Königsberg in Preußen (heute Kaliningrad)
Ich war schon hier und eigentlich ist es nichts Neues. Aber die Fußballweltmeisterschaft hat genutzt. Es ist Geld in die Hand genommen worden, um die Stadt authentischer zu machen und vielleicht der Vergangenheit näher zu bringen. Das ist zumindest mein Empfinden.
Ich nehme wieder mein Zauberfahrad, um schneller vorwärts zu kommen. Früh als ich auf der Yacht war, war es noch schön. Ab 13:00 Uhr wird es bewölkt.
Macht nichts. Mein Ziele die Kant Insel, das Marinemuseum, und das Fischerdorf.
Ich habe keine Orientierung obwohl ich nachweislich schon 3 Mal in Kaliningrad war. Ich frage mich durch zur Altstadt. Eigentlich gibt’s die gar nicht, seit 1944 Britische Bomber alles platt gemacht haben. Dasselbe Schicksal wie meine Geburtsstadt Dresden.
Obwohl in Sowjetzeiten nur Neubauten (Plattenbauten) errichtet wurden ist erkennbar, dass man Baltischen Flair zurückbringen möchte und wie ich meine, gelingt das auch. Durch die Fußballweltmeisterschaften ist sicher auch viel Geld zur Verfügung gestellt worden.
Also, ich habe die Königsberger Kathedrale (Dom) gefunden, da ich aber Hunger habe entscheide ich vorbeizufahren und direkt zur Restaurantmeile „Rybnaya Derevnya“ (Fischerdorf) zu fahren. Im ersten Restaurant nehme ich Platz, esse Beef Tatar und Salat und trinke Bier- Litauisches. Lasse mich vom Kellner fotografieren mit dem Dom im Hintergrund.
Parallel telefoniere ich mit meinem Country Sales Director inTadschikistan, Azam. Kann meine alten Kollegen nicht vergessen und ich erfahre das mein Freund und erster Country Sales Director in Uzbekistan, Alisher, gestern gestorben ist. Ich bin traurig. Er ist nur 61 geworden! Ich versuche seine Söhne und seine Frau zu erreichen, was mir erst am Tag danach gelingt.
Nach dem Essen besuche ich den Dom, sehe nochmal das Grab von Emanuel Kant. Im Dom erinnert vieles an die Vergangenheit. Ich lerne: der Wiederaufbau des Doms ist erst 1992 begonnen worden und im Jahre 2006 fertig geworden.
Es gibt neben dem Dom noch alte Festungen, ein ganzer Bastionsring, aus früheren Tagen alles andere ist neu und nachempfunden.
Es war trotzdem ein interessanter Besuch in Königsberg.
Ich verbringe den Rest des Tages im neuerbauten Holiday Inn weil es hier Internet gibt und ich muss an meiner Internet Seite arbeiten. Es gibt dazu erst Wasser, dann Bier und Whisky. Draußen regnet es und mir ist es nicht schade im Restaurant zu sein.
Eigentlich will ich morgen Früh 3:30 Uhr ablegen mit Ziel Baltisk- Klaipeda (LT). Ich schaue mir die Wettervorhersage an: 1.) der Wind kommt zu sehr aus NO, 2.) es ist Regen angesagt. Abends dann spät der Entschluss. Das tue ich mir nicht an und verlängere meinen Aufenthalt in Königsberg um einen Tag.
Am Dienstag schlafe ich bis 8:30 Uhr, auch das gelingt mir schon nach den Jahren des Frühaufstehens. Ich mache mir ein schönes Frühstück und bin überrascht. In der Nacht sind Norweger auf einer X 45 angekommen. Ich unterhalte mich mit der Frau, die anderen, Ihr Mann und die 2 Kinder schlafen noch. Wir tauschen uns aus über die Erfahrungen bei der Einreise in der Russischen Föderation. Bei denen hat es wegen der Sprachbarriere ein bisschen länger gedauert aber auch bei denen war die Border- und Customs- Clearance problemlos und freundlich.
Nun zu meinem zweiten Tag:
Ich fahre mit dem Fahrrad zum Ozean Museum. Gleich bin ich verärgert, Dienstag Ruhetag. Aber die Außenexponate waren alle zugänglich. Beeindruckend das Wasserflugzeug zum Auffinden feindlicher U-Boote mit Hilfe magnetischer Messungen, dann das U-Boot B 413. Eine Exkursion durch die verschiedenen Seeminen mache ich, wichtig insoweit, weil Ich auf dieser Reise in Polnischen Gewässer mit einer treibenden Seemine konfrontiert war (siehe meine Geschichte darüber).
Das Forschungsschiff Viktor Pazajev ebenfalls interessant. Damit wurden zu Sowjetischer Zeit die Flugbahnen der Bemannten und unbemannten sowjetischen Raumschiffe verfolgt.
Ich fahre zur Friedrichsburg, eine der Burgen und Festungen des Fortifikationssystems rund um Königsberg. Ich mache einige Fotos und bewege mich zur Nächsten, der Astronomischen Bastion. Diese ist bewachsen und im schlechten Zustand. Von den von mir gezählten 12 Anlagen sind nur 3 erhalten und innen zu besichtigen. Eine Karte zeigt den Ring und es wäre eine thematische Reise diese mal alle anzufahren. 3 reichen mir ich besuche später noch die Bastion Oberteich.
Am Platz des Sieges mache ich eine kleine Mittagspause. Ich lasse mir von den Kellnerinnen, junge Studentinnen noch ein bisschen über Kaliningrad heute erklären. Ich lerne, es gab folgende Stadtteile: Altstadt, Steindamm, Löbenicht, Lomze, Hufen, Tragheim, Maraunenhof… heute heißen die nicht mehr so.
In einem I-Center lasse ich mir noch ein Problem mit meinem IPad und IPhone regulieren. Alles funktioniert. Ich bin froh, denn das ist meine Kommunikation mit Familie und Freunden.
In einem Supermarkt gebe ich den Rest meines getauschten Geldes aus für Vodka „Zarskaya“ und Armenischen Cognac. Wichtig ist immer die Falschengröße, damit die Flaschen in meine Bordbar passen.
Es gewittert und ich fahre bei strömenden Regen gegen 16:30 Uhr zurück zu meiner ALL RIGHT 2.
Feierabend, ich hänge die Klamotten zum Trocknen auf und schreibe. Dabei mache ich die Flasche Preiselbeeren angesetzt mit Rum auf, hat mir mein Schwiegervater zur Verabschiedung mitgegeben. Schmeckt super und beflügelt beim Schreiben
Morgen stehe ich um 3:00 Uhr auf und lege 3:30 Uhr ab. Möchte zeitig bei der Grenz- Zollkontrolle in Baltisk sein. Meine nächste Etappe, Klaipeda in Litauen ist über 100 sm entfernt.