Unser Sohn Robert ist aus Kanada nach Deutschland gekommen. Eigentlich wollten wir, Robert und ich, an der Seedelregatta „Midsummersail“ auf der Segelyacht „Wet One“ von Jan Wichmann teilnehmen. Aber unsre Segelmacher hatte abgesagt und so muss eine Ersatzlösung her. Wir werden einen Familientörn Rund Bornholm machen.


Am Sonntag den 20.6.2025 geht es los, 11:00 Uhr legen wir in Gustow ab. Unser Ziel ist Thissow als Ausgangspunkt nach Bornholm. Wir segeln bei leichtem Wind, ziemlich raum. Mit dem Groß und der Fock ist kein richtiges Vorwärtskommen. Wir setzen den Code Zero. Jetzt flutscht es. Für Robert das erste Mal mit dem Leichtwindsegel. Letztes Jahr, bei unserer gemeinsamen Reise von Norwegen über die Shetlands nach Schottland war der Wind so stark, dass wir den Code Zero nicht einsetzen konnten. Die Reise heute ist kurz, schon 17:00 Uhr legen wir in Thissow an.
Heute am 21.6.2025 legen wir schon 5:40 Uhr ab. Unser Ziel ist Nexö auf Bornholm. Das Stück im Bodden noch haben wir fast halben Wind und das läuft gut. Aber dann, auf dem Weg Nordwärts haben wir Wind von Hinten, Backstags und es geht ganz langsam vorwärts. Wir fahren mit Großsegel und Code Zero Schmetterling. Es geht wirklich sehr langsam und oberhalb der Insel Oie entscheiden wir uns den Kurs zu ändern. Wir fahren jetzt weiter nördlich Richtung Ystad, beide Segel an Steuerbordbug. Jetzt können wir die Geschwindigkeit über 5 ktn halten. Der Wind nimmt unterwegs zu. Wir rollen den Code Zero ein und fahren mit Fock und Groß. Auf der Höhe Windpark „Baltic Eagle“ bauen wir dann ein Reff in das Großsegel. Nach dem 83 Meilen-Segeltag legen wir 20:30 Uhr in Ystad in Schweden an. Wir machen unsere Tour um Bornholm nun eben im Uhrzeigersinn. Den Tag beenden wir mit einem Stadtrundgang in Ystad. Eigentlich wollten wir schön Essen gehen, aber es ist Midsommer und die Restaurants sind meist zu. So ein Widersinn. An einer Bar gibt es dann wenigstens Getränke.



Heute ist der 22.Juni, der Tag nach Midsommer. Moni und ich spazieren in Ystad. Robert schreibt Anweisungen für seine Firma und prüft die Payroll, er ist ein Workoholic im wahrsten Sinne. 11:20 Uhr legen wir ab Richtung Kåseberga. Den Wind haben wir auf der Nase, die See ist glatt. Wir kreuzen gegen den Wind, das geht einfach prächtig mit der Selbstwendefock. Eigentlich sind es nur 10 Meilen bis zum Ziel, aber durch das Kreuzen bringen wir es auf 16 Meilen. 15:00 Uhr legen wir im kleinen Hafen von Kåseberga an. Hier gibt es einen Fischladen mit kleinem Restaurant. Genau das richtige für unseren Hunger.




Montag, der 23.Juni 2025, Unser Ziel heute Chrstiansø, die Erbseninseln östlich Bornholm. Nachdem wir die Nacht bei viel Schwell im Hafen überstanden haben legen wir schon 5:00 Uhr ab. Was in der Nacht zu viel Wind war, haben wir jetzt zu wenig. Bis 7:50 Uhr müssen wir motoren. Mitten im Bornholmsgatt dann können wir segeln. Es beginnt mit 13 ktn Wind, moderat. 9:30 Uhr haben wir Hammerode, die Nordspitze Bornholms querab. Und jetzt nimmt der Wind weiter zu. Wir müssen gar ein Reff in das Großsegel einbauen. Chrstiansø kommt schnell näher, 11:50 Uhr bergen wir die Segel und legen 12:20 Uhr nach 40 Meilen an. Wir reservieren Platz im Restaurant, der Gǣstgiveri und essen vorzüglich zu Abend.



Der Dienstag ist ein Hafentag, nicht, weil das so Tradition ist, sondern wir haben 7…8 Bft Wind und da müssen wir nicht segeln. Vielmehr erkunden wir Chrstiansø. Was heißt erkunden, wir waren schon zichmal hier, nein wir wandern die kleinen Inseln, die mit einer Brücke verbunden sind ab. Es ist zwar sonnig aber den starken Wind bekommen wir zu spüren.

Heute am Mittwoch ist es weniger Wind. Es ist der 25.6.2025. Nach dem Frühstück legen wir 10:30 Uhr ab. Es ist nicht weit bis Nexø auf Bornholm, nur 16 Meilen. Wir segeln schnell mit Reff 1 im Großsegel. Schon 13:30 Uhr haben wir festgemacht in Nexø. Wir sehen uns ein bisschen im Hafen um, Robert kauft sich Segelschuhe, wir trinken Bier und beenden den Tag mit BBQ.
Am 26.Juni 2025 treten wir die Heimreise an. Der Weg zur Insel Rügen ist 80 Meilen weit. Wir legen schon 4:00 Uhr ab. Wir setzen das Großsegel und fahren unter Maschine. Die See ist glatt und wenig Wind. An Duderodde, der Südspitze Bornholms, kommt das bisschen Wind gar von vorn. Wir holen das Groß runter und motoren bis 12:00 Uhr etwa. Shit happens, kein Wind. Erst in der Fahrwassertrennung, nach 44 Meilen kommt Wind. Mit Großsegel und Code Zero geht es jetzt vorwärts, immer über 5 ktn ü.G. 15:40 Uhr kommt dann immer mehr Wind, den Code Zero tauschen wir gegen die Fock. Es geht jetzt richtig schnell, zwischen 6 und 7 ktn ü.G. 17:00 Uhr sind wir an der Einfahrttonne zum Bodden. Wir entscheiden uns bist Gustow durchzuziehen. 19:30 Uhr sind wir am Palmer Ort. Ein Gewitter zieht auf und Starkregen kommt runter. Wir holen die Segel ein und motoren bei Null-Sicht bis zur Fähre Stahlbrode. Das letzte Stück schaffen wir dann ohne Regen und legen 21:00 Uhr, nach 93 Meilen, in Gustow an. Es ist spät, wir übernachten noch Mal auf dem Schiff. Am nächsten Morgen erst geht’s nach Hause.
