Ja, Corona hin oder her. Wir lassen uns unsere sozialen Kontakte von einem Virus und der Politik nicht nehmen. So fahre ich mit Freunden weiter mit dem Boot aufs Meer zu den Fischen. Bei den Fischen schlägt vielleicht auch der PCR Test an, wenn man nur testen würde. Ungetestet selbst fahre ich mit dem ungetesteten Nachbarn Romeé raus, 3 Mal waren wir dieses Jahr schon auf Dorsch, im November und Dezember. Immer mit gutem Erfolg. Das bisschen Fangquote, pro Person 5 Dorsche war immer schnell eingebracht.
Nun ist es kurz vor Weihnachten. Ich freue mich, denn unsere Tochter kommt mit den Enkeln zu Besuch. Der Plan ist klar: mit Heinz und Alfred müssen wir auf Dorsch.
Montag, den 21. 12. Ist es schön, aber die Enkel treffen erst am Nachmittag ein, also keine Zeit mehr zu Fischen. Am Dienstag ist ein schit Wetter, Regenschauer und 6 Beaufort der Wind. Die Vorhersage für Mittwoch dann paßt.
Und Mittwoch am 23.12. 2020, 8:30 Uhr, kurz vor Weihnachten starten wir, Heinz, Alfred, Romeé- der Nachbar und ich mit dem Puch nach Vieregge. Hier in Vieregge gehen wir an Bord der „Bluenose“. Nochmal schnell 2 Kanister Sprit nachgefüllt und 9:15 Uhr laufen wir aus. Das Wetter ist super, schon früh klarer Himmel aber 4°C Lufttemperatur. Es geht Richtung Hiddensee vorbei an der Vittower Fähre. Nach 20 Minuten biegen wir nach Nord ab in den Rassower Strom, an Backbord die Insel Hiddensee, an Steuerbord die Insel Rügen. Bei wenig Welle geht es zügig mit 15…17 ktn Fahrt durchs Wasser. Heinz ist am Steuer. Er ist erst 10 Jahre alt aber er hat ein gutes Gefühl für die Schiffsführung.
Wir verlassen das markierte Fahrwasser. Es geht jetzt immer nach Nord, Kurs 5°. Noch 6 Meilen, dann sind wir 10:20 Uhr an der „X-Y“ Stelle unserem Dorsch Hotspot. Früher haben wir hier immer nach Gefühl geangelt, und immer an der „Kante“ des Seekartenprofils zwischen 18 und 22 Metern Tiefe. Seit diesem Jahr gehen wir strategisch vor… wir haben jetzt einen Fischfinder installiert, Dragonfly -7 von Raymarine. Wir können jetzt die Fische sehen!
Weiteres Novum, wir angeln mit „Inlinern“. Angelruten bei denen die Angelschnur im Rohr der Rute geführt wird. Die Penn Rollen machen sich daran super.
Wir bilden zwei Gruppen. Heinz angelt mit Romeé. Der Alfred mit mir. Die Angeln sind schnell fertiggemacht. Vorfach mit Beifang und 200g Pilger am Ende. Romeé weist den Heinz an seiner Angel ein und los geht’s. Es dauert bei Heinz keine 5 Minuten da beißt der erste Dorsch. Heinz „pumpt“ und landet den Fisch sicher im Boot. Fortan angeln Romeé und Heinz mit jeweils eigener Angel.
Bei Alfred und mir läuft das ein bisschen anders. Alfred will nicht selbst angeln, sondern betäubt für uns alle die angelandeten Fische.
Die Sonne lacht auch und wir haben 1 Meter Welle. Unser Boot liegt immer quer zur Welle und rollt. Dennoch, unseren jungen Anglern bekommt der Seegang. Immerhin haben wir 4 Beaufort Wind.
Wir haben Westwind und die Welle schiebt uns immer von Südwest nach Nordost über unseren Hotspot. 8 oder 9 Mal verholen wir das Boot wieder nach Südwest entgegen der Welle und den Strom. Schnell haben wir die Menge Fisch rein, die uns der Staat erlaubt. Alles ist reglementiert in Deutschland, das Maske tragen, auch das Angeln…
12:00 Uhr haben wir den erfolgreichen Angelzug abgeschlossen. Wir packen die Angelruten zusammen. Romeé nimmt die Fische aus, die Möwen freuen sich über die Eingeweide. Für jeden gibt’s noch Tee und belegte Brötchen. Dann lassen wir den Motor an und zurück geht’s nach Vieregge.
Den erfolgreichen Angeltag schließen wir ab mit dem Fotografieren von Heinz und Alfred mit den Trophäen. Der größte Dorsch heute: 59 cm!