Tag 59, 18. Juli 2022
Selsøyvik (N) – Stott (N), 27 nm
Wenn ich am Morgen aufwache und es regnet unaufhörlich, habe ich gleich die Schnauzte voll. Das ist Norwegen. Der Atlantik bringt das Wetter und es regnet sich an der Bergkulisse Norwegens ab. Meist ist es dann am Nachmittag geschafft und der Regen vorbei und die Wolken lösen sich auf. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Wiederwillig stehe ich 8:00 Uhr auf, frühstücke und frage mich, lege ich ab oder bleibe ich. Habe mir ein Polster bis zu Monis Ankunft in Bodø herausgefahren und es sind bis dorthin nur noch 60 Meilen etwa.
8:45 Uhr ist der Regen vorbei und ich mache mich dann doch schnell ablegefertig. 9:15 Uhr lege ich ab! Ich rolle gleich die Fock aus und lasse mich vor dem Wind mit 4 ktn treiben. Eigentlich ist Knatter angesagt, aber es hat gerade mal 10 ktn Wind.
Ich muss erst meinen Kurs nach Osten um einen Berg absetzen, aber dann geht es immer nach Nord. Auf Nordkurs dann rolle ich die Fock ein und setze das Großsegel. Bei 10…12 ktn Wind brauche ich mehr Segelfläche vor dem Wind. Na, geht doch, jetzt fahre ich 5ktn+ ü.G.
Die Wolken hängen tief und es ist wie Nebel, ist aber keiner, auf jeden Fall ist von der Umgebung wenig zu sehen. Gestern war so ein schöner Tag, denke ich.
11:00 Uhr habe ich 8 Meilen versegelt. 11:50 Uhr schiebe ich mich an der Halbinsel Sleipnes vorbei. Viel sehe ich nicht davon.
Der Wind geht langsam hoch, 12:00 Uhr noch 13 Ktn, 13:00 Uhr dann 17 ktn. Jetzt fahre ich über 6 ktn ü.G. Ab und zu geht mal ein Regenschauer runter. Ich verstecke mich im Niedergang und lasse den Autopiloten arbeiten.
Ab 14:00 Uhr reist es immer mehr auf, ich sehe die Berge an Steuerbord und den Schnee darauf. Vor mir der Berg Kunna, 600 Meter wie ein Kegel aus dem Meer aufsteigend. Auf den halte ich zu. Vor dem muss ich noch „links abbiegen“ und ich habe mein Tagesziel erreicht.
Und kurz vor meinem Ziel, der Insel Stott, fängt es noch Mal an wie aus Eimern zu schütten. So ein Scheiß, Segel runterholen und fertig machen für das Anlegemanöver, das macht keinen Spaß. Aber der Regen ist so plötzlich vorbei, wie er kam. Also runter das Großsegel und schnell die Fender auf beiden Seiten angebracht und die beiden Vor- und Achterleinen.
Im Zickzack geht es zum Anleger. Ich habe alles richtig vorbereitet. Hier sind Anlegefinger und ich muss rückwärts rein. Es ist Seitenwind, aber das Manöver beherrsche ich aus dem FF. Aber es fängt genau jetzt wieder an zu regnen.
15:00 Uhr bin ich fest auf Pos 66°55‘523 N 13°26‘120 O. Ich bin Patschnass von außen. Da freue ich mich auf das Bier von Innen.
Hier ist nichts los! Hängt wohl mit dem Wetter zusammen. Eine Gaststätte gibt es, ich schaue mal rein, rustikal, schön. Aber das ist was für den Rückweg mit Moni bei schönerem Wetter.
Ich mache mir Pasta mit Wurst und viel Tomate und Paprika. Und ich trinke Rotwein dazu, was soll man anderes bei diesem Wetter machen.
Dusche und Waschmaschine, wie bei GoMarina beschrieben, gibt es nicht, also mache ich einen verspäteten Mittagsschlaf bis abends 19:30 Uhr. Ich werde Wach durch die Schraubengeräusche eines ankommenden Seglers. Verschlafen helfe ich dem beim Anlegen. Aber der unterhält sich nach dem Anlegen mit zwei anderen Norwegern und vergisst mir ein Danke zuzurufen. Angepisst gehe ich unter Deck.
Tag 60, 19. Juli 2022
Stott (N) – Bodø (N), 32 nm
Heute ist schönes Wetter, kein Regen und Sonne! Meine letzte Etappe bis Bodø. Morgen kommt Moni.
Ich lege 9:00 Uhr ab, wenig Wind im Hafen, 7 ktn. Alle Norweger um mich rum schlafen noch. Ich bin der erste der die Insel Stott verlässt.
Im freien Wasser, außerhalb des Naturhafens der Insel setze ich die Segel, Groß und Fock. Mal sehen was geht… Ich habe wieder Halbwind aus West. Es geht vorwärts mit 4,5 ktn ü. G. Ich habe Zeit, sind nur 30 Meilen. Ich werde das schöne Wetter genießen.
Als ich dann um den Berg der Halbinsel Kuna rum bin, wird der Wind gut zu mir und der All Right 2. 10ktn Wind und 5,5 ktn ü.G. Die See ist flach, kaum Welle und der Strom schiebt auch noch mit einem halben Knoten von achtern.
11:30 Uhr habe ich 12 Meilen versegelt. Die Fock habe ich eingerollt, habe jetzt raumen Wind. An Steuerbord überholt mich das Hurtigruten Schiff „Polarlys“… Polarlicht… Die müssen eine Menge Hurtigrutenschiffe in der Flotte haben. 14 ktn fährt die „Polarlys“.
Die Sonne scheint, ich stehe im T-Shirt am Ruder. Das war selten bisher. Aber der Wind wird weniger und schläft 13:00 Uhr dann völlig ein. Ich mache die Angel klar. Erst auf 50 Meter, dann tiefer versuche ich es. Aber das Schifftreibt zu schnell, über 1 ktn. Ich gebe auf, macht keinen Sinn mit einem Pilger von nur 200g… hier braucht man 400g mindestens, sonst kommt der Pilger nicht runter.
Ich fahre noch ein Stück mit Maschine, dann kommt der Wind wieder mit 12ktn. Und schnell ist das Großsegel wieder oben und die Fock ausgerollt.
Es geht wieder mit 5…6 ktn voran. Am Horizont sehe ich Bodø, noch 9 Meilen…
Und ich erreiche die Einfahrt von Bodø. VorBodø verläuft ein Fjord nordwärts, Ich hole die Segel ein und lege 16:00 Uhr am Gästeanlieger der Marina an. Pos 67°17‘014 N, 14°22’18 O.
Ich bin am Treffpunkt mit Moni, 9 Tage später als ursprünglich geplant.
Und jetzt trinke ich erst mal Gin Tonic und erfreue mich am schönsten Hafenwetter.
Und dann nutze ich die Möglichkeit mich zu duschen und Wäsche zu waschen. Der Servicepoint ist gut ausgebaut, nur ein bisschen weit zu laufen, vom Schiff.
Tag 61, 20. Juli 2022
Bodø (N), Hafentag, keine Meilen
Heute hätte ich ausschlafen können, bin dennoch gegen Acht wach. Und ich frühstücke in aller Ruhe.
Danach ist erst mal das Schiff dran. Reinschiff innendrin. Staubsauger und wischen und das Bad/WC. Der Mann pinkelt immer im Stehen.
Ich Prüfe meine Biervorräte, noch 50 Büchsen a 0,5 Liter = 25 Liter Bier. Das reicht noch eine Weile. Auch Wein sind noch 3 Kartons a 3 Liter da und der Whisky und der Rum halten auch noch ein Stück Reise durch. Außerdem bringt Moni heute Nachschub.
Draußen ist schönes Wetter. Ich unterhalte mich mit einem Stegnachbarn mit einer alten „Grand Blank“. Junge Leute, er ist Norweger, seine Frau Schweizer, beide leben normalerweise in der Schweiz. Machen aber eine Auszeit hier in Norwegen.
Mittag herum mache ich mein Fahrrad fertig und fahre 14:00 Uhr zum Flughafen, Lufthavn. Ankunft Moni ist für 14:50 Uhr angekündigt. Aber der Flughafen ist nur 5 Fahrradminuten von der Marina entfernt. Ich bin zu zeitig.
Im Flughafengebäude einige wenige Leute maskiert: Deutsche und Engländer.
Der Flieger mit Moni trifft pünktlich ein. Moni sagt, der war bis auf den letzten Platz voll. Wir freuen uns über das Wiedersehen nach zwei Monaten. Ich habe das Fahrrad mit, darauf platzieren wir den Koffer und die Tasche. Schwer, immerhin hat Moni Gammeldansk und Wodka und selbst gemachte Marmelade mitgebracht
Moni erfreut sich an dem schönen Wetter auf dem Weg zum Schiff. Es ist richtig Sommerwetter. Hat die ein Glück denke ich… bald kommt dann wieder mal Regen.
Auf dem Schiff gibt es Sekt zur Begrüßung und Kaviar… aus dem Russenladen in Bergen auf Rügen.
Danach machen wir einen gemeinsamen Landgang in Bodø. Das geplante Abendessen im Restaurant verschieben wir auf morgen.
Zurück auf dem Schiff beobachten wir eine AIDA, die AIDA bella, beim Auslaufen nach Süden.
Tag 62, 21. Juli 2022
Bodø (N), Hafentag, keine Meilen
Heute gibt es gemeinsames Frühstück, Moni und ich. Irgendwie schmeckt es gleich viel besser in Gesellschaft. Wir lassen den Tag langsam angehen, quatschen zum und nach dem Frühstück. Moni erzählt über die Familie und die Nachbarn daheim.
Gegen Mittag haben wir dann unsere Fahrräder aufgebaut und starten zu unserer Bodø-Tour. Es ist zwar bedeckt und die Sonne kommt nur minutenweise durch, aber kein Regen und wenig Wind.
Wir machen kurzen Halt in einer Einkaufsmall. Besuch beim Optiker, ich habe meine gute Brille demoliert, mal sehen ob die das reparieren können.
Nächster Halt ist das Stadtmuseum Bodø. Bodø wurde am 27.05.1940 bei einem Deutschen Bombenangriff fast völlig zerstört. Grund dafür war der Drang der Britten nach Norwegen und der Kampf um die Vorherrschaft um den Norden Norwegens, Narvik und so… Die zerstörte Stadt wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut, aber modern. Das Flair einer alten skandinavischen Stadt fehlt, dennoch ist es eine schöne Stadt. Bodø hat 53.000 Einwohner, ist eine große Stadt in Norwegen. Anlaufpunkt der Hurtigruten und für viele Kreuzfahrtschiffe. Entsprechend gibt es auch eine ganze Reihe gute Hotels, Scandic, Radisson, Comfort…
Im Museum lernen wir über die Geschichte Bodøs. Die Stadt bekam 1804 Stadtrecht. Sie wuchs als Zentrum der Fischerei und des Handels und folgte in ihrer Bedeutung Bergen.
In einem kleinen Kinosaal wird uns die Geschichte Bodøs in einem hübschen Film auf Englisch nahegebracht.
Wir besuchen die Domkirke, Domkirche. Ein Neubau von 1956, meinem Geburtsjahr. Die alte wurde beim Bombenangriff zerstört.
Wir fahren mit den Fahrrädern 4km zum Luftfahrtmuseum. Eine sehr schöne Ausstellung in einem modernen Gebäude über einer Hauptstraße errichtet. Rechts die zivile Luftfahrt, links die Militärische. Viele originale Flugzeuge sind hier ausgestellt. Im militärischen Bereich auch Viele deutsche Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg, welche hier oben im Norden stationiert und im Einsatz waren.
Bodø war einst wichtiger NATO Airforce Stützpunkt. Hier waren zwei Rotten der Nato Luftsicherung stationiert. Schon als ich mit dem Segelschiff nach Bodø von Süden eingefahren bin habe ich an Steuerbord um den Flughafen unzählige getarnte Flugzeughangars für die Jagdflugzeuge gesehen. Die sind aber mit dem Ende des kalten Krieges eingemottet worden. Im Moment ist hier kein Militär mehr stationiert… so wie sich die Welt und das Säbelrasseln von Seiten der Nato entwickelt wird das aber wiederkommen – Ich bin mir sicher! Übrigens, und das lernen wir, was verbindet Bodø mit Jekaterinburg, dem früheren Swerdlovsk der früheren Sowjetunion: Die U2 Affaire. Damals, am 1. Mai 1960 wurde ein US-amerikanisches Spionageflugzeug auf dem Wege von Pakistan nach Bodø von der Sowjetischen Luftabwehr in der Nähe von Swerdlowsk im Ural abgeschossen.
Genug der Stadtgeschichte, uns interessiert Seefahrt und Fischerei. Weiter geht die Fahrradtour einige km nach Süden: das Jektefartsmuseet: ein Fischerei- und Seefahrtmuseum. Ein großes altes Segelschiff, die Anna Karoline steht restauriert im Mittelpunkt der Ausstellung. Gezeigt wird der Stockfischtransport sowie der Brennholztransport mit den Schiffen seiner Zeit. Um das Museumsgebäude alte Fischerkaten, die Dächer mit Gras bewachsen, typisch norwegisch. Gute Isolation, werden Habeck und Baerbock auch bald in Deutschland einführen.
Und jetzt setzen wir die Radtour fort, rund um die Bucht von Bodø. Zum Nyholmen, der Nyholmen Skandse, einem Fort von 1810. Es wurde errichtet zum Schutz vor den Britten. Alte Kanonen stehen hier und wir lernen: für den Schutz der Stadt hat man hier Fischer als Zweitbeschäftigung angeheuert. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf Bodø und zum Meer hin. Wir beobachten von hier das Hurtigrutenschiff „Trollfjord“. Ist mir vorher schon mal beim Segeln hierher begegnet.
Und dann radeln wir zurück zum Schiff.
Hier erlebe ich eine Überraschung, auf unserem Schiff liegt eine Nachricht von Christoph von der SY „Tide“. Wir hatten uns vor einem Monat in Bergen kennengelernt. Er segelt auch Einhand mit einer Vilm 110. Ich treffe ihn noch schnell an der Schiffstankstelle, er war schon auf den Lofoten und ist auf dem Rückweg. Ich erzähle ihm von meinem Problem mit dem Saildrive. Auch er musste sich kranen lassen, hat das aber mit Mast lösen können. Er hatte Probleme mit seinem Faltpropeller.
Und am Abend gehen wir ins Restaurant des Scandic Hotels auf die 17. Etage. Herrliche Aussicht über die Stadt und die Bucht, sehr gutes Essen und guter Wein.
Tag 63, 22. Juli 2022
Bodø (N), Hafentag, keine Meilen
Eigentlich soll der Tag ein Segeltag werden, nach Norden, den Lofoten näher.
Wir stehen 8:30 Uhr auf. Ich schreibe an meinem Logbuch von gestern. Hatte ich gestern Abend nicht geschafft, musste noch eine Auflistung der Arbeiten vom Saildrive Wechsel an die Versicherung schreiben, auch musste ich noch die Rechnungspositionen aus dem Norwegischen in das Deutsche übersetzen.
11:00 Uhr sind wir soweit zum Ablegen fertig. Die Springs sind gelöst, Das Großsegel ist klar. Ich mache wie immer einen kurzen Test des Bugstrahlruders. Es macht nur kurz Klick, dann nichts mehr.
Wir ziehen die Segelklamotten wieder aus. Erst muss der Fehler gefunden werden. Wir gehen auf Fehlersuche. Das Bugstrahlruder lässt sich direkt an seinem Motor schalten Rechtslauf, Linkslauf OK. Also muss es an der Steuerleitung vom Steuerstand in der Plicht bis zum Motor liegen. Wir prüfen die Leitungen auf Durchgang, alles OK. Aber da ist noch der Hauptschalter des Steuerkreises. Wir prüfen auch den. Da kommt kein Elektron mehr durch. Wir überbrücken diesen Hauptschalter. Und siehe da, es funktioniert wieder.
Jetzt gibt es erst mal ein Bier und einen Wodka.
Am Nachmittag machen wir dann noch einen Stadtspaziergang. Eine Pause machen wir, eine Pizzapause. Irgendwie haben wir Hunger.
Am Hafen sehen wir nochmals ein Hurtigrutenschiff und einen Großsegler aus Oslo, ein Dreimaster. Eigentlich wollten wir am Ende des Spazierganges noch frische Garnelen für den Abend kaufen, aber auf dem Rückweg zum Schiff, der Verkaufsstand hat bereits zu. Dann eben nicht, Moni macht zum Abendbrot Lammfilet in der Pfanne. Wir sitzen noch ein bisschen beim Wein unter der Kuchenbude. Morgen wollen wir sehr zeitig los, waren lange genug faul.
Tag 64, 23. Juli 2022
Bodø (N) – Nusfjord, Lofoten (N), 54 nm
Wir hatten uns gestern Abend angesagt, wir stehen zeitig auf. Haben aber keinen Wecker gestellt. Ursprünglich hatte ich bei zeitig an 5:00 Uhr gedacht. Aber die Begriffe sind dehnbar, auch das Wort Zeitig. Es ist 7:30 Uhr. Draußen ist es bedeckt. Die Nacht über hat es wieder geregnet.
Wir entscheiden uns dafür die Kuchenbude aufgebaut zu lassen. Es sieht immer noch regnerisch aus.
Nach dem Frühstück ist das Schiff 8:30 Uhr fertig zum Ablegen und 8:45 Uhr dann Leinen los. Das Bugstrahlruder arbeitet wieder zuverlässig. Wir sind beide froh darüber. Macht das Ab- und Anlegen schon leichter. Wir fahren in das große Hafenbecken von Bodø und setzen das Großsegel. Dann geht es ganz kurz auf Südkurs, raus aus dem Hafen und kurz danach drehen wir auf Nord, um die Halbinsel Nyholmen mit dem Fort Skandse zu umrunden. Hier ist schönster Halbwind. Wir rollen die Fock aus.
An Steuerbord Nyholmen an Backbord Lille Hjartoøya, geht es raus in den Vestfjorden. So heißt hier das Wasser der Norwegischen See zwischen dem Festland Norwegens und den Lofoten. Wir fahren Nordkurs bis zur Spitze der Insel Landegode. Es ist 10:40 Uhr,10 Meilen unter Segeln, dann ist der Wind weg. Wir müssen weiter unter Maschine. Wir setzen jetzt einen Kurs nach Nordwest ab. 40 Meilen sind es zu den Lofoten. Wir wollen zum Nusfjord. Da waren wir 1997 mit dem Wohnmobil.
Und gegen 11:00 Uhr klart es auf, die Sonne kommt raus und es wird gleich warm. Wir bauen die Kuchenbude ab. Jetzt haben wir super Rundumsicht. Wir sehen die Wolkenverhangenen Berge auf dem Festland und wir können die Lofoten schon sehen, am Horizont.
Im Bordbuch notiere ich 13:40 Uhr: 27 Meilen versegelt, später 15:45 Uhr: 38 Meilen.
16:00 Uhr sehen wir nichts mehr vom Festland, dafür die Lofoten in der Sonne. Je näher wir kommen umso gigantischer das Bergmassiv der Lofoten, eine tolle Szenerie und in der Sonne. Auf manchem Berg sind noch Schneereste.
17:15 Uhr haben wir 1500 Meilen auf der Logge!
18:00 Uhr sind wir vor der Einfahrt zum Nusfjord. Hier waren wir mit einem geliehenen Motorboot 1997 im August angeln mit unserem Sohn Robert.
Wir fahren ein in den Fjord und legen im Ort Nusfjord um 18:30 Uhr bei Sonnenschein an. Wenig Platz, aber wir finden einen für uns. Und wir trinken unseren Anleger, Gin Tonic und eine Siegeszigarre. Wir haben die Lofoten erreicht. Schönes Gefühl und das Wetter stimmt.
Und wir machen einen Abendrundgang in dem kleinen Fischerdorf und fotografieren was das Zeug hält. Dann gibt es Spaghetti an Bord. Ich habe wieder betreutes Segeln! Pflegestufe 3!
Den Rest heben wir uns für morgen auf.
Tag 65, 24. Juli 2022
Nusfjord, Lofoten (N) – Hamnøya, Lofoten (N), 9 nm
Es ist Sonntag, der letzte Tag der 9. Woche meiner Reise. Für Moni ist die erste Woche zu Ende. Die Sonne lacht als wir gegen 9:00 Uhr aufstehen. Es ist richtiges Sommerwetter draußen. Moni sagt, sie war 2:00 Uhr morgens mal draußen, es war taghell. Ja hier oben wird es im Sommer nie dunkel.
Nach dem Frühstück, schauen wir uns in Nusfjord um. Nusfjord ist ein altes Fischerdorf auf der Lofoteninsel Flakstadøy. Hier wurde schon seit 400 n.Ch. Fischerei betrieben. Eine Familie Dahl aus Norwegen kaufte das Dorf 1823 und baute es zur führenden Fischereiwirtschaft auf den Lofoten aus. Heute ist es ein Museumsdorf. Es fischen nur noch die Touristen. Und Touristen gibt es hier viele. Die kommen zumeist mit Autos hierher, so wie wir 1997.
All die Fischerhütten sind zu Hotelunterkünften umgebaut und gehören zum Nusfjord Resort.
Also wir besichtigen den Ort. Direkt über unsrem Schiff auf der hölzernen Pier steht die Trandamperi. Hier wurde das Öl aus der Dorschleber extrahiert. Weiter geht es zur zum, dem Sägewerk. Hier wurden die Hölzer bearbeitet für den Bau der Fischkutter. Wir besichtigen das Nordnauset, eine Ausstellung von alten Booten und Fischereiutensil. Auch das Rødnaustet zeigt eine Sammlung von alter Fischereiausrüstung. Wir schauen uns noch das alte Werftgebäude und die Bäckerei an.
Von oben, von den Felsen oberhalb des Parkplatzes hat man einen wunderbaren Blick über das Nusfjord und auf das Dorf.
Wenn man langsam macht, ist man in zwei Stunden mit dem Rundgang fertig, wir ein bisschen eher.
Ein wenig ist am Schiff zu tun: Ich ziehe noch die neue Segellatte ein, die Moni mitgebracht hat. Moni füllt Wasser in den Vorschiffstank und wischt die letzten Schmutzstellen vom Bootslift am Rumpf ab. Dann winscht mich Moni noch mit dem Bootsmannsstuhl in den Masttop. Ich schaue nach der Windex. Die dreht sich seitdem ich die neue angebracht habe. Ich habe einen Schraubenzieher mit und ziehe die Schraube fester. Aber die ist es nicht, es ist der Überwurf oben, der die Schwänze hinten hält. Da kann ich nichts machen. Um den anzuziehen müsste ich die Windex abnehmen, das lasse ich. Wird halt im Winterlager.
Wir gehen noch essen im Nusfjord Restaurant. Ein rustikales Restaurant in einem alten Hafengebäude, sehr schön. Wir haben einen Platz am Fenster mit wunderbarem Ausblick. Es gibt frische Schrimps und Fischburger.
14:00 Uhr legen wir ab. Wir fahren langsam aus dem Fjord, machen noch eine Runde um die Dreimastbark „Christian Radich“ aus Oslo. Die hatten wir schon in Bodø am Kai gesehen.
Hello Steffen
Great,
enjoy your beautiful trips… a little, or rather more jealous…..
Today we will +32°°C in our village..terrible…
Good Morning Petr, dobre rano!
Thanks for your coment. Quite hot in midfdle europe. In the news we have seen the terrible fires in Hrensko and the Sächsische Schweiz. Hope that rain is coming soon!
We are in the nortwest of Lofoten, Atlantic side. Temp. Arrund 15°C. And Rain quite often. No danger of Woodfires.
By the Wayin Zittau we lived for more than 12 years!
In Oybin we been so often!
Steffen & Monika