Tag 22, 5.Juli 2020
Århus (DK), Hafentag, keine Meilen
Das Wetter ist weiter regnerisch und stürmisch. Gestern haben wir entschieden einen weiteren Tag in Århus zu bleiben. Heute geht es nach dem Frühstück und mit den Fahrrädern in das 12 km entfernte Moesgaard Museum. Ein ethnographisches Museum welches unsere Menschwerdung beschreibt.
Wir haben Nieselregen und Starkwind auf der Nase. Keine guten Bedingungen für die 12 km die vor uns liegen.
Wir sind von innen und außen nass! Völlig durchgeschwitzt kommen wir an. Der Weg ging an der Küste lang, immer leicht bergauf.
Das Museum ist schon von außen imposant. Wie wir lesen, reduzieren die Dänischen Unternehmen mit ihren Fundationen ihre Steuern, sie geben also uneigennützig Geld für den Bau solcher Museen. Kein schlechtes Steuersparmodel, da haben alle was davon!
Ein beeindruckendes Gebäude, alles aus Beton, oben mit Gras bewachsen, fügt sich der Bau an den Berg. Das Museum ist benannt nach dem Schloss Moesgaard in unmittelbarer Nachbarschaft.
Im Museum gehen wir eine Treppe hinunter und verfolgen an menschlichen Modellen die Evolution unsereins.
Dann, Steinzeit, Bronzezeitalter, Eisenzeit, Dänische Wikingerzeit und zuletzt das Mittelalter.
Nach 3 Stunden Museum reicht’s, wir brauchen frische Luft. Wir steigen nochmal auf das Dach des Museums. Danach geht’s zu unseren Fahrrädern.
Wir werfen noch einen Blick in die kleine Stabkirche neben dem Museum. Moni meint, es ist eigentlich keine richtige Stabkirche.
Bevor wir die Rückfahrt antreten schauen wir noch in den Hof von Schloss Moesgaard rein -Schönes Gehöft!
Die Rückfahrt nach Århus gestaltet sich leichter als die Fahrt am Morgen. Es geht im Wesentlichen bergab und der Wind kommt von hinten und es regnet nicht mehr… die Sonne scheint.
Unterwegs halten wir noch an einem Tiergehege. Es ist so Etwas wie der Zoo von Århus: „Marelisborg Dyrehave“. Das Besondere, die Rehe und Hirsche laufen frei rum und wir bewegen uns dazwischen. Moni füttert. Wir streicheln die Tiere.
17:00 Uhr sind wir zurück auf unserer Yacht.
Die Sachsen waren hier im Dom
Museum Moesgaard Blick vom dach des Museum Stabkirche in Moesbaard
Schloss Moesgaard Schloß Moesgaard im vordergrund Staabkirche
Schöner Fahrradweg durch Buchenwald Tierpark zum Anfassen
Tag 23, 6.Juli 2020
Århus (DK) – Ebeltoft (DK), 22 sm
Im Gegensatz zu Gestern, ein sonniger Morgen. Wir frühstücken zeitig und schnell. Wir wollen um die Mittagszeit an unserem heutigen Tagesziel Ebeltoft sein. Nachmittag soll Starkwind und Regen kommen.
7:50 Uhr Leinen los und wenig Wind im Hafen, wir verlassen ganz leise unser Dock. So anders kann es sein, als wir angelegt haben, war ganz schön Knatter.
8:00 Uhr sind wir raus aus dem Hafen und setzen das Groß. Hier ist noch kein richtiger Wind wie vorgeschaut. Wir sind im Windschatten eines neuen Stadtteils. Dennoch, Moni fordert Reff 1. Wiederwillig leiste ich Folge.
Aber Moni hat recht, aus dem Windschatten raus haben wir schon 8:30 Uhr 17 ktn Wind. Wind kommt aus 210°, WSW. Gut für uns, es wird ein raumer Kurs heute. Eine Stunde später haben wir schon 22 ktn wahren Wind, 6 bft. Wir fahren die Genua auf Fockgröße und machen 6,5 ktn über Grund. Unterwegs sehen wir die Schnellfären „Molslinjen“ wie sie sich mit je 38ktn begegnen. Die eine kommt aus Odde, die andere aus Århus. Unglaublich was die für Antriebe haben.
Wir kommen sehr schnell voran, die Welle nimmt aber ständig zu. Das schlechte Wetter, angekündigt für den Nachmittag kommt näher. 9:50 Uhr haben wir querab an backbord den Leuchtturm der Halbinsel Ørby.
Jetzt ändern wir unseren Kurs immer mehr nach Nord. Der Regen ist mit dunklen Wolken hinter uns her. Hoffentlich bekommen wir den Regen nicht ab. In Spitzen ist der Wind jetzt bei 27 ktn. Wir rollen die Fock ein, Groß jetzt Reff 2. Und wir fliegen, fahren mit 7 ktn. Unser Kurs geht jetzt direkt nach Nord, das Groß schiftet sich selbst und dank unserer neuen Baumbremse sanft!
11:18 Uhr fahren wir an einer grünen Tonne eine letzte Wende nach Steuerbord. Vor uns die Häfen und Marina von Ebeltoft – wir sehen die Fregatte JYLLAND, die wir morgen besuchen wollen.
Wir holen das Groß ein und bereiten unsere All Right 2 zum Anlegen vor. Wir sind mit Leinen und Fendern auf alle Szenarien eingerichtet. Rechts vor uns, die Marina Skudehavn sieht voll aus. Bei dem Wind von 20 ktn direkt in die Marina rein mit wenig Raum für Manöver. Wir ändern unsere Meinung und gehen in den Nordhafen. Der scheint mehr Raum zum Manövrieren zu geben.
Auch hier alle Boxen belegt, auch die Anlegefinger. Kein Platz frei. Ich muß das Schiff in Luv halten, immer wieder treibt es mich auf die Anleger zu. Wir entscheiden an den Kopf des einen Schwimmsteges zu gehen. Erster Anlauf misslingt, der Wind drückt uns die Nase rum, nur mit voller Kraft zurück kommen wir von Anleger frei – Gott sei Dank, nichts passiert. Zweiter Anlauf gelingt, sanftes Anlaufen auf Backbord. Der Wind ist jetzt schon auf 25 ktn gestiegen.
Gleich nach dem Anlegen bereiten wir uns auf das was vorhergesagt ist vor: 35 ktn Wind. Alle Fender, 9 an der Zahl zwischen Molenkopf und unser Schiff.
Nach einem zweistündigen Mittagsschlaf für mich -Moni liest, gehen wir in den Ort nach Ebeltoft. Schon im Hafenführer wird davon geschwärmt – Weltkulturerbe. Alles kleine Gassen mit Fachwerkhäusern, schön renoviert. An den Häusern am Straßenrand überall Malve (Stockrosen).
Wir gehen Richtung altes Rathaus – Gamle Rådhus. Nach dem Reiseführer ist das Rathaus das meistfotografiertes Motiv nach der Meerjungfrau in Dänemark. Ganz in der Nähe ein wunderschönes altes Restaurant mit gemütlicher Gaststube. Wir essen zu Abendbrot, zwei Gänge: Räucherlachs mit Spinat als Vorspeise und als Hauptgang Roastbeef. Superlecker, aber viel zu viel.
Nach dem Essen machen wir weiter unsere Runde durch den Ort und zurück zum Schiff vorbei an der Fregatte Jyland.
Zurück auf dem Schiff trinken wir erst mal einen „Verdauerli“. Jetzt sind der Regen und der Sturm da. Moni schaltet die Windmeßanlage mehrmals wieder ein: 38 ktn Wind, das sind 8 Windstärken – 8 bft. Es geht draußen die ganze Nacht richtig zur Sache.
Wir liegen auflandig All verfügbaren Fender Fenderarlarm, 9 Stück
Tag 24, 7.Juli 2020
Ebeltoft (DK), Hafentag, keine Meilen
Es war eine stürmische Nacht. Das Schiff hat es ganz schön an die Pier gedrückt. Aber es ist alles gut, keine Schäden. Der Wind ist viel weniger heute Morgen. Wir frühstücken gemütlich unter Deck. So ein Wetter wie die ersten zwei Wochen unserer Reise haben wir schon lange nicht mehr.
Heute steht die Fregatte Jylland auf dem Programm. 10 Minuten von unserer Yacht das Museum.
Auf dem Weg ein Krankenwagen auf einem Parkplatz. Eine Schlange Menschen davor, ein Sanitäter in blauer Schutzkleidung: Mobile Covit 19 Teststation.
Die Fregatte JYLLAND, ein Schiff mit tausend Geschichten – ich denke ich schreibe ausführlicher in meiner Rubrik Geschichten.
Wir beginnen unsere Besichtigung im Unterdeck. Weiter geht’s im Manschaftsdeck, dann ins Batteriedeck, Wetterdeck. Am Ende sehen wir uns den Königlichen Salon an.
Wir haben Glück, gerade sind wir auf dem Wetterdeck fertig setzt der Regen ein, es schüttet. Es ist Mittagszeit, wir retten uns in das angeschlossene Restaurant. Mittagspause bis der Regen aufhört.
Wir kaufen noch eine Matrosenmütze für mich, einen Schal für Moni und eine Flasche JYLLAND, Danish Navy Rum… für wen wohl. Alles für einen guten Zweck, das Museumsschiff muss unterhalten werden.
Wir setzen unseren Spaziergang durch den Ort fort. Das Gamle Rådhus ist unser Ziel. Schönes Museum und Eintritt frei. Nur das Gefängnis war wegen Corona gesperrt. Beim Aldi proviantieren wir noch. Moni geht zum Waschsalon und wäscht unsere dreckige Wäsche. Ich schreibe…
Corona Tests Niedliche Gassen
DasRathaus Der Bürgermeister… der lebt
Tag 25, 8.Juli 2020
Ebeltoft (DK)- Kerteminde (DK), 51 sm
Frühmorgens, vor 7:00 Uhr werden wir aufgeweckt durch die Geräusche der Bugstrahlruder anderer Schiffe die schon zeitig ablegen. Also brauchen wir unseren Wecker nicht, welcher auf 7:00 Uhr eingestellt ist.
Die Sonne scheint, der Himmel ist klar aber es ist frisch draußen. Wir frühstücken unten im Schiff.
Ich gebe noch die Tallycard beim Hafenmeister zurück und wir legen 8:25 Uhr ab. Ein vergleichbar einfaches Manöver, wenn ich mich an das Anlegen an gleicher Stelle vor zwei Tagen erinnere.
Wir fahren ungefähr 1,5 Meilen bis zu der grünen Tonne, welche das Ende des Flachs (nur 1 Meter Tiefe) an Backbord kennzeichnet. Hier geht es nach Süden und wir setzen das Gr0ßsegel, Ref 1 und rollen die Genua auf Fockgröße aus. Der Wind ist hier schon 17 ktn schnell und bläst aus 220°. Wir erwarten in kürze, wenn wir aus der Landabdeckung heraus sind mehr!
Ich diskutiere mit Moni, will mehr Segelfläche. Moni ist stur und hat recht! 9:47 Uhr notiert sie ins Logbuch 16 ktn Wind und wir fahren 7,2 ktn über Grund. Wir fahren einen Halbwindkurs, wunderbar.
Heute wimmelt es AIS Signale auf dem Plotter. Viele Schiffe trauen sich aus der Deckung nach dem Starkwind der letzten Tage.
10:30 Uhr lassen wir an Backbord Samsø, die Nordspitze liegen. Wir haben 17 ktn Wind und fahre 8 ktn ü. Grund. Wir haben zuzüglich Halbwind auch noch Strömung aus Nord. Das erklärt das zügige Vorwärtskommen. Trotz der schnellen Fahrt hole ich die Genua ganz raus. Moni schimpft. Wir fahren 8,8 ktn. Das ist wie ich abends feststelle das Tagesmaximum.
11:00 Uhr lassen wir die kleine Insel Verø an Backbord, das ist ungefähr die Mitte der Insel Samsø. Wir sind jetzt 20 Meilen unterwegs, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 6,8 ktn über Grund.
Wind und Welle nehmen zu. Wir reffen die Genua wieder auf die Größe einer kleinen Fock. 13:30 Uhr. 13:30 Uhr sind wir an der Südspitze von Samsø vorbei.
Bis zur kleinen Insel Romsø geht es weiter zügig voran. Wir haben allerdings 1,50 Meter Welle von schräg vorn, mehr von Backbord. Unser Schiff rollt und die Welle schlägt an das Heck. Wir sind jetzt schon 45 Meilen unterwegs. Fragen uns, fahren wir weiter oder gehen wir nach Kerteminde rein.
Erst mal reffen wir die Genua wieder aus und entscheiden dann nach Kerteminde in den Hafen zu fahren. Hier sind viele Segler unterwegs und es ist immer schwer einen annehmbaren Platz im Hafen zu bekommen. Also, je zeitiger man da ist umso besser.
15:30 Uhr, 3 Meilen vor dem Hafen haben wir den Wind auf der Nase. Also Maschine an und Segel runter.
16:10 Uhr legen wir rückwärts zwischen Dalmen an. Wir hatten Glück und finden ohne langes Suchen einen schönen Platz.
Nach dem obligatorischen Anleger bei schönstem Sonnenschein gehen wir spazieren. Wir waren hier in Kerteminde das letzte Mal mit unseren Enkeln. Ein schönes Örtchen, stark frequentiert durch Segler und Wohnmobilfahrer. Wir finden einen Tisch im Garten des Stadthotels und essen Wiener Schnitzel in Dänemark.
Volkssturm, der lag schon das letzte Mal hier Schöne Kneipe, aber nichts zu Essen
Obwohl aus der Flasche, das lokale Bier ist lecker Kerteminde
Tag 26, 9.Juli 2020
Kerteminde (DK) – Agersø, 27 sm
9:20 Uhr nach dem obligatorischen Toastbrot geht es bei super Sonnenschein los. Moni legt das Schiff ab. Wir haben wenig Wind umso mehr Sonne. Ich habe die gefütterten Jeans an. Die muss ich schnell wechseln gegen Shorts.
Es kotzt den toten Hund an – so wenig Wind hatten wir die ganzen Tage bevor nicht.
Was soll‘s, wir holen das Großsegel hoch. Es hängt schlapp bei 2 ktn Wind. Die Maschine schiebt uns vorwärts. Wir hoffen außerhalb der Landabdeckung läuft es besser. Na Ja???
Dan rüsten wir zum Schleppangeln. Den kleinen Downrigger montiert und zwei Angeln angeknipst. Eine Angel noch mit Pravan – und wir fahren mit kleiner Kraft, 2,3 ktn. 2 Stunden versuchen wir, bei Tiefe zwischen 12 Meter und 17 Meter.
Wir sind erfolglos beim Fischen, aber der Wind nimmt an Stärke zu. Die Angeln sind schnell eingeholt und die Genua ist auch schnell aufgerollt. Wir segeln jetzt hoch am Wind gen Brücke. An der östlichen Seite des Fahrwassers vor der Großen -Belt –Brücke holen wir die Genua ein und fahren mit Groß und Maschine 13:30 Uhr unter der Brücke durch. Wir kommen an Korsor an backbord vorbei. Wir sehen 3 supermoderne Fregatten der Dänischen Marine – stealth-kind. Die deutsche Marine hat sowas nicht. Deutschland ist am Arsch – was machen die eigentlich mit unseren Steuern. Dänemark ist viel kleiner aber die haben eine Marine! Wir machen jetzt auch noch die letzte Elitetruppe das KSK zu. Was soll auch werden, wenn Weiber und Zivilisten eine Armee anführen, so denke ich.
15:00 beenden wir die dänische Kreuz (mit Groß und unter Maschine). Wir holen das Großsegel runter und fahren in den kleinen Hafen von Agersø ein. Sieht voll aus. Aber wir finden einen Platz längsseits. Wir legen 15:45 Uhr an, Pos. 55°12‘613 N 11°11‘879 O.
Schönes Wetter und fast windstille im Hafen. Wir entscheiden uns für BBQ.
Moni bereitet Grünen Spargel und Stampfkartoffeln vor. Ich grille die Rindersteaks. Lecker mit Rotem und Rosé und eine Nummer preiswerter als im Restaurant…. Wir sind schließlich arme Rentn
An der Außenmole ist eine Badeleiter mit Badestelle. Ich schwimme, Moni spaziert im Ort und fotografiert. Sie erzählt mir danach von der Kirche, der Windmühle, dem Bürstenbinder und dem Kolonialwarenhändler.
Die Brücke über den Großen Belt
Die Kirche von Agersö
Tag 27, 10 Juli 2020
Insel Agersø –Insel Femø, 23 sm
Früh scheint die Sonne und wir denken schon es wird doch ein schöner Tag. Als wir 9:45 Uhr ablegen beginnt es schon zu tröpfeln. Wir ziehen uns gleich die Regensachen, das Naßzeug an.
Gegenüber unserem Hafen ist ein Kohlekraftwerk. Der Steinkohlefrachter der seine Ladung entladen hat, legt gerade ab. Einmalige Anblicke für jemanden der aus einem Land kommt, wo Kraftwerke alle geschlossen werden.
Wir setzen die Segel. Langsam geht es vorwärts. Und nicht gerade in die Richtung wo wir hinwollen. Der Wind bläst mit nur 4 ktn… wenn man da überhaupt von Wind reden kann. Na wir dümpeln so vor uns hin. Ich mache dann auch wieder einen Angelversuch mit der Schleppangel und Paravan. Es beist natürlich kein Fisch. Wir sehen aber Schweinswale.
Halb elf fängt es dann an richtig zu regnen. Wir bauen die Kuchenbude auf. Es ist nun trocken und gemütlich. Allerdings ist die Sicht eingeschränkt.
12:00 Uhr fahren wir eine Wende nach Nord. Ein scheiß Wendewinkel, als ob wir wieder zurück fahren nach Agersø. Na, das reicht jetzt. Voran kommen wir nur sehr langsam. Also Maschine an und „Dänisch Kreuzen“.
14:30 Uhr, es gibt wieder ein bisschen Wind. Na wir versuchen es noch einmal. Maschine aus,3 ktn Ü. Grund … eine halbe Stunde. Nun ist endgültig Schluss für heute. 15:25 Uhr holen wir die Segel runter und mit Maschinenkraft geht’s in den kleinen Hafen von Femø.
Hier regnet es, aber der Hafen ist gemütlich. Vor einigen Jahren waren wir schon mal hier und haben getankt.
Nach dem Kaffee geht Moni spazieren. Ich schreibe Logbuch.
Wenn das Wetter und der Wind gut zu uns sind, geht’s weiter nach Falster, G
Im Hafen von Femo
Kirche von Femo Der Königstein
Tag 28, 11.Juli 2020
Insel Femø – Nykøbing, 24 sm
Gestern Abend hatten uns die Dänen aus dem Schiff vor uns gefragt, wann wir denn heute ablegen würden. Wir liegen direkt hinter ihnen und die können ihre Box nur verlassen, wenn wir vorher ablegen. Wir hatten 9:30 Uhr vereinbart.
Heute Morgen, ich sitze schon zeitig und bei schönstem Sonnenstein in der Pflicht, die Nachbarn melden ihre Abreise ab. Sie bleiben noch, ich denke wegen des starken Windes. So, wir haben Zeit.
Also frühstücken wir in aller Ruhe und bauen dann die Kuchenbude ab. Es ist zwar sehr windig, aber ein wunderschöner Morgen: blauer Himmel und Sonne.
Wir legen 9:35 Uhr ab. Den Wind beim Ablegen haben wir von schräg vorn – ein leichtes Ablegemanöver. Wir fahren aus dem Hafen und dann noch eine Meile bis in den Norden der Insel Femø. Hier setzen wir das Großsegel. Mit Halbwind um die 18 ktn zieht das Schiff schnell an. Wir fahren 6,5 ktn ü. Grund.
Ganz schöne Welle und die schiebt von schräg hinten.
10:30 Uhr, an einer Gefahrentonne wechseln wir den Kurs. 55°00’20 O, 11°33’12 O. Wir fahren eine Halse. Mit Wind von hinten geht es ab, 7,5 ktn max.
Irgendwann haben wir dan 22 ktn Wind. Wir reffen das Groß, Reff 1.
12:10 Uhr sind wir vor der Klappbrücke Guldborg. Wir Bergen das Großsegel und fahren langsam mit Maschinenkraft Richtung Brücke. Die öffnet erst 12:30 Uhr das nächste Mal. Wir haben ein wenig Zeit.
Kurz vor 12:30 Uhr zwei Rot übereinander, Blinksignal. Fertigmachen zur Brückenpassage. Pünktlich 12:30 Uhr zwei Rot übereinanderstehendes Signal. Die Brücke ist oben und wir fahren hindurch.
Hinter der Brücke setzen wir das Großsegel wieder. Es geht weiter wie auf einem Fluß. Es ist das Fjord zwischen Falster und Lolland. 14:00 Uhr sind wir kurz vor Nykøbing. Runter das Groß und wir fahren die letzte Meile bis in den Hafen. Wir finden gleich einen Platz am Eingang zum Hafen. Pos. 54°46‘214 N 11°51‘667 O.
Rechts und links von uns ein Schiff aus Stralsund. Wir reden ein bisschen mit den Leuten. Dann ist Landgang, Stadtspaziergang angesagt. Wir waren schon oft hier, aber diesmal ist die Stadt tot. Obwohl schönster Sonnenschein, kaum Leute auf der Straße und kaum Restaurants auf. Wir kaufen noch was bei Lidl ein und beschließen auf dem Schiff zu Abend zu essen.