Logbucheintrag
Tag 78, 17. September 2018
Norra Udde Öland (S), – Borgholm (S), 42 sm
Ich hatte eine gute und eine schlechte Nacht. Erst bin ich schon 20:30 Uhr in die Koje. Denke ruhiger Platz. Ich schlafe fest bis gegen 2:00 Uhr heute. Ein Knatter. Der Wind hat zugenommen. Ich schaue noch mal draußen nach dem Rechten. Bringe noch zwei Fender raus. Die anderen zwei waren schon ziemlich platt. Ich lege mich wieder hin und schlafe doch noch mal fest ein. Bis 8:00 Uhr. Bin richtig ausgeruht. Dennoch macht das trübe Wetter, der Beginn vom Herbst, zu schaffen.
Nach dem Frühstück schreibe ich noch an meinem Blog und setze das Logbuch aktualisiert online. Ja, das muss man erwähnen: die Webseite ist auch viel Arbeit, macht sich nicht von selbst.
10:30 Uhr lege ich dann ab. Gleich in der Bucht setze ich Segel. Es geht forsch ran, 5 ktn.
11:00 Uhr verlasse ich die Bucht und setze nach Nordwest. Der Wind bläst aus Südwest. Ich kreuze an, 5 Wenden.
Ich komme in den Kalmarsund, jetzt geht es geradeaus. Unglaublich, bis Borgholm.
Unterwegs geht’s vorbei um 14:00 Uhr an Bla Jungfrun. Insel Blaue Jungfrau…. War die besoffen?
Der ganze Tag war super Sgeln, 35° am Wind und schnell, 6…7 ktn. Ich bin zufrieden.
Ich lege 18:20 Uhr an Moorngboje rückwärts zum Pier an.
Esse wieder Nudeln. Den zweiten Tag schon. Morgen nochmal, dann habe ich die Riesentüte die ich gekocht habe endlich geschafft.
Logbucheintrag
Tag 79, 18. September 2018
Borgholm (S) – Kalmar (S), 19 sm
Es sind noch 250 Meilen bis nach Hause! Ich verlasse den Hafen bei wunderschönen Sommerwetter erst 11:30 Uhr. Mist, der Wind auf der Nase. Ich Segle mit Groß und der Selbstwendefock. Nach zwei Wenden stelle ich fest das ich nur 3 Meilen pro Stunde in Richtung Kalmar vorwärtskomme.
Was soll‘s, ich mache den Motor an, Fock eingerollt und tuckere so vor mich hin.
Ich überlege wie ich bei dem vorherrschenden Südwestwind nach Hause komme.
Gegen 14:40 Uhr fahre ich durch die Kalmarsundbrücke. Eine starke Gegenströmung bedingt durch den Südwestwind. 2 Ktn.
Nochmals denke ich nach, fahre ich weiter nach Süd… nein ich drehe ab und fahre nach Kalmar rein. Ich lege um 15:30 Uhr an.
Ein bisschen laufe ich im Hafen rum. Bezahle meine Hafengebühr und kaufe noch einiges ein.
Ich beschließe den Abend mit Sauna.
Logbucheintrag
Tag 80, 19. September 2018
Kalmar (S) – Utklippan (S), 52 sm
Bin zeitig auf, frühstücke schon 5:30 Uhr. Schon 6:20 Uhr lege ich ab. Kein Wind in der Marina.
Draußen im Kalmarsund, Wind aus Südwest, auch Gegenstrom am Anfang 1 ktn, lässt später nach.
Ich kann erst mal nur mit Motor. Gegen 11:00 Uhr bin ich ziemlich an Ende vom Sund. Segel raus und ich kreuze. Der Wind auf meinem Kurs nach Utklippan ist genau gegen an. Mit dem Kreuzen geht das ein Stück. Je mehr es zur offenen Ostsee geht umso stärker wird der Wind, 18 ktn. Der Versatz beim Kreuzen wird größer und Größer.
Höhe Sandhamn gebe ich auf. Motor an und Segel runter. Die 12 Meilen bis Utklippan dann mit Motor.
In Utklippan lege ich 16:30 Uhr an. Das Anlegen war nicht schwierig. Aber wegen der Welle draußen konnte ich das Schiff nicht vor dem Hafen anlegefertig machen, was ich sonst immer tue. Also in dem kleinen viereckigen Hafenbecken mit starken wind auch hier. Das Schiff driftet immer wieder ab. Ich wechsle zwischen Fender und Leinen anbringen und Ruder. Dan dreht sich das Schiff bei einer Böe. Da stoße ich mit dem Anker an die Pier, seitlich. Kleine hacke im Steven ganz oben, ärgerlich.
Na jetzt liege ich sicher und schaue mir die Wetterprognosen an. Donnerstag und Freitag SW und 5 bft. Erst am Samstag dann West aber 6 bft. Da werde ich wohl am Donnerstag erst mal einen Westkurs fahren, nach Ahus vielleicht und am Freitag dann nach Süd. Und dann muss ich mir in Simrishamn oder Skillinge überlegen ob ich am Samstag nach Rügen segle. Werde die Wetterentwicklung verfolgen.
Jetzt noch ein Inselrungang auf der Nordinsel. Die Insel ist wunderschön, Ein Felsen mitten im Meer. Und dann Abendessen… Spiegelei mit Tomate und Würstchen.
Tag 81, 20. September 2018
Utklippan (S) – Christianso (DK)
5:00 Uhr wecken. Es ist noch dunkel. Ich mache Frühstück. Richtig schmeckt es mir nicht. Vielleicht waren die 4 Eier am gestern Abend zu viel.
6:30 Uhr lege ich ab. Geht problemlos, so stark wie gestern bläst es nicht im Hafen. Ich nehme den Ostausgang auf der windabgewandten Seite. Sobald ich weg bin von den Klippen setze ich Segel.
Der Wind kommt aus SW. Ich gehe soweit es geht auf Südkurs. Dan wende ich insgesamt 3-mal nach West um weiter Richtung Ostküster der Hanöbucht zu kommen. Aber es ist mehr ein zurücksegeln.
Weiter auf Südkurs überfahre ich das Fahrwassertrennungsgebiet. Ich komme gut voran, nur nicht dahin wo ich möchte. Würde ich den Kurs fortsetzen käme ich irgendwo bei Wladislawo an der Polnischen Küste raus.
Ich entscheide, weitersegeln auf Südkurs und dann, wenn ich Höhe Christianso bin, Wende nach West und Motor an. Ich Unterstütze das Segeln mit Maschine, komme hoch ran nach West Richtung Christianso. 8 Meilen vor der Insel nehme ich die Segel rein und schaffe das letzte Stück ganz mit Maschine.
17:10 Uhr habe ich auf der Insel Christianso festgemacht.
Jetzt nur noch ein Ziel. Schnell umziehen und in die Inselkneipe- Gaestgiveri. Hier gibt’s Bier, Schnaps und lecker Roastbeef. Ich schaue mir den Wetterbericht an, nicht gut. Muß ich morgen weiterentscheiden.
Ich unterhalte mich mit Rassmus, einen Schwedischen Musiker, der von seiner Familie ein paar Tage Urlaub macht. Er ist neben mir der einzige Gast. Tiefgründige Diskussion über alles Mögliche. Nachdem die Kneipe geschlossen hat trinken wir noch Rotwein und essen Käse auf meinem Schiff. Als er dann geht ist es 24:00 Uhr.
Tag 82, 21. September 2018
Christianso (DK), keine Meilen, bleibe hier.
Nach dem Frühstück gehe ich zur Kneipe und schaue mir den Wetterbericht an. Weiter Südwest aber der Wind nimmt extrem zu. Ich kann jetzt nach Bornholm, Alinge rüber segeln. Blick auf die See zwischen Bornholm und Christianso rät mir ab. Ich bleibe und das wird voraussichtlich bis Sonntag dauern. Das Sturmtief müsste dann durch sein.
Mit 2 lokalen Männern verhole ich mein Schiff an der Pier, mehr zur Brücke und weiter weg vom Hafeneingang.
Meine Entscheidung war richtig. Ich messe 17:00 Uhr 30 ktn Wind im Hafen. Draußen tobt die See.
Also werde ich mir die Zeit bis Sonntag mit Lesen, Schreiben, Reinschiff und Schlafen vertreiben.
Christianso ist eine wunderschöne Insel. Mal sehen wie morgen das Wetter ist. Dann mache ich einige Fotos und schreibe eine Geschichte über Christianso.
Tag 83, 22. September 2018
Christianso (DK), keine Meilen, der Sturm dauert fort
Die Nacht war mehr als unruhig. Erst schlafe ich fest ein, dann, 1:30 Uhr ruckt es durchs Schiff. Der Sturm baut sich wieder voll auf. Ich stehe auf, schalte die Navigationsinstrumente ein und die Windex misst 35 ktn. Diesmal nicht in Spitzen, sondern kontinuierlich. Ich prüfe das die Fender noch in richtiger Höhe hängen und lege mich wieder hin.
Ich lese ein bisschen, schlafe wieder ein, doch gegen 4:00 Uhr wird es schlimmer. Der Wind dreht wieder auf die Nase des Schiffs. Ich ziehe mich nochmals an und bringe eine weitere Vorleine aus. Habe jetzt 3 Vorleinen auf zwei Klampen und 2 Vorsprings auf eine Klampe. Mehr geht wirklich nicht. Ich spüre, das Rucken verteilt sich jetzt der Reihe nach auf die Vorleinen und die Springs.
Früh wache ich um 8:30 Uhr auf. Habe dann wohl doch noch mal fest geschlafen. Der Wind ist auch wieder weniger geworden und draußen ist super Sonnenschein.
Was macht man also an so einem Tag beim abwettern. Erst mal Frühstück. Ich habe wieder Appetit. Dann wandere ich auf den beiden Inseln Frederikso und Christianso und ich fotografiere. War schon zichmal hier, aber es immer wieder schön. Herbstwetter, die Blätter fallen nicht, sie fliegen weg. Keine Leute und gar nicht kalt.
Meinen Spaziergang beende ich gegen 12:00 Uhr in der Inselkneipe. Ein Bier und ich aktualisiere die Wetterdaten und unterhalte mich mit dem Wirt.
Danach bereite ich mir an Bord mein Mittagessen, Rindersteak und Rotkraut. Gibt’s Morgen auch nochmal. Es folgen Mittagsschlaf und dann schreibe ich eine Geschichte über Christianso.
Den Tag beende ich mit einem Bier und dem Internet in der Gaestgiveri. Ich muss mein Geschriebenes auf meiner Webseite posten.
Tag 84, 23. September 2018
Christianso (DK) – Nexo (DK), 16 sm
Heute am 23. September endet Woche 12, ich bin also 12 Wochen unterwegs – wie die Zeit vergeht.
Heute früh schlafe ich noch mal aus, 8:00 Uhr komme ich hoch. Das Wettre ist wunderschön, Sonne und herbstlich. Der Wind ist noch da, aber das wird nur bis Mittag dauern, dann ist es besser. Und in der Tat der Wetterbericht stimmt. Ich bin um 13:00 fertig mit dem Mittagessen und da sind auch die häßlichen Schaumkronen weg von den Wellen.
Das Schiff habe ich schon vormittags segelfertig gemacht. 13:30 lege ich ab. Ich schieße alle leinen noch im Hafen auf und verstaue die Fender.
Es geht los. Mit Schwung durch die Hafeneinfahrt. Seitenwind und 1,5 Meter Welle. Gut hier mehr als 5 Ktn zu fahren. Draußen stell ich das Schiff gegen den Wind und ziehe das Groß hoch, gleich mit Reff 1. Ich brauche keine Fock. Mein Schiff läuft schon 7 ktn.
Es ist doch ganz schön Welle je weiter man von Christiansö wegkommt. Der Wind geht auf 23 ktn. Reff 2 ist angesagt. Fahre immer noch 6,5 ktn. Reicht mir.
Es sind 10 Meilen bis vor die Küste von Bornholm. Nach 1:45 H bin ich da. Jetzt ist der Wind anders. Ich reffe wieder aus und hole die Fock raus. Es bleibt bei 6 ktn Fahrt.
Jetzt noch 6 Meilen, da bin ich schon vor Nexö. Hier lege ich steuerbords längsseits an.
Da sind noch andere Deutsche aus Rostock. Wir unterhalten uns, Sie sind aus Simrisham gekommen.
Das war’s für heute. Zwei Bier, ein bisschen Gammeldansk, den Rest Sprotten mit Brot und ich mache mich um 19:30 Uhr schlaffertig.
Ich bin Euch dann noch eine Zusammenfassung der Wochen 9 bis 12 schuldig. Die 13 Woche wird wenn alles klappt morgen nur einen langen Tag dauern. Mein Ziel ist es in einem Ritt von Nexö nach Gustow! So wie es aussieht werde ich NNW haben. Raumer Kurs! Ich werde 3:00 Uhr aufstehen!
Moin Steffen, nun ist es nicht mehr ganz so weit 🙂 Komm gut nach Hause und hab noch Spaß die letzten paar Meilen
Moin Moin
Es ist manchmal ein bischen langweilig, so alleine. Es wird wohl noch bis Montag oder Dienstag dauern. Sitze jetzt auf Christianso fest. Das Sturmtief ist jetzt hier. Am Sonntag Nachmittag ist der Wind runter und ich werde nach Nexö Bornhol gehen. Der Wind kommt dann aus NW. Am Montag sind dann 5-6 bft aus N, NNW. Da kann ich dann mit raumen Kurs bis in den Bodden. Na mal sehen. Muuß mir das Wetter morgen wieder ansehen
Sreffen
War schön, dass Du mich am Hafen empfangen hast. Wir sollten uns nun Abends mal treffen. Bin immer noch betroffen.
Steffen
Thomas, ich hoffe Du kannst meine Webseite jetzt lesen. Mach es vom richtigen computer, da geht es vom Format besser als vom Telefon
Bin in Kalmar.
Steffen