Tag 29, 11. Juli 2021
Slottsholmen – Söderköpping (Götakanal), 12 nm
Heute ist Sonntag. Unsere 5. Reisewoche beginnt. Wir kommen dem Götakanal immer näher, heute Abend wollen wir da sein und die Schleußenreise, hoch auf 91 m über den Meeresspiegel unternehmen.
Aber zuerst schauen wir noch die Burgruine Stegeborg an. Das ist Ritterromantik pur. Wir lesen über die Burgruine: Stäkeburg wurde zuerst 1310 erwähnt, wobei Stäk von Pfahl kommt, Pfähle die rundherum eingerammt waren und einen Schutzwall bildeten. Das Schloß war eine Wohnburg und ist verbunden mit Gustav Vasa, Johan III, Anna Vasa. Der Gustav Vasa soll hier geboren worden sein.
Die Burgruine ist von einem gepflegten Park umgeben. Auf der dem Götakanal zugewandten Seite ein schöner Rosen und Kräutergarten.
Nach dem Burgbesuch wandern wir noch ein Stück landwärts. Wir sehen aus der Ferne sehen wir die Skållvik Kyrka. Die schauen wir uns noch an. Dorthin geht’s durch Wald und vorbei an schicken neugebauten Ferienhäusern.
Die Skållvik Kirche ist umgeben von einem Friedhof und der Glockenturm steht separat. Wir gehen rein, eine wunderschöne Kirche.
Wir gehen zurück zum Schiff. 12:10 Uhr legen wir ab. Wir haben uns vorgenommen bis nach Mem, der Kanaleinfahrt und ersten Schleuse zu segeln. Zeit haben wir genug und ich habe gestern Abend noch das Vorsegel gewechselt. Wir fahren jetzt wieder die Selbstwendefock. Damit stört uns heute auch nicht, dass wir Richtung Mem den Wind auf der Nase haben. Wir kreuzen. Ich zähle, wir fahren insgesamt 20 Wenden auf einer direkten Distanz von nur 6 Meilen. Der Wind bläst unterschiedlich von 3 ktn bis 12 ktn. Wir fahren mal nur 1 ktn und manchmal 5 ktn ü.G. Das ist wie Binnensegeln.
Steurbords haben wir die Steil aufsteigenden Felsen. An Backbord ist flaches Land und kleine Inselchen, Schären.
15:50 Uhr legen wir an der Pier direkt am Kanaleingang an. Hier habe ich das letzte Mal 2019 auf meiner Reise in das Bottenwiek festgemacht. Und wie ich aus alten Seekarten entnehme, haben wir unsere erste Kanalpassage vor fast exakt 20 Jahren, am 6 Juli 2001 hier begonnen. Damals waren wir mit unseren Kindern Robert und Frauke auf einem gecharterten Schiff unterwegs.
Gleich nach dem Festmachen gehen wir zum Kanalbüro und bezahlen für die Kanalpassage. 8405 Skr, 840 €. Für unsere Passage vor 20 Jahren haben 680 DM bezahlt. Soviel über Geldstabilität und Inflation. Der Euro ist wohl einer der größten Beschisse der kleinen Leute.
Wir erzählen dem Schleusenwärter, Karl heißt er und er ist Student auf Ferienjob das wir schon vor 20 Jahren einmal den Kanal passiert haben. Er war damals 1 Jahr alt, sagt er.
Nun geht es schneller als wir dachten. Karl fordert uns auf gleich zu schleusen. Wir machen uns fertig, Fender auf beiden Seiten, Vorleine und Achterleine. Wir legen ab und fahren als erstes Schiff an die Schleuse. Moni geht kurz vor der Schleuse von Bord mit der Vorleine. Sie hält das Schiff über einem Ring an der Schleusenwand. Ich bleibe an Bord und bediene die Heckleine. 16:20 Uhr bis 16:30 Uhr brauchen wir für die erste Schleuse in Mem.
Eigentlich wollten wir gleich in Mem über Nacht an der Pier bleiben. Aber hier ist alles voll. Der Schleusenwärter bittet und bis Söderköping zu fahren.
17:00 Uhr erreichen wir die Schleuse Tegelbruket. Wir fahren gleich rein. 17:20 Uhr haben wir den Höhenunterschied von 2,30 Metern überwunden und fahren aus der Schleuse raus.
17:40 Uhr legen wir in Söderköping vor der Schleuse an. Unsere Position 58°28‘875 N 16°19‘693 E.
Hinter uns legt noch ein Deutsches Schiff an, eine 36er Dehler aus Kiel. 3 Erwachsene, Oma, Opa und der Vater sowie 3 fast erwachsene Mädchen. Wir verholen die Schiffe mit vereinten Kräften damit alle Platz haben. Und wir kommen ins Gespräch mit dem Skipper, der Vater eines der Mädchen. Er heißt Wolle und wir trinken einen gemeinsamen Anleger. Später gesellt sich der Opa hinzu mit einem Becher Rotwein auf der Hand. Es wird feuchtfröhlich.
Moni und ich gehen noch zum Abendessen in ein Restaurant am Kanal. Ich bekomme ein Fassbier was bei der Hitze super mundet. Das Essen sehr gut war diesmal richtig preiswert. Wir waren mit nur 50€ dabei!
Zurück am Schiff wird die Unterhaltung und Getränkeeinnahme mit den Schiffsnachbarn, Wolle und Opa Otto fortgesetzt. Otto ist 82 und war Mediziner und ist als Jugendlicher mit der Fischereiflotte unterwegs gewesen und später als Skipper in einer Studentischen Segelvereinigung gefahren. Er hat einige Atlantiküberquerungen gemacht und ist bis Hawaii gesegelt. Kaledonien Kanal und Shetland Inseln… Mir leuchten die Augen, das hat mich sehr interessiert. Leider habe ich mir den Schiffsnamen nicht gemerkt. Waren nette Leute! Vielleicht sehen wir sie nochmals bei unserer Kanalpassage.
Tag 30, 12. Juli 2021
Söderköpping (Götakanal), Hafentag, keine Meilen
Vor 20 Jahren haben wir hier zwar angelegt aber uns den Ort nicht angesehen. Damals ging alles viel zu schnell. Wir hatten nur 3 Wochen, weil wir ja noch berufstätig waren. Diesmal soll es anders sein. Wir sind Rentner und haben alle Zeit der Welt.
Nachdem wir gestern Abend mit den Bootsnachbarn gezecht haben fällt das Aufstehen ein kleinwenig schwer. Dennoch, wir beenden die Nachtruhe 9:30 Uhr, frühstücken bei schönstem Sonnenschein. Moni erzählt, der Felsen gegenüber dem Anleger wird nachts angestrahlt. Ich habe das gar nicht mitbekommen.
Wir beginnen unseren Spaziergang entlang dem Kanal. Massenweise sind Urlauber unterwegs. Man sieht, die Urlaubssaison in Schweden ist im vollen Gange. Vor einer Eisdiele eine riesige Schlange. Die Schweden ist eine Eisessende Nation. Wir lesen später im Internet, dass diese Eisdiele die beliebteste in ganz Schweden sei. Im Jahr werden hier 70 Tonnen Speiseeis verkauft – unglaublich.
Wir beobachten an der Schleuse Söderköpping mal die Anderen beim Schleusen. 3…4 Segler und Motorboote immer in der Schleuse.
Söderköpping liegt an der Südseite des Kanals, die Westseite ist ein riesiger Felsen an denen wir Kletterer beobachten.
Wir bewegen uns in den Ort. Erster Halt, der zentrale Platz mit dem Rathaus. Vor dem Rathaus eine alte Telefonzelle, daran geschrieben steht RIKSTELEFON, Reichstelefon. Man stelle sich so etwas in Deutschland vor…Reich ist gestrichen, dafür gendern wir jetzt.
Direkt am Rathausplatz auch ein ,Systembolaget‘. Staatlicher Schnapsladen – wichtig, wenn die Getränke auf dem Schiff weniger werden.
Unser Weg führt uns an der Kirche St. Laurenti vorbei. Interessant, der Glockenturm daneben. Alles mit Holzschindeln verkleidet und gedeckt. Wir lesen: die Kirche, in Baltischer Ziegelsteingotik gebaut, wurde 1296 eingeweiht. Eine unsymmetrische Kirche mit Seitenschiffen. An der Seite eine wahrscheinlich sehr wertvolle Kanzel. Im Mittelgewölbe des nördlichen Seitenschiffes hängt ein Modell der Fregatte „Jylland“. Es war ein Geschenk Dänischer Flüchtlinge, die im 2. Weltkrieg in Schweden Zuflucht fanden. Interessant für uns, weil wir im letzten Jahr auf unserem Segeltörn zweimal in Edeltoft auf der Fregatte waren.
Wir gehen weiter durch den schönen alten Ort. Alte Schwedenhäuser mit ihren typischen Anstrichen in Gelb und Dunkelrot. Vor den Häusern Stockrosen/ Malven.
Nächster Stopp, die Drothems Kirche. Weis gestrichen das Backsteingebäude. Auch hier der Glockenturm daneben. Im Kirchenschiff auch hier ein Schiff an der Decke – Symbol der Reise des Menschen von der Wiege zum Grab. Ich habe voriges Jahr über Kirchenschiffe eine Geschichte geschrieben.
Hinter der Kirche ein kleiner Fluß, mit einem Wehr und einer alten Mühle daneben. Das Mühlrad war nicht mehr da. Wir folgen dem Flusslauf zurück Richtung Kanal. Hinter dem Rathaus im Flussbett eine Installation eines Künstlers: Angler, Geiger, Schwimmer und Enten.
Mich dürstet nach einem Bier. Ein Gartenlokal bietet Lunchbuffet für 10€/Person und die haben Fassbier. Hier bleiben wir.
Ich gehe zurück zum Schiff und mache Mittagsschlaf, Moni geht einkaufen. Den Rest des Tages sind wir nur faul.
Hasen setzen über den Götakanal
Rathaus von Söderköping Richstelefon In jeder Straße Stockrosen Kirche St. Laurenti Der Glockenturm steht neben der Kirche Drothems Kirche Der Glockenturm der Drothems Kirche Alte Mühle Installation eines Künstlers, Schwimmer Symbol der Reise des Menschen von der Wiege zum Grab
Tag 31, 13. Juli 2021
Söderköpping (Götakanal) – Norsholm (Götakanal), 12 nm
Heute geht die Fahrt weiter auf dem Götakanal. Wir legen 9:30 Uhr ab. Gleich geht es in die Schleuse Söderköpping. 15 Minuten später sind wir 2,30 Meter höher. Es folgt eine Klappbrücke. Schon bei unserer ersten Passage des Götakanals haben wir gemerkt, schneller fahren als 5 ktn macht keinen Sinn. Wenn man eher da ist bleibt die Brücke eben zu.
10:50 Uhr dann die untere Schleuse Durkullen. Vor fast jeder Schleuse muss ich fast anlegen an einem Vorsteg. Hier geht Moini mit der Vorleine runter und wandert am Schleusenrand nach oben. Ich fahre dagegen unten in die Schleuse. Moni macht dann die Vorleine kurz fest und übernimmt von mir die Achterleine. Die zieht sie durch einen Ring und ich lege das andere Ende auf der Achterklampe fest. Moni geht dan zurück zur Vorleine und holt diese mit steigendem Wasser in der Schleuse dicht.
Nach der Schleuse müssen wir erst mal warten am Steg, um dann später in die obere Schleuse Durkullen einzufahren. 11:50 Uhr sind wir raus aus Durkullen. Na das kann ja was werden, ziemlich lange Wartezeiten.
Wir passieren weiter die Doppelschleusen Mariehov, untere und obere und Carlsborg.
Irgendwann hole ich mir an Steuerbord eine Schramme an Backbord, 20 cm lang, als ich an den Vorsteg von der Schleuse rangehe. Shit happens! Na es muss ja was im Winterlager zu reparieren geben.
Nach 3 weiteren Brücken und der Schleuse Klämann sind wir an einem See, den Asplangen, ungefähr 2 Meilen lang. Der Wind schiebt von hinten und wir rollen die Fock aus. Weiter geht es mal ohne Maschine.
Am Ausgang des Sees, die Schleuse Hulta nehmen wir 16:20 Uhr. Nun die letzte Schleuse für heute, die Bråton Schleuse. Dann fahren wir noch durch die Autobahnbrücke und eine alte Klappbrücke.
Wir sind in Norsholm, unser Tagesziel heute. Ein langer Steg Steuerbords am Kanal. Kein Platz? Weit vorn, fast am Ende, die Kaimauer beginnt schon, der Steg ist zu Ende, wir finden doch noch ein Plätzchen. Kein Landstrom, macht nichts, wir haben ja neue Bordverbrauchsbatterien.
Im Ort ein großer Campingplatz, voll mit Wohnmobilen. Zwei Kneipen hat es noch. Wir essen in „Captain Willes“. Es gibt einige Tafeln mit Informationen über den Götakanal. Aber über den Götakanal werde ich noch eine extra Geschichte schreiben, hat immerhin ein Deutscher gebaut, der Baltasar von Platen aus Stralsund.
Tag 32, 14. Juli 2021
Norsholm (Götakanal) – Berg (Götakanal), 15 nm
Früh legen schon die ersten Schiffe vor 8:00 Uhr ab. Wir hören die Schraubengeräusche und die Bugstrahler. Na, die Leute haben es eilig. Verstehen wir, wenn man noch im Berufsleben steht ist der Urlaub begrenzt. Unsere erste Reise 2001 durch den Göteakanal haben wir auch von Neustadt (Schleswigholstein) entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn über den Berg nach Neustadt zurück in 3 Wochen gemacht. Das war ganz schön taff.
Gleich in Norsholm ist ein Dreifachhindernis: Eine Straßendrehbrücke, eine Schleuse und danach gleich noch eine Eisenbahnklappbrücke. Nachdem die Drehbrücke geöffnet hat fahren wir 9:25 Uhr in die Schleuse ein. Drehbrücke und Schleusentor schließen und wir werden hochgeschleust. Das obere Schleusentor öffnet, aber wir müssen warten. Ein Zug nach dem anderen fährt noch über die Eisenbahnbrücke. Nach 15 Minuten eine Lücke, die Eisenbahnbrücke öffnet und wir haben grünes Signal. Wir müssen schnell raus und durch die Brücke. Hinter uns, 5 Minuten später kommt schon der nächste Zug.
9:50 Uhr fahren wir in den ROXEN ein, ein 13 Meilen langer See, 33 Meter ü.d. Meeresspiegel. Wir setzen Groß und Fock. Es weht leichter Wind 9-12 ktn von Ost. Wir segeln platt vorm Laken immer zwischen 3,5- 6ktn. Immer mal schlägt das Vorsegel rum. Der Wind ist unstetig, besonders im schmalen Teil am Anfang des ROXEN. Aber sehr schönes Segeln auf so einem Binnensee.
13:10 Uhr haben wir den See von Ost nach West durchquert. Segel sind schnell eingeholt und wir legen in einer 13 Meter Lücke am Kai vor der „Carl Johan“ Schleusentreppe an. Müssen wir zweimal anfahren. Es geht nur mit einer Spring von der Mittelklampe. Moni ist Profi auf der Mittelklampe.
Jetzt heißt es Geduld haben. Viele Boote warten auf die Aufwärtsschleusung, die 7 Treppen von 33 Meter auf 52 Meter ü.d. M. nach Berg. Wir beobachte zwei Segelboote zwischen Mole und Schleuseneinfahrtsbereich, die im flachen Wasser, 2 Meter Ankern wollen. Sie fahren sich fest in Seegras und Schlingenpflanzen. Solche ziehen sie am Anker in großen Klumpen hoch. Bei einem scheint auch was in die Schraube gekommen zu sein. Na so etwas macht man auch nicht. Der eine schleppt den anderen zum Kai an der Schleuse. Glück für uns, wir müssen weg vom Kai und Platz für die Havaristen machen. Dafür dürfen wir gleich in die Schleuse einfahren.
13:45 Uhr beginnen wir die Schleusung in der „Carl Johan“ Schleusentreppe. Es geht nur aufwärts, jede zweite Kammer ist belegt. Die erste ist aufregend, Moni kommandiert und kommentiert, nach der zweiten Kammer kommt dann Routine auf. 15:35 Uhr sind wir oben. Endlich, es war anstrengend bei der Wärme. Um diese Zeit waren bestimmt 30°C. Wir haben Unmengen Wasser Tee und alkoholfreies Bier getrunken. War eben doch nützlich, dass Moni bei ihrer letzten Einkaufstour das falsche Bier gekauft hatte.
Hier oben in Berg ist ein kleiner See. Rundherum Anleger. Wir machen fest auf Heckboje. Pos 58°29‘109 N 15°32‘025 E.
Uns ist jetzt nur noch nach Baden. Selbst die 26°C Wassertemperatur sind erfrischend. Später werden leckere Steaks gegrillt, es gibt grünen Spargel und kleine neue Kartoffeln aus Schweden dazu.
Wir beschließen morgen hier zu bleiben und eine Fahrradtour zu machen und zu baden.
Auf dem Roxen
Die Deppen, unser Glück, wir kommen in die Poolposition
Von Oben nach Unten geschut Die Wasa Lijon fährt die Touries an
Tag 33, 15. Juli 2021
Berg (Götakanal), Hafentag, keine Meilen
Wir schlafen aus, in der Nacht war es ein wenig kühler. Moni hat auch noch dünnere Bettdecken bereitgestellt – heißer Sommer in Schweden. Die Grünen würden schon wieder den Weltuntergang durch Klimawandel herbei schreien, weil der Sommer mal warm ist. Na wir sind weit weg und wir wissen nur dünn was Baerböck, Habeck, oder die Lisa Neugebauer gerade im Schilde führen.
In den Nachrichten heute früh lese ich das die Politik die Frau Dr. Sahra Wagenknecht madigmachen, weil ihr Ehemann Lafontaine sich über die Corona-Heulboje Lauterbach lustig macht, welche Hand in Hand mit der Pharmaindustrie den Teufel an die Wand male. Recht hat er ja, der Lafontaine!
Moni hält Waschtag ab. Drei Mal war sie schon schauen ob die Deutsche Hausfrau von einem Nachbarschiff endlich fertig ist. Wie viele Trommeln Wäsche diese Übermutter schon gewaschen haben mag? Endlich, Moni ist dran. Nach unserem späten Frühstück ist unsere Wäsche fertig.
Wir gehen mit unseren Fahrrädern auf Tour. Wir fahren zum VRETA KLOSTER. Im Wesentlichen steht noch die schöne Klosterkirche. Da wo der Kreuzgang war erinnern überwachsene Arkaden. Eine wunderschöne gepflegte Anlage. Es war das erste Nonnenkloster in Schweden.
Heute ist der 14.07.2021, vor 3 Jahren ist mein Freund Alisher Rakhimov in Usbekistan gestorben. Ich erinnere in einer Whats App Gruppe daran.
Moni möchte 7 km weiter zur STJÄRNORPS SLOTTSRUIN, direkt am See Roxen. Wir fahren los, doch der Fahrradweg endet. Ein Stück fahren wir noch an der Hauptstraße. Viel Verkehr, Moni mag das nicht. Wir fahren zurück, essen in Berg ein Eis.
Anstelle der Schlossruine entscheiden wir uns für ein paar Kilometer am Götakanal hoch zu radeln um dann auf der anderen Seite wieder zum Schiff zurück zu fahren.
Nicht weit von unserem Schiff, am schräg gegenüberliegenden Kai liegt ein Zweimastschoner, davor eine Tribüne und Werbung für eine Pippi-Langstrumpf-Vorstellung. Gestern noch habe ich gedacht, alles abgesagt wegen Corona. Heute Nachmittag dagegen läuft die Vorstellung mit vielen, vielen Kindern im Publikum und bekannten Pippi Langstrumpf- Liedern. In Schweden geht das Leben eben weiter.
Es reicht für heute, nur noch Baden, Bier und andere kalte Getränke und ein bisschen Abendbrot.
VRETA KLOSTER Kirche
Kollonaden anstelle des Krezganges
Schleusentor oberhalb Berg Während unserer Fahradtour am Kanal, eine Tafel errinnert an die 60.000 Schwedischen Soldaten, die den Kanal erbauten
Pippi Langstrumpf, Das Leben für die Kinder in Schweden geht weiter, trotz Corona
Tag 34, 16. Juli 2021
Berg (Götakanal) – Borensberg (Götakanal), 12 nm
Während unseres Frühstücks geht der Schiffsnachbar von der Heckboje, eine Ketsch mit langem Besanbaum. Sie versuchen es, aber werden bei Seitenwind vertrieben. Ihr Ruder kollidiert mit der nächsten Heckboje. Wir helfen, ziehen deren Vor- und Achterleine zu unserem Schiff und jetzt kommen sie raus. So schön deren Schiff auch aussieht, das Bugstrahlruder fehlt denen.
9:30 Uhr legen wir ab. Gleich danach gehen wir vor der Schleuse längsseits am Steg- Warteposition. Die Schleusenwärterin informiert uns, dass erst das Passagierschiff hochgeschleust wird, die WASA LIJON. Wir unterhalten uns mit den Seglern der kleinen Stahlyacht TÜMLER aus Kiel. Die fahren schon das 5. Mal den Götakanal entlang. Die nächsten Schleusen bis Borensberg werden sie jetzt immer an unser Backbordseite mit uns absolvieren.
10:30 Uhr fahren wir in die Schleuse, Berg Nedere ein, 4 Kammern. Kurzes Aufatmen und es geht gleich wieder in zwei Doppelkammerschleusen, Berg Övere. 12:00 Uhr sind wir oben in Berg, 52 Meter ü.d.M.
Nächste Schleuse Hedda, Doppelkammer, 13:00 Uhr sind wir durch.
Bis jetzt war das Wetter angenehm, bedeckt, angenehme Temperatur und keine Sonne. Aber jetzt um die Mittagszeit bricht es auf, die Sonne ballert unbarmherzig. Wir schwitzen auch wenn wir nichts tun.
In Ljungsbro fahren wir über ein Aquädukt. Die Autostraße unterquert den Götakanal. Noch eine Klappbrücke in Ljungsbro, die Brücke Malfors. Ab jetzt windet sich der Kanal in engen Kurven. Man sieht den Gegenverkehr nicht.
Viel Seegras im Kanal. Unser Steuerrad wackelt. Ungewöhnlich. Wir stoppen auf und fahren ein Stück rückwärts. Dan wieder Vorwärts, das Wackeln ist weg. Wir sehen hinter uns einen großen Batzen Seegras, der sich um unser Ruderblatt gelegt hatte. Wir sehen unterwegs „Seegraserntemaschinen“. Die versuchen dem Desaster Herr zu werden. Wir erfahren an der nächsten Schleuse, dass dieses Problem mit Corona zusammenhängt, es fahren kaum noch Passagierdampfer. Hatte gedacht Corona ist ein Gesundheitsproblem für Menschen, nun hat es auch die Kanalfahrt eingeholt.
14:15 Uhr passieren wir die Sjobacka Brücke. Ab jetzt verläuft der Kanal parallel oberhalb des Njorbysjön Sees. Er wird vom Motola Strom gespeist.
Entgegen kommt uns jetzt der Passagierdampfer WASA LIJON. Der kommt mit mehr als 5 ktn und nimmt keine Rücksicht. Ganz schön knapp.
Jetzt noch 3 Brücken und wir fahren oberhalb parallel zum Motola Strom.
Wir kommen nach Borensberg. Vor der letzten Schleuse steuerbord das Göta Hotel. Das legendäre Hotel, spielt auch eine Rolle im Roman „Die Leiche im Götakanal“.
Ja die letzte Schleuse vor Borensberg ist noch handbetrieben, die anderen sind alle schon hydraulisch. Sowohl die Schleusentore werden über Handhebel, ein Getriebe und Balken bewegt. Die Wasserregulierung erfolgt mit Handrädern und Zahnstangen.
Wir passieren die Schleuse und legen in Borensberg an der Kaimauer an. Landstrom holen wir uns mit langen Verlängerungen und Abzweigkupplungen zusammen mit den Schiffsnachbarn von der S/Y Tümler. Also Kühlung der Getränke und Speisen im Kühlschrank ist abgesichert.
Wir baden, machen uns schick und gehen zum GÖTA HOTEL. Wir willen zu Abend essen. Enttäuschung, alles reserviert. Ich bin sauer. Es war noch endlos Platz, aber die Küche arbeitet noch nicht. N wahrscheinlich brauchen die das Geschäft nicht. Moni trinkt einen Aperol, ich ein Flaschenbier – nicht einmal Fassbier haben die Nasen.
Wir setzen um und gehen in ein anderes Restaurant GÄSTGIFVAEGÅRDEN, direkt über den Motala Strom. Hier ganz im Gegensatz Geschäftstüchtigkeit und gutes Essen und eine gute Flasche Wein. Im Gegensatz zum GÖTA HOTEL, wo junge blonde Mädchen bedienen (Studenten), hier im GÄSTGIFVAEGÅRDEN bedient Personal mit südländischen Aussehen.
Blick zurück Hoch gehts Zum Gedenken an 60.000 Schwedische Soldaten, die den Kanal gebaut haben Aquädukt Warten vor einer Brücke Sauna am Götakanal 110kV, was für Elektriker
Interessante MastformWieder ein Aquädukt
Handbetrieb
Baltasar von Platen gesehen im Göta Hotel
Das geschäftstüchtige Restaurant Am Motala Strom
Tag 35, 17. Juli 2021
Borensberg (Götakanal) – Motala (Götakanal), 9 nm
Der letzte Tag der 5. Woche ist angebrochen, Samstag. Früh schon ballert der Planet. Es ist warm, wir baden erst mal vor dem Frühstück.
10:40 Uhr legen wir ab, kein Wind und wir wollten über den BOREN See segeln. Na mal sehen.
11:00 Uhr sind wir auf dem BOREN. Kein Wind, gerade mal 2…3 ktn. Es ist sinnlos die Segel zu setzen. Wir motoren weiter.
11:20 Uhr ändert sich die Situation, 7 ktn Wind, auf der Nase. Wir setzen Groß und Fock und kreuzen gegen den Wind. Glatte See, und man sieht wie sich das Wasser kräuselt in der Briese.
Rechts und links sehen wir die Berge und Wälder, wie im Mittelgebirge. Wir segeln 8 Kreuze bis zur Schleusentreppe BORENSHULT. Immerhin sind wir 3… 5 ktn ü.G. gefahren. Hat Spaß gemacht.
In BORENSHULT 12:50 Uhr angekommen, müssen wir unterhalb der Schleusentreppe erst mal anlegen. 14:00 Uhr soll die Schleusung beginnen. Zeit zum Baden, Zeit für ein Mittagessen. Moni erinnert sich, hier unterhalb der Schleuse haben wir vor 20 Jahren mit unseren Kindern über Nacht gelegen.
13:50 Uhr geht die Schleusung dann los. 5 Kammern, 15 Meter geht es hoch. 15:00 Uhr sind wir oben. Erst mal müssen wir nochmal anlegen und einen Passagierdampfer passieren lassen, der hinter uns hochgeschleust wurde.
Das Anlegen hinter der Schleusentreppe macht Sinn. Hier hören wir Discomusik und auf dem anliegenden Parkplatz stehen die Amerikanischen Oldtimers. Eine Augenweide, im ewesentlichen aus den 60-ern.
Der Dampfer hat uns passiert. Wir fahren weiter, Motola beginnt, Rechts ein Trockendock mit Dampfern drin, links das Industriemuseum, davor eine Lokomotive. Hier begann die industrielle Revolution mit dem Kanalbau, hier wurden Dampfbagger gebaut.
Gegenüber dem Industriemuseum ist ein schöner Anleger. Hier machen wir fest.
Jetzt baden und erfrischen. Wir brauchen Kühlung von innen und außen. Moni geht erst mal auf Erkundungstour und kauft Mineralwasser. Ich schlafe erst mal in der Pflicht.
Moni kommt zurück und weckt mich unsanft. Ich muss den Gas Grill anbauen. Heute zu Abend gibt es Burger, selbstgegrillt… Feierabend.
Passagierdampfer auf dem Boren
5 Kammern hoch nach Motola Hier lagen wir schon mal vor 20 Jahren Wasser marsch Blick zurück Gebaut 1825
Dampfer fährt aus der Schleuse Industriemuseum
Die 60-er und früher