Wie im Logbuch am 24. September berichtet. Der Motor der All Right 2 streikt. Das ganze bei Starkwind, Großer Welle. Was tun? Ich brauche den Motor für Hafenmanöver.
Was tun? Ich ändere den Kurs nach Ost und laufe vor dem Wind mit fast 8 ktn nach Swinemünde ab. Ich denke ich rufe an der Hafeneinfahrt dann Hilfe von der polnischen SAR, um mir Unterstützung bei der Hafeneinfahrt und beim Anlegen in der Marina zu geben.
Dann, irgendwie bin ich Deutscher und zurück im deutschen Hoheitsgewässern – Ich rufe Bremen Rescue. Die melden sich auch sehr schnell. Ich Schildere die Situation und bleibe im Standby. Kurz danach die Rückmeldung, die SAR Station auf der Insel Oie ist alarmiert und der SAR Kreuzer „Bertold Beitz“ läuft aus wie ich im AIS sehe. Der Kapitän des Kreuzers ruft mich auf VHF CH 16 und wir wechseln auf CH 10, den Arbeitskanal Schiff – Schiff.
Die Welle ist noch schrecklich hoch und starker Wind. Ich schlage vor, dass ich bis hinter die Oie ins Lee segle. Eine Stunde versuche ich, komme aber nur mit 2,5 ktn voran. Der Wind wird noch stärker und am Horizont vom Westen kommend Gewitterwolken.
Ich funke den SAR Kreuzer an und wir bereiten uns beide vor, die auf Leinenübergabe, ich auf Leinenübername. Für mich heißt das: Segeleinholen und angeleint am Lifebelt nach vorne kriechen. 17:00 Uhr kommt die Sorgleine mit dem Sandsack geflogen. Ich fange auf Anhieb und ziehe mir die Schleppleine rüber. Schinderei bei der See. Ich lege das große Auge über beide Klampen auf dem Vorschiff.
Jetzt erst mal ausruhen. Ich bin von innen und außen nass. Gewitter beginnt mit Graupelschauern. Mir wird jetzt kalt.
Unterwegs wird mir mitgeteilt, dass ich gleich nach Kröslin in die Marina geschleppt werde. Unterwegs Gewitter und Regen.
Gegen 18:45 Uhr, vor der Einfahrt Kröslin werde ich seitwärts ins Päckchen genommen. Schleppleine wird zur Vorleine, hinten fliegt mir eine Achterleine zu, die ich festmache und dann schnell noch zwei Springs. Der Rettungskreuzer „Bertold Beitz“ legt um 19:00 Uhr an und ich werde hinter den Kreuzer gezogen und nun mit eigenen Leinen festgemacht. So Komfortabel bin ich noch nie an den Anleger gekommen.
Dann noch die Vormalitäten und ein großes Dankeschön. Der Kreuzer legt wieder ab und ich trinke mein letztes Bier und Gammeldansk. Dazu esse ich Wurst.
Nachsten Tag dann Filterwechsel.