Diese Geschichte hatte ich handschriftlich notiert und noch nicht gepostet. wird nun erst heute. Unser Besuch in Wladislawow liegt schon ein paar Tage zurück.
Wir kommen am 9. Juli Nachmittag 15:00 Uhr in den Hafen rein und erwischen den letzten von 15 Anlegern am Schwimmsteg.
Das Wetter ist nicht mehr so schön wie am Vortage aber es gibt 2 imposante Sehenswürdigkeiten die zu erwähnen sind:
Erstens, ein riesiger Fischereihafen. So viele Fische gibt es in der Ostsee gar nicht. Der Fischereihafen war sicher Früher ein Marinehafen, wer immer ihn gebaut hat.
Zweitens, ein riesiges imposantes Gebäude mit einem Turm daneben. Das Gebäude und der Turm machen auf mich den Eindruck der Architektur des 3. Reiches… sieht nach Albert Speer aus denke ich. Weit gefehlt, es war ein Polnischer Architekt für den Häuserkomplex und den Turm verantwortlich. 1953 wurde der Bau begonnen und war in meinem Geburtsjahr 1956 fertiggestellt. Ein Prunkbau welcher Haus der Fischer, „DOM RYBAKA“, genannt wird und sofort von den richtigen Fischern kritisiert wurde, weil die sehr schlechte Wohnverhältnisse hatten und nach dem Krieg allgemeiner Wohnungsmangel bestand.
Das Positive, den Turm kann man besteigen, ein Fahrstuhl von Thyssen. Super Aussicht mit fet montierten nostalgischen Ferngläsern. Die Sicht hatte sich verbessert und der „Aufstieg“ hat sich gelohnt. Die Halbinsel HEL kann man bis zum Ende sehen.
Zurück im Hafen dann Small Talk mit Schweden und Norwegern. Alles Rentner. Die Norweger sind über den Atlantik gesegelt und segeln im baltischen Revier schon 3 Jahre.
Auf der Südseite des Hafens liegt ein Segelboot 26 Fuß unter russischer Flagge. Bugkorb völlig ruiniert. Das Vorstag, Rollfock, geknickt, Vorsegel zerfetzt. Mast geschient und krumm. Der hatte Mastbruch. Und der BOSMANN (Hafenmeister) erzählt, der wurde von einem Fischer eingeschleppt. Den russischen Skipper hätte ich gerne selbst gesprochen, der war aber nicht anzutreffen. Schade, hätte gerne gewusst was passiert ist.
Abends sitze ich dann mit Christian auf seiner Yacht TINCA. Er ist 78, Einhandsegler. Er ist aus Greifswald und auf dem Rückweg. Er hat gesundheitliche Probleme, Knie kaputt. Trotzdem, wir trinken Radeberger Bier aus seinem Vorrat. Er erzählt, er hat das Schiff, Stahlyacht, selbst gebaut. Er ist Maschinenbauingeneur und hat im Kernkraftwerk Greifswald gearbeitet. Er kennt die Professoren aus Zittau, Prof. Ackermann…. Als ich erzähle das ich in Zittau promoviert bin, war die Schiene hergestellt. Wir verabreden uns für ein Treffen in Greifswald oder bei uns zu Hause und ich wünsche ihm eine gute sichere Heimreise. Er will den Ostwind nutzen.