Der Bau der Festung begann 1819 und es war geplant den Bau in 10 Jahren zu vollenden. 1909, 90 Jahre später war der Bau vollendet. Zu spät und unmodern, fern von modernen militärischen Erfordernissen… Währen des Baus haben sich Waffentechnik und Kommunikation weiterentwickelt. Die Wälle des Forts waren kein Bollwerk mehr gegen die Artillerie der Moderne. Als Fort war die Festung keine Festung mehr. Der Nutzen ging gegen Null. 1925 wurde der Betrieb als solcher eingestellt. Falsch investiert zur falschen Zeit. Nun konnte es lediglich als Trainingszentrum für die Armee weiter genutzt werden.
Die Entscheidung die Festung zu bauen war getroffen worden, nachdem Schweden die Ålands und Finnland an Russland verloren hatte. Damals wurde Schweden mit seinen neuen Grenzen empfindlich und verletzlich. Es schien so als könne man die Russen nicht stoppen. Ich denke an Werner. Eckehard , die Russen kommen…
Die Schweden dachten sich einen strategischen Weg der Verteidigung aus. Nicht Graben und Frontkrieg, nein Festung im inneren. Die Russen reinlassen und ob ihrer langen Versorgungswege, den Versorgungsweg abschneiden und den Feind der eingefallen ist, den Weg abschneiden, einkreisen. Vergleichbar mit dem deutschen Desaster bei Stalingrad. Das Paulus Desaster, General Feldmarschall Paulus ist in genau diese Falle getappt.
Die Schweden damals wollten gar 3 solcher Festungen bauen. Es blieb bei dem einen in Karlsborg. Nur dieses war riesig. Gab Platz für 8.000 Soldaten und Waffen und Munution.
Aber das Kastell sollte auch die Reservehauptstadt von Schweden werden. Die Königliche Regierung und die Goldreserven des Reiches fanden ihr Zuhause hier. Der König hatte hier eine eigene Villa. Im Falle eines Krieges sollten hier das Parlament und die Regierung des Schwedischen Reiches Zuflucht finden. Die Goldreserven lagerten hier bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Der Platz für diese Festung war eine Idee von Baltasar von Platen. Er und der Kronprinz Karl Johan waren Mitglieder des Komitees welches 1809 beauftragt wurde die Verteidigung Schwedens zu studieren und Vorschläge zu machen. Von Platen baute damals den Götakanal. Die Halbinsel Vänes hatte zwei Seiten zum Wasser, eine Seite zum Land. Eine Seefront verteidigt sich besser als eine Front zu Lande.
Die Seeseite wurde zur Festung in den Jahren1819-1835, die Landseite in den Jahren 1844-1888.
287 Kanonen wurden postiert.
Die Verteidigungsanlage war perfekt. Aber außerhalb hatte Schweden größte Defizite bei der Verteidigung. In der Verteidigungsanlage entstand eine eigen Kommune mit Werkstätten und Häusern.
Der Friedensvertrag von Frederikshamn am 17. September 1809 besiegelte den Sieg der Russen über Schweden, also im Jahre als Karlsborg geplant wurde. Finnland war den Schweden abgejagt. Bereits 1809 war die Verteidigungsanlage in Karlsborg obsolete. Der Bau war sinnlos. Bis zur Abdankung des russischen Zaren in 1918 war Finnland russisch und die Ålandinseln auch. Schweden war um Finnland reduziert.
Die Lehre, wenn immer eine Regierung und ein Parlament über Investitionen bestimmt, ist es zu spät.