Tag 15, 28.Juni 2020
Langballigau (D), Hafentag, keine Meilen
23:30 Uhr, fast Mitternacht reicht es. Eine Ansammlung von Jugendlichen feiert seit 18:00 Uhr. Das Gequatsche dieser Teenies nervt. Sie trinken und versuchen zu singen… schrecklich! Ich gehe raus und beende die Veranstaltung. Diese jungen Leute haben weder Anstand noch Bildung scheint es.
In der Nacht regnet es noch einige Male heftig.
Wir beginnen den Tag beim Frühstück unter Deck. Immer wieder kleine Schauer. Das Schiff legen wir um auf einen anderen Liegeplatz, Pos. 54°49‘318 N 09°39‘247 O.
An einem Fenster tropft es. Erst mal kleine Reparaturarbeiten.
Dann fahren wir mit den Fahrrädern Richtung Langballigau. Der Ort liegt ein Stück entfernt vom Hafen. Die Gegend ist bergig, wir schieben die Fahrräder stückchenweise. Rückwärts wird es einfacher, denke ich. Unser Ziel: das „Gut Freienwillen“. Moni hat das rausgesucht.
Das „Gut Freienwillen“ gibt es seit 1433 und ist wohl eines der ältesten Landwirtschaften in Nordangeln. Das Gut lag damals im Herzogtum Schleswig und gehörte zum Wasserschloß Glücksburg. Das Gut hat viele Male den Besitzer gewechselt und wurde vielfach parzelliert. Na ja, viel zu sehen war nicht, die Fotos sind angehängt.
Wir fahren weiter Richtung Langballigau, kommen vorbei an alten Häusern, manche Grundstücke bedürfen mehr Pflege. Bei Edeka kaufen wir noch Proviant und zurück geht es zum Schiff. Unterwegs gibt es noch zwei Fischbrötchen- Bismarck- als kleines Mittagessen. Abends dann wieder BBQ vom Gasgrill am Schiff.
Wir überlegen wohin wir weiter segeln. Wir haben noch 3 Wochen bis die Enkel an Bord kommen. Wir werden in der Dänischen Südsee bleiben- also zwischen den dänischen Inseln herumfahren.
Marina ImJaich in Langballigau
Sonnenuntergang hinter Langballigau
Tag 16, 29.Juni 2020
Langballigau (D) – Sønderborg (DK), 9 sm
Heute gibt es nur eine kleine Reise!
Nach sonnigem Frühstück in der Pflicht und ausgiebig Hafenkino legen wir 10:25 Uhr ab. Direkt vor der Marina setzen wir das Groß. Wir haben 14 ktn wahren Wind aus SW. Sogleich machen wir 5 ktn Fahrt. Wir entscheiden uns es beim Großsegel zu belassen. Unsere All Right macht schon 6 ktn ü. Grund bei Halbwind, später raum.
11:20 Uhr fahren wir schon in die Sønderborg- Bucht ein. Was sollen wir mit dem Rest des Tages anfangen denke ich.
12:15 Uhr legen wir rückwärts am Steg an. Moni verliert die Luvseitige Vorleine – kleines Malheur! Wir liegen angelehnt mit unserer Backbordseite am Nachbarschiff. Moni zieht sich den Badeanzug an und springt beherzt ins Wasser, um ihren Fehler wieder gut zu machen. Sie erschwimmt ein Leinenende der Vorleine und übergibt es mir auf den Bootshaken. Dann, jetzt rutscht mir die Leine ins Wasser bevor ich sie auf der Klampe festmachen konnte. Moni geht noch mal in den Teich… sie hat ja schon Übung. Diesmal klappt es.
Wir vertreiben uns die Zeit mit den Anlegern (Getränk). Danach machen wir einen Spaziergang nach Sønderborg, Downtown. Erst sitzen wir am Kai, wo wir schon 2016 mit Heinz und Alfred waren. Von Corona merkt man hier nichts, der Kellner bringt uns Bier und Wein unmaskiert! Wir beobachten den Brückenzug der jede Stunde zur 38. Minute erfolgt. Es gehen einige Segler durch, nach Norden.
Wir spazieren weiter und uns überkommt der kleine Hunger. Wir finden einen hübschen Englischen Pub. Wir essen beide Flammkuchen. Eine Portion hätte für uns beide gereicht.
Den Rest vom Ort und das Museum im Schloss heben wir uns für morgen auf.
Tag 17, 30.Juni 2020
Sønderborg (DK), Hafentag, keine Meilen
Die ganze Nacht hat es geregnet. Es ist sehr windig. 9:30 Uhr, nach dem Aufstehen zeigt der Windmesser 22ktn Wind. Im Laufe des Tages solle es mehr werden, na wir bleiben im geschützten Hafen. Moni macht uns Frühstück. Ich sehe im Internet mein Bankkonto ein. Meine Rente ist pünktlich gebucht, sehr schön denke ich.
Wegen des Windes frühstücken wir unter Deck.
Gegen Mittag verlassen wir das Schiff Richtung Sønderborg. Museum und Stadtspaziergang stehen auf dem Plan.
Im Museum Sønderjylland lernen wir über die Geschichte und Kultur des Grenzlandes. Wir lassen uns Zeit.
Weiter geht es vom Schloss Sønderborg in das Stadtzentrum. Es ist nicht groß, alles zu Fuß zu erlaufen. (Bemerkung: wegen des Windes sind wir nicht mit den Fahrrädern gefahren).
Erst mal kehren wir in einem niedlichen Kaffee ein. Wir essen Smörrebröd mit Schrimps – lecker.
In den Fußgängerzonen ist viel los. Man sieht und hört viele Deutsche welche hier die Maulkorbfreiheit genießen. In einem kleinen Laden für Seglerkleidung unterhalten wir uns mit der Besitzerin. Sie sagt uns, in Sønderborg gab es nur einen Corona Fall. Derjenige kam aus Ischgl! Corona in Dänemark gibt es nicht auf dem Lande. Es seien die Städte wie Kopenhagen mit seinen Ansammlungen von Menschen, deren Nähe. Insbesondre Asylantenheime seien betroffen… Gibt‘s denn so etwas?????
Wir haben schönes Wetter, abgesehen vom starken Wind. Wir spazieren, schauen uns alte Gassen und Häuser an, die St. Marienkirche die zu ist und beenden mit dem Blick auf eine Windmühle.
Am Schiff nagekommen zeigt der Windmesser schon 28 ktn im Hafen – es soll mehr werden!
So das war es für Heute!
Im Schloßhof Schloßkapelle
Stadtspaziergang
Tag 18, 1.Juli 2020
Sønderborg (DK) – Haderslev (DK) (dt. Hardersleben), 35 sm
Wir wachen 8:30 Uhr auf und stellen uns die Frage: Passieren wir die Brücke in Sønderborg um 9:38 Uhr oder erst eine Stunde später. Die Brücke öffnet stündlich immer die 38. Minute. Wir entscheiden uns für 9:38 Uhr, heißt Moni macht uns ein paar belegte Toasts und Kaffee. Ich bereite das Schiff zum Ablegen vor. So können wir schon 9:05 Uhr ablegen. Kaffee und Toast gibt’s vor der Brücke in der Warteschleife.
Pünktlich passieren wir die Brücke in Sønderborg. Dahinter setzen wir das Groß. Bis zur Hochbrücke, eine Meile weiter im Als Sund geht’s mit Maschinenkraft. Dann setzen wir auch die Genua, Maschine aus. Es geht zügig mit 5 bis 6 ktn voran.
Es sind viele Segler unterwegs, die meisten mit Deutscher Flagge. Es gleicht einer Regatta, jeder will der erste sein – wir holen auf vom Ende und sind jetzt ziemlich an der Spitze des Pulks.
11:30 Uhr lassen wir das Dyviks Fjord an Backbord. Kurz danach verlassen wir das Als Fjord. Bisher war der Kurs ziemlich hoch am Wind der mit 15 ktn aus West bläst. Ab jetzt wird es raumer bis Halbwind.
13:25 Uhr – Jubiläum. Wir haben 500 Meilen auf der Logge.
Es geht 13:45 in den ÅrøSund.
14:00 Uhr biegen wir ab. Es geht hinein in den Haderslev Fjord. Schmal wie ein Fluss. Wir holen die Segel ein und fahren die letzten 6 Meilen bis Haderslev unter Maschine. Rechts und links ein fetter Schilfgürtel, mutet nicht wie ein Fjord an, eher wie ein Fluß.
In Haderslev legen wir 15:50 Uhr an. Pos. 55°14‘908 N 9°30‘001 O. Ein langer Steg bildet die Marina. Sehr schön. Wir treffen Segler, welche wir von Langballigau kennen. Letztes Jahr habe ich über die Kommunikation mit Seglern geschrieben und meinte, dass man schwer ins Gespräch kommt. Dieses Jahr ist das anders, sowohl mit Seglern aus Flensburg und den Hafenmeistern in Deutschland konnte man reden.
Wir essen an Bord ein spätes Mittagessen und fahren dann mit unseren Fahrrädern nach Haderslev.
Schone Altstadt mit einem Dom. Der ist leider geschlossen – obwohl innen hören wir Orgelmusik. Wir fahren die Fußgängerzonen auf und ab und dann zurück zum Schiff. Ich ruhe mich aus und Moni fährt mit ihrem Fahrrad noch zu einer weiteren Kirche, der Storup Basilika, eine evangelische Kirche, sehr alt, sie geht zurück auf die Zeit der Wikinger. Nebenan ein schöner Friedhof.
Stadtansicht Sonderborg am Morgen, wir sind in der warteschleife vor der Brücke Warteschleife vor der Brücke bevor wir sonderborg verlassen
Harderslev
Dom zu Haderslev
Storup Basilika
Tag 19, 2.Juli 2020
Haderslev (DK) – Strib (DK), 27 sm
Das Frühstück heute in Haderslev ist spät. Wir sind erst 10:00 Uhr auf. Dennoch, 11:10 Uhr legen wir schon ab. Haderslev hat ein richtiges Hafenbecken. In Früheren Zeiten, wo es noch keine Autos gab, hatte der Hafen sicher wirtschaftliche Bedeutung. Heute nutzen wir die Größe des Hafenbeckens, stellen das Schiff gegen den Wind und setzen das Großsegel.
Bei raumen Wind geht es das Fjord hinunter zum Meer zurück. Strömung haben wir von hinten. Wir schieben uns mit minimal 1,5 ktn und maximal 4,5 ktn vorwärts. Die Sonne scheint und dadurch das wir langsam segeln können wir die Ruhe und Schönheit von Natur und Landschaft genießen.
Das letzte Stück des Fjords windet sich mäanderartig. Ich hole noch das Vorsegel heraus. Wir müssen oft wenden. Moni passt das gar nicht. Der beleidigte Skipper (Ich) – so steht es im Logbuch geschrieben- rollt die Genua wieder ein und startet die Maschine. Dann eben mal 1 Meile unter Maschine L. Es ist 13:01 Uhr.
13:06 Uhr Maschine dann aus und die Genua wieder ausgerollt. Jetzt segeln wir mit Halbwind.
14:00 Uhr sind wir östlich der Insel Brandsø querab.
Nach weiteren 5 Meilen erreichen wir die Einfahrt in die Enge um Middelfahrt. 15:15 Uhr liegt die grüne Tonne Stenderup Hage an Backbord. Unser gerader Kurs geht jetzt nicht mehr. Wir müssen kreuzen. Der Strom kommt von vorn und nimmt zu und versetzt uns immer wieder zurück. Wir haben gerade nach Steuerbord gewendet, da kommt ein Frachtschiff. Wir stellen unsere Yacht gegen den Wind, damit wir stehen und den großen Pott an uns vorbeilassen. Inzwischen wirft uns der Strom noch weiter zurück. Dann am Südwestzipfel der Insel Fǣnø kräuselt sich das Wasser. Der Gegenstrom hat uns erwischt. Wir stehen fast. Also rollen wir die Genua ein und starten die Maschine. Wir fahren jetzt mit Motorkraft bis zur Nordspitze der Insel Fǣnø.
Hier ist der Wind wieder stärker als der Strom. Wir fahren raumen Kurs und es geht bis zur Kongebro Brücke (Eisenbahn)mit bis zu 5 Ktn Fahrt über Grund. Vor der Brücke inmitten des Fahrwassers sehen wir Schweinswale. Sie scheinen hier in der Strömung Fische zu jagen.
Der Wind ist schwierig. Er kommt jetzt von hinten und wir müssen die Genua ständig von Sb nach Bb und umgekehrt schiften. Erst unter der Autobrücke bei Mittelfahrt können wir mit Halbwind fortsetzen.
Unser Ziel ist eigentlich die Marina Fredericia gerade voraus. Aber wir sehen voraus auch einen riesigen Hafen und Terminal Anlage, gleich rechts neben der Marina. Schönen Dank, da fahren wir nicht hin. Wir drehen nach Steuerbord ab und laufen auf die kleine Marina in Strib zu, direkt neben dem gleichnamigen Leuchtturm. Es gibt zwei Hafenbecken. Wir wollen in das rechte, sieht sehr voll aus. Also drehen wir auf das linke Hafenbecken zu und tatsächlich, über die Mole erspähen wir eine Box die auf grün steht!
17:20 Uhr legen wir an. Pos. 55°32‘403 N 9°45‘702 O.
Der eine Schiffsnachbar erklärt uns, dass dieses Hafenbecken früher der Fähranleger der Fähre war, bevor die Brücken in Mittelfahrt gebaut wurden.
Andere Seite von uns eine Segelyacht wo sich mehr und mehr Leute sammeln. Sie fahren zu einer Seebestattung wird uns erklärt. An Bord haben die 4 Kühlboxen mit Blumenblüten.
Erst mal haben wir Hunger und Moni macht einen leckeren Nudeltopf. Nach dem Essen wollen wir die Hafengebühr entrichten. Der Automat ist kaputt. Pech für die, Glück für uns.
Wir wandern noch zum Leuchtturm. Überall schöne neue Villen und Reihenhäuser, umrandet mit hecken von Wildrosen oder Buche.
wir verlassen Haderslev So einen Mast brauche ich in Gustow in meinem Garten
Mittelfahrt durch die Eisenbahnbrücke Gleich gehts durch die Autobahnbrücke
Leuchtturm in Strib, gegenüber Fredericia
Tag 20, 3.Juli 2020
Strib (DK) – Åhus (DK), 50 sm
Heute werden wir schon 8:00 Uhr wach. Das ist gut so, denn wir haben ungefähr 50 Meilen zu segeln. Moni bereitet Frühstück vor, ich mache das Schiff startklar. Früh ist immer das rückgängig zu machen, was man am Abend abgespannt hat: Spifall, Spibaumlift, Großfall. Fender verpacken, Landstromleitung einholen. Das ist übrigens jeden Morgen zu erledigen.
Wir frühstücken und legen schon 9:12 Uhr ab. Draußen vor der Marina, Schiff in den Wind gestellt und Großsegel hochgezogen, abfallen, Maschine aus und dann die Genua ausgerollt.
Wind kommt aus SW. Wir laufen platt vorm Wind. Die Genua ist ausgebaumt. Es geht aber nicht schnell. Nur 3ktn über Grund.
10:00 Uhr stelle ich fest, dass die elektronische Seekarte nicht ganz bis Åhus reicht. Ich fahre den Kartenplotter runter, wechsle die Seekarte und schalte den Plotter wieder ein. Jetzt hat alles seine Richtigkeit.
Der Wind wechselt die Richtung. Wir fahren Groß und Genua jetzt an Steuerbord. Die Genua bleibt ausgebaumt, damit das Vorsegel stabil bei dem raumen Wind ist. Wir fahren jetzt 5 ktn über Grund.
11:00 Uhr, wieder Schmetterling. Der wind nimmt zu und schiebt uns vor sich her. Querab Julesminde haben wir noch 12 ktn wahren Wind. Bald sind es 18… 20 ktn wahrer Wind. Unsere Fahrt ist die reinste Raserei. Vmax: 8,5 ktn! Das freut den Skipper, nicht die Moni!
11:30 Uhr, Reusen-Alarm. Steffen muss ans Ruder und Ausweichmanöver fahren – schwierig bei der Segelstellung. Unsere neue Baumbremse bewährt sich!!!
Weiter geht es zügig voran. 13:45 Uhr sind wir querab Endelave – Westtonne.
14:30 Uhr sind wir kurz vor einem flach. Wir holen die Genua ein. Wassertiefe hier nur 3 Meter und man weiß ja nie. Immerhin fahren wir ohne Genua noch 6 ktn über Grund. Das Flach ist schnell passiert und wir segeln erleichtert weiter.
15:50 Uhr lassen wir an steuerbord querab TunøKnob, ein Riff welches aussieht wie Sable Island vor Nova Scotia! Obendrauf und dahinter ein Windpark.
Weiter geht es unspektakulär bis Åhus.
Wir erreichen die Marina gegen 19:00 Uhr. Jetzt wird es unspektakulär und zum Kotzen. Kein Platz. Wir fahren alle Stege ab. § sind leer, davon zwei auf Rot und der dritte ist Grün aber zu schmal… 3 Meter, wir haben ein Dickschiff, 3,80 Meter.
So jetzt haben wir die Nase gestrichen voll. Es gibt noch eine Marina in Åhus, auf der anderen Seite des Handelshafens… 3 Meilen weiter. Also ab und dorthin. Auch hier scheint alles voll, aber wir finden einen Platz: rückwärts zum Dock, steuerbord zwei 50ger Motoryachten, backbord eine Hanse 38 aus Flensburg, wie sich später rausstellt. Beim Anlegen rückwärts lasse ich mal eine Sekunde den Finger vom Bugstrahler. Prompt, Moni ist langsam mit der Vorleine, unser Schiff brummst da mal Scheuerleiste/Scherleiste an das Lee-Schiff -den Freund aus Flensburg, er hat nur einen Fender außenbords. Was für ein Spektakel. Ich rege mich auf, ein Schiff ist schließlich ein Gebrauchsartikel. Der Nachbar sieht das eher kritisch.
Später trinke ich mit dem Nachbarn noch eine Marille. Was soll‘s – vielleicht werden wir noch Freunde?
Besser sind die Dänen am Kai. Sitzen außerhalb des Restaurants. Ich frage nach dem Wifi Passwort für das Restaurant… Sie sagen, ich würde Englisch mit französischem Akzent reden. Ich entschuldige mich mit meiner Vergangenheit. Am Ende nehmen wir noch ein Getränk auf unserem Schiff auf die Deutsch-Dänische Freundschaft.
Gute Nacht!
ÅHus alt Åhus neu
Hafenumrundung
Åhus, eigentlich könnten wir gleich um Sågen in die Nordsee Scheuerleiste an Scheuerleiste
Tag 21, 4.Juli 2020
Århus (DK), Hafentag, keine Meilen
Es regnet. Grund genug länger in der Koje zu bleiben. 10:00 Uhr reicht es. Wir stehen auf. Nach einem langsamen Frühstück legen wir ab, mit den Fahrrädern. Es regnet, aber wir wagen es.
Erst mal kaufen wir am Hafenfischmarkt frisches Dorschfilet, Nordseeshrimps und Krabbenscheren zum Kochen. Natürlich auch frisches Gemüse – nahe an unserem Liegeplatz steht ein lokaler Gemüsebauer. Ich bringe alles noch schnell zum Schiff in den Kühlschrank und freue mich schon auf das leckere Abendbrot!
Aber jetzt können wir endlich in die Stadt starten. Es pisst weiter – was soll’s. Es geht Richtung Altstadt- Downtown, keine 10 Minuten vom Schiff. Als erstes geht’s zum Dom. Baubeginn war 1100! Fertig geworden ist er 1300. Wir bestaunen das Gebäude von innen. Erscheint uns größer als der Naumburger Dom! Als wir reinkommen spielt der Kantor Orgel. So haben wir ein Gratis- Konzert!
Wir sind beeindruckt von dem Sächsischen Wappen in einem Seitenschiff. Ja, die Sachsen, das haben wir schon in Sønderborg gesehen. Kommt von Dorothea, Königin zu Dänemark, geboren in Sachsen!!! Wir sind halt überall.
Beeindruckend auch das Kirchenschiff… Hat nichts mit der Dachkonstruktion zu tun, aber das werde ich in einer Geschichte aufklären.
Als wir den Dom verlassen regnet es noch stärker. Wir flüchten uns in einen urigen Pub. Carlsberg Bier für mich, Moni Weinschorle und dazu Nachos. Über eine Stunde sitzen wir. Ich muss noch ein kleines Bier nachbestellen.
Irgendwann scheint der Regen nachzulassen. Wir fahren mit den Fahrrädern weiter nach DenGamleBy, eine Museumsstadt. Sicher schöner zu besuchen, wenn es nicht regnet, aber wir können uns in die alten Häuser flüchten und das Ganze von Innen ansehen. Hochinteressant :1864, 1927, 1974. Eigentlich sollte ich eine Geschichte darüberschreiben. Vielleicht mache ich das noch.
So, uns reicht‘s, wir fahren zurück zum Schiff. Der kleine Hunger kommt auf. Jetzt ist Moni gefragt. Es gibt Salat mit angebratenen Shrimps obenauf, danach die Nordseekrabbenscheren, gekocht in Salzwasser und wiederum danach gebratenes Dorschfilet mit Stampfkartoffeln – Moni kann das, auf zwei Flammen. Eigentlich sollte ich mal eine neue Geschichte schreiben: was kocht man an Bord, Teil 3.
Dom Theater König Carl