Einführende Bemerkung
Nachdem ich mit Moni am nördlichsten Punkt meiner Tour war, geht es nun noch alleine zum östlichsten, nach St. Petersburg. Mein Plan ist nach der 9. Woche, am 1. September Richtung West zu segeln. Die aktuelle Wetterprognose zeigt mir für den 1. September Südost, super, um vor den Wind nach Hapasari in Finnland abzulaufen.
Aber jetzt erst mal nach St. Peterburg! Ich freue mich.
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Tag 57, 27. August 2018
Vyborg (RUS) – Buchta Dubkovaya (RUS), 44sm
Die Nacht durch hat es stark geregnet. Ich war schon 2:30 Uhr das erste Mal hellwach. War es der regen, Wetterwechsel oder Vollmond. Weis nicht. Als der Wecker dann 7:00 Uhr klingelt bin ich wie durch geleiert. Aber ich stehe auf, mache Frühstück und koche mir ein paar Eier für unterwegs.
Die Nacht hat es geregnet. Jetzt scheint die Sonne. Es ist aber doch kühler als die Wochen zuvor.
Ich lege 8:20 Uhr ab. Verabschiede mich vom Hafenmeister. Er meldet meine Route telefonisch bei der Küstenwache an, so verspricht er.
Ich fahre den Vyborgski Morski Kanal abwaerts, Richtung Meer. Ich passiere 9:40 Uhr Vysotsk, auf Finnisch Uras, danach vorbei an der Station der Küstenwache, Beregovaya Ochana. Ich lasse den Kohlehafen an Backbord.
10:50 Uhr setze ich Segel am Ausgang zum Meer, neben der Insel Virevoi. Der Wind kommt mit 10-12 ktn aus West. Super. Ich komme mit 6- 7 Ktn voran. Ich segle bei schönstem Wetter durch den Björgesund.
Sonne, ein bisschen kühl. Ich muss mich schon wärmer anziehen. Keine kurzen Hosen und T-Shirts mehr.
Keine Schiffe rundherum. Ich bin alleine im Björgesund.
13:00 Uhr bin ich querab von Koivisto, heute Primorsk. Weit sichtbar die Kirche, sicherlich evangelisch aus der Zeit der Finnen. Das war bis 1939 alles finnisch!
13:45 Uhr kommt mir ein Schleppverband aus zwei Schleppern und einem riesigen Kran auf dem Haken entgegen. Die funken mich auf Englisch an, All Right 2, All Right2… Ich antworte „All right 2- Prijom“… das ist Russisch und heißt ich bin auf Empfang. Die Gegenseite ist erleichtert, klappt Russisch doch besser als Englisch. Ich soll Abstand halten war die Message.
Dann kurz nach Primorsk ein neues Ölterminal mit 4 Tankern beim bunkern. Ich habe inzwischen so viele Terminals gesehen…Die Russen investieren und ich glaube die Sanktionen machen die nicht platt. Reine Dummheit der Deutschen diesem Scheiß der Amerikaner zu folgen…. Na mal sehen wo das noch hinführt.
Ich überlege ob ich bei dem günstigen Wind gleich noch bis zur Insel Kotlin, Kronstadt segle… aber das sind noch mal 30 Meilen und es ist schon 15:30 Uhr. Nein ich gehe doch in die Bucht Dubkova und ich bereue das nicht.
Ich lege 16:20 Uhr in einer sehr schönen Marina an. Werde erwartet, bezahle 850 RUR, ca 13 €! Neben der Marine ein super Ferienresort. Erinnert mich an Kanada. Gleich nehme ich ein Bier und lasse mir als Sakuska Hering mit Kartoffeln servieren… Ich bin hungrig.
Meinen Plan heute an Bord ein Steak zu grillen lasse ich wieder fallen.
Schnell eine Dusche und dann ab ins Restaurant.
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Tag 58, 28. August 2018
Buchta Dubkovaya (RUS) – Ostrov Kotlin (Insel Kotlin) Marina Fort Konstantin, 34 sm
6:00 Uhr ist aufstehen. Ich lege schon 7:10 Uhr ab. Die Bucht ist glatt, keine Wellen und dampft. Als ich aus der Bucht rauskomme, Wind aus Süd, soweit man von Wind reden kann, 3…5 ktn.
7:50 Uhr werde ich auf VHF CH 16 von Traffic Control angerufen, mit der Bitte auf CH 17 zu gehen. Identifikation, Flagge, wie viele Personen an Bord, woher, wohin. Ich gebe meine geplante Destination an und man wünscht mir gute Weiterfahrt.
Ich setze auf Fairway No 5 fort und biege nach Süd ein. Der Fairway No. 5 verläuft hier 5 Meilen durch zeitweises Militärisches Übungsgebiet. Prompt, nach einer halben Meile im Sperrgebiet ruft mich die Küstenwache auf VHF CH 16 und teilt mir dann über CH 17 mit, dass heute gesperrt sei. Ich bestätige und verlasse das Sperrgebiet nach West. Ich gehe nun parallel zu Fairway No 5 außerhalb des Sperrgebietes nach Süd, Richtung Fairway No 1.
9:20 Uhr erreiche ich den Südzipfel des Sperrgebietes und drehe 90° nach Ost, Richtung St. Petersburg. Entgegen kommt mir ein Konvoi Holzfrachter, 5 Schiffe an der Zahl, alle 80 Meter lang auf dem Wege zum Saimaa Kanal. Die Russen bringen ihr Holz zur Verarbeitung nach Lappeenranta.
11:15 Uhr, ich zähle 12 große Schiffe auf Reede vor der Insel Kotlin, die Einfahrt Richtung St.Peterburg.
Zwischen 11:30 Uhr und 12:40 Uhr, als ich an Westspitze Insel Kotlin querab fahre, kommen mir 4 Fregatten, zwei Korvetten und ein Hilfsschiff der Russischen Kriegsmarine entgegen. Die fahren 18 ktn (die Geschwindigkeit messe ich mit Radar – die schalten das AIS aus) und sind zum Übungsgebiet unterwegs, welches ich nicht durchfahren durfte. Sie haben Flaggen aus dem Flaggenalphabet gehisst, F wie Abstand halten, N wie Nein… Wozu verstehe ich nicht, und den 3 Hilfsstander…
13:00 Uhr endlich erreiche ich die Schutzschleuse des Dammes, der St. Peterburg vor Flutkatastrophen schützt. Nach der Schleuse geht es hart nach Backbord, vorbei an der Borderkontrollstation Fort Konstantin. Ich lege 13:35 Uhr in der Marina Fort Konstantin an.
Die Marina liegt geschützt hinter dem alten Fort aus dem 19. Jahrhundert. Hier gibt es ein Leuchtturmmusseum und, einen Aussichtspunkt auf dem Fort.
Ich fackele nicht lange, bezahle die Hafengebühr und klappe mein Fahrrad auf.
Der Nachmittag gehört Kronstadt. Ich fahre mit dem Fahrrad hin, pro Richtung 5 km schätze ich.
Ich war schon 3 Mal in Kronstadt, einmal mit Moni etwa 2014. Kronstadt war früher eine reine Garnisonsstadt und für Ausländer gesperrt. Mich interessiert insbesondere die Seemanns Kathedrale – Morskoi Sobor. War bei meinem letzten Besuch mit Moni unter Rekonstruktion. Ich berichte in einer kurzen Extrageschichte über Kronstadt.
18:30 Uhr bin ich zurück am Schiff. Ich beobachte den Schiffsverkehr. Ein Kreuzfahrtschiff fährt vorbei, weg von St. Petersburg.
Ich unterhalte mich mit Schiffsnachbarn, Russen, die auch von Saimaa, Finnland zurückgekehrt sind.
21:20 Uhr falle ich erschöpft in die Koje.
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Tag 59, 29. August 2018
Ostrov Kotlin (Insel Kotlin) Marina Fort Konstantin (RUS)– St Petersburg, Centralny Rechny Yachtclub, (RUS), 18 sm
Ich stehe 7:00 Uhr auf und bin schon um 8:10 beim Fahren unter Maschine. Es ist Wind, 10…12 ktn, aber der Wind kommt aus St. Petersburg. Ich fahre erst mal um und zwischen den Festungen und Hafenbecken wo ein Teil der Baltischen Kriegsflotte liegt. Man sieht Modernes aber auch Schiffe für die Widerverwertung.
Vom Fairway No 2 biege ich auf Fairway No 7 ein. 9:05 Uhr stelle ich meinen Kurs auf Richtung St. Peterburg ein. Habe Glück, der Wind kommt schräg von vorn. Groß und Genua sind schnell gesetzt und ich komme mit 6 Ktn gut voran. Nochmal 10 Meilen, dann stehe ich vor St. Peterburg.
Imposant, an Backbord voraus der GASPROM Tower. Riesig, so die Gaspipeline Nordstream und anderer Gasexport bringen was ein.
Steuerbord voraus ein neuer Hafen nur für Kreuzfahrtschiffe, vor dem Hintergrunde neuer Apartmenthäuser. Das Kreuzfahrtgeschäft spült offenbar auch Geld in die Kassen der Stadt.
12:15 Uhr weist man mir einen Platz am Anleger zu und hilft mir beim Festmachen. Am Anleger spüre ich die Strömung der Neva.
Ich bezahle, werde eingewiesen, esse Borschtsch und trinke Bier. Über Whatsup melde ich mich bei Moni.
So und jetzt fahre ich mit dem Fahrrad in die Stadt. Ich mache eine riesen Tour. Darüber gibt’s eine extra Geschichte.
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Tag 60, 30. August 2018
St Petersburg, Centralny Rechny Yachtclub, (RUS), Hafentag, keine Meilen.
Ich mache wieder einen Fahrradausflug. Den Bericht darüber entnehmt bitte meiner Geschichte Leningrad-St. Petersburg- Peter.
Ich habe auf dem Rückweg noch ein bisschen Proviant für die Weiterfahrt morgen gekauft.
16:00 Uhr dann kommt mich Pavel Elagin mit seiner Frau Tanja und den Kindern Palina und Timofe besuchen. Wir trinken Kaffee, sie schauen sich die Yacht an. Wir machen zur Freude von den Kindern noch eine 2 Meile Ausfahrt mit der Yacht. Beim rückwärts ausfahren vom Anleger merke ich wie stark die Strömung der Neva ist. Nach der Ausfahrt lege ich das Schiff mit dem Bug gegen den Strom. Von Pavel und Familie werde ich noch zum Abendessen ins Restaurant eingeladen. Ich habe mich sehr gefreut über den Besuch.
Ich wollte eigentlich noch mehr Bekannte und frühere Kollegen treffen aber: Vladimir Bondar ist im Urlaub in Spanien und arbeitet, wie ich inzwischen höre, nun in Moskau beim Wettbewerb. Alexander Ivanov ist zur CIGRE in Paris. Auch mit Ivan Sherebryakov kann ich mich nicht treffen, auch er kommt erst am 31. Zurück nach SPB. Auch unseren Freund Alexey Baranov kann ich leider nicht antreffen. Ist in Moskau.
Schade eigentlich. Auf der anderen Seite war mir das Wichtigste auf eigenem Kiel nach St. Peterburg zu kommen. Das habe ich geschafft. Morgen muss ich zurück nach Fort Konstantin, um die Russische Föderation am 1. September verlassen zu können. Da habe ich SÜDOST. Das muss ich nutzen um zur Insel Hapasaari (FIN) zu kommen. Am Dienstag geht der Wind schon wieder auf West.
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Tag 61, 31. August 2018
St Petersburg, Centralny Rechny Yachtclub, (RUS) – Fort Konstantin, Insel Kotlin (RUS), – Insel Haapasaari (FIN)- Insel Kaunissaar (FIN), 113 sm
Bevor es wieder westwärts geht, bekomme ich noch Besuch von Nikolai Balashov. Er hat früher in meinem Team gearbeitet und unsere Niederlassung in St. Peterburg geführt und ist vor 5 Jahren in die Kabelindustrie gegangen. Er kommt später als geplant auf meine All Right 2. Hat mir noch Matrosenenshirts, Telnyashki oder besser MORSKAYA DUSHA- die Seele der Matrosen, als Geschenk mitgebracht. Der Laden wo er gekauft hat, hat erst 11:00 Uhr geöffnet.
Wir passen unseren Plan an. Nikolai ist mit Taxi gekommen, also unabhängig. Ich schlage vor das wir gemeinsam mit der Yacht nach Fort Konstantin fahren und er von dort mit dem Bus nach St. Peterburg zurückkehrt.
Bevor wir ablegen essen wir noch im Marina Restaurant. Schnell, schmeckt und effektiv. 13:45 Uhr legen wir dann zur gemeinsamen Fahrt nach Fort Konstantin auf der Insel Kotlin ab. Kein Wind, glatte See und auch der Strom in der Neva hält sich beim Ablegen in Grenzen.
Super Wetter. Schöner Blick zurück nach St. Peterburg, die neuen Brücken, der GASPROM Tower, das neue Terminal für die Kreuzfahrtschiffe und das Nord West Kraftwerk, welche einst Tshubais eröffnet hatte. Ich denke den Follower der Sanktionen in Europa und Amerika werden noch lange warten bis Russland Schaden nimmt. Es gibt einen Spruch: Tak tolko Ruskie imeet Vodka i spitchkij… Europa schadet sich selbst, am meisten Deutschland.
Nikolai ist am Ruder und freut sich. Wir fahren im Fairway und sind 15:45 Uhr vor Kronstadt. Die Fahrt geht zwischen den Festungen im Wasser entlang. Die wurden einst von Peter dem Ersten gegen die Schweden erbaut. Peter hat dann die Schweden vertrieben.
Wir legen in Fort Konstantin an der schwimmenden Rosnefttankstelle an. Ich will noch mal den billigen Diesel kaufen. Es gehen aber nur 32 Liter rein. Mein Volvo Penta braucht bei 1600 U/min nur 2,5ltr Diesel!
Ich erkundige mich wie die Prozedur beim Zoll und der Grenze läuft. Ich bekomme schlechte Nachdichten. Nach der Abfertigung darf ich nicht am Zollanleger bis früh 4:00 Uhr bleiben. Das war mein Plan…. Geht nicht auf.
Also, ich verabschiede mich von Nikolai und fahre mit der Yacht in den Zollberreich.
Der ganze Abfertigungs- und Kontrollvorgang ist in 30 Minuten erledigt, aber man lässt mich erst mal eine halbe Stunde warten. Die Zollabfertigung findet innen im Gebäude am Anleger statt. Die Grenze, eine Frau, Oberleutnant, kommt zur Kontrolle an Bord. Der ganze Abfertigungsvorgang, 30 Minuten. Aber erst mal warten, eine halbe Stunde. Habe ja inzwischen Erfahrung. Alles wird gefilmt und aufgezeichnet von ihr. Dann muss ich zum Passkonrollhäuschen, wie am Flughafen, lustig. Stempel in den Pass. Noch ein Dokument über das Schiff ausfüllen und fertig.
Am Ende darf ich nicht bleiben. Ich wollte erst früh um 4:00 Uhr ablegen und bei Wind segeln. Nein die sind stur, ich muss nach Zoll und Grenzabfertigung gleich ablegen. Na was soll‘s, sind nur knapp 80 Meilen bis zur Insel Hapaasaari. Also Nachtfahrt. Sitze ich auf einer Arschbacke ab denke ich… Ich lege 18:35 Uhr vom Zoll/Grenz-anleger ab.
Es ist null Wind. Ich fahre um 18:40 Uhr durch das riesige Sperrtor zum Finnski Saliv, so nennt sich der Finnische Meerbusen auf Russisch. Ich halte mich steuerbord auf sichtbaren Abstand zum markierten Fahrwasser zum Fairway No 1. Hier setze ich nicht auf aber parallel zum Fairway No 1 fort, nein ich beginne die militärischen Sperrgebiete, Area 156 und Area KP 107 nach NO zu schneiden um abzukürzen. Ich denke die haben ja Funk und können mich zurückpfeifen. Keiner meldet sich. Ich sehe auch Frachtschiffe mit Ziel Vyborg, Saimaa machen das so. Wenn schon kein Wind, dann wenigsten dieses Bonbon von Vladimir Vladimirovitch.
Ich schreibe jede Stunde die Position auf und übertrage sie in die Seekarte. Es ist langweilig und ich muss wach bleiben, den Rest macht die Selbststeueranlage. 22:00 Uhr ist es total finster. Vor mir sieht man keinen Unterschied zwischen Meer und Nachthimmel. Es ist wie Nebel, ist aber nur dunkel wie im Bärenarsch, so sagt ein altes Seemannssprichwort… Oder war es ein Jägersprichwort… -meine Enkel kennen das auch denke ich.
Ich schalte zusätzlich Radar ein, wähle im Menü „Kollisionsbewustsein“… und stelle AIS und Radarwarnzonen auf eine Meile ein. Hupt zwar öfter, aber ich muss den Alarm immer bestätigen und das ist was gegen Langeweile. Außerdem lege ich mir Wegpunkte fest und steure sie mit dem Autopiloten an. Da gibt es beim Erreichen auch immer einen Alarm.
24:00 Uhr, der Rest vom Vollmond ist oben und die Wolken sind weg. Jetzt ist Mondlicht, das Wasser glatt wie ein Kinderpopo. Der Mond spiegelt sich.
Tag 62, 1.September. 2018
0:15 Uhr werde ich über VHF CH 16 angerufen, da war ich schon durchs Sperrgebiet, hatte aber meinen Kurs mehr nach Nord gestellt, Bisher war ich 275° gefahren. Ich höre „All Right 2 All Right 2“. Ich melde mich und werde gebeten auf CH 06 zu gehen. „Sir, what is your intention“ So eine dämliche Frage denke ich und wollte schon antworten… segeln, aber ich besinne mich und antworte „coming from Fort Konstantin, my destination Haapasaari, Finland“. „Thank you, good jurney“ war die Antwort. Dann weiter kein Funkverkehr mich betreffend, bis Haapasaari.
0:30 Uhr, Tanker von Steuerbord kommend sagt mir mein AIS, 230 Meterlang mit 12 Knoten. Der kommt von dem Oilterminal bei Primorsk. Obwohl keine Kollisionsgefahr besteht, verlangsame ich die Fahrt und kreuze dann sein Kielwasser. Die einzigen Wellen bisher.
1:00 Uhr Fairway 5a und 5b passiert vermerke ich im Logbuch.
3:35 Uhr Ostrov Nerva passiert, kleine Schäre mit Leuchtturm.
Kurz vor 4:00 Uhr bin ich vorm Kreisel. Hier tüchtiger Schiffsverkehr. Der Kreisverkehr führt 3 wichtige Fairways zusammen. Die Schiffe müssen sich wie im Straßenverkehr einordnen und rechts herumfahren. Ich gehe nordöstlich über den einmündenden Fairway der von Vyborg kommt und schaue den im Kreis fahrenden Positionslaternen der Schiffe zu.
Ich esse eine ganze Staude Bananen und 4 hartgekochte Eier die Nacht entlang.
5:15 Uhr, es wird hell, Ich gehe an Ostrov Sommers in NO vorbei. Nicht mehr weit bis zur Russisch- Finnischen Seegrenze.
6:30 Uhr Grenzübertritt, Kein Anruf über VHF, nicht von den Russen, nicht von den Finnen.
Über einen schmalen Fairway geht’s direkt auf Haapasaari zu. In Haapasaari, der Finnischen Grenzstation, lege ich exakt 8:00 Uhr an. Ich lese, die Grenzkontrollstation ist von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr besetzt. What a timing!
Gleich kommen die Grenzer, 3 an der Zahl. Der erste kommt an Bord, Good Morning Sir… Passkontrolle keine 2 Minuten. Dann kommt ein zweiter mit einem Hund, einem schönen Labrador. Der mit seinem Herrchen verschwinden unten im Schiff, das heißt das Herrchen musste ihn runterheben. Der Vorteil einer Schiffskontrolle mit Hund, du mußt nichts öffnen und zeigen, der Hund schnüffelt nur.
Am Ende unterhalte ich mich noch 10 Minuten mit dem Grenzer. Erzähle ihm, wo ich war und wohin es weitergeht. Ich gebe ihm meine Webseiten Adresse. Er erzählt mir wie dick das Eis um die Insel gefroren ist, im Winter. Und das die Sowjetunion den Krieg im Winter 1939 begonnen hat, um diesen Vorteil zu nutzen.
Ich darf am Kai liegenbleiben und mache noch einen Inselrundgang. Da schreibe ich noch eine Geschichte drüber, wenn ich Zeit habe. Nach dem Inselspaziergang mache ich mir früh um 9:00Uhr Linsen süß/sauer, aus der Büchse und lege mich eine halbe Stunde hin.
Weiter geht’s 10:40 Uhr, jetzt nach Nord, der Ostwind ist da und ich fahre mit Genua. Wenigstens die letzten 15 Meilen meiner 113 sm-Reise von St. Peterburg.
Ich lege auf der Insel Kaunissaar bei Regen an. Eigentlich nur ein Ziel: schlafen. Aber es klappt nicht.
Ich mache rein Schiff auf dem Deck. Wird höchste Zeit. Um 16:00 Uhr dann gehe ich in die Sauna. Ein Mann nicht weit vom Hafen bietet mir gegen 20 € an, seine zu nutzen. Die Marina hat keine. Ich gönne mir den Luxus. Körper muss schließlich merken, dass wir in Finnland sind.
Am Abend gibt’s Beef, Stiriploin. Brate es aber unter Deck, draußen ist das Wetter nicht so.
21:00 Uhr… Ich lege mich hin.
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Tag 63, 2. September 2018
Insel Kaunissaar (FIN) – Insel Bodö (Fin), 50 sm
Trinke Kaffee, habe richtig ausgeschlafen. Die Nachbarn von der Finnischen Yacht haben inzwischen meine Webseite besucht. Sie sind begeistert. Ich freue mich. Übrigens, mein Vorurteil von den introvertierten Finnen stimmt nicht. Alle waren gesprächig und kommunikativ.
Ich hatte mal einen Spruch vom introvertierten Finnen gehört, der beim Sprechen mit dir auf seine eigenen Schuhe schaut, der extrovertierte schaut auf deine Schuhe… Alles Quatsch. Ich habe die Finnen als freundliche aufgeschlossene Leute kennengelernt, ob Grenzer in Santio, am Saimaa Kanal oder in Haapasaari, Segler aus Finnland in Tallin oder in Kaunisaar oder die Autovermietung in Lapeenraanta oder am Tisch im Gartenlokal in Helsinki. Die sind redselig! Ich habe mich wohlgefühlt und werde das wohl noch für die nächsten 3-4 Tage in der Republik Finnland, mit ernster Grenzsicherung und sichtbaren Einwanderungsregeln.
Nach meinem Kaffee To Go, lege ich 10:40 Uhr ab. 11:20 bin ich nördlich der Insel Kaunissaar. Super Sonne, warm, fast heiß.
11:30 setze ich Groß und Genua. Ich fahre den gleichen Weg nach west den ich zuvor mit Moni nach Ost gefahren bin. Ich kann die gleichen Wegpunkte im Navigationssystem nochmals nutzen – wie bequem.
Der Wind steht lange Abschnitte auf der Nase, Segel runter, Maschine an. Dann geht es wieder mit dem Segeln, Maschine aus… und so geht das in einem fort, 50 Meilen.
Auf jeden Fall schönes Wetter und super Sicht auf die Schären. Ich fahre die 50 Meilen, um dann morgen bei zeitigen Ablegen beizeiten in Helsinki zu sein. Der Wind soll auf Ost, Südost drehen. Das muss ich nutzen. Ich will nach Stockholm und besser vorher nach Marienham auf den Alandinseln.
Ich komme 20:00 Uhr auf Bodö an. Eine Insel, die ich mit Moni schon besucht habe. Nur es ist Sonntagabend… nur zwei Schiffe am Anleger. Ich lege mit Heckboje alleine an.
Der Grill ist in 2 Minuten aufgebaut. Das Fleisch schnell eingelegt… Rind wird in Sojasoße und Olivenöl eingelegt. Ich grille auf dem Gasgrill an der Reling und trinke Rotwein und höre Helene Fischer, Ich will alles oder Garnichts…
So morgen geht’s weiter nach Helsinki.
LIEBE FREUNDE MEINER WEBSEITE. ICH MUSS NOCH BILDER EINSTELLEN. BIN MÜDE: BESUCHT DEN ARTIKEL NOCHMALS; DANN IST ALLES AKTUELL!!!
Hallo Steffen,
hervorragende Sache – sowohl die Reise an sich aber ach deine Reisebeschreibungen.
In St Petersburg denke dran : Foto All Right 2 neben oder vor Panzerkreuzer „Aurora“
Das wär:s, oder ?
Weiter gute und sichere Reise
Wolle
Lieber Wolle, gerne würde ich so ein Foto machen, aber da müssen die Brücken aufgemacht werden… das geht nur nachts und da schlafe ich.
bin grade eben in SPB angekommen.
Steffen
Hast Du mein Bild vor dem Kreuzer 1. Ranges erhalten. Viel Spaß Euch in Slowenien.
Steffen
Moin Wolle,
bin in Kalmar
Steffen
Lieber Steffen,
ich bin immer froh, wenn die langen Etappen vorbei sind — dank App kann ich immer verfolgen, wo du bist und ob das Schiff noch fährt. Ist dann immer auch eine unruhige Nacht für mich, da ich öfter aufwache und nachsehe im Handy.
Nach 2 Sommer und dann kann ich ja komplett und nicht nur 3 Wochen mitkommen.
Den Rückweg wirst du auch noch schaffen so ganz alleine. Ich bin immer per Handy und App dabei.
Liebe Grüße
dene Moni
Liebe Moni,
Mach Dir keine Sorgen, die Katzen haben 7 Leben. Erst eines habe ich verhaucht. Es geht alles nach Plan… wäre aber gerne mit Dir weiter gesegelt.. einzig, das Schiff hat jetzt wieder nur noch einen Kapitän.
Dein Steffen
It was nice to see you in Helsinki tonight Steffen ! Thank you a yacht tour and a couple of beers a nice chat. Stay in touch,
Andrei Planson
Andrei, whas a super oportunity. The pleasure was on my side as well. Have enjoied our meetingn on Bpoard of my yacht ALL RIGHT 2. The beer from Tampere I will drink on the way back home. Apitty what is done with our factory in Tampere.
Of course we should stay in touch. Next time on finnish coast I let you know. Now I’m heading to Hanko.
All the best to you, good health and good business too.
Steffen