Am 16. August 2018, nachdem das Problem mit dem Bugstrahlruder gelöst war fahren wir mit den Fahrrädern von Pireta Harbour nach LENNUSADAM- Seplan Harbour. Wir haben die Empfehlung vom Hafenmeister und es ist eine Super Empfehlung für jeden, der Tallin besucht. Ein Marinetechnisches Museum.
Wir radeln die 6 km vom Pireta Harbour in Richtung Museum auf super ausgebauten Fahrradwegen. Ich denke da werden die in Berlin noch 20 Jahre im Radio und mit Politikern diskutieren und immer noch keine Fahrradwege haben. In Tallin einem kleinen Osteuropäischen Land, auch Mitglied der EU, ist das schneller gegangen.
Wir fahren die Uferpromenade und kommen an einem riesigen Monument vorbei, ein altes und ein neues. Müssen erst mal erfragen was es ist. Die Uferpromenade stammt noch von den Olympischen Spielen. Von hier kann man die Bucht übersehen auf der die Segelwettkämpfe stattfanden.
Es geht weiter vorbei am RUSALKA Denkmal. 1893 ist ein Russisches Schiff auf dem Wege von Tallin nach Helsinki im Sturm gesunken, 177 Mann an Bord im nassen Grab.
Dann noch ein Highlight auf dem Weg. Unterhalb der Altstadt zur Bucht hin ein Betonbau, wie der Unterteil einer Agyptischen Pyramide- Linnahall- Ein Treppenbau, hoch und wieder runter. Eine Aussichtsplattform, gebaut zu den Olympischen Spielen. Heute nutzlos und verfällt.
Wir kommen beim Wasserflugzeug Hafen an. Ein Spannbetongebäude bestehend aus 3 zusammenhängenden riesigen Kuppelbauten. Gebaut vor dem ersten Weltkrieg als Wasserflugzeug Hafen. Über Jahre verfallen wurde es 2012-2016 mit großem Aufwand rekonstruiert, neue Falttore an der Seite und zum Wasser hin, vorne eine riesige Glasftront. Einfach beeindruckend.
Eintritt ins Museum für zwei Erwachsene, Rentner wie ich sind nicht vorgesehen, stolze 28 €.
Aber der Eintritt lohnt sich. Das Gebäude ist super restauriert, alles in dunkel getaucht innen. Auf dem Boden Tiefenangaben einer Seekarte.
Highlight, das U-Boot Lembit. Die Estnische Armee hatte um 1940 zwei U-Boote! Lembit ist in England gebaut. War dann von der Sowjetarmee konfisziert und vergessen. Per Anweisung der Estnischen Regierung wurde das U-Boot vor dem verschrotten bewahrt, rekonstruiert und in die Ausstellung geholt. Das U-Boot haben wir innen besichtigt.
Weiter ein Nachbau des Wasserflugzeuges Short… Die Estnische Armee hatte einige davon.
Man sieht Minen, Bojen, schwere Waffen und interessante Vitrinen mit Informationen z.B. zum Untergang der Estonia, das Fährschiff. Die Geschichte dazu, so meine ich ist falsch und erlogen. Damals sind von 900 Passagieren nur 130 gerettet worden. Die Gründe für den Untergang sind mysteriös und falsch dargestellt.
Die Exponate im Hafen vor dem Hangar sind super. Insbesondere der gut erhaltene Eisbrecher SUUR TOLL.
Weiter sieht man Minenleger und Minensucher, übernommen von der Bundesmarine. Desgleichen Schiffe von der Amerikanischen und Finnischen Küstenwache. Man hat den Eindruck, dass all die Geberländer Ihren Schrott auf diese Weise durch Schenkung oder gar Verkauf entsorgt haben.
Der Besuch hat sich gelohnt, wir habe 3 Stunden im Museum zugebracht. Sehr interessant!