Logbucheintrag
Tag 18, 22.Juli 2019
Stockholm, Wasa Marina (S) – Insel Furusund (S), 36 sm
Die ganze Nacht hat es geregnet. Heute wird erst mal lange geschlafen. Ich stehe dann aber doch (:30 Uhr auf. Moni bleibt noch liegen und ich mache dann mal schon das Frühstück.
Nach dem Frühstück macht Moni erst mal Ordnung. Insbesondere die Achterkabine hatte es nötig, habe ich sie doch zur Rumpelkammer gemacht.
10:30 Uhr endlich legen wir ab. Es hat inzwischen aufgeklart.
Nach einer Stunde Fahrt biegen wir vom Hauptfjord in die Schären ein. Hier setzen wir Segel. Es geht jetzt Richtung Vaxholm. Da war ich vorragest Jahr auf meiner Rücktour. Gibt es eine Geschichte wenn ich mich recht errinere.
12:30 Uhr passieren wir die Burg in Vaxholm.
Es geht jetzt immer zwischen Inseln hindurch und später über langgestreckte Fjorde. 16:50 Uhr sind wir dann 30 Meilen gesegelt. Meist raume Kurse und oft platt vor dem Wind. Es sind keine schnellen Kurse aber wir kommen mit zwischen 3 und 5 Ktn ü.G. vorran.
17:00 Uhr sind nur noch 3 Ktn Wind. Wir holen die Segel ein und weiter wird motort.
18:15 Uhr legen wir auf Heckboje in Furusund an, 54°39‘632 N, 18°55‘139 O.
Wir bezahlen die Hafengebühr und sind gerade wieder auf dem Schiff, da fängt es an zu regnen. Moni kocht uns zum Abendbrot Szegediner Gulasch –lecker.
Nach dem Essen ist der Regen weg und wir schauen uns noch die Mühle und einen in Stein gemeißelten Kompass aus dem 13. Jahrhundert an.
Tag 19, 23.Juli 2019
Insel Furusund (S) – Mariehamn / Åland (FIN), 42 sm
Ich schleiche mich aus der Kabine im Vorschiff raus. Moni schläft noch. Ich mache Frühstück.
Fertig zum Ablegen sind wir 8:05 Uhr. Es geht los.
Wir fahren erst mit Maschinenkraft. 10:00 Uhr setzten wir Groß und bereiten alles für den Blister vor. Der steht um 10:15 Uhr. Das Schiff macht Fahrt, 4 – 5 Ktn bei 7- 8 Ktn Wind. Wir können geraden Kurs Richtung Mariehamn absetzen. Die See ist flach.
Entgegen und von hinten kommen Fähren und Kreuzfahrtschiffe. Es ist richtiges Sommerwetter.
12:10 Uhr haben wir 18 Meilen versegelt. 13:30 Uhr sind es schon 26 Meilen.
Unterwegs macht Moni Mittagessen. Sie wärmt die Reste vom Vorabend auf.
16:00 Uhr haben wir 37 Meilen versegelt und holen den Blister ein. Der Wind wird immer weniger. Ich setze dann auch mal die Gastlandflagge der Ålands. Ein Stück Schweden in Finland.
Wir fahren unter Motor und bei der Einfahrt in das Fjord nach Mariehamn hole ich das Groß ein.
17:00 Uhr legen wir in der Marina von Mariehamn an. Pos 60°05‘041 N,19°55‘426 O.
Aber so einfach war das Anlegen Rückwärts nun doch nicht. Die Mooring Boje war unter Wasser und so hatte Moni zu tun, sie zu erreichen. Unser Heck ist aber schon nach Steuerbord vertrieben. Beim „Einparken“ dann in die Lücke verhakt sich mein Flaggenstock mit dem Flaggenstock des finnischen Nachbarn. Der deutsche Flaggenstock war stärker, der finnische brach. Das Schiff war unbemannt, so kläre ich das Malheur mit den Schiffsnachbarn spät am Abend nach deren Rückkehr.
Moni und ich machen mit dem Fahrrad noch einen Ausflug nach und durch Mariehamn. In der City ist ein Rockfestival. Die Finnen lassen sich den Alkohol schmecken. Moni fotografiert mich vor dem Denkmal Katarina II., der russischen Zarin. Schließlich waren die Ålands mal russisch. Wir finden auch ein Museum in dem wir damals waren. Daneben eine kleine Kneipe. Da essen wir, sind schließlich hungrig.
Wir finden ein paar Stellen an die sich Moni erinnert. Ein Schiffsrestaurant, in dem wir mit unseren Kindern 2002 gegessen haben, bei unserem 3-Wöchigen Segelausflug damals.
Wir radeln zum Fußgänger-Boulevard zurück. Massen Leute. Wir flüchten uns in einen Supermarkt und kaufen was uns im Haushalt fehlt. Zurück geht’s zur All Right 2.
Wein für Moni – Ich gehe noch in die Sauna.
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Tag 20, 24.Juli 2019
Mariehamn, West Harbour, Åss / Åland (FIN) – Kastelholm (Fin), 26 sm
Wir schlafen aus, eigentlich nicht. Es ist nur der Zeitunterschied zwischen Schweden und Finnland, eine Stunde.
Wir besichtigen vor unserer Abreise noch die Pommern. Eine Viermastbark. Ich habe letztes Jahr in einer Geschichte darüber berichtet.
11:20 Uhr nach finnischer Zeit legen wir ab. 11:35 Uhr setzen wir Groß und Genua. 7 Ktn Westwind, wir fahren 5 Ktn ü. G.
Wir sind bis jetzt nach Süd gefahren. 13:20 Uhr, Halse wir drehen nach Nord, Richtung Lumpern.
Wir müssen durch den Lemström Kanal. 14:50 Uhr sind wir an der Drehbrücke. Sie öffnet jede volle Stunde für 10 Minuten.
Den Lampern See erreichen wir 16:40 Uhr und segeln noch mal richtig mit 5 Ktn Fahrt ü.G.
16:40 Uhr vor Einfahrt in den Fjord nach Kastelholm holen wir die Segel ein. Noch ein paar Meilen und wir legen an in Kastelholm, einer Marina, wo wir vor 19 Jahren schon mal waren.
Wir legen an auf 60°13‘712 N, 20°04‘749 O.
Wir machen einen Spaziergang zur Burg Kastelholm. Daneben ein altes Dorf aus Holzhäusern.
Zurück am Schiff gibt es Steak mit Kartoffeln und leckerem Salat.
Die Schiffsnachbarn sind Deutsche, der Schiffsname „Phantom der Opas“. Wir unterhalten uns, Die Leute sind aus Berlin, das Schiff liegt in Peenemünde normalerweise.
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Tag 21, 25.Juli 2019
Kastelholm/ Åland(Fin) – Insel Isokari (Fin), 65 sm
Wir verschlafen beinahe. Die Uhrzeit auf meinem Mobiltelefon hat sich bei der Geographischen Breite Kaliningrad gemerkt. Die Russen machen aber keine Zeitumstellung mehr mit. Damit hatte ich Stockholmer (MEZ) im Telefon. Somit werden wir ohne Wecker kurz nach 7:00 Uhr Fonischer Zeit wach. Geplant war 6:30 Uhr.
Trotzdem schaffen wir es zu frühstücken und dann 8:00 Uhr abzulegen.
Die See ist glatt. Wir fahren unter Maschine zurück zum Lumparn. Hier halten wir uns ostwärts um nach dem See in die Schären zu kommen. Wind ist quasi null. Was hilft’s, Maschine ist angesagt.
9:30 Uhr geht es in die Schären der Ost- Ålands. Wir geben unseren geplanten Weg als Wegpunkte in den Kartenplotter ein. Das erleichtert ungemein. In den Schären muss man höllisch auf Untiefen aufpassen.
10:30 Uhr passieren wir mitten in den Schären ein Fährterminal -Långanäs. Später kommen uns auch noch 3 große Fähren entgegen. Ich denke die kommen von Turku.
12:45 Uhr setzen wir dann mal die Segel und versuchen es. Wenig Wind. Bisher sind wir 26 Meilen unterwegs. Mit Segeln geht es nur langsam voran.
Dann geht unser Weg 20 Meilen nach Nord. Den Wind haben wir voll auf der Nase. Jetzt erübrigt sich das Vorsegel, eingeholt und Maschine an. Der wind ist jetzt 8 Ktn, aber auf der Nase. Wir müssten kreuzen. Nein, das tun wir uns nicht an. Wir Motoren die nächsten 20 Meilen. Unterwegs kommt uns ein einziger Segler entgegen. Der hat es gut, fährt mit Spinnaker nach Süd.
16:30 Uhr dann, wir ändern unseren Kurs nach Ost. Jetzt endlich können wir für 1,5 h segeln. Es geht mit 5,5 Ktn ü.G. einigermaßen zügig für die schlappen Windverhältnisse. Moni steht am Ruder, ich koche derweil Makaroni Arabiata. Das ist unser Abendbrot für heute und wir essen es beim Segeln.
Kurz vor der Hafeneinfahrt der Insel Isokari holen wir die Segel runter. Wir legen das Schiff längsseits, backbord, an einem der beiden Molenköpfe der Lotseninsel an. Es ist 20:50 Uhr, Christina, eine junge Hafenmeisterin begrüßt uns und empfiehlt eine kleine Wanderung zum Leuchtturm. Dabei quert man den südlichen Teil der Insel. Wir machen das und ich berichte darüber in einer kleinen Geschichte. Ubwohl schon fast 21:00 Uhr, es ist taghell und sommerlich heiß.
Nach Rückkehr von der Wanderung baden wir im Hafenbecken. Schöne Abkühlung bei den tropischen Temperaturen hier in Finnland. Wassertemperatur immerhin 20,5°C.
Apropos baden: seit zwei Tagen traue ich mir das wieder. Die Wunde am Bauchnabel ist gut verheilt.
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Tag 22, 26. Juli 2019
Insel Isokari (Fin)- Rauma (FIN), 38 sm
Heute klingeln zwei Wecker. Aber Moni will nicht aufstehen. Ich mache Frühstück. Ich springe noch schnell von Schiff, um richtig wach zu werden. Trotz aller Müdigkeit kommen wir nach dem Frühstück 8:35 Uhr von der Pier los.
Raus aus dem Hafen, kein Wind. Wir setzen einen Kurs nach Nordost, Richtung Nystad.
Nach einer halben Stunde drehen wir nach Nord. Wir setzen die Segel. Grenzwertig, kein Wind oder wenig. Vorsegel wieder eingerollt und wir motoren.
10:55 Uhr sind mal 8 Ktn Wind. Motor aus und wir segeln ein Stück. Machen gar mal 5 Ktn ü.G. Nach kurzer Zeit ist der Wind wieder auf der Nase. Und wir motoren wieder.
Ein Wort zur Landschaft. Die Schären hier auf der finnischen Seite sind flacher als in Schweden. Sie heben sich kaum aus dem Wasser. Und In Küstennähe ist es viel flacher als in Schweden.
14:00 Uhr erreichen wir die Einfahrt Richtung Rauma. Im Grunde genommen folgen wir den Wegen der Großschiffahrt.
Die erste Marina, Kompinlahti, die wir anlaufen hat keine Gastliegeplätze. Wenigstens tanken wir. Der Hafen ist sehr flach, 2 Meter nur. Am Tankanleger habe ich 20 cm unterm Kiel.
Wir fahren in eine andere Marina, Syväraumanlahti. Die Marina ist modern und schön. Wir legen in einem Anlegefinger rückwärts an. Als wir fest sind sagt man uns das das private Anleger sind. Wir müssen nochmal ablegen und an einer anderen Stelle längs anlegen. Wenigstens haben die Waschmaschine und Trockner. So haben wir nach unserer Stadtrundfahrt noch Waschtag.
Apropos Stadtrundfahrt. Ich mache unsere Fahrräder bereit und wir fahren in die 3 km entfernte Altstadt. Wir schauen uns die Stadt an und essen zu Abend in einem Restaurant.
Über die Stadtbesichtigung gibt es einen extra Bericht in der Rubrik Geschichten.
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Tag 23, 27. Juli 2019
Rauma (FIN) – Reposaari (FIN), 47 sm
Heute kommen wir erst 10:30 Uhr los. Erst mal schlafen wir aus, dann muss ich noch die Wäsche vom Wäschetrockner holen. Ganz trocken ist die noch nicht. Ich breite alles auf dem Deck in der schon glühenden Sonne aus. Nach dem Frühstück ist alles endlich richtig trocken.
Also legen wir ab, 10:50 Uhr haben wir freies Wasser erreicht und setzen Segel, Groß und Genua.
Wir fahren nach West, Richtung Schweden, nicht dorthin wo wir wollen.
13:00 Uhr dann fahren wir eine Wende nach Nord. Das kommt schon eher nahe unserem Ziel.
16:17 Uhr dann sind wir nahe einer flachen Schären Region. Wieder Wende nach West. Eigentlich geht es bei beiden Kursen, Nord und West zügig voran, immerhin zwischen 4 und 5 Ktn.
Ich hatte berechnet wo wir dann wieder nach Nord wenden müssen. Geht nicht, steuerbord, querab Netze und Reusen im Wasser, auf 25 Meter Tiefe und oben mit Schwimmbojen. Wir umfahren das Gebiet und machen unsere Wende nach Nord einfach ein bisschen später.
Die letzte Wende des Tages Richtung Nord machen wir dann 17:40 Uhr. Von jetzt an geht es mit geraden Kurs Richtung Hafeneinfahrt. Es wird jetzt langsam ein bisschen kühler. Es frischt auf, wir fahren 5,5 Ktn ü.G.
20:40 Uhr erreichen wir die Hafeneinfahrt und holen die Segel ein. Von nun an unter Maschine. Hinter der Hafenmole sind wir sehr vorsichtig. Am Anfand sind 3 Meter Unterm Kiel. Später in der Marina stand der Tiefenmesser schon auf Null. Wir fahren zum westlichen Rand der Marina.
Wir legen auf Heckboje an, mit dem Bug zum Steg. Jetzt habe ich noch 10 cm unterm Kiel.
Ein paar Finnen helfen uns beim Anlegen. Dann trinken wir unseren Anleger und wir grillen auf dem Gas Grill hübsche Steaks. Dazu Gibt es Brotsalat (Rucola und geröstete Brotstücke). Wir essen draußen in der Pflicht. Es ist 22:30 Uhr und immer noch hell.
Einer geht noch und wir sind in der Koje.
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Tag 24, 28. Juli 2019
Reposaari (FIN) –Kristinestad/ Kristiinankaupunki (FIN), 57 sm
Wir stehen früh auf, beim Sonnenstand denkt man wir sind schon mitten am Tage. Nach zeitigen Frühstück geht es 8:00 Uhr los. Beim rückwärts weglaufen vom Anleger merke ich das das Ruder und Kiel schon im Schlick stecken. Ich ziehe uns langsam an der Heckleine zur Boje hin und wir kommen frei. Vorsorglich wende ich das Schiff in Fahrtrichtung um mit den Kiel Platz für das Ruderblatt zu schaffen. Wir fahren exakt in der „Spur“ zur Hafeneinfahrt wie wir gestern reingekommen sind.
Vor der Hafenmole des Industriehafens dann ziehen wir das Großsegel hoch und rollen die Genua aus. Bis 10:00 Uhr segeln wir in westliche Richtung. NW ist kaum zu schaffen. So hoch wie gestern kommen wir nicht ran. 10:00 Uhr dann fahren wir eine Wende, es geht nach NO, besser NOO. Wir gewinnen keine Höhe. Bis 12:30 Uhr segeln wir so. Wir sind jetzt an dem „grünen Touristenweg“ der durch die Schären und Flachs in Küstennähe führt.
Wir entscheiden uns die Segel einzuholen und fahren dann die weitere Strecke mit Maschine, immer den Grünen Weg nach Norden. 13:30 Uhr ist unsere Position 61°49’81 N, 21°23’99 O ; 15:15 Uhr ist unsere Positionn61°56’67 N, 21°16’92 O.
15:30 Uhr sind wir querab von einem schönen Leuchtturm auf steuerbord. Der hat keinen Namen.
Die Fahrerei durch die Schären und Flachs sind aufregend. Ständig geht der Kurs im Zickzack. Wir müssen höllisch aufpassen und streichen auf der Seekarte die passierten Tonnen ab. Sehr oft ist das Fahrwasser anstellt Grün/Rot mit Gefahrentonnen markiert, z.b. wenn man nach Nord fährt mit Ost- und Westtonnen, sehr gewöhnungsbedürftig.
18:00 Uhr erreichen wir die Ansteuerung nach Kristinestad.
19:45 Uhr legen wir am Schwimmsteg vor dem Hotel Kristine rückwärts gegen den Nordwind an. Den Bug machen wir an der Mooringboje fest.
Im Hotel bezahlen wir unsere Hafengebühr. Es sieht so aus das, je nördlicher wir kommen, die Hafengebühren geringer werden. Wir sind jetzt bei 18€. Angebot und Nachfrage. Hier gibt es kaum noch Segler.
Wir sind müde, essen noch ein paar Happen und gehen schon 22:00 Uhr in die Kojen. Wir beschließen noch den morgigen Tag hier zu bleiben, auszuschlafen, uns auszuruhen und ausgiebig den Ort zu besichtigen.