Ich verlasse den Hafen von Ystad auf dem Weg zu meiner Lieblingskneipe. Was sehe ich da! Die Flagge der Russischen Föderation auf einem eigenartigen Schiff welches gerade festmacht.
Ich sehe beim Anlegen des Drachenbootes zu. Ein Holzschiff, 40 Fuß lang, Marke Eigenbau mit 3 riesigen Drachenköpfen an langen Hälsen am Bug. An Bord sechs Gestalten in Bojarenkostümen des 10 Jahrhunderts.
Nach dem Anlegemanöver bringen die eine Gangway aus stellen ein Schild und ein Fäßchen für Spenden auf und man darf an Bord. Ich folge der Aufforderung und mache mich schlau.
Der Skipper erklärt mir die Expedition: Sie sind Anfang Mai in Bogatyrskaya Sloboda, nähe Cheboksary gestartet, die Wolga hinauf geschippert, über den Ladoga See nach St Petersburg, weiter die finnische Küste entlang, Helsinki, Hanko, weiter über die Ålands, Stockholm, Visby auf Gotland, Øland, Kalmarsund, Karlskrona, Hanø, Bornholm bis nach Ystad. Hier treffe ich sie.
Was machen die Leute? Sie sind auf der Suche nach der Insel „RUS“, von woher ein Fürst im 9 Jahrhundert Richtung Russland gestartet sei und dort den Grundstein für das Russische Reich gelegt hat. Die Insel haben sie noch nicht gefunden.
Aber ihre Reise geht weiter durch den Øresund Richtung Oslo und dann entlang der Dänischen Küste durch den Kleinen Belt, den Fehmarnsund Richtung Rostock, um die Insel Rügen, und dann an der Polnischen Küste über Königsberg und vorbei an den Baltischen Ländern zurück ins Russische Reich.
Eine Reise, ganz ähnlich meiner im letzten Jahr, wenn man von der westlichen Ostsee einmal absieht.
Ich unterhalte mich mit den Leuten noch eine Weile auf Russisch und verabschiede mich. Ich wünsche ihnen, dass sie die „Insel Rus“ finden werden. Das wäre dann vielleicht ein lohnendes Ziel für Vladimir Vladimirovich…
Ach übrigens, die Freunde haben eine eigene Webseite www.b-sloboda.ru