Tag 64, 15. Juli 2024, Mit dem Mietauto von Carrickfergus nach Bushmills, 150 Landmeilen
Unser Mietauto steht auf dem nahegelegenen Parkplatz am Supermarkt. Die Parkplätze darf man hier über Nacht benutzen für privates Parken. Gegen 9:00 Uhr beginnen wir unsere Reise. Das Wetter ist schön, warm und schon so früh ein bisschen Sonne.
Wir fahren Richtung Whitehead an der Küste. Hier beginnt eine Küstenstraße für Touristen mit braunen Hinweisschildern gekennzeichnet. Weiter geht es über Larne bis Glenarm. Immer wieder halten wir an und genießen die Aussicht. Es ist schön, das Meer als Segler aus einer anderen Perspektive zu sehen.
In Glenarm machen wir einen längeren Halt, erst an dem kleinen Hafen und später am Glenarm Castle. Am Hafen treffen wir einen Segler aus Köln mit seiner SY „Lollo“. Dem bin ich schon in Scalloway auf den Shettlands und im Caledonian Canal begegnet.
Im Park des Glenarm Castle gehen wir spazieren. In das Castle kommen wir nicht hinein. Das ist bewohnt und „strictly private“. Macht nichts, es gibt ein Café. Wir trinken Tee, englisch mit Milch. Die Mädchen, die an der Kasse stehen und bedienen stehen sich gegenseitig im Weg und sind langsam und ungeschickt und wie sich an der Kasse zeigt auch dumm. Das ist die Zukunft, denken wir laut.
Wir fahren weiter nach Norden Richtung Ballycastle. Eigentlich wollten wir hier Halt machen. Bellycastle liegt gegenüber der Insel Rathlin Island, auf der wir mit dem Schiff waren. Aber Ballycastle ist übervoll mit Menschen und Autos, es scheint ein Volksfest zu sein. Also wir fahren weiter Richtung Bushmills.
Wir halten mehrmals an und genießen die Aussicht aufs Meer und zur Insel Rathlin Island.
Genug der Erinnerung, wir trinken Kaffee in einer kleinen Bar, und fahren weiter nach Bushmills.
Bushmills ist ein Muss für den Whiskytrinker. Hier ist der Irish Whiskey, der „Bushmills“ her. Wir besuchen die Whiskey Destillery, machen Fotos von außen. Eine Führung machen wir nicht mit. Alles überbucht und zu viele Touristen hier. Außerdem sehen alle Destilleries innen gleich aus und verkosten können wir nicht wegen dem Auto auf dem Parkplatz.
Es ist 17:00 Uhr, wir bemühen uns um eine bezahlbare Unterkunft. Wir bekommen ein Zimmer in einem Youth Hostel, einfach aber zweckmäßig.
Zum Abend kehren wir im „The Bushmills Inn“ ein. Ein schönes Restaurant und eine gute Bar.
Tag 65, 16.Juli 2024, Von Bushmills über Londonderry zurück nach Belfast, 110 Landmeilen
In Bushmills packen wir unsere Sachen und gehen in ein nahegelegenes Café frühstücken. Wir ärgern uns über das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis und die Bedienung. Die jungen Frauen, die hier bedienen, sollten sich einen anderen Job suchen. Dumm, dick und frech. Da fängt der Tag schlecht an.
Wir fahren mit dem Auto noch mal ein Stück in Gegenrichtung und besuchen vulkanische Steinformationen an der Küste, den Giants Causeway. Sechseckige Säulen in großen Verbänden kommen aus der Erde. Das sind Reste vom Vulkanismus in dieser Gegend. 1991 waren wir schon mal hier, damals mit dem Auto.
Weiter führt uns unser Weg nach Westen zum Dunluce Castle. Eine schöne alte Ruine. Da soll schon ein Teil davon den Felsen runter ins Meer gestürzt sein.
Nächster Halt ist oberhalb der Whitepark Bay. Ein schöner alter Park, wir wandern durch und steigen hoch zu einem alten Mausoleum und von der Ferne sehen wir eine alte Burgruine, riesig. Weiter fahren wir direkt an den Strand der Whitepark Bay. Hier kann man sogar mit dem Auto direkt auf den Strand fahren. Wir machen das nicht. Erinnerungen an 1994 werden wach. Da waren wir nochmal mit dem Auto in Irland und sind an einen Strand mit eben diesem Auto gefahren und haben uns bei Ebbe kurz vor dem Wasser festgefahren. Und dann kam die Flut. Der Abschleppdienst war in der Kirche und hat mit dem Abschleppen bis zum letzten Moment gewartet. Der Preis ist mit näherkommender Flut gestiegen!
Wir schauen auf die Uhr. Es ist schon 14:00 Uhr, wir wollen am Abend wieder in Belfast sein. Bis Londonderry machen wir keinen Halt mehr.
In Londonderry fahren wir ins Stadtzentrum. Das ist eine ganz schöne Herausforderung bei dem Verkehr. Mit Mühe finden wir einen Parkplatz in der Nähe des alten Stadtzentrums. Wir entschließen uns die alte Stadtmauer oben abzulaufen, rund um die alte Stadt. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf Derry, den Katholischen Teil der Stadt und auf der anderen Seite den Protestantischen Teil. In den Sechzigern und Siebzigern hat hier der Bürgerkrieg getobt. Überall sieht man noch die Mauern und meterhohen Zäune, die die Parteien getrennt haben.
1,5 Stunden brauchen wir für die Rückfahrt nach Belfast. 17:30 Uhr geben wir unser Mietauto am City Flughafen zurück. Wir sind k.o. Mit einem Bus fahren wir vom Flughafen nach Belfast City und von dort mit dem Zug nach Carrickfergus. Zum Abschluss unseres Besuches in der Region Belfast kehren wir ein in unseren Pub, „The Bar“.
Tag 66, 17.Juli 2024, Carrickfergus (GB) – Ardglass (GB), 44 nm
Gestern haben wir uns noch Mal die Strömungsverhältnisse am Ausgang des Balfast Lough und nach Süden weiter angesehen. Wenn wir mit achterlichem Strom Richtung Süden wollen, müssen wir zeitig los.
Also stehen wir 3:00 Uhr auf und legen nach einer schnellen Tasse Kaffee schon 3:40 Uhr ab. Es ist noch dunkel, aber nachdem wir raus sind aus der Marina sieht es schon dämmerig aus. Wir fahren mit Maschine, die See im Belfast Lough ist flach, kein Strom, nicht von hinten, nicht von vorn.
Wir halten Kurs auf den äußeren Anfang des Belfast Kanal. Das ist der Fairway Richtung Belfast. Wenn man den überfährt muss man sich bei Belfast Traffic über CH 12 melden. Wir kreuzen die Schifffahrtslinie an deren Beginn rechtwinkelig, es ist 4:00 Uhr.
Jetzt nehmen wir Kurs Richtung Bangor. Bangor ist ein alter Badeort aus Viktorianischer Zeit. Bangor markiert zugleich die Südliche Seite des Ausganges des Belfast Lough. Und bei dem Gedanken an Bangor kommen Erinnerungen auf. Bangor gibt es auch in Maine, USA. Da mussten wir vor 19 Jahren auf dem Wege zu unserem Sohn nach Halifax in Canada zwischenlanden, wegen Nebel.
4:50 Uhr haben wir Bangor querab an Steuerbord. Moni fotografiert den Sonnenaufgang im Osten über dem North Chanal der Irischen See.
5:30 Uhr fahren wir in den Donaghadee Sound ein. Das ist eine Meerenge, sehr schmal, zwischen dem Irischen Festland und der kleinen Insel Copeland. Der Strom packt uns von hinten mit zwei Knoten. Wind ist kaum, wir fahren immer noch mit Maschinenkraft. Und wir haben keine Tide Ribs, weil der Strom uns schiebt und dass bisschen Wind auch von hinten kommt. Nach Seekarte kann es hier richtig turbulent werden, aber unsere Berechnung war zeitlich und windmäßig richtig.
Ich lege mich erst mal schlafen. Moni führt das Schiff. Die Sonne scheint, aber der Wind ist kalt. Ich liege im Warmen.
Weiter südlich vor der Küste Nordirlands wird der Strom immer weniger, der Wind kommt auf… 9…10 ktn. Moni weckt mich, wir setzen die Segel 8:30 Uhr und stoppen die Maschine. Wir segeln einen Hoch-Am-Wind-Kurs. 30° kommen wir ran. Die See ist flach, nur kleine Wellen. Wir beobachten die Küste und die Fischer beim Einholen und Auslegen ihrer Lobsterfallen.
11:40 Uhr haben wir die Insel Guns Island querab an Steuerbord. Moni findet heraus, dass man bei Ebbe zu der Insel rüber laufen kann. Die Insel liegt direkt vor der Küste. Wir segeln vorbei.
Wir segeln bis kurz vor die Einfahrt nach Ardaglass. Lange hatten wir den Wind auf der Nase und sind insgesamt 8 Wenden gefahren. 12:10 Uhr bergen wir die Segel.
Es geht hinein nach Ardaglass. Hier gibt es einen Fischereihafen und eine kleine Marina mit Pontons. Die Einfahrt hat es in sich. Wir haben Niedrigwasser und es geht im Zickzack einen betonnten Weg lang. An Backbord, kurz vor einer Ost Tonne liegen Robben auf einem trockengefallenen Felsen vor dem Fischereihafen. Wir fahren langsam und beobachten. Beinahe wäre ich im Westen an der Ost Tonne vorbei. Das wäre ein schlimmer Fehler, wir wären auf Grund gelaufen. Im letzten Moment bemerke ich den Fehler, volle Kraft zurück und im Osten an der Tonne vorbei. „Gefahr erkannt, Problem gebannt!“.
12:25 Uhr legen wir an, im Finger am Ponton. Unsere Pos 54°15‘706 N, 5°36‘356 W.
Ein hübscher Hafen. Wir gehen ein wenig durch die Kleinstadt und kaufen im Spar ein. Wir sind erstaunt, es gibt noch ein kleines altes Hafenbecken. Hier sind die Schiffe trockengefallen, es ist Ebbe.
Am Abend bezahle ich beim Hafenmeister. Ein altes Männlein und der ist blind. Ich unterhalte mich mit ihm. Ein ganz lieber netter Mann. Ich gebe den Preis selbst ein in das Kartenterminal. Er sagt mir er sieht nur noch Schatten.
Mit einem Schiffsnachbarn unterhalte ich mich. Er ist 83 Jahre alt und seine Frau Schweizerin. Er hat eine hölzerne Windsteueranlage selbst gebaut. Während Corona! bemerkt seine Frau. Gott sei Dank ein Projekt in dieser bekloppten Zeit.
Tag 67, 18.Juli 2024, Ardglass (GB), Hafentag, keine Meilen
Wieder mal ist Ausschlafen dran. Hafentag, der alte Körper freut sich darüber. Ein langes Frühstück folgt und dann die Schreibarbeit an meinem Blog.
Draußen regnet es, Sprühregen, ungemütliches Wetter. Da bleibt der Segler lieber unter Deck. Und draußen auf der Irischen See ist es diesig und ganz schön Knatter. Also machen wir es uns gemütlich.
Gegen 13:00 Uhr wird das Wetter besser. Wir gehen spazieren. Moni hat gestern am Abend schon einen Rundgang gemacht und alles fotografiert und führt mich jetzt.
Erster Gang ist in Richtung des Ardglass Golf Clubs. Auf dem Weg dahin beobachten wir die Robben im Fischereihafen. Im Golfclub sind alle Flaggen der Golfer, die anwesend sind, gehisst. Wir gehen in das Clubhaus und trinken an der Bar IPA und Chardonnay. An den Wänden bewundern wir die Fotos all der Golfer und die Trophäen.
Weiter wandern wir durch den Ort, besichtigen alle Kirchen die auf dem Weg liegen, von außen, sie sind geschlossen.
Interasant ist das Jordan’s Castle, ein Wohnturm. Es ist ein geschütztes Gebäude… State Care Monument.
Reichtum strahlt der Ort nicht aus. Die Häuser sind klein und weit weg von elitär. Wie wir wissen hat Irland in der früheren Zeit nicht gerade vor Reichtum gestrotzt. Es wurden eben Kartoffeln angebaut. Einzig die Großen Autos, Mercedes und BMW bewundere ich vor den kleinen Häusern… sicher alle auf Kredit gekauft.
An einem Castle kommen wir noch vorbei. Es ist heute ein Pflegeheim, das King Castle Nursing Home.
Ein paar Einkäufe machen wir noch, dann geht es zurück zum Schiff. Einem holländisch-deutschen Paar helfen wir noch beim Ablegen ihres Katamarans.
Wir lassen den Tag auf dem Schiff ausklingen. Morgen geht es weiter in die Republik Irland. Heute Abend muss ich uns noch abmelden bei den Britischen Behörden. Das geht übers Internet.
Tag 68, 19.Juli 2024, Ardglass (GB) – Carlingford Marina (IRL), 34 nm
Heute verlassen wir das Vereinigte Königreich. Gestern Abend noch habe ich uns abgemeldet bei UK.gov. Das Internetvergnügen hatte nach einigen Anläufen geklappt.
7:05 Uhr legen wir bei dichtem Nebel ab. Trotz des Seenebels ist es windig. 7:45 Uhr setzen wir die Segel, Groß, Reff 1 und die Fock. Wir haben ganz schöne Welle. Ich schätze so 2 Meter. Wir segeln hoch am Wind, fast Idealkurs den wir bis zur Einfahrt in das Carlingford Lough brauchen.
Es geht zügig voran, mit 5 ktn ü.G. mit Kurs 240°. Gegen 9:00 Uhr kommen wir weiter nach Westen vom Idealkurs ab. Wir müssen korrigieren und eine Wende fahren, um an Höhe zu gewinnen.
9:00 Uhr löst sich der Nebel vollständig auf. Dafür nimmt der Wind weiter zu. 9:20 Uhr überschreitet der 20 ktn. Wir bauen ein 2. Reff in das Gr0ßsegel und verkleinern auch die Fock. Wir fahren weiter mit 5…6 ktn ü.G. Es wird ganz schön heftig. Die Welle nimmt zu. Wir schätzen 3 Meter und auf 30° von vorn.
Immer wieder müssen wir jetzt Wenden fahren, um die verlorene Höhe zum Idealkurs zurück zu gewinnen. Insgesamt 7 Wenden.
Moni ist ganz schön angespannt aber macht mit ohne zu murren. Es ist ganz schön anspruchsvolles Segeln bei Winden über 20 ktn, in Spitzen 25 ktn und dieser Welle schräg von vorn. Es geht auf und ab. Und wir müssen auf die Markierungsbojen der Lobsterfallen achten. Davon gibt es hier viele und die sind in der Welle schlecht auszumachen.
12:30 Uhr sind wir vor der Einmündung in das Calingford Lough. Wir bergen die Segel und fahren in das betonnte Fahrwasser. Ungünstiger Weise haben wir den Strom von vorne. Das Wasser läuft aus dem Fjord hinaus. Und weil der Wind gegen das ablaufende Wasser bläst geht es ganz schön turbulent zu. Wir haben 2 ktn Strom auf der Nase! Es geht mühselig voran.
13:45 Uhr fahren wir von der Roten Fahrwassertonne Nr. 18 zur Marina. Die Marina ist gegen den Wind und die Welle mit einer meterhohen Betonmauer umgeben und geschützt. Als wir drin sind sieht es aus wie hinter der Berliner Mauer.
14:00 Uhr legen wir in der geschützten Marina an. Vom vielen Wind merken wir nichts mehr. Zwei Schiffseigner helfen uns beim Anlegen. Pos 54°03‘148 N, 6°11‘476 W. Gleich melde ich mich im Marina Office an. Immerhin haben wir das Land gewechselt und sind aus einem Nicht-EU-Land in ein EU-Land eingereist. Aber richtig interessiert das keinen. Wir bezahlen unsere Liegegebühr jetzt in Euro und fertig.
Wir trinken unseren obligatorischen Anleger. Moni legt sich hin und ich zünde mir eine Zigarre an und feiere unsere Ankunft in der Republik Irland. Nils vom Nachbarschiff, ein 83-Jähriger Segler verwickelt mich in ein Gespräch. Ich bitte ihn an Bord und wir trinken gemeinsam Whiskey.
Moni und ich, wir essen an Bord und danach muss ich mich erst mal hinlegen. War wohl schon ein Whiskey zu viel.
Nach dem Nachmittagsschlaf gehen wir in die Bar im Marinahaus. Hier ist Partystimmung und wir nehmen daran teil.
Als wir angekommen sind im Hafen, haben wir noch fast 2 Meter Wasser unterm Kiel. Am Abend, als wir aus der Bar zurückkehren, sind es noch 0,3 Meter.
Tag 69, 20.Juli 2024, Carlingford Marina (IRL) – Dublin (IRL), 55nm
Heute geht es nach Dublin, der Hauptstadt Irlands. Einmal waren wir da, mit dem Auto. Heute wird es das Schiff.
Wir legen 8:30 Uhr ab. Es regnet. In der Marina haben wir jetzt 2 Meter Wasser unterm Kiel, das kommt aber nicht vom Regen, sondern von der Einlaufenden Flut.
Draußen vor der Marina spüren wir den Gegenstrom. Was soll’s, wenn wir hier die 2 Knoten Strom auf der Nase nicht in Kauf nehmen wollen und mit auslaufendem Wasser losfahren würden, hätten wir dann den Gegenstrom beim Einlaufen in die Bucht von Dublin.
Also fahren wir mit Maschinenkraft 3,5 ktn ü.G. und 5… 5,5 ktn durch das Wasser. Entsprechend lange brauchen wir bis aufs offene Meer. Eine Stunde und 30 Minuten brauchen wir für die 5 Meilen.
Es ist nebelig und wir haben das Radar eingeschaltet, um die Tonnen zu sehen, welche das Fahrwasser markieren. 9:20 Uhr kreuzt eine Fähre unseren Weg, ohne AIS! Wir weichen aus, ich gehe um ihr Heck herum.
9:50 Uhr sind wir in der Irischen See. Wir setzen Segel und anfangs kommen wir auch auf Idealkurs mit 4 ktn ü.G. Richtung Dublin.
Ab Mittag ist mehr Wind vorhergesagt. Wir hoffen, aber vergeblich. Ab 13:00 Uhr ist totale Flaute. Die See wird spiegelglatt. Wir holen die Segel ein und fahren mit Maschinenkraft.
Um die Mittagszeit rufe ich die Marina Poolberg in Dublin an und frage nach freiem Platz für uns. Nach einer halben Stunde bekomme ich das O.K.
Moni beobachtet die Seevögel, Basstölpel, die sind bei so glatter See gut bei ihrer Jagd zu verfolgen.
14:20 Uhr haben wir querab an Steuerbord die Leuchtturminsel Rock Abill. 15:10 Uhr fahren wir an der Insel Lambay Island vorbei. Darauf soll sich nur ein Golfplatz und ein Schloß befinden. Muss auf deren Rückseite sein, wir sehen es nicht.
An der Insel ändern wir jetzt den Kurs. Es geht weiter Südwestlich Richtung Dublin. Die See ist nach wie vor spiegelglatt.
17:00 Uhr sind wir auf der Nordseite vom Fairway rein nach Dublin angekommen. Ich funke über CH12 Dublin Harbor an. Wir bekommen Anweisung weiter am Nördlichen Rand des Fairways fortzusetzen. 10 Minuten später ruft Dublin Harbor nochmals die All Right 2 und weist an, dass wir auf die Südliche Seite des Fairways wechseln sollen. Ich bestätige und wir kreuzen im rechten Winkel das Fahrwasser. Hier ist viel Großschifffahrt unterwegs und es ist Achtung geboten. In deutschen Häfen wird nicht so viel gefunkt, aber hier in Irland und Großbritannien haben wir uns an die Gepflogenheiten zu halten.
Also fahren wir an der Südlichen Fahrwasserseite rein nach Dublin. 17:30 Uhr haben wir die Außenmole passiert. 18:00 Uhr sind wir auf Höhe der Marina Poolberg Yachtclub, unserem Ziel. 18:10 Uhr haben wir angelegt am Schwimmponton im Anlegefinger, rückwärts mit dem Bug gegen den Strom des River Liffey und zugleich gegen den Wind. Pos 53°20‘628 N, 6°13‘069 W. Das ist heute der westlichste Hafen unserer Reise! Mit 1558 nm markiert der Hafen auch ungefähr die Hälfte der Strecke bis nach Hause, nach Gustow.
Ich melde uns beim Hafenmeister an, gleich bis Mittwoch. Am Mittwoch hat Moni ihren Rückflug nach Hamburg gebucht. Bis dahin werden wir Dublin erkunden und dann geht es weiter alleine Richtung Süden.
Nach dem Anleger und leckerem Abendbrot gehen wir noch in die Bar im Marina Clubhaus.
Tag 70, 21.Juli 2024, Dublin (IRL), Hafentag, keine Meilen
Jetzt habe ich noch 3 Tage mit Moni. Wir genießen ein langes Frühstück, welches den gesamten Vormittag beansprucht.
Beim Hafenbüro frage ich noch mal an, ob wir auf unserem Liegeplatz bleiben dürfen. Gestern gab es noch einige Fragezeichen. Heute ist alles o.k. Bis Mittwoch sollten wir hier liegen dürfen.
Also machen wir gegen Mittag unsere Fahrräder klar. Wir radeln sodann über die East Link Bridge auf die Nordseite des River Liffey. Autos müsse3n hier 2,20€ Maut bezahlen, was sind das für Wegelagerer Gebühren fragen wir uns.
Unser Hauptziel jetzt ist die Erkundigung mit welchem Bus und wann Moni am Mittwoch zum Flughafen kommt. An einer Bushaltestelle verkehrt die Nr.784…. What ever?, ich frage einen Busfahrer. Im Polnischen Englisch erklärt der mir, dass hier nur dieser Bus abfährt.
Wir radeln in Richtung Zentrum, Down Town. Vor einem Hotel frage ich einen Taxifahrer. Der rät uns ein Taxi in der Marina zu bestellen und für 25…30 € zum Flughafen zu fahren… so werden wir das machen.
Wir sind mit den Fahrrädern in die Stadt gefahren, aber als wir richtig in Zentrum sind behindern uns die Fahrräder nur. Das erste ist das links fahren. Zweitens ist so viel verkehr, dass wir uns fürchten. Der Verkehr hier in Dublin ist unübersichtlich und für uns als Festlandeuropäer sehr suspekt.
Im Tourist Center informieren wir uns. Wir kaufen Senioren Tickets für zwei Tage Hop on Hop Off Sightseeing.
Dann gehen wir erst mal in einen Pub, sind k.O. trinken und essen Nachos.
Weiter schieben wir unsere Räder durch die Fußgängerzonen. Das Dublin Down Town ist eine reine Pub-Meile. In vielen der Pubs spielt live Musik. Wir waren im falschen Pub. Das müssen wir morgen korrigieren.
Wir wandern zum Castle. Der Sitz der Britischen Herrschaft von 1200 bis 1900… dann war Revolution und Irland wurde Republik. Heute gehört Irland zur EU. Gestern Abend fragte ich noch den Bar-Tender nach seiner Meinung zur EU… und der war nicht begeistert.
Irgendwann, gegen 17:00 Uhr sind wir müde und radeln zurück zum Schiff. Es gibt noch leckere Steaks mit grünem Spargel und roten irischen Kartoffeln.