Am Montag, dem 18.10.2021 bugsiere ich die Segelyacht „Auszeit“ nach Wieck in die Werft. Ein anstrengendes und auch aufregendes Unterfangen, bei schlechter Sicht und Regen im schmalen Fahrwasser zwischen Hiddensee und Rügen. 15:10 Uhr ist die Auszeit am Kai vor dem Kran fest. Ich kurz danach ein Stück weiter.
Ich ziehe mich um, Nasszeug aus und landfein an! Ich trinke noch schnell meinen Anleger, und gehe in das direkt am Hafen gelegene „Restaurant am Hafen“. Hier sitzen schon der Roland und ein anderer Segler aus Barth und Uwe, der Eigentümer der SY „Auszeit“ und ich, wir setzen uns dazu.
Der Kellner kommt, und ich bestelle ein Bier. Er trägt die Gesichtsmaske mehr als vorschriftsmäßig. Ich lache und sage, sie sehen ja aus wie der Oberarzt persönlich und ob er das Skalpell für die OP gleich bei der Hand hat. Er geht sichtlich pikiert weg und bringt mir nach einiger Zeit mein Bier.
Ich trinke das Bier, welches eine warme Brühe ist. Der Kellner kommt wieder und kassiert meine Tischnachbarn und ich frage ihn, ob er auch kühles Bier habe. Er sagt die Bierkühlanlage ist kaputt und die Reparatur wird erst kommende Woche erledigt. Ich frage, soll ich da bis nächste Woche warten? Er: nein, aber ich kann ihnen ein gekühltes Zwickel anbieten. Ich: das nehme ich und dazu eine Linie und die Speisekarte bitte.
Und er bringt das Bier und den Schnaps. Das Bier ist jetzt ein Flaschenbier. Ich bemängle das und er sagt, sie haben doch ein Zwickel bestellt, und das kommt nun mal aus der Flasche. Ich schaue ihn sicher mit einem nichtangenehmen Blick der Enttäuschung an und sage: na gut.
Meine Tischfreunde verabschieden sich, müssen in den Harz und nach Barth. Ich trinke einen Schluck vom Zwickel an und nehme einen kleinen Schluck vom Schnaps, da kommt der Kellner und ich sage ihm, dass ich jetzt Essen bestellen möchte. Er zu mir, Ich bediene sie nicht mehr und ich sei weiter unerwünscht in der Kneipe!
Lesson learnt: Kritik ist nicht angenehm und Späße sind unerwünscht, schon gar nicht über das verfluchte Maskieren.
Ich stehe auf, trinke nicht aus und bezahle auch nicht.
Es ist eine billige Pizzeria mit einem mehr als schlechten Essensangebot. Und ich gehe.
Nun bin ich hungrig und auf der Suche. Es gibt noch zwei weitere Restaurants in Wieck, eine Fischgaststätte die geschlossen ist und den „Alt Wittower Krug“. Und in diesem Restaurant finde ich Platz.
Der „Alt Wittower Krug“. Ist gemütlich, holzgetäfelt und unterscheidet sich 100:1 von der Pizzeria am Hafen. Der Kellner ist freundlich. Wir unterhalten uns. Ich bin der erste und alleinige Gast am Nachmittag. Ich trinke jetzt kühles Bier und Linie und meine Fischsuppe als Vorspeise und das Steak au Four sind reichlich und es schmeckt vorzüglich nach dem anstrengenden Tag.