Zwei Jahre haben wir unseren Sohn nicht gesehen, abgesehen von den vielen Chats über WhatsApp. Kanada, wo er seit 17 Jahren lebt war zwei Jahre wegen Covit-19 geschlossen. Die „Regeln“, ähnlich bekloppt wie in Deutschland. Wer hat wohl von wem gelernt, über Plagiate hat man ja viel von Deutschen Politikern gehört, wer weiß wer alles noch ‚kupfert‘.
Sei es wie es sei, Premier Justin Trudeau öffnet ab dem 7.September 2021 das Land. Wir freuen uns und buchen Flüge mit Icelandair für den 12. September. Vorher war die Nachfrage so groß, dass die Flugpreise am 7. September doppelt so hoch waren wie am 12. Und das in Eco ohne Essen und mit der Maske im Gesicht für 12 Stunden… verrückt.
Vor der Reise gilt es einige Hürden zu nehmen.
Erst mal müssen wir geimpft sein, das haben wir mit einem mRMA Impfstoff machen lassen und dieses Gift haben wir uns nur verabreichen lassen, um unseren Sohn besuchen zu können. Hoffentlich werden wir nicht irgendwann Opfer unserer eigenen Antikörper.
Nächste Hürde das EtA, wenn ich mich erinnere, vor 17 Jahren gab es diesen Blödsinn noch nicht.
Und wir beschaffen uns einen elektronischen Impfpass, der gilt aber nur für Europa…
Und wir laden uns die App ArriveCAN auf unsere Smartphones. Hier wird alles eingescannt und angegeben. Es lebe der Datenschutz.
Auf dem Flughafen BER lassen wir uns noch den geforderten PCR Test machen. Kostet nur 60€/Pers. Und der Test darf nicht älter als 72 h vor Einreise in Kanada sein. Ein Schnäppchen für einen Rentner, die Lizenz zum Gelddrucken für die Tester. Das Ergebnis müssen wir noch im letzten Moment in ArriveCAN eingeben.
Um die letzte Hürde mit dem bekloppten PCR Test zu nehmen, reisen wir schon am 10.September nach Berlin, übernachten bei der Schwiegermutter und bekommen den negativen Test nach 20 Stunden per E-Mail. Die Schwiegermutter hat aber mit 91 Jahren keinen Drucker im Haus und das Testergebnis muss in Papierform bei der Bordercontroll in Kanada vorgelegt werden. Also müssen wir uns den Test am 12. Vor Abflug noch auf dem Flughafen ausdrucken lassen.
Am Ende nehmen wir alle diese Hürden. Wir sind jetzt „fully save“!!!
Sonntag, 12. September 2021, Flug nach Toronto
10:00 Uhr kommt unser Taxi. Wir schieben uns unsere Masken ins Gesicht und steigen ein. Wir sind getrennt durch eine dicke PE-Folie vom Fahrer. Der Fahrer, ein Kurde fährt uns. Er erzählt, dass er einst aus Syrien gekommen sei. Der Kurde ist schlecht zu verstehen, wegen der Sprachbarriere und der Maske im Gesicht.
Angekommen auf dem Flughafen, betreten wir diesen maskiert und holen uns gedruckte Zertifikate unserer negativen PCR Tests. Beim Abholen unserer Tests, steht bei der Testfirma eine völlig überforderte Russin, die nach Estland reisen möchte. Ich helfe bei der Kommunikation als Übersetzer. Sie weiß nicht was sie will, der Mann am Testcenter kann kein Russisch. Na, die Russin war auch ganz schön blöd, ich habe ihr 5 Mal erklärt was es für Tests gibt. Aber ich konnte ihr helfen.
Das Einchecken verläuft reibungslos. Wir bekommen unsere vorgebuchten Plätze. Die Sicherheitskontrolle geht auch schnell vorüber. Ich bin schon 2 Jahre nicht mehr geflogen, aber es geht noch.
Duty-Free, ich dachte es gibt Zigarren, aber bis Reykjavik sind wir in Schengen, vergiss die Zigarren, aber wir kaufen kleine Weinflaschen, Wasser und Bifi’s. Und das ist gut so, denn im Flieger wird nichts zu essen angeboten… und das bis Kanada. Fliegen ist schon lange nicht mehr das, was es einstmals war.
Den Flughafen BER habe ich in einer extra Geschichte beschrieben. 7 Mrd. € Investsumme in 14 Jahren vom Steuerzahler mit negativ added Value für den Steuerzahler der fliegen möchte.
Es gibt keine Lounges für uns oder überhaupt. Das Bier und den Wein erkaufen wir uns an einer Bar in dem beschissenen Airport. Wenigstens dürfen wir beim Trinken die Masken absetzen.
Abflug ist 13:00 Uhr am Gate B01. Wir gehen hin, ich schätze 40 Sitze am Abflugate für ein Flugzeug was 150 Leute fasst. Die Passagiere sitzen wegen Covit auf Abstand, der Rest auf dem Boden. Super Airport.
Na wir fliegen nach Reykjavik auf Island und hoffen, da wird alles besser. Eine Priority Lounge soll es da jedenfalls geben.
Aber wir kommen in Reykjavik an, Scheißwetter draußen und auf dem Flug haben wir auch nichts gesehen. Transferzeit in Reykjavik ist 1,5 Stunden. Wir hasten los. Kurz schauen wir noch in den Duty-free, hoffnungslos, auch hier keine Zigarren. Wir schwimmen weiter im Strom der Passagiere. Und da, eine lange Schlange zum Gate nach Toronto. Also reihen wir uns an und keine Lounge mit Essen und Getränken. Stattdessen Vorkontrolle und Sortieren der Passagiere nach Ausländern und Residents.
Und wir dürfen das Flugzeug besteigen. Weitere 5,5 Stunden liegen vor uns und der Flieger ist Knacke voll. Der ganze Bomber auch hier voller Maskierter. Nichts zu essen auf dem Flug, außer dem Mitgebrachten, Gott sei Dank.
Unterwegs ist es manchmal auch unappetitlich: dicke Kanadierinnen in engen Leggins und die Zellulite lässt grüßen. Ich sitze am Gang und immer diese fetten Ärsche an mir vorbei.
Na, wenigstens landen wir pünktlich auf dem Terminal 3 in Toronto Pearson.
Und ständig Ansagen über Lautsprecher wegen Abstand, Corona und all dem bekannten Schiss. Dann kommt der Raum mit den Automaten zum Ausfüllen der Zollerklärung. Dichtgedrängt stehen die Leute und alle fingern auf den dreckigen Touchscreens herum. Ein super Hygienekonzept. Der Super- Spreader Event an sich. Lauterbach, die Corona Heulboje, würde gleich den Tod aller anwesenden Passagiere voraussagen. Aber wir, Moni und ich haben überlebt!
Bei der Passkontrolle danach fällt mir ein Stein vom Herzen, wir müssen uns keinem zufälligen PCR Test stellen… immerhin, die Chance hatten wir noch mit Zwangsquarantäne in einem Hotel bis zum negativen PCR Test für Can$ 1.000!
Endlich, nachdem wir unsere Koffer am von Passagieren dichtumsäumten Band erhalten haben, sehen wir unseren Sohn und umarmen uns nach 2 Jahren das erste Mal. Er ist ungeimpft, wir geimpft. Ich berichte die nächsten Tage weiter über unsere Reise und dann werden wir sehen ob sich geimpft und ungeimpft vertragen und wer überlebt.
Als letztes noch das Mietauto. Am Terminal 3 sind keine Mietautos mehr und auch keine Mietautofirmen. Alles pleite, Autos verkauft. 2 Jahre werden keine Mietautos mehr ausgeliehen. Covit hat das Geschäft kaputt gemacht. Unser Sohn erklärt uns das Desaster. Wir fahren mit dem Zug zum Terminal 1. Hier bekommen wir nach langer Diskussion und Warten, dass von uns gebuchte Auto. Die sind auch hier knapp an Autos. So etwas habe ich noch nie gesehen… Ende Gelände!
Am Ende fahren wir zu unserem Sohn und trinken Bier und Wein und feiern unsere Reunification!
Montag, 13. September 2021, Brampton- Oakville
Der Mist mit der Zeitverschiebung. Früher habe ich das besser weggesteckt, Moni auch. Erst schläft man nicht ein, dann wachen wir zeitig auf.
Unser Sohn fährt in seine Firma. Moni und ich frühstücken schon um 7:00 Uhr.
9:00 Uhr setzen wir uns in das Auto und fahren nach Oakville, einen der Orte im Westen der GTA, Greater Toronto Area.
Es ist wenig Betrieb auf der Dixi Road nach Süden. Robert erzählt uns später, die Leute arbeiten nicht mehr, sie bekommen Can$ 2.000 staatliche Unterstützung wegen Covit. Da lohnt sich arbeiten nicht immer.
Auf der Lakeshore Road fahren wir nach Oakville. Unterwegs halten wir nochmal an einer Marina am Lake Ontario. Gehen ein wenig spazieren bei schönstem Wetter. Es ist wenig Leben auf der Straße und in der Marina.
Oakville ist eine alte Stadt am Lake Ontario. Wir waren schon oft hier. Einmal hat Robert beinahe auch hier gewohnt. Oakville hat Downtown alte zweistöckige Häuser, noch alles Steinhäuser, nicht die heutigen Papphäuser. Wir gehen die Hauptstraße in Downtown entlang. Es ist Montag, die Restaurants, Pubs und Kaffees sind teilweise geschlossen… wegen dem Montag. Es sind aber viele kleine Geschäfte geschlossen, scheint für immer als das Covit-Resultat.
Oakville ist ein hübsches Städtchen, ein bisschen viktorianisch. Ein kleines Kaffee ist offen, hier dürfen wir mit Maske rein und bekommen den Kaffee in Pappbechern. Die Bedienstete macht die Becher fast übervoll und presst die Plastedeckel drauf. Das Zeug ist fürchterlich heiß und am Tisch machen wir die Deckel wieder runter, und weil so voll, schwappt man sich das Zeug erst mal über die Hose.
Wir spazieren zum Ufer des Lake Ontario. Den Weg kennen wir von früheren Besuchen. Schön die Yachten in der Marina anzusehen. Da juckt es in den Fingern eines Seglers. Wir schwatzen mit einer Seglerin, die das Schiff ausräumt. Die Saison endet Mitte Oktober, da kommen die allerletzten Schiffe aus dem Wasser.
Wir marschieren auf die Mole der Hafeneinfahrt, bis zum Leuchtturm. Kormorane hier, ein bisschen mehr braun als schwarz, wie bei uns.
Zurück zum Auto geht’s auf der Uferpromenade. Links werden alte behinderte von ihren Betreuern mit blauen Gummihandschuhen gefüttert. So möchten wir nicht enden, sagen wir uns.
Am Horizont im Osten die Silhouette von Toronto. Von weitem sieht Toronto imposant aus.
Wir fahren zurück nach Brampton. Eine Stunde brauchen wir.
Im Liquor Store, LCBO decken wir uns noch mit dem Allernötigsten ein. Wir wandeln noch durch die Einkaufs Mall nahe Roberts Haus. Schrecklich leer, kaum Menschen. Früher war die zu jeder Tageszeit voll. Robert erklärt uns am Abend: ein Resultat der Covit-Demagogie. Die Leute haben Angst!
Robert kommt nach Hause und wir fahren in ein Restaurant nicht weit von seinem Haus. Nicht viele Gäste. Wir essen in der „Außengastronomie“ Steaks und unterhalten uns ein paar Worte mit der Kellnerin. Es ist nicht viel los durch Covit. Die Restaurants sind erst eine kurze Zeit wieder reanimiert.
Oakville Downtown Toronto von Oakville gesehen
Dienstag, 14. September 2021, Brampton-Vaughan
Immer noch haben wir Probleme mit der Zeitverschiebung. Wir schlafen schlecht, sind öfters wach.
Die Nacht erklären wir 7:00 Uhr für beendet. Wir frühstücken. Robert ist schon auf Arbeit.
Heute wollen wir durch die Geschäfte schauen und eventuell auch was für Roberts Haus kaufen. Wir fahren zu Canadien Tires, eine Art Baumarkt. Auch hier wenig Kundschaft.
Weiter geht es zu IKEA. Wir sind verblüfft. IKEA hat auch wenig Kunden und die Regale sind leer. In der unteren Etage, wo die großen Regale sind sieht es wie Ausverkauf aus.
Wir fahren nach Voughan, eine Stadt in GTA, Richtung NO. Hier kennen wir eine Super Einkaufs Mall. Als wir ankommen sind die Parkplätze der BassProShops ziemlich leer. Unser Ziel ein Freizeit-Outfitter „Outdoor World“. Innen ist das Angebot dünn. Ich wollte Angelzeug kaufen. Das was noch da ist, ist teuer. Am Ende kaufe ich nichts. Enttäuscht fahren wir nach Brampton zurück.
Den Abend verbringen wir in Roberts Haus.
Mein Lieblingsladen in Vaughan und nichts drin… Scheiß Corona
Mittwoch, 15. September, Downtown Toronto
Nach unserem Frühstück setzen wir uns ins Auto und fahren die Dixi Road nach Süd bis fast zum Lake Ontario. Wir biegen dann nach Ost in die Lakeshore Road und fahren dann weiter auf den Gardener Express Way direkt nach Downtown Toronto.
Toronto ist nicht mehr schön. Nur noch Glasshäuser, kein Baum. Ich war vor zwei Jahren das letzte Mal hier. Es wurde noch mehr gebaut in den letzten zwei Jahren. In der Mitte steht der CN Tower. Gegenüber das Roundhouse der Canadian Railways. Das ist der einzig freie Platz, rundherum nur Hochhäuser. Hier möchten wir nicht geschenkt wohnen.
Wir parken unten an den alten Docks, der Central Waterfront, gegenüber Central Island mit dem kleinen Flughafen. Von hier aus machen wir unsere Runde.
Wir besuchen den kleinen Buchladen Maritime Mind. Den liebe ich. Hier gehe ich/wir immer hin, wenn ich/wir in Toronto sind. Gott sei Dank, den Laden gibt es noch. Die Besitzerin erzählt uns, dass sie den Laden durch Oneline Handel über das schlimmste des Covit Desasters gebracht haben. Wir kaufen aber nichts und wandern weiter.
Vorbei an der Central Station und dem Fairmont Hotel gehen wir nach Norden. Es ist laut zwischen den hohen Gebäuden. Nichts für alte Leute vom Dorf.
Irgendwann biegen wir nach West und später nach Süd ab und nähern uns dem CN Tower und dem Roundhouse mit der Steam Whistle Brauerei. Uns reicht es von Downtown Toronto.
Wir essen Bratwurst und Sauerkraut im Steam Whistle und trinken ein Bier (Ich) und ein Glas Wein (Moni). Corona hat auch hier die Kneipen- und Brauereistimmung abgetötet. Die Leute sitzen auf Abstand und müssen Adresse und Telefonnummer angeben. What a Fuck!
Wir sind froh wieder im Auto zu sitzen und nach Brampton zu fahren.
CN Tower Theater zwischen Wolkenkratzern Blick auf das rounhouse, 2 Jahre durch Corona runtergekommen Steamwhistle, na wenigstens das Bier schmeckt noch
Donnerstag, 16. September, Brampton-Tobermory
Robert hat sich frei genommen. Eine Woche macht er Urlaub mit uns. Wir wollen nach Norden fahren, zum Lake Huron, der Georgian Bay, Manitoulin Island, weiter durch den Algonquin Nationalpark, dann nach Ottawa und zurück nach Brampton. Das ist unser Plan für die Woche. Gebucht haben wir nichts, wollen alles operativ unterwegs angehen.
11:00 Uhr beladen wir das Auto und los geht es nach Norden. Wir folgen dem Highway 10, Orangeville, Shelburne bis Owen Sound. Den Weg sind wir schon einige Male früher gefahren. Bemerkenswert nach Norden, weg von GTA, wie die Wohnsiedlungen gewachsen sind. Die Leute arbeiten alle in GTA und kaufen sich für teures Geld Häuser, fast ohne Garten in dichter Bebauung. Eben Schlafstätte mit Einfamilien- oder Mehrfamilienhäusern- Schön ist anders!
Hinter Shelburne wird es dann anders. Hier sind rechts und links Farmhäuser und Felder…
In Owensound waren wir das letzte Mal vor zwei Jahren. Wir haben schönstes Wetter und bummeln noch ein bisschen durch das Städtchen. Viel ist nicht los. Wir finden ein kleines Restaurant. Der Besitzer ein Holländer, der in 3. Generation hier lebt. Wir unterhalten uns mit ihm. Das Thema Covit und der Verfall des Business stehen im Mittelpunkt des Gespräches. Aber es gibt auch lecker Essen und Bier vom Faß.
Weiter fahren wir durch Warton. Nächster Stopp nach Norden ist Lions Head mit einem kleinen Hafen. Super für Segler an der Georgian Bay. Aber es ist nicht viel los, wenig Boote.
Bevor wir Tobermory, unser Tagesziel ansteuern, machen wir noch einen Abstecher an die Georgian Bay in einen kleinen Nationalpark und wandern. Wir haben auf dieser Tour super Ausblicke auf die Georgian Bay.
Am späten Nachmittag erreichen wir Tobermory. Hier geht die Fähre nach Manitoulin Island ab. Unser Ziel für morgen.
Mit dem Hotel haben wir Glück. Wir bekommen noch ein Zimmer im Princess Hotel. Fähre buchen klappt nicht mehr. Das Terminal ist schon geschlossen. Abendessen gibt’s in einer kleinen Mexikanischen Kneipe direkt am Hafen.
Mit dieser Färe fahren wir morgen
Freitag, 17. September 2021, Tobermory – Manitoulin Island
Heute ist Seefahrt angesagt. Wir stehen früh auf und frühstücken im Hotel. Danach fahren wir zum Fährterminal. Das ist erst mal geschlossen. Man kann eigentlich nur Oneline buchen. Das hat aber am Vortage nicht geklappt. Aber wir finden doch eine Angestellte und die setzt uns auf die Waiting oder Standby List. Wir haben eine Chance, auf die Mittagsfahre um 13:30 Uhr zu kommen.
Bis dahin fahren wir zum Leuchtturm auf einer Halbinsel, eine halbe Stunde von Tobermory. Sehr schön. Wir waren hier mal vor zwei Jahren Anfang November. Jetzt ist alles viel schöner. Wir haben Spätsommer. Das Wasser ist klar. Und so eine Sicht, tief ins Wasser zwischen den Klippen. Wir beobachten Taucher. Ich rechne nach, vor 44 Jahren war ich das letzte Mal tauchen, beim Militär.
Weiter bis zur Abfahrt der Fähre machen wir noch eine kleine Wanderung im Bruce Peninsula National Park. Schön hier oben, eine super Sicht, die Felsen runter auf die Georgian Bay. Ein geiles Segelrevier, aber wir haben hier kein Segelboot.
12:00 Uhr sind wir zurück am Fährterminal und warten. Wir beobachten, wie die Fähre ankommt und entladen wird. Und man meint es gut mit uns, wir kommen mit unserem Auto drauf, auf die Fähre.
Einen Platz auf der Fähre zu erhalte ist normalerweise kein großes Problem, aber wegen Covit ist die Transportkapazität der Passagiere von 650 auf 300 begrenzt worden. Na wenigstens dürfen die nach 1,5 Jahren überhaupt wieder verkehren, der Fährbetrieb wurde erst vor kurzem wieder aufgenommen.
Es ist schön mal wieder Schiff zu fahren. Wir stehen fast die ganzen zwei Stunden der Überfahrt am oberen Außendeck und schauen nach Steuerbord und Backbord. Herrliche Sicht auf die Inseln. Wir fahren 13,8 ktn ü.G., haben Halbwind aus WSW. Wir schätzen 4…5 bft. Wir sehen kleine Schaumkronen. Je näher wir Manitoulin Island kommen, umso höher wird die Welle. Der Dampfer rollt.
Auf der Fähre sehe ich die Information über das Schiff. Es wurde 1974 in Collingwood gebaut. In Collingwood, nördlich von Toronto an der Georgian Bay waren wir auch schon einige Male, hatten dort mal Winterurlaub in Bluemountain gemacht. Die Werft haben wir damals gesehen, ist seit langem stillgelegt.
Nach reichlich 2 Stunden kommen wir auf der Insel Manitoulin näher. Der Dampfer legt rückwärts an. Wir waren die letzten auf dem Schiff und in der ersten Reihe, welche das Schiff in South Baymouth verläßt.
Ab jetzt bewegen wir uns auf Indianergebiet. Wir halten einige Male an und suchen nach einer Unterkunft. Schwierig, nur Campingplätze. Am Ende haben wir noch Glück. Wir bekommen das letzte Zimmer im Motel Manitoulin Inn.
Unsere Fähre Die Werft in Collingwood gibt es nicht mehr Unser Motel
Samstag, 18. September 2021, Manitoulin Island
Unser Frühstück bereiten wir im Hotelzimmer. Diese Unterkunft war GARNI.
Mit unserem SUV geht es zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Michigiwadinong, the Cup and Saucer Trail, eine 10 km Wanderung, durch den dichten Wald und hoch auf die Felsen mit super Aussicht.
Erst mal geht es richtig Bergauf, einigermaßen ausgeschildert. Wir als Wanderer werden oben entlohnt. Es ist fast wie in der Sächsischen Schweiz, nur anstelle des Sandstein hier der Kalkstein.
Oben angekommen geht es immer an der Felskannte lang, mit herrlicher Aussicht auf die Ausläufer der Georgian Bay hinter Manitoulin Island.
Zurück geht es wieder durch den tiefen Wald zum Parkplatz.
Ein Ziel haben wir noch auf Manitoulin Island, den Kagagawong Waterfall. Robert geht direkt unter dem Wasserfall baden und läuft dann mit Moni den Hiking Trail runter zur alten Mühle. Ich fahre das Auto runter zur Mühle. Hier treffen wir uns. Es gibt einen alten Friedhof, eine neue Marina, einen kleinen Leuchtturm und Reste einer Siedlung mit alter Poststation und altem Kraftwerk, früher die Mühle.
Manitoulin Island beschließen wir in Little Current, einer Kleinstadt am Ende der Insel. Wir finden das Anchor Inn Hotel mit einem netten Restaurant. Und wir haben ein gutes Essen.
Ein Bisschen wandern wir noch am Little Current lang. Einer Meerenge mit Strömung und einem schönen Hafen und Marina. Wenig Boote hier. Offenbar ist das auch der Corona Krise geschuldet.
Wir verlassen die Insel über die Little Current Swing Bridge. Die ist alt und einspurig.
Wir fahren Richtung Algonquin Park. Vorbei an Sadbury, dem Nikel Bergbau Zentrum von Kanada. Eigentlich wollten wir uns eine Nikelmine ansehen. Nur das können wir vergessen. Alle Besichtigungen sind abgesetzt wegen Covit – 19.!
Wir übernachten in einem kleinen Motel hinter Sadbury, dem Norvic Motel.
Ein Baumstumpf voll mit Kaugummi beklebt, ekelig
Kagagawong Waterfall Der Stator vom alten Generator Der Rotor vom Generator Canada is gay
Sonntag, 19. September 2021, Manitoulin Island – Algonquin Nationalpark
Früh sehen wir erst mal die Nachrichten. Kanada wählt! Es werden die Can$ 600 Mio. kritisiert, die während der „4.Coronawelle“ für die Wahl ausgegeben werden. Das Corona Gequatsche im Kanadischen kommerziellen Fernsehen ähnelt dem dummen Gequatsche im Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland.
Wir fahren Richtung Algonquin Park. Erster Halt am Lake Nipissing – herrliche Aussicht!
Wir kommen vorbei an der Nipissing University. Eine Universität, mitten im Nichts. Robert sagt, hier sollte man studieren, da bedeutet vielleicht das Studenten- Individuum noch etwas.
North Bay biegen wir nach Süden ab und fahren bis Huntsville. Von hier geht es auf den Highway 60 direkt auf den Frank Mac Dougall Parkway, der direkt durch den Algonquin Nationalpark führt.
Wir fahren erst mal an den Eingang zum Nationalpark und kaufen uns den Eintritt für die nächsten 2 Tage. Dann geht es zurück zu unserer Lodge die wir per Internet gebucht haben.
Wir übernachten in der Lake of Bays Lodge, direkt an der Dwight Bay. Ein bisschen runtergekommen, aber ein wunderschöner Strand.
Müll entsorgen kostet!
Montag, 20. September 2021, Algonquin Nationalpark
Gut geschlafen haben wir. Unser Frühstück machen wir uns selbst. Auf deutsch, dieses Motel ist Garni. Wir fahren Richtung Nationalpark nach Ost. Unser Motel lag ein bisschen außerhalb.
Heute ist Wahltag in Kanada. Wir kommen als erstes an einem Wahllokal vorbei. Unsere Fahrt geht weiter durch den bunt gefärbten Wald. Jeden Tag, so beobachten wir, wird es bunter und röter.
Erster Halt, links in Fahrtrichtung, der Hardwood Lookout Trail. Wir entnehmen den Trailführer am Parkplatz. Die Trailführer sind kleine A5 Hefte und beschreiben die Points of Interest. Sehr nützlich, sie enthalten nicht nur die Wanderkarte, sondern auch Beschreibungen und Erklärungen zu Fauna und Flora.
Der Lookout Trail geht durch Wald, Pinien und Buchen und allerlei Nadelhölzer. Wir bewegen uns von 450 Meter ü.d.M. auf 475 Meter. Fast am Ende des 1 km Trails erreichen wir den Lookout Point. Wir haben einen herrlichen Blick auf den Smoke Lake.
Nächster Stop, der Whiskey Rapids Trail. Ein Wanderweg der uns am Oxtongue River entlang führt, bis zu den Stromschnellen, den Whiskey Rapids. Der kleine Fluss ist wunderschön anzusehen, mitten im Wald. Robert, unser Sohn träumt vom Kanu fahren.
Moni hat gestern die Tour geplant. Das eigentliche Ziel heute ist der Mizzy Lake Trail. Den erreichen wir nach kurzer Weiterfahrt. Wie überall liegen am Parkplatz die Tourenführer aus. Dieser Trail ist mit 11 km ausgeschrieben. Moni hat diesen Wanderweg ausgewählt, weil hier die meisten Tiere zu sehen seien.
Wir machen eine anstrengende Runde, durch urwaldartiges Umfeld, hohe Bäume und viele Seen und Bäche. Wir passieren den Mizzy Lake. Hier sehen wir Dämme, gebaut von Biebern und deren Bieberburgen.
Weiter geht es auf einem ehemaligen Bahndamm der Canadian Railways, welche im 1 Weltkrieg den Transport vom Norden nach Ottawa ermöglicht hat. Täglich 34…40 Eisenbahnzüge mit Material, Personen und Kriegswichtigen Rohstoffen. Heute ist der alte Bahndamm ein Wanderweg, rechts und links der West Rose Lake. Am See soll es Ottern geben. Wir haben keine gesehen.
Wolf Howl Point sind die nächsten Gewässer, die wir passieren. Hier sollen sich Wölfe aufhalten und heulen. Wir haben keine gesehen und gehört.
Beim Wandern sehen wir ein Schild. Hier soll es Schildkröten geben. Schildkröten, die Algonquin Turtels haben wir nicht gesehen. Dafür sehen wir die Reste der Eier.
14:00 Uhr etwa haben wir die Hälfte der Strecke bewältigt. Wir wandern weiter am March Hare Lake und am Dizzy Lake vorbei. Unterwegs sehen wir noch Schlangen, Ringelnattern. Elche sehen wir nicht, dafür deren Fußabdrücke.
16:15 Uhr sind wir am Parkplatz zurück und völlig kaputt.
Am Parkplatz treffen wir Holländer. Interessant, die sind auf Urlaub hier. Die ersten ausländischen Touristen.
Wir fahren raus aus dem Algonquin Park. Unterwegs ein Stopp am Straßenrand. Moni hat in einem Sumpf zwei Elche gesichtet.
Weiter halten wir Ausschau nach einem Restaurant. Lange suchen wir und endlich am Golden Lake in Sands of Golden Lake werden wir fündig. Wir essen auf der Glass Terrasse mit Blick auf den See.
Gegen 20:00Uhr endlich erreichen wir unser Hotel in Pembroke an der Grenze zwischen Ontario und Québec. Wir übernachten heute in der Ecno Lodge Inn & Suites.
Wir sind fertig, trinken Wein und Bier und verfolgen den Ausgang der Wahl in Kanada.
Der Elch
Wahllokal in Kanada
Dienstag, 21. September 2021, Algonquin Nationalpark – Ottawa
Unsere Lodge lag 80 km östlich vom Algonquin Nationalpark. Nach dem Frühstück fahren wir zurück zum Nationalpark.
Erstes Ziel, der Big Pines Trail. 3 km wandern wir, um 75 große White Pines, Weymouthskiefern, zu sehen. Beim googeln kommt man auch auf Strobe oder Seidenkiefer. Sie hat lange dünne Nadeln.
Na wir sehen diese Giganten, 37…40 Meter hoch 1,20 Meter im Durchmesser und gefällt wiegen die Dinger 20 Tonnen!
Die Bäume wurden im 19. Jahrhundert bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts geschlagen und abtransportiert. Wir lernen wie gut das Ausholzen und Waldbrände für das Wachstum sind. Aber beides wird ja von den Grünen abgelehnt. Das Ausholzen ist das Böse des Menschen, das Feuer kommt durch den Klimawandel. Große Waldbrände gab es hier 1790 und 1928…. Da gab es die Thunberg nicht und auch Baerbock und Habeck lagen noch als ‚Quark im Schaufenster‘…
Bemerkenswert ist auf dem Trail die Angst der Kanadier vor Covid-19. Hinter uns läuft eine Familie mit 3 Kindern. Immer wenn wir stehen bleiben, bleiben die auf 5 Meter Entfernung auch stehen, auch wenn es bei denen nichts zu sehen gibt. Und dass an der frischen Luft, mitten im Wald. Und das ist nur ein Beispiel. Schon die Tage davor haben wir solche Erfahrungen gemacht.
Nächstes Highlight, der Beaver Pond Trail – 5 km auf den Spuren der Bieber. Bieber haben wir nur von Ferne gesehen, dafür aber die Dämme die er baut und die Staustufen die der Bieber anlegt. Und wir haben die vielen Biberburgen gesehen. Das kleine A5 Heft mit der Beschreibung des Trails ist lehrreich und anschaulich.
Heute ist es übrigens das erste Mal bewölkt. Das hatten wir bisher noch nicht. Es kommen jetzt auch schon ein paar Tropfen runter.
Unsere letzte Etappe heute im Algonquin Park ist das Algonquin Logging Museum. Wir lernen auf 20 Stationen über das Leben der Holzfäller, deren Unterkünfte, das Schlagen – Logging, der Bäume und die Rohbearbeitung des Holzes bis zum Transport.
Es ist 15:00 Uhr. Wir treten die 3 Stunden Fahrt nach Ottawa an.
In Ottawa hat Moni auch die Ecno Lodge Inn & Suites gebucht. Wir parken das Auto ab und beziehen unser Zimmer.
Heute Abend gibt es noch eine Wanderung durch das abendliche Ottawa. Unsere Unterkunft liegt am Rande von Downtown. Wir können alles erwandern und wir finden Ein Restaurant mit gutem lokalen Bier. Heute sind die Restaurants noch frei zugänglich, auch für ungeimpfte wie unseren Sohn. Mal sehen wie es morgen wird. Im Radio haben wir gehört, das ab dem 22.September nur noch geimpfte in die Restaurants dürfen.
Auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir die Obdachlosen des nächtlichen Ottawas. In Toronto hatten wir beim Besuch vor paar Tagen keine gesehen. Aber da war ja noch keine Schlafenszeit.
Der Eingang zum Algonquinpqrk von Osten „Vermessung“ einer White Pine Bieberburg Und noch eine Bieberburg Damm gebaut vom Biber, 2 Meter hoch! Spurenlesen aan einer Wasserstelle
partielle Laubfärbung Jetzt haben wir unseren eigenen See
Auf den Spuren der Holzfäller Unterkunft Ein Stück einer White Pine Kran zum Verladen Schlitten für den Holztransport Schlepper für den Holztransport über den See, ist noch bis 1945 gefahren, mit Dampfmaschine
Kanadische Verkehrsampel an einer Baustelle auf dem Weg nach Ottawa Friedhof Polnischer Siedler, der Kashuben
Downtown Ottawa, die Obdachlosen gehen zu Bett Keine Wohnung aber einen Hund
Mittwoch, 22. September 2021, Ottawa und Rückfahrt nach Brampton
Der Morgen in Ottawa ist nicht schön. Regen und wir marschieren Richtung Parliament Hill. Wir wollen unterwegs frühstücken. Am ersten Frühstücksrestaurant machen wir Halt und gehen rein. Die wollen tatsächlich unseren Impfnachweis sehen. Weil Robert nicht geimpft ist, dürfen wir nicht rein. Ein Scheiß-Morgen! Das Zutrittsverbot für Nichtgeimpfte gibt es von einem Tag auf dem andern bei „Short Notice“!
Wir holen uns unser Frühstück bei Tim Hortens auf die Hand und essen unter einem Schirm einer Freiluftgaststätte die noch nicht geöffnet hat. Ein bisschen erinnert das an die neue 10 Can$ Note. Da wird an Viola Desmont, eine Farbige erinnert, die sich 1946 geweigert hat ein Kino in Nova Scotia zu verlassen, das nur für Weiße zugänglich war. Canadian Charter of Rights and Freedom verbietet heute so etwas, vielmehr gilt Gleichbehandlung. Aber heute gilt vielleicht Gleichbehandlung für Schwarze und Weise, nicht aber für Geimpfte und Ungeimpfte!
Na was soll‘s, wir sind hier um Uns Ottawa anzusehen. Wir bewegen uns Richtung Parliament Hill, schauen uns das House of Commons an, sehen das Parlament und das Senatshaus, das Gebäude des Surpreme Court. Unser Eindruck, Ottawa ist in der neueren Zeit durch seine Architekten versaut worden. Völlig verbaut, dass was man Downtown nennt. Rund um den Parliaments Hill mit seiner schönen englischen Architektur welche an London erinnert – unmögliche hässliche Glasbauten.
Vor dem Parlamentsgebäude eine Installation von Kinderschuhen die an die verschwundenen Indianerkinder erinnert. Nicht lange zurück wurden Gräber mit ermordeten Indianerkindern gefunden. Kanada trauert! Seit den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts sind immer wieder Kinder verschwunden.
Es fängt an zu regnen. Wir beeilen uns das Kanadische Kriegsmuseum zu erreichen. Wir dürfen hier rein, geimpft und ungeimpft! Robert, unser Sohn, hat Glück gehabt.
Im Museum werden alle Kriege behandelt an denen Kanadier teilgenommen haben. Indianerkriege, Bürgerkrieg, 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Koreakrieg…Wenn es um Deutschland geht und die Rolle der Deutschen, so wird in diesem Museum sichtbar, das Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird.
Eigentlich wollten wir noch eine Kanaltour machen. Aber es regnet inzwischen so stark. Robert bestellt ein UBER Taxi und wir lassen uns zu unserem Auto fahren.
Und wir beginnen bei strömenden Regen unsere Rückfahrt nach Brampton. 5 Stunden Fahrt.
House of Commons Flagge auf Halbmast wegen Covit Königin Victoria Supremecourt
Überall Flaggen auf Halbmast wegen der Covit- Toten, so wird Angst verbreitet! Da können die Deutschen noch was abgucken!
Kirche eingemauert in einen Glaskasten Völlig Versaut das Stadtbild
Geschichte wird von Gewinnern geschrieben… Das Kanadische Kriegsmuseum
Donnerstag, 23. September 2021, Brampton
Gestern ist es spät geworden. Wir, Moni und ich schlafen aus. Robert geht auf Arbeit.
Vor zwei Jahren war ich das letzte Mal hier, alleine. Moni musste damals noch arbeiten. Als ich 2019 und 2018 unseren Sohn alleine besuchte, habe ich nur eingeschränkt etwas unternommen. Vielmehr habe ich das Haus vom Robert renoviert. 2018 das Wohnzimmer im Erdgeschoß. 2019 das Treppenhaus, die Küche und im Obergeschoß zwei Zimmer. Das Bad hebe ich damals nicht geschafft.
Also heute nun das Bad. Diesmal muss ich nicht alleine arbeiten. Moni macht mit. Am Abend ist das Bad fertig, schön renoviert und Robert freut sich als er von Arbeit heimkommt.
Moni zaubert uns noch ein leckeres Abendessen. Es gibt Thunfisch.
Freitag, 24. September 2021, Brampton
Und weil das mit dem Bad so gut geklappt hat, heute Roberts Arbeitszimmer. Nach dem Frühstück legen wir los, die Moni und ich. Robert geht seiner Arbeit als Operationsmanager nach.
Wir dachten es geht schnell. Aber wir brauchen bis zum frühen Nachmittag. Wir sind fertig.
Na wenigstens machen wir noch eine Ausfahrt zum Liquor Store und zu Metro und kaufen für das Abendessen ein.
Moni bereitet das Abendessen, es gibt Lamm mit grünem Spargel und Süßkartoffeln. Lecker!
Robert und ich telefonieren um ein Appointment für einen Corona Test zu bekommen. Eine Stunde Warteschleife, dann ist es 18:00 Uhr, wir sind 50 Minuten in der Warteschleife, und das Telefonat bricht ab als wir auf Warteposition 1 sind. Shit!
Warum bemühen wir uns um einen Corona Test? Icelandair hat uns per E-Mail informiert, wir brauchen neben der Impfung einen Corona Test, auch im Transit nach Deutschland! Verrückt, verrückt. Wo soll das noch hinführen? Hoffentlich finden wir noch eine Testmöglichkeit bis zu unserer Abreise am Montag.
Eines ist an dieser Stelle erwähnenswert, über WhatsApp erreicht mich ein Interview über Youtube verbreitet mit der Corona Heulboje Karl Lauterbach. Lauterbach wird im WDR von einem Journalisten gefragt: Was ist falsch daran die Wahrheit zu sagen? Lauterbach antwortet: „die Wahrheit führt in sehr vielen Fällen zum politischen Tod…“ … Es ging um Corona!
Samstag, 25. September 2021, Brampton, Mississauga, Vaughan
Gemeinsam frühstücken wir in Familie, Moni, Robert und ich. Robert erzählt, so etwas gibt es gibt es bei der Kanadischen Bevölkerung nicht. Vielmehr geht jeder für sich an den Kühlschrank oder geht zu Tim Hortens oder Starbucks. Da holt man sich einen Pappbecher voll Kaffee und einen Donat. Typisch für den Kanadier und US-Amerikaner, der angewinkelte Arm mit dem Pappbecher! Der totale Verfall der Esskultur!
Vielgeplant für heute ist nicht. Wir versuchen uns im Shopping. In einer Mall in Mississauga kaufen wir für mich eine Levis. Die Mall ist nicht schön. Deshalb fahren wir nach Vaughan. Hier ist es viel schöner und lebendiger, trotzdem wenig Betrieb, verglichen mit früher.
Es ist Mittag und schönes Wetter, wir dürfen mit unserem ungeimpften Sohn in der „Außengastronomie“ eines Restaurants platznehmen und essen und trinken. Ich sage Robert, hoffentlich machen die hier im Winter den Schnee in den Gartenlokalen weg, dann kann er ja auch im weiter ungeimpft ins Restaurant.
Dann machen wir noch eine Riesenrunde durch die Vaughan Mills Mall. Eigentlich suchen wir für Moni ein paar schöne Cowboystiefel. Solche hatten wir für sie mal vor 5 Jahren hier gekauft. Aber wir werden nicht fündig. Schade.
Wir kaufen Fleisch zum Grillen und Bier und Wein.
Den Abend verbringen wir im kleinen Garten seines Reihenendhauses, essen, trinken und quatschen.
Das Staatsmonopol für Schnaps, Wein und Bier ist fast 100 Jahre alt Der Biber von Vaughan
Socialdistancing instead of Physicaldistancing, Heist nicht Abstand halten, sondern keine Freunde mehr Jeder zweite Tisch bleibt frei im Schnellrestaurant der Mall
Sonntag, 26. September 2021, Brampton
Das letzte gemeinsame Frühstück mit unserem Sohn, vor unserer Abreise am Montag genießen wir.
Am Sonntag werden in Brampton immer die Müllsäcke für den Montag auf die Straße gestellt. Robert bittet darum ihn noch einige schwere Sachen aus dem Keller seines Hauses auf die Straße zum Abtransport zu bringen. Also entmisten wir noch Roberts Keller. Um die Mittagszeit sind wir am Ende mit unseren Kräften.
Und dann geht es zu Shoppers, einen Drogeriemarkt und Apotheke. Wir brauchen noch unseren Corona Schnelltest für den Rückflug. Wenig Betrieb hier, dennoch bis wir dran sind vergehen fast 2 Stunden. Vor uns US-Amerikaner, die auf einer Hochzeit in Kanada waren, für zwei Tage. Die erzählen uns während der Wartezeit auf den Test von ihren Registrierungserfahrungen für die Hochzeit und das Essen danach. Jeder musste seine Personalien und Telefonnummer usw. angeben. Der Vorgang der Registrierung hat solange wie das Essen gedauert.
So wir erhalten unser Testergebnis, sind negativ, obwohl wir schon 2 Wochen mit unserem ungeimpften Sohn unterwegs sind. Der Antigentest kostet pro Person Can$ 40. Also berappen wir nochmal Can$ 80 damit uns Icelandair mitnimmt.
Am Nachmittag und Abend wollten wir uns eigentlich mit Roberts Freund treffen. Daraus ist nichts geworden, weil bei dem jemand in der Familie tüchtige gesundheitliche Probleme hat (kein Covit).
Also heute wie gestern BBQ, leckere Steaks vom Kanadischen Rind und Rotwein.
Robert’s Garten
Montag, 27. September 2021, Brampton und International Airport Toronto – Pearson
Der letzte Tag unseres Kanadaaufenthaltes beginnt. Robert ist schon auf Arbeit. Wir frühstücken alleine.
Moni packt, ich mache noch ein paar Restarbeiten in Roberts Haus.
Bevor Robert von Arbeit kommt, unternehmen wir, Moni und ich, noch einen ausgedehnten Spaziergang in der Umgebung Robert‘s Haus. Die Siedlung mit den Reihenhäusern und den Einfamilien- und Zweifamilienhäusern und zwei Public Schulen ist um 1965 entstanden. Eigentlich schön gelegen im Grünen, wie ein Park. Überall gepflegte wiesen und Wege. Die Stadt Brampton hält den Laden in Ordnung. Es gilt auch hier, wie fast überall in Kanada: „Aber Rasen mähen können die!“. Abends werte ich die Qualität der Häuser und meine Vermutung über die heutigen Besitzer oder Bewohner mit Robert aus und ich habe Recht. Es gibt 5 Arten von Bewohnern:
- Die Alteingesessenen und Erstbewohner mit sehr gepflegten Häusern und Gärten, die Garagen soweit die Tore offen sind, aufgeräumt und es stehen auch Autos drin.
- Jüngere nachgezogene weise Kanadier, deren Häuser und Grundstücke sind schon (viel)weniger aufgeräumt, fast ein wenig unordentlich. Die Garagen, soweit die Tore offenstehen, sind voll und werden als Lager benutzt. Die Autos, auch sehr neue und teure stehen davor.
- Immigranten aus verschiedenen Ländern, die Häuser sind vergleichbar mit Kategorie 2.
- Die Reihenhäuser, das sieht man an den Fenstern, und wenn die Wohnungstür mal offensteht, sind jeweils von großen Familien oder vielen Leuten bewohnt und es sieht nicht ganz ordentlich aus.
- Und Roberts „Reihenendhaus“ welches er mietet, alleine bewohnt und das ordentlich aufgeräumt ist.
Tja, das mag arrogant klingen, ist aber so. Die Lebensweise der heutigen kanadischen Bevölkerung habe ich vielfach mit meinen Erfahrungen in Russland verglichen. Es wird in beiden Ländern gebaut und es gibt keine planmäßige und vorbeugende Instandhaltung… Zu DDR Zeiten haben wir das in Leuna als PVI bezeichnet… Ha, Ha!
Robert kommt am Nachmittag nach Hause und wir bekommen noch Besuch. Roberts Freund, seine Frau und die kleine Tochter nebst einer Cousine. Wir wollten uns ja schon am Samstag zum BBQ treffen, aber daraus war ja leider nichts geworden. Ich kenne Roberts Freund schon einige Zeit und er freut sich sichtlich mich wiederzusehen und die Moni kennenzulernen. Also schwatzen wir noch ein bisschen über unseren Aufenthalt in Kanada und das Leben in Kanada und Deutschland mit dem Virus. Der Freund war in letzter Zeit vielfach in den USA, Michigan, und erzählt, das man dort von Covit-19 nichts merkt. Die Gaststätten sind zugänglich und man trägt keine Masken. Lediglich seine Geschäftspartner, ein großer US Automobilkonzern, machen für Verhandlungen zur Bedingung das er geimpft ist.
17:00 Uhr ist es dann soweit, wir müssen zum Airport. Robert fährt uns mit unserem Mietauto hin. Ich bin erleichtert, weil ich mich in dem Hochstraßengewirr vor den 3 Terminals des Flughafens immer schwer zurecht finde. Zumal wir das Auto am Terminal 1 zurückgeben müssen und am Terminal 3 abfliegen. Ich hatte ja schon berichtet, das durch Covit-19 die Mietautoflotten stark geschrumpft sind und nur die Büros und Parkplätze am Terminal 1 am Leben erhalten wurden.
Beim Transfer vom Terminal 1 nach 3 unterhalten wir uns noch mit einer völlig konsternierten Kanadierin, die auf dem Rückweg aus den USA in ihre Heimat die krankhaften Veränderungen am Flughafen und im Kanadischen Umfeld auf dem Flughafen feststellt. Sie sagt, so überdreht wegen Covit-19 ist man in den USA nicht! Sie zieht bei der Unterhaltung mit uns immer wieder angewidert die Gesichtsmaske runter.
Wir habe also unser Auto abgegeben und finden am Ende des Terminals 3 unseren Counter von Icelandair. Dem Einchecken geht voraus das Vorzeigen des Impfzertifikates und das Covit-19 Schnelltestergebnis. Der Rest geht schnell, kaum Betrieb am Counter, wie überall auf dem Flughafen.
Robert verabschiedet uns an der Sicherheitskontrolle. Wir ziehen regelwidrig die Masken runter, umarmen uns und es gibt einen Kuss auf die Wange. Aber wir werden nicht verhaftet und nicht bestraft.
Moni und ich finden mit unserem Priority Pass Zugang zur KLM/Air France Lounge. Wir führen eine „Druckbetankung“ mit Wein und Bier und Wodka durch essen was und packen noch Proviant für den Flug ein, denn der Service im Flieger ist ja wieder GARNI.
Pünktlich legt der Flieger 20:45 Uhr vom Finger ab.
Auch Toronto -Pearson ist Schwul in der Lounge
Dienstag, 28. September 2021, Rekjavik/Island, Berlin/Deutschland und Gustow/Freie Inselrepublik Rügen
Endlich landen wir nach 5,5 Stunden in Rekjavik, wir verlassen das Flugzeug und gehen zu einem Imbissstand. „Maske ab!“ rufe ich Moni zu. Es gibt für mich ein Isländisches Bier um 6:00 Uhr am Morgen. Gull heißt der Gerstensaft und schmeckt tausendmal besser als Kanadisches Flaschenbier. Für Moni Kaffee und ein Sandwich, das Ganze für nur 2.827 Isländische Kronen, das sind nur 18 Euro.
Der Flughafen in Rekjavik ist ja ein richtiges Drehkreuz, Hub, zwischen Europa und Nordamerika. Eigentlich gut über Island zu fliegen, da hat man die 9-10 Stunden Flug wenigstens nicht am Stück.
Der Flughafen ist leer. Wir finden schnell unser Abfluggate nach Berlin und fliegen pünktlich ab. Im Flieger werden wir erst mal richtig müde und schlafen bis Berlin. Nur eine Unterbrechung, eine richtig dumme Stewardess weckt mich und will mir ein scheiß Wasser anbieten. Na, die hat gemerkt was sie davon hat.
In Berlin kommen wir pünktlich an. Auf dem Flughafen BER, ein Airport der Superlative, müssen wir dann 50 Minuten auf unsere Koffer warten! Wir fragen uns, wie das werden soll, wenn vielleicht mal Corona vorbei ist und viele Flieger abfliegen und ankommen. Oh Gott, wo geht dieses Schiff noch hin?
Das nächste Thema ist das Machtmonopol der LDS Nummernschilder der Taxis am BER Flughafen. LDS steht für den Landkreis Dahme Spree, in dem Schönefeld liegt. Abgesehen vom gebrochenen Deutsch des Taxifahrers ist dann sein Unwissen über die Berliner Geographie. Anyway, nach Angabe von Postleitzahl und Adresse, kann der Taxifahrer dann die Daten in sein Navigationssystem eingeben und fährt uns zur Schwiegermutter wo es Nudelsuppe gibt und unser Auto steht, dass Moni dann auf die Freie Insel Rügen lenkt.
18:00 Uhr sind wir wieder zu Hause!
Wir sind save! Frühstücksbier in Rekjavik