Bevor man das Marinemuseum in Karlskrona besucht, sollte man erstmal etwas über die Geschichte von Karlskrona erfahren.
Die Bedeutung Karlskronas geht zurück auf die Schlacht bei Lund, bei der der Schwedenkönig Karl XI. mit seiner Armee die Dänen besiegt hat. Die Provinzen Skåne und Blekinge konnten dem Schwedischen Reich einverleibt werden.
Der Hauptstützpunkt der Königlich Schwedischen Marine war bis zu diesem Zeitpunkt nahe Stockholm (vergleiche meine Geschichte über Vaxholm vom vorigen Jahr). Der Stockholmer Stützpunkt war zwar geschützt vor Angreifern, aber im Winter nicht eisfrei.
Der Schwedenkönig besucht also 1679 Blekinge in Begleitung seines Generaladmirals Hans Wachtmeister. Der Beschluss stand fest. Auf der Insel Trossö wurde die neue Flottenbasis und die Stadt Karlskrona errichtet. Bis heute ist Karlskrona Flottenbasis der Schwedischen Marine. Das Marinemuseum hat somit hier seinen Platz.
Ich besuche das Marinemuseum nun zum 4. oder 5. Male. Es ist für Leute die segeln und beim Militär mit dem Wasser zu tun hatten, immer wieder einen Besuch wert.
Das Museum hat 4 Teile, so würde ich es erklären: Die U-Bootausstellung, die allgemeine Ausstellung, die Schiffe außen an der Pier und den Slup- und Barkassenschuppen. Das Museum ist ständig in Entwicklung und Veränderung. So gibt es jetzt auch einen Wracktunnel, ein Tunnel unter dem Museum unter der Wasseroberfläche. Durch die Fenster kann man das Wrack eines alten Schiffes sehen, Fische schwimmen herum. Man muss wissen, das Museum ist Holzpfählen im Wasser errichtet.
Ich beginne meinen Rundgang in der U-Boot Abteilung. Ein modernes dieselgetriebenes U-Boot der schwedischen Marine bildet den Kern der Ausstellung. Es ist die „Neptun“. Man kann das Ober- und Unterdeck begehen. Super hergerichtet und sicher immer noch modern. Es war bis 1998 im Dienst. Ich kenne das dieselgetriebene Sowjetische U-Boot in Peenemünde. Gleiches Alter aber das in Karlskrona ist eine Augenweide gegenüber Peenemünde. Hier merkt man das der Staat die Ausstellung in Karlskroa finanziert. Man ist stolz auf seine Marine! Diesen Stolz scheint es in Deutschland nicht mehr zu geben, denke ich.
Neben der „Neptun“ steht das U-Boot „Hai“ aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Um die U-Boote herum ein Abriss der Geschichte von um 1900 über den Kalten Krieg bis heute. Sehr schön anschaulich und auch auf Englisch.
Ein Highlight, das Sowjetische U-Boot welches 1981 in den Schären vor Karlskrona auf Grund gelaufen ist, hervorgehoben hier in der U-Boot Ausstellung, wie auch in der allgemeinen Ausstellung
Ich gehe in die Allgemeine Ausstellung. Viel Reklame wird für das Schwedische Militär heute gemacht. Hat mehr Niveau als in Deutschland. Auch junge Kadetten besuchen die Ausstellung. In Uniform, nicht wie ich das von der Bundeswehr in Peenemünde gesehen habe. Das war im Frühjahr, ein ziviler Hammelhaufen den ich mit Heinz und Alfred gesehen habe.
Zurück zur allgemeinen Ausstellung. Man lernt über die Flottenführung, Schiffbau und Waffen. Viel Geschichte ist zu sehen. In der Mitte etwa steigt man hinunter zum Wracktunnel. Neben dem Wrack gibt es viel geschrieben über das sensible Ökosystem der Ostsee. Beim Einstieg und Ausstieg aus dem Wracktunnel hänngt je ein Taucher unter der Decke. In CV- Anzügen (Konstant -Volumen -Anzügen). Modernes Equipment, heute Stand der Technik. Ich hatte mich damals gefreut als wir beim Militär einige von der Firma Poseidon erhielten. Hat uns Oberst Alexander Schalk-Golodkowski, von der Kommerziellen Koordinierung besorgt.
Ich „tauche wieder auf“ aus dem Wracktunnel. Setze in der Ausstellung oben fort. Sehe mir die Sammlung der Galionsfiguren an und begebe mich in das Obergeschoß. Das ist moderne Geschichte. Es geht um den Kalten Krieg, die bösen von der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt, die guten von der NATO. Schade, die Erklärungen sind hier alle nur in Schwedischer Sprache. Ein Manko, finde ich. Aber ich kann erahnen worum es geht. Das Aufbringen des Sowjetischen U- Bootes U-137 im Jahre 1981 wird „gehighlightet“. Es war südlich vor Karlskrona auf Grund gelaufen.
Was der Fall der Berliner Mauer mit der schwedischen Marine zu tun hat, das habe ich nicht verstanden.
Die Schiffe an der Pier schenke ich mir diesmal. Da war ich schon so oft drauf. Vielmehr gehe ich nochmal durch den Slup- und Barkassenschuppen. Ein Relikt aus alten Zeiten, als hier die Beiboote der Marine im Winter eingelagert und repariert wurden.
Das Museum hat ein großes Restaurant. Während man keinen Museumseintritt bezahlt, löhnt man hier für ein Essen vom Buffet – alles schwedische Küche, keine Burger- 120 Skr, für Kinder gar nur 70 Skr.
Ein Super Museum nicht nur für Erwachsene!
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