Direkt an der Gäste Marina in der Flussmündung des Gavlån ist eine Touristeninformation. Ich rüste mich mit Stadtplan und Empfehlungen für meine Tour. Die Sonne scheint seit 10:00 Uhr, also es kann losgehen.
Aber vielleicht erst mal was zu Gävle selbst. Also Gävle liegt an der Mündung des Gavleåns in den Bottichen Meerbusen. Die Stadt wurde 1446 gegründet und ist die wohl älteste Stadt der Provinz Norrland. Gänle ist eine Hafenstadt, die mit dem Handel der Güter aus dem Bergland gewachsen ist.
Sie war eine sogenannte STAPELSTAD, eine Stadt also, die das Recht auf internationalen Handel hatte. Im 17. Und 18. Jahrhundert aber wurde das mit dem Bottnischen Handelszwang wieder rückgängig gemacht
Heute hat Gävle eine markante Papierindustrie. Man sieht das wenn man mit dem Schiff einfährt, riesige Stapel von Holz.
Und Weihnachten beginnt in Gävle! Jedes Jahr vor Weihnachten wird ein riesiger Weihnachtsbock aus Stroh errichtet Tonnen von Strohballen werden dafür genutzt. Eine Tradition, die auch ihre absonderlichen Ausmaße angenommen hat. Schon der erste dieser Böcke war Opfer eines Brandanschlages. Und in den folgenden Jahren wurde der Bock dann immer angezündet. Eine Tradition in Anführungsstrichen. Letztes Jahr, seit langem, so erzählte man mir in der Touristeninformation, hat er mal nicht gebrannt.
Also, ich beginne meine Fahrradtour. Ich fahre den Fluss entlang zum Länsmuseet, Landesmuseum. Der Eintrit ist frei. Ich sehe mir Kunst und auch was über die lokale Geschichte an. Wie schon in anderen schwedischen Museen festgestellt, keine Erläuterung in Englisch. Alles Schwedisch, schade. Sicher machen die das, das die vielen Immigranten mit Kopftüchern und dunklerer Haut und Haarfarbe schneller Schwedisch lernen. Aber die habe ich nicht hier im Museum gesehen.
Gegenüber dem Museum ist das frisch renovierte Elithotel, einstmals das größte und nobelste im Norrland. Weiter geht’s zum Rathaus. Auch hier lerne ich über verheerende Stadtbrände. Das Jetzige ist der Bau nach dem 3. Stadtbrand. Obenauf ist ein Glockenturm. Ich höre 12:00 Uhr die Melodie.
Ich folge den Rådhusplanaden bis zum Theater. Davor die Hedberg Fontänen. Ich fahre wieder zurück Richtung Rathaus und komme über eine Fußgängerzone, eine riesige Shoppingmall.
Mein Weg führt mich weiter zur Heiligen Dreifaltigkeit Kirche. Der Turm soll schief sein, lese ich. Schon beim Bau gab der Grund nach. Mit viel Geld konnte man den baulichen Missstand beheben. Dazu wurde eine Kaffee- und Zuckersteuer erhoben. Fast wie bei der heutigen Bundesregierung… die erheben auch für jeden Mist, selbst für die Umwelt zusätzliche Steuern.
Ich fahre weiter am Fluß aufwärts, durch einen schönen Park. Irgendwo, dann biege ich nach links über eine Brücke. Ein kleines Wasserkraftwerk, Strömdalens Kraftverk.
Ab jetzt geht es am anderen Ufer Flußabwärts, vorbei an einem Kunstzentrum. Kunst habe ich heute schon genug gesehen. Weiter an einem alten Stadion und einem Konzerthaus. Das sieht schrecklich aus, nicht wert zu fotografieren.
Ich gelange am Stadtschloß an. Nichts Besonderes, ich fotografiere.
Irgendwo hier gibt es auch ein Gefängnismuseum. Das lasse ich aus. Ich habe Hunger und mache Rast in einem Restaurant. Businesslunch, effektiv und preiswert.
Danach schaue ich mir noch die alte Stadt aus Holzhäusern an. Schön restauriert.
Es reicht, ich fahre zum Schiff und mache einen Nachmittagsschlaf.
Hi Steffen. Natürlich hab ich dich nicht verfolgt,da ich gar nicht wußte, daß du wieder auf „Großer Tour“ bist . Dachte, sitzt mit Moni gemütlich in Gustow und genießt den Sommer. Hatte von Thomas im Ohr, daß dein Boot mit Schaden bei Olaf liegt ( aber wohl dein Angelkahn ). Je nach Zeit kann ich ja mal stöbern, was du erlebt hast . Habe eben nur schnell deinen „Greta“-Artikel“ gelesen,köstlich,trifft voll meinem Verständnis und Humor !
Ich hatte aber allen followern eine Mail gesendet. Dir auch. Ich bin die 2. Juli Woche gestartet. Ich habe bereits 1900 Meilen auf der Logge. Mein Ziel ist bis Mitte September zurück zu sein. Mußt Du schnell lesen, das Du bis zu meiner Rückkehr alles aufgearbeitet hast. Freue mich, das Dein Interesse an meiner Seite noch anhält.
Steffen