BORDERCONTROL und CUSTOMSCLEARANCE in Baltisk (RUS)
Ich fahre am 15. Juli 2018 in die Hafeneinfahrt Baltisk, Russische Föderation, ein nachdem mir der Dispatcher PERMISSION FOR ARRIVAL erteilt hat.
An der Mole liegt ein Schiff der Russischen Küstenwache BEREGOVAYA OCHANA. Sie nehmen Fahrt auf und folgen mir. Dann ziehen sie vorbei und setzen sich vor mich. Höhe Kanaleinfahrt zum KALININGRADSKIJ MORSKIJ KANAL (KMC) liegt das letzte Hafenbecken #81. Hier gibt man Zeichen vom Küstenwache-Schiff das ich folgen solle. Ich drehe bei, folge und bereite mich zum Anlegen vor.
Man weist mir einen Schwimmsteg zu. Ein Grenzer steht schon mit einem Hund bereit. Er nimmt mir die Vorleine ab und hilft freundlich. Heckleine ist fest und jetzt tauchen noch zwei Offiziere der Grenztruppen, Beamtin und Beamter, Ein Offizier vom Zoll und der Hafeninspektor vom Dienst (Hafenkapitän) auf.
Zusammen 5 Beamte und ein Hund… Erinnert an vier Panzersoldaten und ein Hund, war aber ein polnischer Film.
Es macht sich für die Towaritschs gut das ich russisch spreche und mir das Procedere von Grenzübertritten nach Russland mit dem Auto bekannt war. Es ist im Grunde genommen der gleiche Vorgang nur das mein Auto schwimmt. Wir wickeln die Kommunikation in Russisch ab und das geht sehr schnell und effektiv.
Pass, Passkopie, Schiffspapiere und Kopie, Passagierliste. Ich hatte alles bereit und übergebe es.
Dann kommen außer der Frau Offizierin alle an Bord. Vom Hafenkapitän erhalte ich eine schriftliche Unterweisung über die Regeln beim Befahren des KMC. Ich unterschreibe.
Der Zoll füllt mit mir die Zolldeklaration für die zeitweise Einfuhr meiner Yacht aus. Ich unterschreibe und erhalte eines von den zwei Exemplaren. Dabei unterhalten wir uns. Er fragt ob ich aus der DDR sei… na klar antworte ich. Der ganze Vorgang lief gleich noch freundlicher ab.
Nach meinem Alter gefragt kommt Verwunderung auf das ich schon Rentner sei. Ich erkläre…. Aha, Restrukturierungsmassnahmen reagieren die. Ich lache und antworte: das ist eine Win-Win-Situation: die Firma entsorgt die alten Besserwisser und ich kann Segeln. Alle lachen.
Am Ende folgte noch ein Rundgang durchs Schiff, aber nur mit einem Beamten. Ich mache alle Schapps und Backskisten auf und erkläre was drin ist. Auch in die Bilge und nach dem Motor wird geschaut.
Entgegen Berichten aus dem Internet von andren Blogs: Die Beamten waren nicht bewaffnet, Keine Kalaschnikows, kein Spürhund war an Bord, sie waren zuvorkommend und freundlich. Der Vorgang hat 35 vielleicht 40 Minuten gedauert, ich habe nicht auf die Uhr geschaut.
Am Ende bekomme ich meinen abgestempelten Pass zurück und man wünscht mir gute Fahrt und: „POPUTNOGO VETERA I SJEM FUTOV POD KILJEM“ was so viel heißt wie: Immer guten Wind und sieben Fuß Wasser unterm Kiel.
Ich bedanke mich und lege mit deren Hilfe ab.