RUHNU, meine erste Estnische Insel
Gestern am 30. Juli 2018 bin ich hier angekommen. Gleich habe ich mich entschieden noch einen Tag zu bleiben. Habe ja noch Zeit bis Moni, meine Frau kommt und ich spüre schon hier auf der Insel gibt’s was zu entdecken.
Ausgeschlafen um 8:30 Uhr und ausführlichen Frühstück, heißt ich nehme mir Zeit, nicht, dass ich viel esse.
Ich „update“ noch ein bisschen meine Website, dann setzte ich mich aufs Fahrrad. Ich fahre nach Norden. Einfach, denn der Hafen liegt an der Südspitze der Insel.
Nach 3 km komme ich in „Downtown“ der Insel- Hauptstadt an. Es ist ein Dorf. Ich orientiere sofort meine Fahrt zur Kirche. Es sind zwei, eine alte, die Hölzerne wurde gebaut 1644. Die jüngere nur ein paar Meter entfernt, gebaut aus Stein im Jahre 1912. Ein imposanter Anblick. Nur leider, alle Türen verschlossen. Man muss vormittags hin, das werde ich mit meiner Moni auf der Weiterfahrt von Riga tun. Ich besichtige den Friedhof. Er gibt Aufschluss über die Vergangenheit. Hier ist in Schwedisch wie in Russisch und Estnisch geschrieben. Ich lerne: Bis zur Okkupation durch die Sowjetunion, so wird das Abkommen zwischen Hitler und Stalin hier gesehen, lebten auf der Insel Schweden! Die wurden dann getrieben, nach Schweden zu emigrieren.
Im Prospekt wird die Insel als eine Estnische Insel im Herzen der Bucht von Riga dargestellt. Bis zum zweitem Weltkrieg war die Insel von Schweden bewohnt. Die haben sich an den schwedischen König gewandt, die Insel an das Königreich anzuschließen. Der König von Schweden lehnte ab. Man entschied sich für den Anschluss an Estland, weil es hier eine schwedische Minderheit gab.
Man sagt auch das die Insel von Lettland an Estland verkauft worden sei…. Wie auch immer, alle Schweden sind vor der Sowjetarmee im Jahre 1944 nach Schweden geflohen.
Jets gibt es keine Schweden mehr. 60 Esten leben ständig auf der Insel. Im Sommer sind es doppelt so viel.
Die Marina ist schön, hat sie aber ein Mückenproblem soweit kein Wind weht. Das ist mein Problem im Moment.
Ich mache einen Ausgedehnten Fahrradausflug nach Nord. Er führt mich durch den Ort. Erst mal esse ich Bortsch und Spaghetti Bolognese und Bier. Eine super Gastwirtschaft.
Nachdem ich die Kirchen und den Friedhof besichtigt habe und versucht habe das Museum zu besuchen (das geht alles nur am Vormittag), fahre ich über Sandwege zum Norden der Insel. Erst dachte ich es sind alte Wachtürme der Sowjetarmee, aber es sind alte Seezeichen. Die Insel im Norden ist von einem Schilfgürtel gesäumt. Vielleicht auch an anderen Stellen.
Vom Norden kommend suche ich den Leuchtturm. Einheimische Esten helfen mir. Ich komme schließlich zum Leuchtturm. Interessant ist das der Leuchtturm auf der höchsten Erhebung, dem Haubjere Berg, als Metallkonstruktion errichtet ist. Die Metallteile seien geordert worden von Forges et Chantiers de la Merridianee aus Le Havre! Es wird weiter gemutmaßt das die Konstruktion von Gustav Eifel stamme.
Was immer, ich fahre zurück zum Schiff, völlig durchgeschwitzt und dehydriert und unterhopft.
Die Insel war schön und ich denke mit Moni noch mal hinzusegeln.