Am 16.Dezember 2022 fliegen wir nach Kanada, meine Frau und ich. Der Flughafen BER ist für uns von der Insel Rügen der, den wir am besten erreichen können.
Wir haben uns für einen Flug mit Icelandair über Rekjavik entschieden. Ist so ziemlich das Preiswerteste gewesen. Das Gepäck, 2×23 kg und Cary on luggage 2x 10 kg sind immerhin inklusive. Nur den Skisack müssen wir extra löhnen.
MC Parking für unser Auto für die 3 Wochen mit 58€ ist auch ein Schnäppchen.
So weit so gut und nun zum Flughafen:
Moni hat es versaut, in ihrem Koffer sind plötzlich statt 23 kg 25 kg. Ich packe beim CheckIn schnell um und höre nicht wie der Mann am Counter zuruft: Die 2 kg plus machen nichts, kann bleiben! Woher diese Großzügigkeit? Der Mann am Counter sagt: Er sei kein Deutscher, „ich bin aus Südamerika und da nehmen wir das nicht so genau“. Es gibt auch Positives im Leben eines Reisenden!
Aber die Sicherheitskontrolle: Lange Schlangen, kein Personal! Das ist während der Corona-Zeit weggelaufen!
Über den BER habe ich füher schon geschrieben: Eine Fehlplanung aus dem letzten Jahrhundert! Kein Platz für die vielen Passagiere an den Abfluggates. Nach 3 Jahren Betrieb immer noch keine Priority Lounge!
Man stellt sich als Reisender immer wieder die Frage ob das wohl der Hauptstadtflughafen der Bunten Republik Deutschland ist (BRD).
Und dann der Abflug, oder besser das Warten auf den Abflug:
Ja, wir warten und warten, am Ende 1h 45‘ ! Announcment aus dem Cockpit: leider verzögert sich der Abflug wegen fehlendem Personal beim Verladen des Gepäcks! Und damit verlängert sich unsere Reise auf den Sitzplätzen der EconomyClass bis Rekjavik von 4h auf 6h. Wenn ich negativ denken würde, würde ich sagen: so eine Scheiße! Positiv denkend: wir haben mehr fürs gleiche Geld!
Endlich erreichen wir Rekjavik. Wir müssen uns beeilen beim Umsteigen. Immerhin landen wir zur planmäßigen Abflugzeit des Anschlußfluges nach Toronto. Und wir gehen schnell. Moni, meine Frau beginnt zu rennen. Ich rufe ihr zu, der Flieger wird schon warten. Aber es ist viel Adrenallin im Spiel und die Hecktik nimmt an Stärke und Kontinuität zu.
Endlich sind wir am Abfluggate nach Toronto- Erleichterung, der Flieger wartet.
Hier nun eine Vorkontrolle im Auftrage der Kanadischen Imigration. Eine junge Blondine mit auffälligem slawischen Akzent fragt auf Englisch nach unserem ETA (electronik travel authorisation). Am Ende verstehe ich die Frage im schlechten Englisch dieser blonden Kontrolleurin. Völlig verschwitzt fingere ich die Printouts aus unserem Gepäck. Die Dame reißt mir die Papiere aus der Hand. Versteht nicht wo Anfang und Ende sind. Dann konstatiert sie, dass das ETA meiner Frau nicht gültig sei. Ich sage ihr laut und deutlich, dass das eine Bestätigung per e-mail ist und sich von meinem ETA unterscheidet, weil ich ein neues habe, wegen einem anderen Pass den ich nutze. Meine Frau dagegen nutzt den Pass vom letzten Jahr und ein ETA gilt schließlich 5 Jahre. Na, die Situation eskalliert und wird schikanös von deren Seite. Sie will nun auch wissen ob wir ein Rückflugticket haben und zu wem wir fliegen… Ihr Englisch ist alles andere als verständlich. Ich weise sie darauf hin, dass sie Englisch als Framdsprache spricht, wie ich auch und das sie klar und deutlich artikulieren muß, um verstanden zu werden. Die Situation droht außer Kontrolle zu geraten. Eine andere Beamtin, dicker und älter mit ähnlichem Akzent mischt sich ein und droht mit Polizei. Die Junge Blonde reist uns die Pässe aus der Hand und geht damit zum Boardingcounter am Gate. Ich setze mich auf eine nahe Bank und lasse die Situation laufen. Ein Superweiser der Kontrolleure kommt hinzu. Die junge Kontrolleurin kommt zurück und stellt nun doch fest, das die ETAs ordentlich im Computer am Gate eingetragen sind und das nun alles o.k. wäre. Ich schüttele unverständlich den Kopf und sage zu der jungen Konrolleurin und der alten auf englisch: Are you Polish? Sie bejaht und ich sage ihr aus einem Mix meiner wenigen polnischen Vokabeln und Russisch, das mir das bei ihrem Verhalten von Vornherein klar war. Ich bedanke mich auf Polnisch mit Wielkie dzieki! Drehe mich um und gehe zum Abflug und schimpfe auf Russisch. Der Superweiser rennt mir hinterher, weil er denkt, dass ich die Polinen beschimpft habe. Ich sage ihm, ужасный heist schrecklich.
Und sowohl diese Beamten und die Verfahrensweise waren schließlich schrecklich!
Am Ende sitzen wir im Flieger und fliegen mit 1h Verspätung ab.
Wir kommen mit nur 15 Minuten Verspätung in Toronto an. Der Wind war günstig, die Sicht auf Toronto ist toll, wir sehen DownTown mit dem CNN Tower.
Und die Pass- und Zollkontrolle verlaufen reibungslos. Wir hatten ArriveCan in der App ausgefüllt. Die Canadier haben die App von einer Impfstatus-App in eine Zollerklärungs-App umgewandelt. Kanada hat den gesamten Covit Quatsch abgewählt. Es gibt auch Positives beim Reisen:
https://travel.gc.ca/travel-covid
19 Uhr schon treffen wir unseren Sohn, obwohl wir erst 18:25 Uhr gelandet sind!
Und die Moral von der Geschichte:
In Deutschland und darüberhinaus wird viel getan, um einem das Reisen so unangenehm wie möglich zu machen.
Deutschland blamiert sich mit seinem Flughafen in Berlin.
Die Polen als Beamte scheinen Deutsche nicht zu mögen.
Covid war für Canada eine Episode und man kann sinnlose Apps in nutzvolle wandeln.