Was macht man, wenn man im Nirgendwo gestrandet ist? Es regnet immer und man weiß nichts mit sich anzufangen.
Heute bekomme ich wieder ein Auto von der Werft gestellt. Letzte Woche habe ich eine Empfehlung von einer Verkäuferin in Aure bekommen, doch einmal die Gelleriet ved havet zu besuchen, 10 km entfernt von Aure. Ich fahre heute hin.
Es ist schönes Wetter nach norwegischen Maßstab. Beinahe fahre ich am Abzweig vorbei. Ich lese Galleriet zu spät, kehre um und fahre dann eine Nebenstraße, die in einen nicht asphaltierten Weg übergeht. Das kann eigentlich keiner finden, denke ich. Aber ich komme an. Ich bin der einzige Gast.
Martin, der Eigentümer begrüßt mich und führt mich. Er erzählt mir, das war das Haus seiner Eltern, die sind tot, waren Bauern und er hat das Gehöft umgewidmet. Haupthaus ist jetzt Galerie. Es gibt zwei schöne Glas Pavillons, er züchtet schöne Blumen und Pflanzen und zeigt mir blühende Königinnen der Nacht.
Auf dem Grundstück eine Unmenge von Plastiken. Martin ist 70 und investiert sein Geld in den Ankauf von Plastiken und er züchtet die Blumen und Pflanzen in seinen Gewächshäusern und er gibt Künstlern eine Plattform ihre Malereien zu zeigen.
Im Haupthaus in der unteren Etage ein Künstler, es ist eine Verkaufsausstellung. Moderne Malerei hinter Glas, die Stücke so alle um die 500 € herum.
Auf der oberen Etage ein anderer Künstler von Trondheim. Hier werden Kulissen Modelle für Theaterinszenierungen in Trondheim gezeigt. Pippi Langstrømpe, Arturi Ui, Farsen(M)ein Kampf, Anne Franks Dagbok….
Die Galerie ist modern gestaltet, ansprechend, einladend.
Unten gibt es Kaffee und einen leckeren Kuchen.
Ich unterhalte mich lange mit Martin. Alles auf Englisch und es wird auch ein bisschen politisch.
Vom Garten hat man einen schönen Blick auf das Haff und die Inseln davor und die Berge dahinter.
Es war eine schöne Abwechslung von meinem bisher zweiwöchigen Werftleben.