Und dann überwinde ich mich doch nach Nieuwport zu wandern. Eigentlich habe ich keine Lust, würde mich nach meinem selbstgemachten Szegediner Gulasch lieber aufs Ohr hauen. Dann aber stelle ich fest, dass die Vorräte im Kühlschrank und der Alkohol geschrumpft sind. Also muss ich einkaufen! Ich wandere los, 30 Minuten bis in die Kleinstadt.
Auf dem Weg dann ein riesen Denkmal für König Albert, es geht glaube ich hauptsächlich um den ersten Weltkrieg. Aber dann sehe ich eine Frau, die liest intensiv ein Poster am Denkmal.
Und ich stelle mich hinter die Frau und lese auch. Und der Text ist zutreffend auf unser Leben heute. Ich gebe es hier wieder:
„Ein junges Mädchen fordert die Schwerkraftgesetze heraus. Scheinbar mühelos vollführt sie einen Handstand auf dem höchsten Rand des Denkmales von König Albert I. Ihr Ebenbild steht unten, auf Zehenspitzen mit ausgestreckten Armen. So wie Atlas das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trug, trägt das Mädchen das Gewicht der Welt von gestern und heute. Die Körper junger Frauen gelten als ultimatives Symbol für Jugend und Schönheit und werden als solche kommerzialisiert. Die Konzepte „Top Down“ versus „Bottom Up“ werden in Bereichen wie Soziologie und dem Marketing verwendet. Finden gesellschaftliche Entwicklungen statt, weil große Persönlichkeiten die Kontrolle von oben ausüben und Veränderungen vorantreiben, oder sind es die Menschen, die von unten (von der Basis) Dinge auf die Beine stellen und Veränderungen herbeiführen?
Dieses Kunstwerk lässt uns nachdenken. Steht das Mädchen auf dem Kopf oder steht unsere Welt auf dem Kopf? Eine Frage der Perspektive“!!!!
Ich habe das gesehen und gelesen in Belgien in Nieuwport. Und ich glaube unsere Welt steht auf dem Kopf, nicht das Mädchen!