Heute, am 20. Juni, machen wir eine Fahrradtour. Eigentlich um einen See, den Femsjøen zu umrunden. Dabei stoßen wir auf den Halden Kanal.
Der Halden Kanal ist der älteste von zwei Kanälen in Norwegen. Er hat eine Länge von 80 km und erstreckt sich von Skulerud im Norden bis nach Trisedal im Süden. Trisedal ist dabei direkt angrenzend an Halden.
Der Kanal wurde 1852 bis 1860 erbaut und ging in Betrieb. Gleich nach Inbetriebnahme, im Jahre 1860 wurde die am meisten südlich gelegene Schleuse in Brekke durch ein Hochwasser zerstört. 1877 wurde diese dann wiederaufgebaut.
Zu dieser Schleusentreppe in Brekke sind wir hin geradelt. 13 km Fahrt mit dem Fahrrad, meist bergauf.
Den Kanal hat Engebret Soot geplant und den Bau geleitet. Der Kanal hat seinen Zweck im Holzflossen gehabt. Oben in den norwegischen Bergen und schwedischen Bergen wurden die Bäume gefällt und dann über die Seen und den Kanal nach Süden geschleust. Im Süden, in Halden stehen unzählige Mühlen, die von Wasser getrieben waren. Hier fand die Holzverarbeitung in Sägewerken statt und der Versand über den Hafen von Halden.
In Brekke wurde die Schleusenanlage 1924 erneuert. Eine Schleusentreppe aus vier Schleusen überwindet einen Höhenunterschied von 27 Metern. Diese Schleusentreppe befindet sich an einem alten Stausee, an dem unten ein Wasserkraftwerk, getrieben von Francis Turbinen arbeitete, bzw. bis heute arbeitet. Zurzeit scheint eine Groß Reparatur im Gange zu sein.
Der Kanal folgte seiner Bestimmung, bis zum Ende der Flößerei im Jahre 1982. Heute werden die Baumstämme mit LKWs zur Verarbeitung nach Halden gebracht. Wir spüren das, wenn wir die Straße abwärts mit dem Fahrrad nach Halden fahren. Beängstigen donnern die Gespanne an uns vorbei.
Heute hat der Kanal nur noch Touristische Bedeutung. Mit Motorbooten und Kajaks kann man hoch und runterfahren. Rundherum hat man noch schönste unberührte Natur.
Der Kanal ist für Boote von max. 6 Meter, max. Tiefgang 1,5 Metern und einer max. Länge von max. 26 Metern geeignet. Man kann auch herrliche Dampferausflüge machen, über die ganze Länge des Kanals oder nur kleine Tagesausflüge.
Ausgewiesene Fahrradtouren und Wanderwege verlaufen am Kanal. Hütten unterwegs garantieren Übernachtungsplätze auf der Tour.
Der Kanal erinnert uns an den Götakanal.
Der Kanal ist eine Empfehlung für meine Freunde, die Segler und Wohnmobifahrer. Es lohnt sich!