Wir schreiben den 14. September 2018. Ich Wache in Visby im Gästehamn auf. Ich habe mir nach der langen anstrengenden Überfahrt von Landsort Ruhe verschrieben. Ich mache langsam beim Frühstück.
Gegen 11:00 Uhr habe ich dann mein Fahrrad aufgeklappt und bezahle die Hafen Abgift. Die junge Frau Hafenmeisterin erklärt mir was ich anschauen sollte.
Visby liegt am Wasser aber auch am Berg. Als erstes fahre ich Richtung Fähranleger. Hier gibt es regelmäßige Verbindungen nach Stockholm und Karlskrona und wer weiß wohin noch. Die Fährlinie nennt sich DESTNATION GOTLAND.
Vom Fährhafen geht es bergauf in die Innerstaden – alte Innenstadt. Diese Altstadt ist übrigens umgeben von einer ziemlich gut erhaltenen Stadtmauer mit 11 oder 12 Stadttoren.
Ich komme auf den Stora Torgan, alter Marktplatz. Mein Wurzelstudium sagt mir: Torgan, Torgau, Torgatch, Handel aus dem Slawischen. Ich schaue mir die Ruine der Sita Katarina, einer alten Kirche an. Nur noch die Mauern stehen.
Im erstbesten Restaurant am Markt, davon zähle ich mindestens 4, lasse ich mich nieder. Der Wirt mit sehr südländischen Aussehen kritisiert als erstes dass ich mein Fahrrad nicht mit auf die Terasse nehmen dürfte. Er macht das auf Englisch, was den Ton eher aggressiv macht. Ich bestelle bei seiner Tochter, auch keine Schwedin, trotzdem Bier und Hünchenfilet mit Pommes. Das Fritten Öl stößt mir den ganzen Nachmittag auf.
Jetzt treibt es mich ins Gotland Museum. Man lernt über die Geschichte. Visby ist groß geworden durch den Handel. Pelze aus Nowgorod gingen lange Zeit über Gotland und den Hafen Visby. Visby hatte auf Gotland eine autonome Stellung erreicht und war Mitglied der Hanse. Auf Gotland hat man Münzen aus Zentralasien und dem Orient gefunden. Die Seidenstraße stand in Verbindung mit Gotland. Aber nach dem Hoch, das Tief. Die Handelsschiffe wurden immer besser und machten nicht mehr halt in Visby
Als nächstes sehe ich mir die Dominikanische St. Maria Kirche an. Wunderschön. Mit dem Fahrrad radle ich durch die Gassen. Sieht alles wunderschön aus. Kleine restaurierte alte Häuser. In der kleinen Altstadt gibt es 6 Kirchen, davon die eine, eine Ruine.
Vom Botanischen Garten radle ich dann, bergauf schiebe ich, die Stadtmauer ab. Am Österport, Stadttor im Osten, fahre ich auf einer Fußgängerzone ins neue Visby. Ein bischen muss ich noch einkaufen. Wurst, Butter und Gurke. Der Weg führt mich in das SystemBolaget… Alkoholverkauf, staatlich kontrolliert. Draußen vor der Tür Leute die betteln, drinnen, die Schweden die Bier, Wein und Schnaps kaufen. Die Akzise ist hoch. Der Alkohol teuer. Der Staat verdient. Ich denke das werden die Obrigen in Deutschland auch noch lernen.