollabfertigung. Dauert 15 Minuten mit Ausfertigung der Dokumente für die Zeitweise Einfuhr der Yacht nach Russland.
So Jetzt bin ich vollständig in der Russischen Föderation eingereist.
17:50 Uhr lege ich an einer Rosneft Tankstelle an und fülle 88 Liter Diesel nach. Ich bezahle 5001 RUR, ca. 65 € ! Der Tankwart telefoniert mit dem Hafenmeister des Yachtclubs „Favorit“ in Vyborg. So, mein Platz längsseits am Pier ist gesichert.
Beim Anlegemanöver wird mir schon zugewinkt und der Platz zugewiesen. 18:10 Uhr ist die Yacht fest. Ich unterhalte mich noch mit dem Hafenmeister und trinke dann meinen Anleger.
Später mache ich mich auf in die Stadt zum Abendessen. Dort schreibe ich eine extra Geschichte.
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Tag 56, 26. August 2018
Vyborg (RUS), Hafentag, keine Meilen
Heute ist Stadtbesichtigung angesagt. Ich habe bis 9:00Uhr geschlafen. Werde geweckt von Lautsprecheransagen. Hier in Vyborg ist heute ein Triatlon Wettkampf: „Tour de Vyborg“.
Ich nehme das Fahrrad und beginne meine Stadtbesichtigungstour auf der Festung. Museum ist angesagt. Sehr interessant der Teil der sich mit der Geschichte, der Schwedischen und der Finnischen Periode befasst. Auch gibt es zu lernen über den Sowjetisch- Finnischen Krieg 1939 bei dem den Finnen Karelien und Viipori, Vyborg abhandengekommen ist.
Ich fahre alle historisch sehenswerten Gebäude ab.
Die Burg selbst und sein Turm werden restauriert, außen sieht es schon sehr schön aus. Ich hatte von meinen früheren Durchfahrten durch Vyborg keinen guten Eindruck gehabt, aber es entwickelt sich. Dann sehenswert der alte Rathausturm, außen schon renoviert, innen wird noch gearbeitet.
Der renovierte Rundturm am Marktplatz, errichtet im 16. Jahrhundert ist schön anzusehen. Schräg gegenüber die Markthalle, errichtet Anfang des 20. Jahrhunderts.
Vyborg so lerne ich hatte früher eine Straßenbahn, Spurweite 1 Meter. Ein Wagon steht noch, ist restauriert und heute ein kleines Kaffee. Die Straßenbahn war bis 1957 in Betrieb und wurde dann Rückgebaut. Zu finnischen Zeiten war Vyborg eines der 3 Städte in Finnland, welche ein Straßenbahnnetz hatten.
Ich schaue mir noch die Lutherische Kirche Peter und Paul und die gegenüberliegende Russisch-Orthodoxe Kirche „Spaso-Preobraschenski“- Sobor an.
Meine Tour führt mich am auf die Anninski Festung, eigentlich eine Festungs- und Wallanlge.
Im „Drushba“ Hotel, offenbar das beste am Platz, finde ich WiFi und ein Bier.
Zurück in der Marina kann ich mich mit einem anderen Segler über meine weitere Tour unterhalten und bekomme noch einige Tipps zu Häfen und Anlegern bis nach Kronstadt.
Ich werde also kommende Woche weiter nach St Petersburg segeln. Dabei fahre ich durch den Yorkesund vorbei an Primorsk, früher Koivistu auf Finnisch, und werde in der Dubkovaya Bucht in einer „Marina“ übernachten. Am Dienstag segle ich dann weiter bis zur Insel Kotlin, auf der Kronstadt liegt. Bis dahin sind es nur 25 Meilen. Am Mittwoch mache ich dann einen Fahrradausflug nach Kronstadt. Donnerstag früh geht es dann nach St. Petersburg. Ich werde mich dort in den Zentralen Yachtklub legen. Am 1. September, spätestens am 2. Geht es dann westwärts, Richtung Heimat.
Hallo Skipper,
ich verfolge mit wachsenden Interesse deine Logbucheinträge und Reiseberichte. Ein wenig neidisch kann man da schon werden.
Sehr gut fand ich deinen Bericht über Riga. 2017 waren Tina und ich 4 Tage in der Stadt an der Dugava. Besonders die Architektur hatte es uns angetan. Am letzten Urlaubstag haben wir mit dem Zug Jurmala in der Rigaer Bucht bereist. Ein bleibendes Erlebnis.
Weiterhin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Beste Grüße
Torsten
Hallo aus Finnland. Tina und Torsten, habe mich über den Kommentar gefreut. Ihr habt ja gelesen, das ich in ATZ bin und um nicht zu verdummen mache ich mir Stress (positiven) mit Segeln und meiner Webseite… artet manchmal in Arbeit aus um up-to-date zu bleiben.
Heute kommt meine Storry über den Saimaa Kanal. Den habe ich hochzu mit Moni befahren. Gestern sind wir dann nach Helsinki. Für sie ist der Segelspass erst mal zuenede. Sie muss arbeiten – einer muß ja kohle verdienen.
Wenn ich Zeit habe werde ich ausführlicher über Tallin schreiben. Da waren wir auch und es war super. Müsst ihr auch mal hin.
Morgen gehe ich ab ins Russische Reich.
Steffen